Zum Thema "verpflichtende Begleithundeprüfung vor einem Agility-Erstantritt" verweise ich auf eine Notiz auf der ÖKV Agility-Homepage:
Zum Thema: ich persönlich stelle fest, daß die meisten in den großen Verbänden organisierten Hundevereine ihr Ziel darin sehen, die Hunde für eine Prüfung auszubilden, nicht aber für das alltägliche Leben.
Schon meine selige Großmutter wußte, daß man fürs Leben lernen sollte und nicht für eine - noch dazu völlig lächerliche - Prüfung nach Verbands-PO. Solange es aber beim Hundeschultraining für die dort tätigen Trainer und Funktionäre wichtiger ist, daß der Hund seinen Hundeführer beispielsweise bei der Fußarbeit ständig "anhimmelt" und man bei einer - an den Anforderungen des realen täglichen Lebens weit vorbeigehenden - Begleithundeprüfung möglichst viele Punkte erreicht, wird dem Training für die Alltagsführbarkeit (Beispiel: Führbarkeit eines Hundes an lockerer Leine im Großstadtgeschehen ohne andauerndes "Fuß"-Gebrülle und ohne dauernd an der Leine zu zerren, Abrufbarkeit vom Katzenjagen, Stehenbleiben vorm Randstein, Rückruf allgemein usw.) eines Hundes leider immer weniger Aufmerksamkeit geschenkt.
Das erzeugt Hunde, die zwar am Hundeplatz perfekt bei Fuß gehen können und tolle Prüfungsergebnisse aufweisen, im realen Leben meist aber gar nicht von der Leine gelassen werden können.
Die Verbände sehen sich gerne als kynologische Überkompetenz und deren PO's als das einzig Heilsbringende. Weder das eine trifft zu, noch das andere. Ganz im Gegenteil. Wenn ich mir nur mal die Hunde so mancher "geprüfter" Richter ansehe, zweifle ich oft bereits vor deren Bewertungen an deren Urteilsfähigkeit.
Außerdem können die letztendlich auch nur das bewerten, was die PO vorgibt. Und über diesen Tellerrand können wohl nur die wenigsten derartigen Vereins"beamte" hinausblicken.
Aber wie immer hat die Medaille auch eine zweite Seite: es gibt leider eine Vielzahl an Hundehaltern, die nur über dieses System überhaupt ansprechbar sind und denen sogar die meist erbärmlich dürftigen und hoffnungslos veralteten Informationen über Hundeverhalten, welche man in den meisten klassischen Hundevereinen erhält, noch viel zu hoch sind. Und denen ein mehr an Information auch gar nicht zuzumuten ist, geschweige denn zuzutrauen, dieses Wissen auch zu verarbeiten.
Insoferne also sehe ich die Mehrzahl der in den Hundeverbänden organisierten Vereine sozusagen als die Notversorgung mit Grundnahrungsmitteln an, welche einer leider immer größer werdende Anzahl an ahnungslosen Hundebesitzern die allernötigste Basisversorung an Wissen und Erfahrung mitgeben können (auch wenn diese teilweise noch so falsch sind).
Um ans "Wiener Schnitzel" zu kommen, muß man sich jedenfalls wesentlich genauer umsehen. Hummer und Kaviar bekommt man überhaupt nur selten geboten.
MfG