Huhu Georg.
Dazu hab ich eine Frage.
Ist es denn deiner Meinung nach möglich, auch ohne großen Ehrgeiz (den übertriebenen, schädlichen Ehrgeiz hatten wir ja eh ausgeschlossen) dem Hund eine adäquate *Ersatzbeschäftigung* zu bieten?
Also.. artgerechte Haltung eines *Arbeitshundes* (egal welche Richtung) OHNE organsierten Hundesport?
Ich sags gleich.. mir persönlich sagt der organisierte Hundesport (auch hier: egal, welche Richtung) nicht wirklich zu, ich denke aber, dass ich es dennoch schaffe, meinen Hunden eine adäquate Auslastung zu beschaffen!
*neugierig*
Günni
Hm, ich bin zwar auch nicht Georg, möchte dazu aber noch etwas anmerken:
Klar, es ist möglich. Aber kein ORGANISIERTER Hundesport... wenn sich das organisiert insbesondere auf "keine Hundeschule und dergleichen" bezieht und nicht darauf, das man nun gar keine Elemente aus dem Hundesport jeglicher Art und Weise arbeiten möchte die mit irgendwelchen zusätzlichen Elementen wie Hürden, Stangen etc. zu tun haben ist das sicherlich auch einfacher.
ABER: ich denke, das es viele Hundehalter und insbes. Kinder und Jugendliche gibt, die z. B. Agility gesehen haben und das jetzt mit ihrem Hund machen. Klar, ist erst einmal nichts gegen einzuwenden. Nur ist auf der anderen Seite auch die Überlegung, das man einige von den Sachen vielleicht lieber in einer Hundeschule lefrnen sollte, weil einem dort (hoffentlich) dann auch gesagt, wird, ob der Hund dafür überhaupt geeignet ist, ob er alt genug ist/die Knochen ausgereift genug oder ob er einige Dinge halt lieber aus Altersgründen (zu jung, zu alt, HD...) NICHT machen sollte, weil sie ihm eher schaden als nützen.
Ebenso sollten Hund und Halter die richtigen Bewegungsabläufe für einige Übungen kennenlernen um die Sache zu vereinfachen / Hund und Halter zu entlasten.
Also ist es zwar prinzipiell möglich, ohne organisierten Hundesport sein Tier auszulasten ABER es ist auf der andere Seite eben auch eine sehr genaue Überlegung, was der Halter an Vorwissen hat um dem Hund alters-/gesundheits- und rassebedingte Aufgaben zuzuweisen. Ich werde eben mit einem Herdenschutzhund nicht unbedingt beim Agility glücklich und ob ein Retriever allein dadurch glücklich wird, das man ihm auf einem ruhigen Spaziergang ab und an Stöckchen wirft und ihm zuhause zwanzig Plüschtiere a la "Nu spiel man schön!" um den Korb dekoriert halte ich auch für fraglich (so einen Goldi samt Halter habe ich letzte Woche live erlebt...).
Ebenso erlebe ich öfters, das einem Hund Hürden vor die Nase gesetzt werden, die im Hundesport eher in höheren Klassen vorkommen - klar, er springt sie. Ob es aber für ihn angemessen ist sei dahin gestellt.
Oder, was ich auch schon gehört habe: "Ach, wenn der vier Monate ist, dann kann man schon mal zwei Stunden spazieren gehen, das schadet dem GAR nicht, das halten die aus!". Ach, wirklich??? Dann war und bin ich gerne das empfindliche Weichei gewesen... und für andere Leute immer noch, weil mein Hund selbst mit 10 Monaten und auf langen Spaziergängen sich nicht so verausgaben soll, das ich ihn auf dem Rückweg quasie hinterherschleifen muss.
Ich denke, genau wie ein Mensch muss ein Hund lernen, seine Energie einzuteilen - das hat auch Bloch gut beschrieben. Als Mensch bin ich dafür verantwortlich, das insbesondere der junge Hund sich nicht überlastet. Klar, es ist für viele sicherlich sehr bequem, insbesondere einen jungen Hund dermaßen "platt" zu machen, das er sich nicht mehr rührt und man einen ruhigen Abend hat. Aber ob es Sinn der Sache ist, sei dahin gestellt.
Ich denke, ich habe in den letzten Monaten enorm viel gelernt und war und bin oft überrascht über unseren Hund, weil er in einigen Dingen halt anders ist als seine "Hundefamilienmitglieder". Oder vielleicht haben andere schlichtweg kein Interesse, mehr als unbedingt notwendig mit ihrem Hund zu machen (und dafür nach Lust und lune dann in die Vollen zu hauen....).
Eine Zeit OHNE organisierten Hundesport kann ich mir für die nächsten zwei Jahre irgendwie nicht vorstellen - wobei es derzeit nur eine Stunde ist, die wir unter Anleitung und Korrektur arbeiten, aber halt täglich an den "Hausaufgaben" - und die sind meist auch nichts weiter als Übungen zum erweiterten Grundgehorsam bzw. Gehorsamkeitsübungen, die eben später eben genauer ablaufen sollen.
Und ich gebe auch zu: Ich hätte nie gedacht, das es so viel Spaß machen kann...
Manuela