Kaufvertrags-Frage

Ein seriöser Züchter wird sicher bei extrem Situationen wie eben unerwarteter Todesfall, Krankheit od. auch berufliche Veränderung seinen Welpenkäufer aus dem Vertrag lassen bzw. das Geld zurück erstatten (sofern dies wirklich vor od. kurz nach der Welpenübergabe stattfindet - oder auch später, je nach Situation). Bzw. versuchen mit dem Käufer eine Lösung zu finden.

Generell sollte sich ja trotzdem jeder Welpenkäufer schon vorher (!) Gedanken machen was passiert mit dem Hund in genau solchen extrem Situationen (nicht jetzt und heute sondern in 2-3 od. 10 Jahren) und was sind die event. Konsequenzen (Hund zurück an Züchter - wenn ja, Geld zurück od. nicht, etc..).

Da wir ja nicht wissen warum der Welpe, um den es hier geht, nach nur einer Nacht zurück zum Züchter mußte ist es schwer die wirkliche Antwort zu finden - wer nun im Recht ist od. nicht od. ob 2/3 zuviel sind od. nicht.

Bei Leuten die "einfach" überfordert sind od. sich alles nur lustig vorgestellt haben, bin ich schon dafür das sie nicht den ganzen Kaufbetrag zurück bekommen - sehn wir es als "Lehrgeld". Und der Züchter hat wie Husky beschrieben hatte durch eine Rücknahme schon einen finanziellen "Schaden".

Und ganz ehrlich, bevor die Gefahr besteht das einer meiner Welpen im TH landet od. weiterverkauft wird - würd ich sogar in solchen Fällen vermutlich den Welpen ganz zurückkaufen, schließlich war ich als Züchter derjenige der diesen Menschen das Tier anvertraut hat.

Korrekt erklärt
lg Uschi & Rudel
 
Da ist bestimmt jeder verschieden.
Könnt mir aber auch vorstellen, dass mir ein Welpe (wobei ich nicht der Typ Hundehalter bin, der sich einen Welpen wünscht) in dieser Situation dann gut tun würde.
Ablenkung, neuer Sinn im Leben....
Und auch aus sentimentalen Gründen, - weil das doch die letzte Entscheidung war, die man gemeinsam treffen konnte, und etwas, worauf man sich noch gemeinsam gefreut hat.
 
Die Welpenkäufer sind ein sehr lieber Kollege von mir und seine Frau. Die beiden waren sowas von gut vorbereitet, haben den Welpen wöchentlich besucht (hab alle glückstrahlenden Berichte per mail bekommen...), sich ewig lang vorher den besten Zeitpunkt für den Hundekauf überlegt (die Frau hat jetzt 2 Monate Ferien, danach hätte er mit zu meinem Kollegen ins Büro dürfen), mich besucht, um für die ersten Wochen zumindest theoretisch gerüstet zu sein, usw.

Und, so blöd das klingt, die beiden haben in der ersten Nacht (der Welpe hat friedlich geschlafen, ist bestens auf sein Leben vorbereitet gewesen, hat Autos, Leinenspaziergänge usw. gekannt, hat "gewusst", dass das Lackerl "raus" gehört, usw.) einen regelrechten Absturz gehabt, waren plötzlich voller Angst, diesem perfekten Hund nicht das beste Leben bieten zu können, unfähig zu sein, den Hund richtig zu beschäftigen, in der für ihn "falschen" Gegend zu wohnen (der Hund kommt vom Land und die beiden wohnen am Stadtrand) usw. Ich hab zuerst auch gedacht, ich hör nicht richtig, aber für die beiden hat alles nach einer unlösbaren und unterschätzten Situation ausgesehen und so haben sie gleich am nächsten Tag den Hund zurückgebracht. Für diesen Hund gabs eine "Warteliste" und er ist gleich danach in sein neues Zuhause gezogen. Und jetzt stellt sich eben die Geldfrage.

Ich hoffe, ich hab das annähernd verständlich rübergebracht.

LG
Ulli
 
@Shonka: Ahso, Kindbett-Depression. Die Armen.
Wie es rechtlich m.M. aussschaut habe ich schon geschrieben. In diesem Fall würde ich dann aber wirklich einen Rechtsanwalt fragen, wenn es zu keiner Einigung kommt. Denn dem Züchter sind, so wie du das schilderst, wirklich kaum Mehrkosten entstanden. Wissen die Käufer bei wem der Welpe jetzt ist? Das wäre für eine eventuelle Beweissicherung von Vorteil.;)
 
Wahnsinn :D ich hab denen genau das Gleiche gesagt "Erwartungshaltung und Wochenbettdepression". Der Welpe ist jetzt angeblich bei einem Ärzteehepaar in Baden. Ist übrigens ein Aussie. Vielen Dank für Eure Meinungen! Derzeit ist die Züchterin für die Zwei nicht erreichbar (geht seit Tagen nicht zum Telefon) und jetzt hätten sie eben gern gewusst, ob sie überhaupt mit der Rückerstattung von zumindest 800.- rechnen können.

LG
Ulli
 
das ist aber auch nicht die feine englische art eines ordentlichen züchters:rolleyes: die leute sollen mit einem anderen telefon anrufen, damit der züchter die nummer nicht erkennt ;)
 
Übrigens bräuchte ich jetzt die Senfers. Die zwei verhinderten Hundebesitzer würden sich sehr gern als Paten um einen Tierheimhund kümmern. Ich glaub, das ist die beste Lösung, denn den Hundewunsch haben sie ja nach wie vor.

LG
Ulli
 
Übrigens bräuchte ich jetzt die Senfers. Die zwei verhinderten Hundebesitzer würden sich sehr gern als Paten um einen Tierheimhund kümmern. Ich glaub, das ist die beste Lösung, denn den Hundewunsch haben sie ja nach wie vor.

LG
Ulli

Das ist sicher a super Idee! :)
 
Ich habe selber einige Zeit gezüchtet (Border Terrier).
Ich würde das gesamte Geld zurückgeben. Mir ist es allemal lieber,ein Welpe kommt zu mir zurück,als er "verschwindet" irgendwo.Da sollte man in erster Linie an den Hund denken und nicht an das liebe Geld:cool:.
 
Die Welpenkäufer sind ein sehr lieber Kollege von mir und seine Frau. Die beiden waren sowas von gut vorbereitet, haben den Welpen wöchentlich besucht (hab alle glückstrahlenden Berichte per mail bekommen...), sich ewig lang vorher den besten Zeitpunkt für den Hundekauf überlegt (die Frau hat jetzt 2 Monate Ferien, danach hätte er mit zu meinem Kollegen ins Büro dürfen), mich besucht, um für die ersten Wochen zumindest theoretisch gerüstet zu sein, usw.

Und, so blöd das klingt, die beiden haben in der ersten Nacht (der Welpe hat friedlich geschlafen, ist bestens auf sein Leben vorbereitet gewesen, hat Autos, Leinenspaziergänge usw. gekannt, hat "gewusst", dass das Lackerl "raus" gehört, usw.) einen regelrechten Absturz gehabt, waren plötzlich voller Angst, diesem perfekten Hund nicht das beste Leben bieten zu können, unfähig zu sein, den Hund richtig zu beschäftigen, in der für ihn "falschen" Gegend zu wohnen (der Hund kommt vom Land und die beiden wohnen am Stadtrand) usw. Ich hab zuerst auch gedacht, ich hör nicht richtig, aber für die beiden hat alles nach einer unlösbaren und unterschätzten Situation ausgesehen und so haben sie gleich am nächsten Tag den Hund zurückgebracht. Für diesen Hund gabs eine "Warteliste" und er ist gleich danach in sein neues Zuhause gezogen. Und jetzt stellt sich eben die Geldfrage.

Ich hoffe, ich hab das annähernd verständlich rübergebracht.

LG
Ulli

Das ist natürlich tragisch, hatte ich auch schon Mal. Mit einfühlsamen Reden haben wir das Problem geschafft. In dem Fall würde ich allerdings auch keinen Kaufpreis rückerstatten, denn dies ist kein Notfall. Panisch kann man reagieren, aber man kann sich auch wieder einkriegen. Den zweiten Welpenpreis würde ich jedoch einer Tierschutzorga spenden.
mfg Uschi & Rudel
 
Das gibt´s ja öfters, dass sich Hundebesitzer in der ersten Zeit etwas überfordert fühlen und Anzeichen wie bei einer Wochenbettdepression zeigen. Aber den Hund gleich nach der ersten Nacht wieder zurückgeben, ist das nicht übereilt? Manchmal dauert es zwar einige Zeit, aber dann stellen sich Hund und neuer Besitzer meistens aufeinander und auf die neue Lebenssituation ein und möchten einander nicht mehr missen.
Aber nach einer Nacht wieder abgeben, das ist schon etwas voreilig (und zeugt von wenig Durchhaltevermögen)...andererseits sicher besser für den Hund, weil er sich noch nicht eingewöhnt hat.
Bezüglich Kaufpreisrückerstattung, weiß ich nicht, was die beste Lösung wäre...ich finde die Argumente für die verschiedenen vorgeschlagenen Möglichkeiten gut. Aber dass der Züchter gar nicht mehr erreichbar ist, ist nicht OK.
 
In dem Fall würde ich allerdings auch keinen Kaufpreis rückerstatten, denn dies ist kein Notfall. Panisch kann man reagieren, aber man kann sich auch wieder einkriegen.

Seh ich voll ein. Ich meine sie haben ihn sofort zurück gegeben und nicht versucht das Problem anzugehen. Hätten die ein Baby ausgesetzt oder wie? Sorry, da fehlt mir das Verständnis nach einer Nacht nur....
 
@Shonka: Ich würde deinem Kollegen raten, der Züchterin einen Brief zu schreiben, dort nochmals die persönlichen Gründe darzulegen und ihr dann
gleich selbst den Vorschlag zu machen 1/3 des KP an den TS zu spenden + den Rest retour.
Jetzt gerade sind auf Käufer und Verkäufereseite die Emotionen ziemlich hochgekocht, wenn alle Beteiligten ein bisserl darüber schlafen, schaut die Welt schon wieder anders aus. Und so ein Brief dauert ein paar Tage.;)

Hab a bisserl im Langzeitgedächtnis gekramt, aber ich glaube, es handelt sich hier um einen "error in objektum" (?) und juristisch gesehen dürfte dein Kollege echt nicht viele Meter haben.:( Aber mit Zivilrecht hatte ich das letzte mal vor gefühlten 100 Jahren zu tun.:o

PS: Ups, heißt ja "Wochenbett", "Kindbett" ist was anderes *peinlich*. Hauptsache du hast mich verstanden.;)
 
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Das gibt´s ja öfters, dass sich Hundebesitzer in der ersten Zeit etwas überfordert fühlen und Anzeichen wie bei einer Wochenbettdepression zeigen. Aber den Hund gleich nach der ersten Nacht wieder zurückgeben, ist das nicht übereilt? Manchmal dauert es zwar einige Zeit, aber dann stellen sich Hund und neuer Besitzer meistens aufeinander und auf die neue Lebenssituation ein und möchten einander nicht mehr missen.
Aber nach einer Nacht wieder abgeben, das ist schon etwas voreilig (und zeugt von wenig Durchhaltevermögen)...andererseits sicher besser für den Hund, weil er sich noch nicht eingewöhnt hat.
Bezüglich Kaufpreisrückerstattung, weiß ich nicht, was die beste Lösung wäre...ich finde die Argumente für die verschiedenen vorgeschlagenen Möglichkeiten gut. Aber dass der Züchter gar nicht mehr erreichbar ist, ist nicht OK.


dem schließe ich mich an.
 
Dann kanns so wohl überlegt nicht gewesen sein :(

Weil, - sorry, - wenn ich das kleine Bündel wirklich will, bade ich mich in der ersten Nacht nicht in meiner Verzweiflung, sondern nehm mir vor, dem Hund ein schönes Leben zu bereiten.
Und wo sie wohnen haben sie vermutlich auch vorher schon gewußt :rolleyes:

Versteh ich, dass auch Husky den Preis nicht zurückerstatten würde.
 
Was mich wundert, dass da gleich beide so umgefallen sind. Wenn einer die Panik bekommt, ok, aber dass der andere dann gleich so mitzieht? :confused: Für den Hund war es aber sicher besser so.
 
Was mich wundert, dass da gleich beide so umgefallen sind. Wenn einer die Panik bekommt, ok, aber dass der andere dann gleich so mitzieht? :confused: Für den Hund war es aber sicher besser so.


das dachte ich mir auch - ich muss zugeben, ich fühlte mich mit dem Welpen damals auch total überfordert (allerdings erst nach einigen Wochen) und hab stundenlang mit meiner Züchterin telefoniert und ihr die Ohren vollgeheult. Ich wollte halt alles perfekt machen und machte mich dementsprechend fertig damit. Und ja, ich rief sie sogar einmal an und sagte, dass ich den Hund zurückbringen werde, weil er es bei mir nicht gut genug hat :rolleyes:. Sie hatte GsD stichhaltige Argumente, mir den Unsinn auszureden :).

Eine Nacht ist gar nichts und wirklich verstehen kann ich das ehrlich gesagt nicht. Aber Ulli, Du kennst die Leute natürlich am besten und für sie wird´s schon eine Art "Notsituation" gewesen sein.

Ich kann aber irgendwie auch den Züchter verstehen, dass sich der jetzt ein bissl querlegt :o
 
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