Hab das jetzt mit großem Interesse gelesen - weil ich diesen Art von Wesenstest auch von anderen jagdlich geführten Rassen kenne - zwar nicht so wie von Vanilla beschrieben aber eben ähnlich. Ich kenne es eher so wie Helmut den Test beschrieben hat. (Ich finde einen solchen Test übrigens gut - ich denke doch man trainiert seinen Hund darauf bevor man antritt - und das ist ja positiv - jedenfalls kenne ich es so von Jägern die ihren Hund jagdlich führen)
Auf einer Gesellschaftsjagd ist ein Hund der andere attackiert nicht brauchbar, aber nicht jeder Jagdgebrauchshund wird auf Gesellschaftsjagden geführt. Wie es ist mit Schweißhunden? Die kommen in der Regel erst zum Einsatz, wenn alle anderen "den Platz verlassen haben".
Ich denke nicht das man von der Sozialverträglichkeit die Zuchtzulassung bei einem Hund abhängig machen sollte, schon gar nicht diese Hunde (wie noch einige Jagdhunde) nur in "Arbeiterhänden" zu finden sind und die Anlagen für eben diese Arbeit ausgezeichnet sind. Ich spreche jetzt mal von den Jagdhunden, die tatsächlich zum größten auch nur in Jägerhand abgegeben werden und somit entsprechend geführt werden.
Kommt wieder die Frage hinzu, was bedeutet aggressionsfrei?
Ich hab Dogos - also auch Jagdhunde - führe sie aber nicht jagdlich.
Wäre die Art die Jagd, die man mit Dogos ausübt (das sind doch Saupacker, oder nicht) überhaupt noch erlaubt in Österreich? In Deutschland ist sie verboten.
Trotzdem ist für mich einfach eines interessant. Treffen wir in Wien (zB Donauinsel) auf einzeln gehaltene Retriever wo anhand der Art des HB zu sehen ist dass er seinen Hund wenig bis gar nicht arbeitet - dann muss ich mit einer Hündin von mir aufpassen. Diese Goldies stürmen tatsächlich her oder benehmen sich bei der Hundebegegnung ziemlich unhöflich so dass Suki den Hund auf den Rücken legen würde wenn ich sie nicht abrufen würde.
Meine Frage: Würde Deine Hündin diese Hunde nur - zurecht - zurechtweisen, oder würde sie sie "gezielt" beschädigen? Wenn es das erste ist (und sie das sauber macht), wieso lässt Du sie nicht erziehen?
Anderseits haben wir auch Goldies kennen gelernt die mit meinen im Freilauf wunderbar konnten und es war ein sehr nettes Gassi gehen.
Schick mal bitte ein paar von denen zu mir.

Dogos sind zB ursprünglich für Wildschweinjagd (oder Pumjagd) gezüchtet und dafür brauch man etwa 4 Dogos. Ich hab von der Zuchtlinie her Wildschweinjäger. Wir sind oft bis zu 7 Dogobesitzer mit unseren Hunden in "ungefährlichem" Gelände (also wo das Risiko dass sie jagen oder hetzen gleich 0 war) mit unseren Hunden Gassi gegangen und haben sie stöbern lassen. Unter diesen Umsänden hats innerhalb der Hundemeúte nie einen Konflikt gegeben.
Ich habe über diverse Foren schon einiges an Treffen mitgemacht. Das eine ist ein reines Jagdhunde-Forum, bei den Treffen waren teilweise bis zu 25 Hunde (die meisten davon Jagdhunde, einige jagdlich geführt andere nicht) auf einen Haufen, die meisten kannten sich nicht. Bevor es zum Spaziergang ging, wurde sich versammelt auf einer recht kleinen Fleck Erde. Es war friedlich, das was statt fand waren gerechtfertigte Zurechtweisung (die eine Dalmihündin hat z.B. Aika getunnelt, da hat sie die Quittung für bekommen), aber keiner der Hunde hat einen anderen gezielt beschädigt, es waren also alle verträglich. Dazu muss ich aber auch sagen, dass in 98% der Situationen alle Hunde entsprechenden auf die Signale ihres Gegenübers reagiert haben.
Keiner der Hunde wurde jagdlich geführt - trotzdem haben sie innerhalb kürzerster Zeit einen "Jagdverband" gebildet.
Was über Jahrzehnte per Zuchtselektion gefördert wurde, verschwindet ja so schnell nicht wieder.
Wir haben das damals gemacht dass sie lernen innerhalb einer Meute zu gehen und Gelegenheit bekommen sich zu sozialisieren - was gut funktioniert hat.
Das ist doch optimal. Nicht nur mal selber hat Spaß, sondern die Hunde auch.
Und wenn Hunde in einer Gruppe ihrer eigentlich Arbeit nachgehen, dann finde ich so einen Test auch sehr wichtig, denn wenn ein Meutehund sozial nicht verträglich ist, kann er eben nicht seiner Arbeit in der Meute nachgehen.
Meine haben noch heute das Verhalten dass sie mit anderen Hunden quasi Interessensverbände bilden können. Wenn die anderen Hunde so etwas kennen.
Ich sehe, dass bei der Hündin einer Freundin von mir und bei Aika. Die zwei wären ein klasse Jagdgespann (obwohl bei Vorsteher), wenn Aika z.B. Feldeingänge "abcheckt" (so mal schnell nach der Ohrspitze gucken), dann schließt Jolie sich an.
Vielleicht liegts einfach wirklich daran wie der Goldie geführt wird.
Ich denke, die Halter spielen da auch eine wichtige Rolle. Die meisten die mir begegnen sind immer noch so eingestellt, dass sie hinter den auf uns zustürzenden hinterher rufen "der tut nix" (entweder haben sie nie mit ihm das Abrufen geübt, oder der Hund hört einfach nicht). Und diese Halter gehen auch davon aus, dass nur weil ihr Goldie so superfreundlich und lieb ist (die sind ja nicht mal unfreundlich oder biestig, wenn die angeprescht kommen), es auch jeder andere Hund ist, also können sie ihren ja laufen lassen.
Lange Rede kurzer Sinn - ich denke wenn ein Goldie seiner Rasse (Jagdhund) entsprechend geführt wird dann kann er auch mit anderen Hunden sehr gut - wenn er zum Plüsch-Familien-Hund degradiert wird dann kann er mit anderen Hunden weniger gut.
ich glaube, wenn man einen Retriever entsprechend auslastet, beschäftigt man sich mit ihm und mit Hunden allgemein und achtet dann entsprechen auch mehr auf die Nettiquette unter Hunden - und meist hört der Hund dann auch entsprechend gut.
Ein guter Züchter für Jagdhunde muss auf Verträglichkeit und Sozialkompetenz wert legen - sonst ist sein Hund für die Jagd unbrauchbar.
Und da würde ich differenzieren, wie wichtig ist die Sozialverträglichkeit (und wie wird das beurteilt) gegenüber fremden Hunden tatsächlich für das jeweilige Arbeitsgebiet.