Interressant wie du die Agi-Szene einschätzt.
Wie Alyaska schon schrieb, meinte ich damit die Sporthunde insgesamt - und durchaus mit besonderem Augenmerk auf viele Hunde mit SCHH-Prüfungen - und nicht die Agilityhunde alleine.
Genauso wie Hunde am Ausbildungsgelände lernen frei zu liegen, obwohl der andere Hund an ihnen vorbeigeht (Ablegen unter Ablenkung),
Das lernen meine Hunde im Agilitytraining. In der Gruppe und bei noch weit größerer Ablenkung durch Hunde, welche über den Parcours fetzen.
Würde Dein Hund wirklich zuverlässig liegen bleiben, wenn Du außer Sicht gehst und nur wenige Meter daneben ein anderer Hund gerade eine Kampfhandlung mit dem Helfer ausübt?
genauso kann der Hund - OHNE das er danach einen Psychodoktor braucht - lernen, mal eine kurze Zeit angeleint zu warten.
Sorry Georg, aber diese Aussage finde ich so höchst unfair denjenigen gegenüber, die sich mit ihren Angsthunden allergrößte Mühe geben, diesen ein hundgerechtes Leben zu ermöglichen.
Natürlich können das Hunde lernen, aber nicht alle können das - auf Grund ihrer Herkunft und Vorgeschichte - ganz so leicht lernen. Dies als Voraussetzung für das Antreten bei Prüfungen zu verlangen, halte ich für sinnlos, in vielen Fällen für kontraproduktiv. Freundlich ausgedrückt.
Ich kenne so manche Hunde, die gute Leistungen am Agility-Parcours erbringen (oder auch in der BGH, beim Obedience, beim Breitensport, Flyball isw.), für die aber eine solche Situation höchst verunsichernd und ängstigend wäre.
Aber ...................... vielleicht wehren sich die Agi-HF ja gegen die neue BH, weil sie durch einen Tunnelblick behindert, den Sinn einer globalen für die Nichthundler/Politik nachvollziehbare Hundeprüfung nicht erkennen.
Mich wundert ja schon die plötzliche Wandlung Deiner Ansichten im Gegensatz zu dem, was wir vor einigen Tagen telefonisch diskutiert haben. da klang das alles noch ganz anders.
Du selbst meintest, daß gar nicht so wenige Schutzhunde mit diesen Übungen (Radfahrer knapp am Hund vorbei, Gruppenkuscheln, Vereinsamung mit Belastung) Probleme bekommen würden und damit zu rechnen sei, daß manche dieser Hunde dabei in die Aggression gehen würden.
Ich persönlich würde sogar so weit gehen, dass ALLE Hunde und HB diese Prüfung VERPFLICHTEND machen müssen (ähnlich einem KFZ-FS). Wer einen Hund führt, soll dies auch durch eine Prüfung beweisen.
Also jetzt kenne ich mich nimma mit Dir aus. Als ich selbiges für einen Hundeführschein (aber nicht den des ÖKV
) verlangte, warst du dagegen.
Nach dieser Prüfung können Hund und HF erst Hundesport machen, denn ähnlich beim KFZ-FS beginnt auch nicht jeder Autofahrer danach mit dem Rennsport. Die Fahrer allerdings, welche Rennsport betreiben, haben ALLE einen FS.
Das stimmt allerdings nicht. So manche Formel-Fahrer haben/hatten am Beginn ihrer Rennkarriere noch gar keinen Führerschein, weil sie schlicht noch zu jung waren.
Du vergißt auch, daß die paar hundert Hunde, welche ernsthaft Sport betreiben, keinesfalls das Gros der in den Hundeverbänden organisierten sind. Und das wiederum ist halt nur ein kleiner Teil der Gesamthundepopulation in Österreich. Also wenn man schon so eine Prüfung von jenen verlangt, die wenigstens in einen Verein, eine Hundeschule gehen und sogar Sport mit ihren Hunden betreiben, dann sollte diese nicht von einem Hundeverband ausgehen, der verzweifelt versucht, mit soetwas Sachkompetenz zu beweisen, um so wieder von Politik und Gesellschaft ernst genommen zu werden und der damit in Wahrheit nur seine eigenen Mitglieder bestraft.
Und Georg: net die Obedience-, Agility-,Rettungs-, BGH-, Flyball- usw.- Hunde stehen in der öffentlichen Kritik. Ganz im Gegenteil. Deren Image ist in der Öffentlichkeit tadellos. Obwohl es alle Hundeführer betrifft, die Sport machen wollen, ist das Ziel dieser Maßnahme in erster Linie, der Öffentlichkeit zu zeigen, daß die
Schutzhunde und deren Führer ja solch eine Sachkunde- und Wesensüberprüfung absolvieren mußten und somit keinerlei Gefahr von diesen Hunden ausgehen würde. Die anderen Sparten wurden nur zum Kaschieren und Geld beschaffen mit zwangsbeglückt.
Ein Hundeführschein jedoch für
alle Hundehalter mit echter Sachkunde und vernünftigen Anforderungen wäre aber durchaus auch in meinem Sinne. Ein solcher HFS dürfte ruhig auch einige klassische Unterordnungsübungen enthalten, wenn diese in ihrer Ausführungs-Beschreibung ein wenig alltagsrealistischer wären. Also z.B. kein Anhimmeln beim Fußgehen u.ä. Ich persönlich will, daß mein Hund auf der Straße dorthin schaut, wohin wir gehen, damit er nicht über irgendwelche Hindernisse stolpert usw.
LG, Andy