schwierig schwierig, kann ich da nur sagen, ein schwieriges thema, denn hier trifft sich......
1, vernunft
2, moral
3, ethik
4, interpretation
und alle vier beißen sich in den schwanz, denn sie lassen sich nie wirklich vereinen.
meine meinung dazu:
der (gesunde) mensch neigt allgemein dazu, behindertes leben in frage zu stellen und es als NICHT lebenswert zu betrachten.
das liegt nunmal in der natur der sache.
wie oft hört man "blindheit würde ich nicht aushalten,.....oder, wenn ich im rolli sitz, dann bring ich mich um,.....usw."
ich denke wir alle kennen diese aussagen und ich möchte mich da gar nicht ausnehmen, es gibt gewisse behinderungen mit denen ich, im moment jedenfalls, glaube, nicht fertig werden zu können....und dennoch MUSS eine behinderung NICHT lebensmindert sein.
ich habe einen freund der halbspastiker ist und im rolli sitzt, zuzüglich allerlei anderer behinderungen die von monat zu monat schlimmer werden und er hat sicher nicht mehr viele jahre zu leben.
vor rund 20 jahren war dieser mensch wie du und ich, kerngesund,.....heute ein absolutes wrack.
ich habe ihn vor ca. 7 jahren kennen gelernt und ich habe es vermieden zuviel kontakt zu zulassen, was hätte ich auch mit ihm anfangen sollen, ........kein fort gehen, kein kino, usw.
das schicksal aber wollte es das ich doch näheren kontakt mit ihm haben sollte und so lernte ich einen menschen kennen der zwar ein nach aussen hin ein zu nichts zu gebrauchender krüppel war/ist, aber in seinem tiefsten herzen ein lebensfroher und lebensbejahender mensch ist.
ich hatte bis dato immer gedacht das man so nicht leben könne, aber er hat mich eines viel besseren belehrt,.........ich hatte immer gedacht das es in so einem zustand besser wäre dem leben ein ende zu bereiten denn so kann man nicht leben, aber er hatte mich auch in diesem punkt eines besseren belehrt.
bobby, so sein name, ist trotz schwerster behinderung ein mensch der gerne lebt,.......bobby ist trotz div. schmerzen, ein mensch der gerne lebt und nichts und niemand würde ihn dazu bringen sich das leben zu nehmen, geschweige denn es sich nehmen zu lassen.
das einzige was ihn manchmal am leben verzweifeln läßt ist, das man ihn in der öffentlichkeit mit nichtachtung straft, das man es vermeidet ihm in die augen zu sehen und vermeidet ihn zu berühren.
was das alles mit den hunden zu tun hat ?
ganz einfach, der mensch schwingt sich immer so schnell auf, behindertes leben zu euthanasieren,......sicher es gibt leichte und schwere behinderungen, aber es braucht sehr viel gefühl um heraus zu finden ob man so schnell behindertes leben beenden sollte.
ich möchte hier weder für den einen noch für den anderen partei ergreifen, aber ich möchte mit ein paar sätzen zum nachdenken anregen;..........
ich habe sooft gehört, das taube hunde in der natur nicht lebensfähig wären und deshalb erlöst werden sollten, sie sind ja so arm.
wer meinen tauben hund kennt, wird sich dieser meinung nicht anschließen können.
ich habe schon sooft gehört, das blinde hunde in der natur nicht lebenfähig wären und sie kein vernünftiges leben führen könnten, wer meinen blinden hund kennt, wird diese meinung nicht vertreten können.
es gäbe noch viele beispiele von bewegungbehinderten hunden (die ich kenne) wo man keinesfalls die meinung vertreten kann das diese hunde nicht gerne leben würden.
aber nochmals kurz zurück zu den menschen,.......denkt mal an stephen hawkins, ein brillianter kopf und wissenschaftler,.......das einzige was er kann ist denken und seinen mund bewegen, ja, er kann nicht mal sprechen,........wenn man ihn in die augen sieht, und das leuchten erkennt, dann weiß man was lebensbejahend ist.
.....oder, christopher reeve, der schauspieler, ihr werdet ihn kennen, ein bewegungsunfähiges wrack,.....und dennoch, ein mensch der gerne lebt.
es ist immer schwierig zu beurteilen wann für einen hund das leben noch, oder nicht mehr lebenwert ist,.......... aber eines ist keinesfalls schwer,.....sich zwei oder dreimal zu fragen ob ich ein leben beenden soll, und nicht nur einmal.