Wenn ihr zu zweit seid, kann sich einer zeitweise um den Welpen kümmern, der andere um die Hündin.
Die Hündin muss ihren Bewegungsdrang weiterhin ausleben können, der Welpe sollte noch nicht so weit laufen, so viel toben, wie das ein ausgewachsener tut.
Ich war damals allein und holte einen Welpen als der Altrüde schon 11 1/2 war, d.h., beide hatten die gleichen Anforderungen an einen Spaziergang und die Beschäftigung.
Nicht lange laufen, nur kurz und gelenkschonend spielen, viel Gehirntraining.
Der Kleine hat sich viel vom alten abgeschaut.
Der Senior hörte schon nicht mehr so gut, ist immer brav allein geblieben und so war das von Anfang an kein Problem. In 3 Wochen Urlaub hab ich dem Kleinen beigebracht zu zweit und ganz allein zu bleiben.
Ich wusste ja, dass er in leider viel zu kurzer Zeit ganz allein sein würde.
Ich bin mit beiden raus, mit dem älteren allein, mit dem Welpen auch allein zur Hundeschule.
Er musste lernen, auf eigenen Füssen zu stehen ohne seinen Ziehvater.
Der Senior hat in dieser Zeit immer seinen Schlaf nachgeholt.
Er hatte immer noch seine Zeiten mit mir allein, wenn der Kleine mal zu Übungszwecken (man weiss ja nie, was passiert) 1-2 Tage bei meinen Eltern war.
Er hat gerne mal gejagt, war aber abrufbar, aber um dieses Verhalten dem Kleinen gar nicht zu zeigen und aufgrund seiner Schwerhörigkeit, blieb er in manchen Gebieten an der Leine.
Ein schönes Beispiel: Mein früherer Chef hatte einen Berner Sennen Welpen, den ich mit meinem damals 8-jährigen Schäfer zum Gassi mit nahm. Er war vorher schon "Leihlehrer" einiger Welpen.
Beide liefen frei in der Wiese, als plötzlich ein Montainbiker aus dem Waldweg geschossen kam. Beide waren gerade Richtung Weg unterwegs.
Im Reflex rief ich nur ein "Platz", worauf sich der Altrüde sofort hinlegte.
Ich wollte schon auf den Kleinen hinstürzen, um ihn zu "retten", als der nur den Alten anschaute, kurz "überlegte" und sich ins Gras schmiess, flach auf den Boden.
Das "Platz" hatte ihm noch keiner beigebracht, wir waren erst beim spielerisch hinlegen angekommen.
Aber so wie diese gute Angewohnheit schauen sie sich auch in kürzester Zeit die schlechten ab.
Wenn also die Hündin in einigen Situationen ängstlich reagiert, und der Kleine kriegt das mit, dann geh mit ihm allein noch ein paar mal in diese Situation und lass sie so toll wie möglich für ihn sein.
Wie gesagt, hatte meiner damals schon oft bewiesen, dass er mit Welpen und Junghunden gut kann, ausserdem hat er die ganze Welpenbande samt Mutter kennengelernt, als sie erst 6 Wochen alt waren.
Wir waren 1-2mal die Woche dort und er hat mit mir zusammen den "Richtigen" ausgesucht.
Allerdings hab ich auch nicht den stäksten Rüden des Wurfes genommen.
Bin mit jedem der drei, weil ja Rüde und Rüde, allein mit dem Senior gelaufen und hab geschaut, wie sie sich ihm gegenüber verhalten.
Habe jeden stundenlang beobachtet, auch, ob es meinem Opa vielleicht irgenwann zu viel wird mit 11 Welpen, der war aber die Ruhe selbst, hat sich souverän durchgesetzt und sich nicht einmal trotz riesigem Auslauf in die Ecke verzogen oder ist nervös geworden.
So hat das dann später auch super funktioniert mit den beiden.
Leider musste der Ziehpapa viel zu früh gehen.
Mein jetziger hat aber das Welpenerziehungprogramm von ihm übernommen.
Das wird übrigens in unserer Familie immer von Hund zu Hund weitergegeben.
So werden irgendwann die jetzt 3 und 6-jährigen vielleicht unseren neuen erziehen.
Also, testen, ob die Hündin über längere Zeit mit Welpen klar kommt.
Vielleicht kennt ihr jemand, der gerade einen hat, dann langsam die Zeit steigern, in der die beiden zusammen sind. Macht einen Kaffeenachmittag bei euch zu hause und beobachtet beide genau.
Weder sie noch der Welpe dürfen natürlich in dieser Zeit schlechte Erfahrungen miteinander machen.
Wir hatten es etwas einfacher, da alle paar Jahre ein neuer Welpe oder Junghund in der Familie oder Bekanntenkreis ist, denn da, wo die Menschen sich treffen, natürlich auch alle Hunde sind.
Es wird Familienhundesitting gemacht von Anfang an und so kriegen es die kleinen auch schon mit auf den Weg.
Probleme hat es nie gegeben auch wenn sie erst nach einigen Monaten wieder mal einige Tage da waren.
Wir haben aber auch immer gut beobachtet, um etwaige Konflikte im Vorfeld zu erkennen und zu verhindern.
Hunde reagieren unterschiedlich auf Welpen, das kann sich im Alter dann auch ändern, bei einer Hündin, die nicht kastriert ist, kann es zu einer Scheinschwangerschaft kommen oder wenn sie läufig sind, dann reagieren sie manchmal sehr grob oder auch agressiv, alles schon erlebt.
Und manchen sind Welpen auf Dauer einfach zuviel.
Kommt auf den einzelnen Hund drauf an.