Naja was DU isst, entscheidest auch DU. Dein Hund kann das nicht, der ist auf unser Wohlwollen angewiesen.
Ich möchte nur das allerbeste für meine Hunde und versuche sie also bestmöglich zu ernähren. Es gibt viele Menschen, die sagen "Auch mit billigem, schlechten Futter gehts meinem Hund gut." Ok, aber ich könnte es nicht. Ich will einfach das beste, punkt. Eben weil sie es sich nicht aussuchen können.
Wenn ich meine Hunde frei entscheiden lasse, was sie essen, würden sie von Brot, diversen Würsten und Müll leben. Frisches Biogemüse würden sie hingegen ablehnen - das muss ich ihnen mit Hilfe von Fleischbrühe unterjubeln.
Hausente, du gibst deinem Hund, was du für das Allerbeste HÄLTST. Das tun andere Menschen auch.
De facto weiß aber keiner, was wirklich das beste ist. Das kann auch keiner wissen, denn es ist jede Rasse anders und sogar jeder individuelle Hund verschieden.
DEIN Hund gedeiht mit Barf. ANDEREN Hunden geht es damit krottenschlecht.
Natürlich war ich nie begeistert, meinen Hund mit Eukanuba nur und pur ernähren zu müssen. Nicht weil ich das Futter so schlecht fand - das ist es nicht - sondern weil ich ihm gern all die feinen Sachen gegeben hätte, die er hätte haben wollen.
Natürlich habe ich anderes probiert, vorsichtig probiert - es war wie Calimero schreibt, ein Fuzzerl Fleisch hat bereits schlimme Beschwerden verursacht. Gekocht und mit Wegschütten des Kochwassers ging es noch, aber keinesfalls roh.
Merlin ist alt geworden mit Eukanuba und hat immer gut ausgesehen, trotz seiner Erbkrankheiten. Ich werde daher nie sagen, Eukanuba intestinal wäre schlechtes Futter. Für meinen Hund war es gutes Futter.
Ich traf vor Jahren durch Zufall den Ex-Besitzer einer Schwester von ihm. Diese Hündin ist mit knapp 6 Monaten an ständigen Durchfällen, Erbrechen und Erschöpfung gestorben. Das vermutlich einzige Futter, das vertragen worden wäre, nämlich Eukanuba, hat man nicht rechtzeitig gefunden.
(@Calimero:
Hast du schon mal probiert: Mageres Rindfleisch, z.B. Almo, gut kochen und das Kochwasser mit dem gelösten Fett wegschütten. Sehr weich gekochter Reis in gleicher Menge wie das gekochte, abgetropfte Fleisch. Ein bisschen geriebene Karotten. 1 Teelöffel Distelöl.
Das hat Merlin gelegentlich vertragen, nachdem er sich mit dem Eukanuba insgesamt erholt hatte. Davon gab es nur etwas zu weichen, leicht aufgehellten Stuhlgang. Ich konnte es als Leckerei riskieren. Im Lauf der Jahre hat er es immer besser vertragen, solange er sein Eukanuba intestinal als Hauptfutter hatte.)
@Barf und Trofu:
Ich halte weder noch für allein seligmachend.
Trofu reizt den Magen und ist nicht ideal für den Wasserhaushalt. Davon abgesehen bietet ist dem Hund IMO kein Vergnügen beim Fressen. Selbst bei lebenslangem Diätfutter würde ich Diät-Dosen wollen.
An Barf missfällt mir die angebliche Orientierung an der natürlichen Ernährung des Wolfs.
Erstens stimmt das nicht, denn 2/3 der verwendeten Futtermittel stehen nicht am natürlichen Speisezettel des Wolfs. Spätestens beim Zusatz von Spirulina, Noni etc. zur "natürlich-artgerechten Ernährung" bewegen wir uns im Bereich der Ess-Esoterik.
Zweitens haben sich Hunde einige Jahrtausende lang vom Wolf weg entwickelt. So weit weg, dass bereits eine Kreuzungsbarriere besteht, die nur mehr selten durchbrochen wird.
Im Aussehen, im Verhalten, in der Lebensweise sind Hunde längst keine Wölfe mehr. Wir dürfen davon ausgehen, dass sie auch in der Ernährung nicht so sind wie ihre wilden Verwandten.
Jahrtausendelang hat niemand hochwertiges Fleisch in riesiger Menge an Haustiere verschwendet. Man brauchte es selbst. Die Hunde haben sich angepasst und gelernt, mit ihrem Anteil an menschlicher Kost zurecht zu kommen.
Abhängig von ihrem Lebensbereich. Der Basenji- Vorfahre in Afrika hat wenig Fleisch erhalten (höchstens was er selber fing), der Polarhund zumindest während der Zeit seines Einsatzes viel. Jagdmeuten in Europa erhielten Suppen, deren Rezepte heute sicher als minderwertig gelten würden.
Was für Futter ein Hund bekommen soll, muss sich 1, am Individuum und 2, auch an der Rasse orientieren. Man kann nicht die (angebliche) Ernährungsweise des lange verblichenen Wolfs-Vorfahren als das einzig Wahre für absolut alle Hunde anpreisen und Jahrtausende der Differenzierung und Züchtung unter den Tisch kehren.
@Tapajos: Also entschuldige, aber der geprüfte Zoofachhändler ist der allerletzte, der mich bezüglich Hundehaltung beraten wird.
Mein erster Hund kam aus einer Hietzinger Zoohandlung und war beim Kauf kurz vor dem Sterben. Keiner hat sich darum geschissen in diesem Laden. Er hatte zeitlebens Angst vor Käfigen und vor Leuten, die dem Personal dort ähnlich sahen. Das war vor 10 Jahren.
Meinen zweiten Hund hab ich im April dieses Jahres direkt aus dem Geschäft eines Fische und Reptilien verkaufenden Kollegen von dir mitgenommen. Die 6jährige Hündin hatte ernährungsbedingten Juckreiz und stumpfes Fell, war verhaltensauffällig (plötzliche Angriffe auf Artgenossen), besaß keinen Impfpass und war zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres unerwünscht trächtig. Ihre verschlampte WS-Arthrose lasse ich nächste Woche operieren. Die Arme verbringt 2010 dauernd beim Tierarzt.
Der Besitzer hat es nicht bös gemeint mit ihr, er hat bloß keine große Ahnung von Hundehaltung. Und damit ist er nicht allein in seiner Branche.
Scherz am Rande: Die hiesige Zoofachhändlerin will Maya die Bösartigkeit sofort angesehen haben und empfahl lebenslanges Einsperren.Die Hündin ist längst wieder normal und friedlich zu ArtgenossInnnen. Da muss ja der Tierarzt reine Wunder gewirkt haben beim Kastrieren und Schmerzpunkte spritzen.