Goldis und ihr "Kennenlernverhalten"

Tibetan

Super Knochen
Eines vorweg: meine Frage ist wirklich ernst gemeint!

Ich habe jetzt schon den x-ten Goldi getroffen, der ohne jegliche Kontaktaufnahme gleich ganz verrückt um meine Mädels rumgehüpft ist. Flori wollte dann nichts mehr davon wissen, weil sie lieber vorher gründlich schnuppert bevor sie entscheid ob sie spielt, geht oder sich einfach mal hinsetzt und wartet.
Dakota wollte natürlich mitlaufen, aber da Leinenzwang war und lauter hohe Felder rundherum konnte ich sie nicht auslassen.

Ist das golditypisch oder habe ich nur ein paar Ausnahmeexemplare getroffen in letzter Zeit. Ich kenne schon auch andere Goldis, aber das waren bisher eher Senioren, die bei Begegnungen geschüffelt haben und erstmal ruhig Kontakt aufgenommen haben. Die jüngeren (Junghunde bis ca. 4 Jahre) waren eher so wie oben beschrieben.
 
Kann nur sagen ich hab ähnliche Erfahrungen mit Goldies und muss daher bei Begegnungen mit ihnen mit Suki aufpassen die das so gar nicht mag. Wenn mans aber gemeinsam mit dem Goldiebesitzer moderiert - dann funktioniert auch ein gemeinsames Spielen (bei den meisten Goldies - außer sie wollen dauernd aufreiten oder haben ein zu dominantes Verhalten - da holt Suki dann ihr Nudelholz hervor)
 
Ist das golditypisch oder habe ich nur ein paar Ausnahmeexemplare getroffen in letzter Zeit.

Nein, ist nicht typisch. Aber auch ein Golden Retriever kann - wenn er als Welpe/Junghund die Hundesprache nicht oder nur ungenügend erlernt hat - unhöflich/aufdringlich sein.
Meiner weiß sich anderen Hunden gegenüber gsd gut zu benehmen. Ich kenne eine Menge Hunde (Rassehunde und Mixe aller Art), die ein solch lästiges Verhalten an den Tag legen, was für sie manchmal etwas unangenehm endet, sehr zum Erstaunen ihrer Besitzer. Für die ist dann der Hund, der sich eine solche Frechheit zu Recht verbittet, "böse" oder gleich "aggressiv" :rolleyes:
 
Nein, ist nicht typisch. Aber auch ein Golden Retriever kann - wenn er als Welpe/Junghund die Hundesprache nicht oder nur ungenügend erlernt hat - unhöflich/aufdringlich sein.
Meiner weiß sich anderen Hunden gegenüber gsd gut zu benehmen. Ich kenne eine Menge Hunde (Rassehunde und Mixe aller Art), die ein solch lästiges Verhalten an den Tag legen, was für sie manchmal etwas unangenehm endet, sehr zum Erstaunen ihrer Besitzer. Für die ist dann der Hund, der sich eine solche Frechheit zu Recht verbittet, "böse" oder gleich "aggressiv" :rolleyes:


Hier im Dorf laufen 2 Golden-Retriever und ein Labrador-Retriever frei rum, und alle drei haben auch genau das Verhalten das Tibetan beschreibt. Aber diese 3 Hunde sind auch nie wirklich "erzogen" worden, sprich haben nie ne Hundeschule o.ä. besucht.

Und welcher Hund ist dann Schuld - natürlich meiner, weil der an der Leine dann natürlich durchdreht und auch mal knurrt. :mad:

LG Evelyn
 
Ich habe ja selber einen Golden Retriever (1 Jahr und 3 Monate, Rüde, kastriert). Ich muss sagen meiner macht das unterschiedlich. Manchmal unterwirft er sich sofort....wenn ihm der andere dominant vorkommt.
Wenn aber die anderen Hunde spielen, dann spielt er sofort mit. Wobei er da ein bisschen sehr grobmotorisch ist und ich ihn dann manchmal bremsen muss :o.
 
Ich werde hier mal aus einem anderen Forum etwas zitieren, was so ein bisschen dieses typische GR-Verhalten bei Kontakt mit anderen Hunden erklärt. Warum die Hunde so kontaktfreudig sind und es für viele GR-Besitzer scheinbar das "Natürlichste" aller Dinge ist, dass jeder Hund Kontakt haben will und dass auch noch "ungebremst" und total "respektlos", wobei dann auch noch jede individuelle Distanz von Hund und Halter ignoriert wird.

Ein Auszug aus der Wesensüberprüfung, welche Zuchtvoraussetzung bei den Golden Retrievern im Golden Retriever Club ist.
Auch in der älteren Prüfungsordnung des DRC war dieser Punkt für die Goldies enthalten.
Zitat:
1. Meute
Zu Beginn der FdW betreten alle Hunde angeleint das Prüfungsgelände. Jeder Hund bekommt ein Farbhalsband * (pro Hund 1 Farbe), damit der Richter auch sehr identisch aussehende Hunde (evtl. Wurfgeschwister) gut unterscheiden kann.
Auf Anweisung des Richters werden alle Hunde abgeleint. Bei dieser Übung ist darauf zu achten, dass die Menschengruppe in Bewegung und nicht zentriert stehen bleibt.
Während dieser Übung wird das Meuteverhalten vom Richter beobachtet und auf einem Formblatt (siehe Bogen: 1. Meute/FdW) notiert. Dieses Formblatt dient der Richterorientierung und wird nicht den Hundeführern ausgegeben.
Die gesamte Meute wird ca. 15 Min. (Toleranz +/- 3 Min.) beobachtet.
In dieser Zeit können sich auch dem Platz fremde Hunde auf dem Prüfungsgelände orientieren und das Gelände kennen lernen.
 
@Ilona: das von dir zitierte bedeutet aber nicht, dass retriever einfach so jeden hund bestürmen und mit ihrer liebe "plattmachen" ... hier ist nur gemeint, dass die hunde agressionsfrei miteinander umgehen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Ilona: das von dir zitierte bedeutet aber nicht, dass retriever einfach so jeden hund bestürmen und mit ihrer liebe "plattmachen" ... hier ist nur gemeint, dass die hunde agressionsfrei miteinander umgehen. ;)

Da werden Hunde also einfach auf einen Haufen zusammen geworfen und haben sich aggressionsfrei zu verhalten? Die Wahrung jeder individuellen Distanz wird missachtet, mehrere Hunde können auf einen in der Gruppen zuschießen, u.U. können sich zwei Hunde überhaupt nicht leiden, aber sie müssen das "aggressionsfrei ertragen".
Was lernen sie daraus bzw. haben sie daraus gelernt? Das ist ganz normales hündisches Verhalten und so gehen sie dann auch auf andere zu und werden eben nicht aggressionsfrei (finde ich bei der Kommunikation unter Hunden eh ein "schändliches" Wort) begrüßt, weil es sich dabei nicht um hündisches Verhalten handelt.

Ich meine wenn ich eine Gruppe mit Hunden haben, die ich einfach mal so zusammen würfel, dann erwarte ich vieles aber nicht aggressionsfreiheit, deswegen sollte man die Möglichkeit geben, dass die Hunde sich von sich aus annähern, jeder in seiner eigenen Geschwindigkeit und mit seinem eigenen Abstand.

Ich finde schon, dass das dieses respektlose Verhalten und dieses immerwährende "komm spiel mit mir, Du bist mein bester Freund"-Getue erklärt.

Ich gebe zu, dass ich sicherlich auch schon auf Labbis und Goldies getroffen bin, die sich nicht so verhalten, aber das ist nur ein sehr geringer Anteil.
 
Also diese Prüfung finde ich auch etwas seltsam.

Da wird den Hunden ja sämtliches Verhalten abgesprochen und sie müssen sich nur wie Stofftiere verhalten!

Das heißt nicht, dass ich aggressive Hunde mag, aber so überhaupt keine Sozialstruktur in einer Gruppe - also das habe ich noch nirgends gesehen ...

Da kann ja ein normal veranlagter Hund nur durchfallen.
 
Also diese Prüfung finde ich auch etwas seltsam.

Da wird den Hunden ja sämtliches Verhalten abgesprochen und sie müssen sich nur wie Stofftiere verhalten!

Das heißt nicht, dass ich aggressive Hunde mag, aber so überhaupt keine Sozialstruktur in einer Gruppe - also das habe ich noch nirgends gesehen ...

Da kann ja ein normal veranlagter Hund nur durchfallen.

Ich finde diese Prüfung sehr gut - und ein gut sozialisierter Hund sollte bei einer solchen Prüfung keinesfalls durchfallen. Die HF's stehen ja nicht auf einen Haufen wie der durchschnittliche HB wo es bei solchen Experimenten tatsächlich zu Problemen kommen könnte sondern sind in Bewegung.

Meine Frage an die Goldie - Besitzer .... kanns nicht sein dass in Wien viele Goldies überhaupt nicht gearbeitet werden und daher dieses Verhalten wie Nina es beschreibt an den Tag legen.
 
ich glaube, dieses oft gesehene Verhalten bei Goldies, kommt davon, daß sie bei uns recht häufig sind und als "lieb, verträglich, familienfreundlich + universaltauglich" überall angepriesen werden und daher am anderen Ende der Leine sich durchaus auch mal ein HB befindet, der sich über seinen Hund und dessen Bedürfnisse keinerlei Gedanken macht/gemacht hat, da doch "nur" als Spielkamwerad für die Kinder angeschafft... :(

der Hund hat nix kennengelernt, auf den alltäglichen kurzen Runden um den Block ist keine Zeit für Hundebekanntschaften, HuSchu nach kurzem Besuch abgebrochen..woher soll er denn gelernt haben, wie man mit Artgenossen kommuniziert?

leider kenne ich bei mir in der Umgebung einige solcher Beispiele..
 
Ich finde diese Prüfung sehr gut - und ein gut sozialisierter Hund sollte bei einer solchen Prüfung keinesfalls durchfallen. Die HF's stehen ja nicht auf einen Haufen wie der durchschnittliche HB wo es bei solchen Experimenten tatsächlich zu Problemen kommen könnte sondern sind in Bewegung.

Meine Frage an die Goldie - Besitzer .... kanns nicht sein dass in Wien viele Goldies überhaupt nicht gearbeitet werden und daher dieses Verhalten wie Nina es beschreibt an den Tag legen.

[ironie]
warum auch? der golden ist doch der ideale, dem klischee entsprechende familienhund, der alles ertragen und verkraften muss.
was, bewegung braucht der auch? dann wird er doch schmutzig.
beschäftigung? wozu, er wird doch eh gestreichelt.
usw usf
[/ironie)
es ist doch so dass sehr sehr viele meinen, dass der golden als wohlerzogenes plüschpupperl auf die welt kommt.........
erziehung geniesen diese hunde meist erst dann, wenn dem besitzer auffällt, dass er von seinem hund durch die gegend (zu jedem fremden und bekannten hund hin) gezogen wird......

lg helmut, der auch zwei golden, aber keine goldies führt :D
 
ich glaube, dieses oft gesehene Verhalten bei Goldies, kommt davon, daß sie bei uns recht häufig sind und als "lieb, verträglich, familienfreundlich + universaltauglich" überall angepriesen werden und daher am anderen Ende der Leine sich durchaus auch mal ein HB befindet, der sich über seinen Hund und dessen Bedürfnisse keinerlei Gedanken macht/gemacht hat, da doch "nur" als Spielkamwerad für die Kinder angeschafft... :(

der Hund hat nix kennengelernt, auf den alltäglichen kurzen Runden um den Block ist keine Zeit für Hundebekanntschaften, HuSchu nach kurzem Besuch abgebrochen..woher soll er denn gelernt haben, wie man mit Artgenossen kommuniziert?

leider kenne ich bei mir in der Umgebung einige solcher Beispiele..

:) schön, wie du es volkommen richtig beschreibst :)
 
Snuffi schrieb:
kanns nicht sein dass in Wien viele Goldies überhaupt nicht gearbeitet werden

Das trifft leider nicht nur auf Golden, sondern wohl auf einen Großteil der Hunde hier zu. Denk nur an die vielen Vizslas und RRs und Aussies und Border Collies, die in den letzten Jahren aus dem Boden geschossen sind wie die Schwammerl nach dem Regen, mit denen keiner etwas tut außer bestenfalls regelmäßig spazieren zu gehen, und die sich oft selbst diverse (für ihre Umwelt nicht immer angenehme) Ersatzbeschäftigungen suchen, um nicht gänzlich zu versumpern.
 
Danke Andrea.
Genau so ist es.
Ich treffe im Wienerwald zwar immer noch mehr Goldis und Labis.
Aber Aussis und Border werden immer mehr.
Werden hauptsächlich mit den Ball gehetzt.
Wegen Goldi-Verhalten.
Unterschiedlich:
Mal flitzen sie her, mal beibt einer stehen, mal schlendern sie gemütlich her. Die meisten jedoch legen sich einfach hin. Im perfekten Down liegen sie da. :D
 
Ich finde diese Prüfung sehr gut - und ein gut sozialisierter Hund sollte bei einer solchen Prüfung keinesfalls durchfallen.
Aika ist gut sozialisiert, aber würde ich sie in eine Meute schmeißen von lauter unbekannten Hunde, dann wäre sie sicherlich nicht unbedingt aggressionsfrei.
Aika weist z.B. respektlose Hunde zurecht.
Ebenso gestehe ich nem pubertieremden Rüden bei einem gleichaltrigen Gegenüber sehr wohl Rummackerei (mir schießt da der Kommentkampf in den Kopf) zu, aber die Zuchtzulassung fordert dass die Hunde aggressionsfrei sind. Und das wo ein GR bzw. Labbi noch nicht mal ein Meutehund ist.

Die HF's stehen ja nicht auf einen Haufen wie der durchschnittliche HB wo es bei solchen Experimenten tatsächlich zu Problemen kommen könnte sondern sind in Bewegung.
Nun ja, soviel Bewegung kann da auch nicht sein, denn die Richter/Prüfer werden kaum 15 Minuten +/- 3 Minuten hinter der Meute und deren Halter hinterher laufen. Die werden sich sicherlich innerhalb des "Testgeländes" bewegen - wie groß mag das sein. *meinevermutung*

Interessieren würde mich auch noch, wie groß diese Meute ist, die da getestet wird. *binnichtneugierignurinformationsdurstig*
 
Ich wollte keinen Streit entfachen!! Ist mir einfach in letzter Zeit vermehrt aufgefallen weil ich die Hunde um mich rum gerade mal wieder sehr genau beobachte.

Meint ihr es liegt an zu wenig Beschäftigung? Naja, sein könnte es durchaus, wenn ich mir vorstelle wie viele Goldis leben müssen - einfach lieb und nett im Wohzimmer liegen, fertig.

Oder ist es auch die "Mentalität"?
 
Also ich weiß nicht, du wetterst hier über einen Wesenstest, von dem du nichts weißt außer was du dir selber gerade zusammenreimst......
Sorry, aber was bitte reime ich mir denn zusammen? Ich habe aus bestehenden Regeln zitiert und schlußfolgere aus diesen, warum viele, viele Retriever so sind, wie sie eben sind.
Das ist für mich kein wettern, sondern ein kritisieren und in Frage stellen. Ist das etwa nicht recht?

Da geht es um den ÖRC ich habe aus der Zuchtzulassungsprüfung (oder wie es genau bezeichnet wird) vom DRC zitiert und hatte das auch dazu geschrieben.

Und so schlimm ist es nicht; der Großteil der Retriever besteht diesen Test :)
Um den von Dir verlinkten Wesenstest geht es mir nicht, es geht um diese "Meuteprüfung" die ich "kritisiere" und in Frage stelle, bzw. mich frage was sie für einen Sinn macht und die mir deutlich macht, warum so viele Retriever so distanzlos und jedermanns Freund sind, eben weil sie für eine Zuchtzulassung so sein müssen, weil sie bei der Zucht darauf selektiert werden, bzw. weil eben nur solche Hunde zur Zucht zugelassen werden, für die es selbstverständlich ist, sich aggressionsfrei in einer Gruppe von fremden Hunden zu bewegen.
 
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