Normale Kontaktaufnahme unter Hunden

daimonion

Super Knochen
Mir geht das Thema aus aktuellem Anlass gerade durch den Kopf. Gestern wurde meine ehemalige Patenhündin Kiara vergeben, zuvor waren wir noch am Wienerberg mit den Interessenten spazieren. Kiara war an der 5 Meter Leine mit Beisskorb drauf. Es waren extrem viele andere Hunde dort unterwegs, die meisten im Freilauf. Für Kiara sind andere Hunde generell kein Problem, sie ist aber mit einer schnellen und frontalen Annäherung der anderen Hunde oft überfordert und fährt dann schon mal hin. Wenn sie ein paar Meter hinter dem anderen Hund nachgehen darf und sich dann von hinten annähern kann, gibt es eigentlich nie Probleme. Auch wenn sie vorne läuft und ein anderer Hund nähert sich ihr von hinten geht es viel besser. Natürlich ist ihr Verhalten dahingehend nicht "normal", sie hat im Tierheim nicht so häufig Sozialkontakt gehabt und ist deswegen bei der Kontaktaufnahme sicher nervöser als andere Hunde .

Aber was ich mir gestern und allgemein schon extrem aufgefallen ist: sehr sehr viele Hunde laufen mit vollem Tempo auf einen zu, und zwar bis sie direkt beim anderen Hund sind. Die bremsen nicht ein, machen keinen Bogen, nichts. Übersehe ich vielleicht nur kleine Zeichen der Hundesprache, die den Hunden nicht entgehen und die Situation für die Hunde entschärfen? Oder haben viele Hunde eine Annäherung nach allen Regeln der Höflichkeit nicht mehr drauf? Wenn sich zwei verträgliche Hunde treffen wird es ja meist keine Probleme geben, aber bei meiner Patenhündin z.B. sieht man dass sie mit solchen Annäherungen schon überfordert ist.

Also würd mich mal interessieren, was ihr als das normale und gewünschte Verhalten anseht, wenn sich zwei fremde Hunde begegnen (beide freilaufend, oder eben einer an der Leine, der andere freilaufend)?
 
Als Leni noch ein Welpe war, hab ich sie immer mit ruhigen älteren Rüden und Hündinnen zusammengelassen. So dass sie lernt wie man sich als Hund zu benehmen und zu reagieren hat. Sie hat sich da sehr viel abschauen können. Ich bin halt der Meinung, dass so etwas wichtiger ist, als NUR mit Welpen zusammen zu kommen. Ich hab Leni immer den Rücken gestärkt, indem ich mich wenn ich gesehen hab es wird brenzelig, mich dazwischen gestellt hab, bevor es noch so weit kommen konnte.

Leni ist es vollkommen egal wenn ein Hund auf sie lostürmt. Sie bleibt ruhig stehen, dreht den Kopf zur Seite und meistens drehen die Hund , noch bevor sie Leni beschnuppert haben, ab. Sie hat dann auch irgend eine Körperhaltung (die kann ich nicht beschreiben), woran die Hunde erkennen, dass sie keinen Kontakt möchte. Wird ein Hund wirklich zu aufdringlich, dann geht sie entweder weg, oder brummt ganz kurz und gut ist es.
Wir hatten schon Hundebegegnungen und auch Hundebesuche, wo die Besitzer meinten, na ob das gut geht, das wird Leni nicht zulassen.
NIX ist passiert. Sie kann das einfach.

Mein erster Hund (Rüde) war ein bisserl ein Raufer, es ist aber nie zu einer Beisserei gekommen. Mein zweiter Hund (Hündin) war genauso wie Leni. Ruhig und gelassen.

Ich bin jetzt ganz ehrlich, in den 14 Jahren mit meiner vorigen Hündin und in den 10 Jahren mit Leni , ist es noch nie zu einer Rauferei gekommen, weder mit Hündinnen noch mit Rüden.

Natürlich verstehe ich Hundebesitzer, die wirklich nicht erfreut sind, wenn ein fremder Hund mit aufgestelltem Fell und im Tempo auf den eigenen Hund zulauft. Da kann man schon Angst bekommen, das ist klar.

Leider kennen viele HH den eigenen Hunde oft nicht, wissen oder denken nicht, wie ihre Hunde reagieren könnten. Man sollte seinen Hund ganz genau beobachten. Man kann es an den Ohren und an der Haltung erkennen ob er jetzt losstürmt oder nicht. Es gibt fast immer den ganz kurzen Moment wo man den Hund abrufen und anleinen kann. Man sollte auch den anderen Hund anschauen. Auch daran kann man meistens erkennen ob er agressiv ankommt oder nur angeben will. Auf alle Fälle sollte man immer Ruhe bewaren und ja nicht losschreien.

Das ist natürlich jetzt meine Meinung und so , wie ich es gemacht habe.

LG
Biggi
 
Ich muss dir leider recht geben. Ich treffe auch immer wieder auf Hunde die einfach kein Benehmen haben (Körpersprache).
Oft liegt es an den Besitzern die hysterisch werden wenn ihr süßer Wuff einmal von einem ganz ganz bösen (:cool:) Hund die Zähne gezeigt kriegt.

Für meinen Rüden gibt es nichts Schlimmeres als wenn ein anderer Hund seine Signale ignoriert. Und wenn er dann mit dem anderen Hund schmipft, wird er gleich als aggressiv, gestört, oder sonst noch was hingestellt.

Die Leute vergessen oft, dass Hunde untereinander anders kommunizieren.
Das kann oft wild aussehen und klingen, im Normalfall steckt aber nicht wirklich was dahinter.

Fremde Hunde würden nie aufeinander zulaufen bis sie mit der Nase zusammenstoßen um zu sehen wer das ist. (Ausser es ist aus der Entfernung schon klar dass sie sich nicht riechen können ;))

Ich habe damals meine 10 Wochen alte Westie Hündin mit einer ausgewachsenen deutschen Dogge und einer Rotti-Hündin spielen lassen. Und meine Maus hat schnell festgestellt dass ich ihr nicht helfe wenn sie frech war, und darum eine auf die Nuss bekommen hat.
Aber das war auch nötig, so hat sie gelernt auf die Körpersprache der anderen Hunde zu achten, und dementsprechend zu reagieren.

Aber wen wundert es wenn die Hunde immer mehr vermenschlichen. Schließlich werden viele Hunde schon passend zu der neuen Couch oder den neuen Schuhen ausgesucht....:mad:
 
Ich habe auch so einen "stürmischen" Hund. Anfangs war ich skeptisch, ob er's nicht übertreibt (Immerhin war er lt. Tierheim "unverträglich" mit anderen Hunden...) Aber nix ist passiert. Im Gegenteil: Er wickelt mit seiner frechen Art die Mädels reihenweise um den Finger. Auch die, die angeblich nie spielen oder jeden Rüden wegschnappen.

Wenn er "höflich" wird (also langsamer wird, Bogen geht,...), dann weiß ich, dass uns da ein ebenfalls unkastrierter Rüde begegnet und die beiden erst mal "Maß nehmen". Ist aus meiner Sicht also wesentlich konfliktträchtiger.

Ich denke auch, dass wir bei unseren Hunden zu oft menschliche Maßstäbe anlegen und so etwas wie "Höflichkeitsfloskeln" erwarten. Die haben Hunde schon auch irgendwie - aber eben andere. Ich würde mir auch nicht den Kopf zerbrechen, wenn deine Hünden mal "hinfährt". Ich kenne das eigentlich gar nicht anders: Wenn Hündinnen nicht gerade läufig sind, schnappen sie übermütige Rüden eben auch mal weg.
 
Wir hatten schon Hundebegegnungen und auch Hundebesuche, wo die Besitzer meinten, na ob das gut geht, das wird Leni nicht zulassen.
NIX ist passiert. Sie kann das einfach.

Leni ist einfach cool. :)

Aber zum eigentlichen Thema:
Nica ist auch eher eine "Stürmerin" - aber knapp vor dem anderen Hund wird dann immer abgedreht. :rolleyes:
Ich glaub eher sie testet an, wie weit sie gehen kann und wie der andere Hund reagiert. Die meisten bleiben stehen und schauen dem Schauspiel zu, mehr so nach dem Motto:" Die tickt nicht richtig die Schwarze."
Nur die Hundebesitzer sind dann eher schockiert. :eek:

lg
Friese
 
Hm, verstehe, manche von euch haben auch solche "Raser":D. Hab nur wirklich überlegt: was ist normal, was ist schon zu viel des guten. Es heißt ja immer, höflich ist nicht mit vollem Karacho und mit kleinem Bogen, etc. Ich kenne auch viele Hunde, die mal ordentlich hinrennen, und dann ein paar Meter vorher einen Gang herunter schalten. Aber ich hab bis jetzt eben auch viele von denen gesehen, die das nicht machen, und da ist meine Patenhündin eindeutig überfordert damit. Was natürlich nicht heißt dass hundekontakt-gewöhnte Hunde das auch wären. Aber dass in den meisten Situationen dennoch nichts passiert obwohl ein Hund auf einen anderen zugeschossen kommt, heißt ja noch lange nicht, dass es das "richtige" Verhalten ist, oder?

Ich erwarte von "meinem" Hund denke ich keine Höflichkeitsfloskeln, ich kann ja an den Reaktionen von beiden Hunden eh sehen, was noch ok ist und was nicht. Und danach kann ich mich dann auch richten. Wenn Kiara mal hingefahren ist, sind die anderen Hunde meist eh einen Meter zurückgesprungen und haben dann das Weite gesucht:o. Ich versuche immer nicht selber die Nerven weg zu schmeissen, wenn eine Situation mal angespannter ausschaut. Ich bin ja als Patin im Tierheim unterwegs und habe da leider schon ein paar (mitunter nicht nur harmlose) Raufereien miterlebt, die mich nicht gerade gelassener gemacht haben bei Hundebegegnungen:o. Achte daher jetzt immer darauf dass ich mich nicht zu sehr auf die Hunde konzentriere, die Leine locker halte und die Hunde einfach mal machen lasse, die regeln das ja in den allermeisten Fällen selber am besten. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

Ich bin mir auch sicher, dass die Hunde bei den Begegnungen noch 1000 Kleinigkeiten sehen, die ich persönlich, auch wenn ich versuche auf die Körpersprache zu achten, einfach übersehe. Wahrscheinlich wird es wirklich meistens so sein, dass ich die Art der Annäherung eines anderen Hundes anders interpretiere als mein Hund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wir als HB's haben manchmal unabsichtlich unseren Hunden die CS (Calming Signals) quasi abtrainiert weil wir sie nicht lesen konnten oder fehlinterpretiert hatten. Klassisches Beispiel zB.: Hundebesitzer donnert mit aggressiver Stimme einen Befehl - Hund setzt sich mit dem Rücken zu ihm (will also wildgewordenen HB beruhigen) - HB keine Ahnung von CS interpretiert das mit der freche Rotzlöffel will mich ignorieren - schreit noch mehr - Hund verzweifelt - sendet noch mehr CS aus - die HB weil er ja keine Ahnung davon hat noch wilder machen.... diese Beziehung hat einen ernsten Sprung nach so einem Erlebnis :rolleyes:

Wenn Hund nun lange im TSH sitzt dann hat er wenig Möglichkeiten CS zu üben und wenn Pfleger oder Pate wenig Ahnung von CS hat wird der Hund langsam diesen Teil der Hundesprache ad acta legen. Meiner Meinung ist das reversibel - man kann einem Hund CS wieder erlernen lassen, man braucht dazu andere wesensfeste Hunde und einen Trainer (selbst wenn man sich mit CS auskennen sollte)

Wenn nun anderer Hund auf Deinen zustürmt hat Dein Hund eine genaze Serie von CS um diesen Hund zu stoppen (sich mit dem Rücken zum Hund hinsetzen, hinlegen, Flanke präsentieren usw...). Wenn er das nicht tut sondern steif wie ein Bügelbrett wird - sagt er damit ich habe Angst. Vielleicht sucht er Blickkontakt mit Dir und wenn Du ebenfalls starr dastehst und den anderen Hund anschaust - denkt sich Hund scheiße mein HB hat auch Angst - Krise - da kann es natürlich Kawumm gehen ......

Mein Rat wäre - mal beobachten was Dein Hund an CS kann (Bestandsaufnahme) dann mit dem Wissen - CS Mangel bei Deinem Hund beheben und bis es soweit ist - bei solchen Hundebegegnungen ausgleichen.

zB.: Wilder Hund stümt auf Euch zu - Blickkontakt mit eigenen Hund mal suchen - ihm vermitteln keine Sorge bin ja da - Splitten - also Du zwischen Deinem und anstürmenden Hund (Kommando "Hinter Mir" sehr hilfreich dabei) - anstürmenden Hund Seite zudrehen und keinen direkten Blickkontakt (Du siehst genug aus den Augenwinkeln) eventuell in Hockstellung gehen - sollte fremden Hund abbremsen - ABER - sollte der blöderweise auch keine Ahnung von CS haben - Dein Hund der ja keine CS kann immer hinter Dir - anderen Hund mit ruhiger bestimmter Stimme Kommando "Aus" geben (das verstehen die meisten Hunde) und ihm durch Gedanken klar machen dass Du ihn in Grund und Boden stampfst wenn er noch einen Meter weiter geht - Hunde können instinktiv ganz gut erfassen was wir denken - anderen Hund den nötigen Raum geben damit er sich zurückziehen kann.
 
äAchte daher jetzt immer darauf dass ich mich nicht zu sehr auf die Hunde konzentriere, die Leine locker halte und die Hunde einfach mal machen lasse, die regeln das ja in den allermeisten Fällen selber am besten.

Muss noch ergänzen:
An der Leine gibt es für Nica (Jessy meine Braune ist ein eigenes Kapitel) KEINE Fremdbegegnungen. Da gibt es maximal ein kurzes Beschnuppern von "Hundefreunden" - aber that´s it.
An der Leine können die Hunde nix regeln, weil da die Bewegung zu sehr eingeschränkt ist.

lg Friese :)
 
Muss noch ergänzen:
An der Leine gibt es für Nica (Jessy meine Braune ist ein eigenes Kapitel) KEINE Fremdbegegnungen. Da gibt es maximal ein kurzes Beschnuppern von "Hundefreunden" - aber that´s it.
An der Leine können die Hunde nix regeln, weil da die Bewegung zu sehr eingeschränkt ist.

lg Friese :)

Ja, das ist in unserem Fall eine "Sondersituation", Patenhunde dürfen nur an der Leine und mit Beisskorb raus, das ist Pflicht und daran muss ich mich halten. Wir sind aber immer mit der 5 Meter Leine unterwegs, sprich etwas mehr Spielraum ist schon vorhanden.
 
Wir haben auch soein Exemplar in der Familie, nämlich die Hündin meiner Schwester. Die ist echt ein Wahnsinn. Wenn wir unterwegs sind, zB auf einer großen Wiese und sie sieht Hunde freilaufen, rennt sie in einem Affentempo auf die Hunde zu und hüpft mit den Pfoten rudernd die letzten Meter hin. So peinlich. :o
 
Wir als HB's haben manchmal unabsichtlich unseren Hunden die CS (Calming Signals) quasi abtrainiert weil wir sie nicht lesen konnten oder fehlinterpretiert hatten. Klassisches Beispiel zB.: Hundebesitzer donnert mit aggressiver Stimme einen Befehl - Hund setzt sich mit dem Rücken zu ihm (will also wildgewordenen HB beruhigen) - HB keine Ahnung von CS interpretiert das mit der freche Rotzlöffel will mich ignorieren - schreit noch mehr - Hund verzweifelt - sendet noch mehr CS aus - die HB weil er ja keine Ahnung davon hat noch wilder machen.... diese Beziehung hat einen ernsten Sprung nach so einem Erlebnis :rolleyes:

Wenn Hund nun lange im TSH sitzt dann hat er wenig Möglichkeiten CS zu üben und wenn Pfleger oder Pate wenig Ahnung von CS hat wird der Hund langsam diesen Teil der Hundesprache ad acta legen. Meiner Meinung ist das reversibel - man kann einem Hund CS wieder erlernen lassen, man braucht dazu andere wesensfeste Hunde und einen Trainer (selbst wenn man sich mit CS auskennen sollte)

Wenn nun anderer Hund auf Deinen zustürmt hat Dein Hund eine genaze Serie von CS um diesen Hund zu stoppen (sich mit dem Rücken zum Hund hinsetzen, hinlegen, Flanke präsentieren usw...). Wenn er das nicht tut sondern steif wie ein Bügelbrett wird - sagt er damit ich habe Angst. Vielleicht sucht er Blickkontakt mit Dir und wenn Du ebenfalls starr dastehst und den anderen Hund anschaust - denkt sich Hund scheiße mein HB hat auch Angst - Krise - da kann es natürlich Kawumm gehen ......

Mein Rat wäre - mal beobachten was Dein Hund an CS kann (Bestandsaufnahme) dann mit dem Wissen - CS Mangel bei Deinem Hund beheben und bis es soweit ist - bei solchen Hundebegegnungen ausgleichen.

zB.: Wilder Hund stümt auf Euch zu - Blickkontakt mit eigenen Hund mal suchen - ihm vermitteln keine Sorge bin ja da - Splitten - also Du zwischen Deinem und anstürmenden Hund (Kommando "Hinter Mir" sehr hilfreich dabei) - anstürmenden Hund Seite zudrehen und keinen direkten Blickkontakt (Du siehst genug aus den Augenwinkeln) eventuell in Hockstellung gehen - sollte fremden Hund abbremsen - ABER - sollte der blöderweise auch keine Ahnung von CS haben - Dein Hund der ja keine CS kann immer hinter Dir - anderen Hund mit ruhiger bestimmter Stimme Kommando "Aus" geben (das verstehen die meisten Hunde) und ihm durch Gedanken klar machen dass Du ihn in Grund und Boden stampfst wenn er noch einen Meter weiter geht - Hunde können instinktiv ganz gut erfassen was wir denken - anderen Hund den nötigen Raum geben damit er sich zurückziehen kann.

Meine Patenhündin hatte schon regelmäßigen Kontakt zu Artgenossen, soweit das im Tierheim halt möglich ist. Ist nicht immer ganz einfach dort. Sie ist auch nach der ersten Kontaktaufnahme immer sehr tolerant anderen Hunden gegenüber, auch wenn sie ihr auf die Nerven gehen. Heißt, sie beschwichtigt dann sehr stark und versucht generell Konflikte zu vermeiden. Aber hier geht es ja eigentlich eher darum, dass andere Hunde oft nicht so sehr auf solche Signale eingehen.
Die frontale Kontaktaufnahme ist eine andere Situation bei ihr, da ist sie wirklich manchmal überfordert. Wie gesagt, sobald sie einen Hund mal kurz aus der Ferne beobachten konnte (hinter ihm, neben ihm hergehen etc.) gibt es keine Probleme mehr, aber dieses abrupte Kennenlernen kann sie eben nicht so gut bewältigen. Wenn ich eine Kontaktaufnahme verhindern will, weiß ich mittlerweile, wie ich mich verhalten muss/soll. Fakt ist dass für viele Hunde der andere Hund aber so interessant ist, dass sie mich dennoch umgehen. Sicher kann ich in Punkto Körpersprache auch noch einiges verbessern, um zu verhindern dass andere Hunde angerast kommen, bin mir aber auch sicher, dass es viele Hunde gibt, denen es egal ist was ich mache, sie kommen trotzdem her.
 
Ich denke je mehr Hunde desto schwieriger wird es auch für Hunde Körpersprache und so einzuhalten, da ist dann zu hoffen dass nur sehr soziale Hunde aufeinandertreffen, das ist ein Grund warum ich Hundezonen nicht mag.

Da wo ich spazieren geh kommt ab und an ein Hund entgegen. Da werden schon gewisse Rituale eingehalten, die allerdings vom Gegenüber auch mitbestimmt werden,

Drei typische Annäherungen die ich beobachtet hab:

die entspannt auf einander zutrabende: schnüffel und vorbei, kein Interesse !

das stehenbleiben zur salzsäule erstarrt fixieren und auf ein signal hin welches ich noch nie durchschaut habe ein gleichzeitiges aufeinanderlosrasen wo schon im Vorfeld klar ist wer als erstes den Fänger spielen darf.

das immer langsamer werden und größer werden aufplustsern, da ist gscheiter den Hund abzurufen, weil das wird nur ein blödes Knurrmachogeplänkel, wobei auch das nicht immer stimmt, weil sie sichs je näher sie kommen manchmal doch noch anders überlegen und sie auf einmal noch Sympathie füreinander entdecken.
 
Jep, wollt ich auch grad schreiben, dass leider vielen Hunden ihre Körpersprache "abtrainiert" wurde...hab grad so ein hübsches Büchlein gelesen...;)

Zu Beginn dachte ich auch bei Selina, die hat ja überhaupt keine Manieren! Stürmte nämlich auch immer frontal auf die anderen Hunde zu. Jetzt fällt mir auf, dass sie schon sehr früh wenn sie den anderen Hund sieht den Kopf senkt und rumschnüffelt. Manchmal sogar so tut, als wär der andere gar nicht da. Keine Ahnung, obs geholfen hat, dass ich sie immer gelobt hab, wenn sie sich dadurch langsamer genähert hat, jedenfalls tut sies jetzt fast immer. Bogen gehen nicht. Das ist glaub ich aus Prinzip nicht ihres...der schnellste Weg muss der Beste sein:o

Was mir zu Beginn einen Schreck eingejagt hat und ich bisher nur zwei Mal bei ihr gesehen hab: Sie kriegt eine Körperhaltung wie ein Gepard, der Beute gesehen hat. Duckt sich ein bisschen, Kopf in Schulterhöhe, schleicht auf den anderen zu.
Dachte: Na toll, jetzt gibts Stunk. Aber nix da. Der andere Hund sah genauso aus...dann beschnupperten sie sich und gut wars:confused:

Kann mir das wer erklären?

Aber wie jetzt eine "normale" Kontaktaufnahme aussehen sollt? Ich glaub, das können die wenigsten Hunde...die gesamte Hundesprache und dadurch deutliche Zeichen setzen. Jedenfalls offensichtlich in meiner Umgebung:(
 
Wir haben auch soein Exemplar in der Familie, nämlich die Hündin meiner Schwester. Die ist echt ein Wahnsinn. Wenn wir unterwegs sind, zB auf einer großen Wiese und sie sieht Hunde freilaufen, rennt sie in einem Affentempo auf die Hunde zu und hüpft mit den Pfoten rudernd die letzten Meter hin. So peinlich. :o

Und ihr laßt sie ungebremst zu fremden Hunden hinstürmen :confused:

Man muss ja nicht so respektvoll sein wie Lind das fordert aber einfach hinstürmen lassen.... nachdem sie auf den letzten Metern zum Flumi wird scheint sie es ja nett zu meinen - aber was tut ihr wenn sie auf einen unversträglichen Hund hinstürmt ????

Vielleicht verstehe ich es ja falsch - aber so wie ich es verstehe - finde ich das nicht OK :mad:
 
Zu freilaufenden Hunden darf meiner auch hin egal in welchem Tempo! Und auch alle anderen Hunde die ich kenne dürfen das, zu Bröseln kommt es erst wenn nach erfolgter Kontaktaufnahme ein Mensch sich in das Geschehen einmischt - ist meine bescheidene Erfahrung, z.B. mein Hund ist schon dort und auf einmal mach der Besitzer einen auf ich erziehe jetzt grad mal meinen Hund, das ist sch**** .
 
Mir geht das Thema aus aktuellem Anlass gerade durch den Kopf. Gestern wurde meine ehemalige Patenhündin Kiara vergeben, zuvor waren wir noch am Wienerberg mit den Interessenten spazieren. Kiara war an der 5 Meter Leine mit Beisskorb drauf. Es waren extrem viele andere Hunde dort unterwegs, die meisten im Freilauf. Für Kiara sind andere Hunde generell kein Problem, sie ist aber mit einer schnellen und frontalen Annäherung der anderen Hunde oft überfordert und fährt dann schon mal hin. Wenn sie ein paar Meter hinter dem anderen Hund nachgehen darf und sich dann von hinten annähern kann, gibt es eigentlich nie Probleme. Auch wenn sie vorne läuft und ein anderer Hund nähert sich ihr von hinten geht es viel besser. Natürlich ist ihr Verhalten dahingehend nicht "normal", sie hat im Tierheim nicht so häufig Sozialkontakt gehabt und ist deswegen bei der Kontaktaufnahme sicher nervöser als andere Hunde .

Aber was ich mir gestern und allgemein schon extrem aufgefallen ist: sehr sehr viele Hunde laufen mit vollem Tempo auf einen zu, und zwar bis sie direkt beim anderen Hund sind. Die bremsen nicht ein, machen keinen Bogen, nichts. Übersehe ich vielleicht nur kleine Zeichen der Hundesprache, die den Hunden nicht entgehen und die Situation für die Hunde entschärfen? Oder haben viele Hunde eine Annäherung nach allen Regeln der Höflichkeit nicht mehr drauf? Wenn sich zwei verträgliche Hunde treffen wird es ja meist keine Probleme geben, aber bei meiner Patenhündin z.B. sieht man dass sie mit solchen Annäherungen schon überfordert ist.

Also würd mich mal interessieren, was ihr als das normale und gewünschte Verhalten anseht, wenn sich zwei fremde Hunde begegnen (beide freilaufend, oder eben einer an der Leine, der andere freilaufend)?

@ magdi - sie war an der 5m Leine mit Beisskorb ;) da sollte HB von anderem Hund schon mal anfragen ob es OK ist dass sein Hund hinrennt :confused:
 
Sobald uns ein Hund entgegenkommt, egal ob wir ihn kennen oder nicht, gibt es 3 Möglichkeiten was Billy macht:
1. er wird immer langsamer und duckt sich+schüffeln
2. er legt sich hin
3. er erstarrt im stehen

bei allen 3 Möglichkeiten rennt er meistens dann auf einmal los zum anderen Hund, bremst vor dem Hund ab um ihn dann zu beschnüffeln.
Wenn er sich aber unsicher ist, bleibt er in seiner Position, bis das Gegenüber zu ihm kommt und ihn beschnüffelt...
 
@snuffi
ihr beispiel war aber auf einen freilaufenden hund bezogen ;)
und genauso auch senferin...

zu angeleinten hunden hinlaufen lassen ist für mich ein "no-go"
 
zu angeleinten hunden hinlaufen lassen ist für mich ein "no-go"

für mich auch, ich merke einfach das romeo total angespannt ist wenn eine leine in die begegnung eingebracht ist... egal ob er an der leine ist oder der andere hund.. er mag das nicht.. dementsprechend reagiere ich und es gibt nur kontakt ohne leine..
 
Wenn Kontakt dann ohne Leine - ich finde der Hund hat an der Leine zu wenig Aktionsradius und der Einfluß des HB ist der Kommunikation der Hunde auch meist nicht förderlich.

Wenn Kontakt ohne Leine dann kontrolliert. Immer zuerst HB kontaktieren.
 
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