Geh bitte, wozu diese Radikallöscherei, Katze ist eh schon aus dem Sack..
Heute wieder ein interessantes Erlebnis der anderen Art gehabt. Habe mich früher immer gefragt, warum gefühlt jeder Hund den man draußen auf der Straße antrifft schon mindestens drei mal gebissen wurde, wir selbst aber immer verschont bleiben. Im Laufe der Zeit hat sich dann langsam rauskristallisiert, das viele Leute offensichtlich einfach nicht in der Lage sind einzuschätzen, was gerade tatsächlich vorgeht. Aber Gewissheit bekam ich nie, denn man kann ja schlecht fragen "Sicher, dass es nicht einfach nur aufgrund Ihrer mangelnden Kompetenz wie ein Biss für Sie aussah?.
Heute, da bin ich von überzeugt, durften wir - also Sammy und ich - die Antagonistenrolle in solch einem Theaterstück stellen. Waren auf der Donauinsel in der Freilaufzone Trepperlweg unterwegs. Es war bereits gegen halb 11, obwohl ich normalerweise zusehe um diese Zeit nicht mehr dort zu sein. Denn erfahrungsgemäß kommen die anstrengenderen Individuen auch bald hervor, wenn die Sommertemperaturen rauslocken. Auch heute bestätigte sich dies wieder.
Einige Hunde spielten am Wasser, als eine Frau samt ihrer jungen Tochter(?), vl. 15 oder 16 Jahre alt und (augenscheinlich) einem Ridgebackmix dazu kam. Der Ridge war ängstlich, wurde von der Truppe "überrollt", weswegen ich Sammy erstmal rausrief und abplatzen ließ. Nachdem selbiger Hund Sammy im Platz aber praktisch über den Haufen rannte, schätzte ich die Situation als entspannt genug ein und ließ Sammy wieder dazu.
Nach kurzem Hetzspiel mit dem R, zwickte Sammy der Hündin, als er sie einholte, leicht in den Schwanz, sein "Hab dich"-Signal halt. Seit zwei Jahren probieren wir ihm das rauszubekommen, mit dem einzigen Resultat dass er den Hunden dabei zumindest nicht mehr weh tut, wie zu Beginn. Erschrecken tun sich aber immer noch einige, so auch der Ridge.
Noch bevor ich auch nur reagieren kann (jedes mal, wenn er es macht, hole ich ihn raus), dreht sich das Mädchen plötzlich um und sagt vorwurfsvoll zu mir "Heey, in den Schwanz beissen ist nicht okay!", so als hätte ich ihn persönlich dazu beauftragt. Ich habe die Botschaft auch postwendend an Sammy weitergereicht, aber nachdem mich der bloß blöd anstarrte, tat ich was ich immer tat und nahm ihn raus.
Tja, denkste. Kaum 30 Sekunden später kommt schwerverletzt, hinkend, im Sterben liegende Ridgedame schon wieder angerast und rempelt Sam erneut aus dem Platz raus. Daraufhin habe ich dem Mutter-Tochter-Gespann freundlich vermittelt, sie mögen bitte zumindest darauf aufpassen, dass dies unterbleibt. Darauf wurde mir von der Kleinen nochmal an den Kopf geworfen, dass es nicht ginge dass mein Hund beisse. Nachdem meine Geduld da schon etwas strapaziert war, schickte ich mir an sie darüber aufzuklären, dass sie erstmal unterscheiden lernen sollte, was ein Biss eigentlich ist und dass es sich hier um Spielverhalten handelte (wenn natürlich auch grobes). Nachdem ich also nochmal darauf hinwies, dass sie bitte auf ihren Hund aufpassen sollten, sprach Tochter das Kommando zum Abmarsch in folgendem Wortlaut "Geh ma, lauter Gstörte da". Nachdem sie noch minutenlang versuchten ihren Hund dazu zu bringen auch mitzukommen, zogen sie von dannen.
Tjoooo.. und ich schätze mal, sollte in Zukunft mal was in der Erziehung des Hundes schief laufen, kann man es jetzt ja auf den großen schwarzen Hund mitsamt gestörtem Halter schieben, weil "Klein"-Ridge ja gebissen wurde ..
Ist jetzt etwas langatmig geworden, nicht?