Wo sind die Psycherl hier im Forum?

Ich kann gerne erzählen, aber es ist nicht wirklich spektakulär.

ad Prüfungsangst
Tage (früher waren es Wochen) esse ich faktisch nix mehr. Schweißausbrüche und Herzrasen. Und ich werde unsäglich müde. Am Prüfungstag selber bin ich äußerlich ruhig und innerlich tobt es. Wenn ich dann das Zimmer betrete, sehe ich keinen Prüfer und Beisitzer mehr, sondern nur noch schwarze Schatten.
Der Stift in der Hand fängt dann das Zittern an, nach der halben Stunde Prüfung zittert die Hand so stark, dass ich nicht mehr schreiben kann.
Solange ich die Antworten weiß, "passt alles". Wenn ich irgendwas nicht sofort weiß, dann steigert sich die Angst und Tränen rinnen runter (schaut immer doof aus). Laut Aussage einiger Prüfer werde ich extrem bleich. Und bekomme einen fiebrigen Blick.

ad manisch-depressiv
Ist bei mir nicht so stark ausgeprägt. In einer Phase der Depressionen bin ich faul. Besser: es sieht für Aussenstehende nach Faulheit aus. Die Wohnung verkommt, gegessen wird nur noch Obst. Und ich mache gar nix mehr.
In einer manischen Phase sieht meine Wohnung top aus, Essen aus der französischen Küche steht auf dem Tisch. Und ich strotze vor Tatendrang.

Pimperl:
Bei Deinen Symptomen würde ich aber schon Hilfe in Anspruch nehmen. Ich meine Du musst ja nicht gleich Medikamente nehmen, aber alleine schon im Gespräch die Ursachen etwas herauszuarbeiten, kann Dir das Leben vereinfachen.
Ich bin ja durch meine "Störungen" nicht wirklich beeinträchtigt. ( Gut die Noten sind nicht glänzend und manchmal versandl ich ganz schön ... )
Ich möchte Dir auch wirklich nicht zu nahe treten, aber mit der richtigen Hilfe wird das Leben einfacher.
 
also meine Angst bezieht sich vor allem auf die Dunkelheit, sobald es dunkel ist und ich alleine unterwegs bin oder auch zuhause kann das vorkommen dass ich voll die panik bekomme, ich habe andauernd das gefühl dass mich jemand überfallen und oder umbringen will... ich weiss krank und ich weiss au nicht woher das kommt!
das ist aber nur wenn mein mann nicht da ist und auch wenn die hunde nicht da sind, also wenn ich ganz alleine bin...
 
@pimperl

Bitte nicht wegen mir ändern! Ich wollte nur als Nichtbeteiligte damit sagen, dass der Ausdruck "Psycherl" meistens negativ verwendet wird.

Mah ich hoffe, ich konnte erklären wie ich es mein ;)

lg
martina
 
ich habe mich mit meinen Symptomen im Buch "Das Angst-Schema" von B.A. Pelzer wiedergefunden, als es um die Agoraphobie ging... er hat es treffend so beschrieben:

Die Agoraphobie, die im Volksmund auch "Platzangst" oder "Angst vor der Außenwelt" bezeichnet wird, äußert sich wie folgt: Das Empfinden von Angst in Situationen, in denen sich der Betroffene außerhalb seiner gewohnten Umgebung aufhält. Hierzu gehört der Aufenthalt an öffentlichen Plätzen oder unter fremden Menschen, in Menschenmengen, in Kaufhäusern, in Bussen oder Eisenbahnen. Der betroffene Agoraphobiker vermeidet es sich weiter von zu Hause zu entfernen, weil er befürchtetan diesen Orten nicht direkt flüchten zu können, wenn die Angstsymptome wie Schwindel oder Beklemmung, Harndrang oder Ähnliches auftreten. Der Agoraphobiker ist ein MEister im Vermeidungsverhalten. Er erfindet täglich neue Argumente und Gründe, um das Haus nicht zu verlassen oder um z.B. keine weitere Entfernung zurücklegen zu müssen. Infolge dieses Vermeidungsverhaltens schränkt der Betroffene seinen Bewegungsspielraum und seinen Lebensqualität fast gänzlich ein. Bereits während der genauen Beachtung des Vermeidungsverhaltens dürfte dem Agoraphobiker bewusst werden, wie sinnlos und irrational dieses ist. Er hat Angst, dass er in der Öffentlichkeit umfällt, vergräbt sich aber lieber alleine zu Hause. Zu Hause geht es ihm aber sofort besser. OBwohl dort die GEfahr umzufallen, weil niemand da ist um zu helfen, viel größer ist als im Freien unter vielen Menschen, verspürt er dort gar keine oder nur geringe Angst.
Eine Agoraphobie beginnt meinst initial mit einer Panikattacke, die aus heiterem Himmel, außerhalb des eigenen Zuhauses mit den oben beschriebenen Symptomen der Panikstörung auftritt. [...]
Bedrohlich sind in den augen des Agoraphobikers Situationen, in welchen er nicht flüchten kann, wie zum Beispiel der plötzlich auftauchende innerstädtische Verkerhsstau oder die Schlange vor der Supermarktkasse, aus der er nicht ohne weiteres heraus kann. Dies sind Situationen, die eine ganze Kaskade von Gefühlen und Gedanken beim Agoraphobiker auslösen. Er bekommt plötzlich Angst davor, es könne ihm schwindlig werden und alle anderen Personen könnten sehen, wenn er einfach umfällt oder in eine andere peinliche Situation gerät. Alleine dieses Denkmuster führt tatsächlich zu der Auslösung der befürchteten Panikattacke mit Schwindel und Gefühlsstörungen und den anderen oben beschriebenen Missempfindungen."

Das beschreibt meine Situation ziemlich genau...auch damit, dass einem die Angst und das Vermeidungsverhalten bei genauerer Betrachtung völlig irrational vorkommt, hat er recht.... aber trotzdem ist die Angst beim nächsten mal wieder voll da....
 
das würde mich noch wunder nehmen per pn wenn es dir nicht zu privat ist, ich wär extrem froh wenn ich entlich den grund wüsst... :(
 
Komm jetzt erst dazu :o

Ich hab die Panikattacken schon als kleines Kind (ich war ca. 5 oder 6 Jahre) gehabt. Allerdings bei weitem nicht so häufig, das kamm alle halben Jahre mal vor das ich eine Attacke hatte, ich wußte damals ja auch gar nicht was das ist.

Die sind dann weggegangen, weil ich selbstständig wurde, mit den Pferden zu tun hatte usw. Also ich war unabhängig damals.

Dann hatte ich den Unfall (Trauma) und seitdem bin ich halt nicht mehr selbstständig, bin auch Hilfe angewiesen usw. Lange Rede kurzer Sinn: mit 17 Jahren in der Schule kamen die alten Freunde wieder. :rolleyes: Anfangs noch seltener, dann täglich. Ich hab die Schule abbrechen müssen dadurch. (und das ein halbes Jahr vorm Abschluss)

Also bei mir wurde es immer schlimmer. Anfangs konnte ich noch alleine wohinfahren und mich treffen, dann ging das nicht mehr. Alleine bleiben daheim war auch schwer möglich. Es war jeden Tag ein Spießrutenlauf damit ich der Angst net begegne.

Mittlererweile bin ich gut auf Medikamente eingestellt. Die helfen schon seeehr viel, da mein Körper scheinbar bei dem einen oder anderen Hormon auf Spaarflamme arbietet. Ist eine sehr niedrige Dosis reicht aber aus, die Angst soweit in Griff zu halten das du ansetzen kannst. Xanor habe ich bei Bedarf, aber da hab ich die letzte Tablette vor... ich glaub 2 Jahren genommen. Es reicht shcon aus das ich wieß ich hab die Pulver wenn ich sie brauch zur Beruhigung. :o

Todesangst hab ich nie gehabt, weil mir der Tod ziemlich wurscht ist. Ich hab nur Angst davor daß das Gefühl der Panik nie wieder aufhört zB.

Therapie: das war ein laaaanges Suchen.

Vergiss bitte Verhaltenstherapie bei Panikattacken, die nützt exakt NIX. Da wird dir lediglich erklärt von welchen Teilen des Gehirns die Panik ausgeht und wie du mittels Bauchatmung verhindern kannst das du hyperventilierst. :rolleyes: Als ich damals zu der einen Psychologin dort gesagt hab: "Wissen sie, es wäre doch wichtig den Auslöser für das alles zu finden." Hat sie wortwörtlich zu mir gesagt "Warum wollens das wissen?" Daraufhin bin ich gegangen.

Ich hab aber jetzt - nach laaaanger Suche - einen Psychotherapeuten gefunden. Er arbeitet mittels Hypnose (keine Angst, das rennt ganz anders ab als man es sich vorstellt, es braucht keiner Angst davor haben das er zB als Hendl gockernd durch die Gegend rennt :D ). Oh, und er hat einen Bullterrier der absolut genial ist. :D Kann also nur ein super Mensch sein. *lach*

@Pimperl: Wenn du magst, kann ich dir den Therapeuten weiterempfehlen. Ich würd dir auch dringend raten dich in Therapie zu begeben. Alleine wird es immer schlimmer werden, du kannst nix alleine dagegen machen. Ja... vielleicht wenn du dein Umfeld ändern würdest.

Schau.. eine Panikattacke ist jediglich ein Zeichen deines Unbewußtseins das da etwas nicht in Ordnung ist. Wenn du auf diese Zeichen nicht reagierst, dann schickt der Körper noch ein ärgeres Zeichen usw.

Du kannst gerne zu einem Gespräch bei meinem Therapeuten (Das 1. ist kostenlos) vorbeigucken und dir zumindestens alles mal anschaun und erklären lassen wie so eine Therapie von Statten geht. Ich würde es dir dringend raten! :)
 
Hallo Ihr!

Gut, ich oute mich auch. Bin seit fast 13 Jahren mit diesen "netten" Panikattacken gesegnet. Auslöser (nicht Gründe, die liegen in der Kindheit) gibts nur per PN, weil die gehen die Öffentlichkeit eigentlich nix an. aber per PN - gern, kein Problem.

Hab auch nach langem Suchen eine fähige Arztin und Therapeutin gefunden, die ich ein Jahr gebraucht habe. Von den Medikamenten bin ich fast weg, nehm nur ein Pulver am Tag. Meine beste "Therapie" war die Arbeit mit dem Hund und der Hundesport. Ich MUSSTE mich überwinden, ich MUSSTE raus, egal wie. Und ich WOLLTE wieder so leben können wie "vorher".

Aber ich hab gelernt, nicht dagegen anzukämpfen, da wirds nur noch schlimmer. Ich hab gelernt, sie zu akzeptieren und da werden sie nicht mehr so stark.

Wie schon gesagt wurde, in Streßsituationen oder in blöden Situationen kann ich völlig cool sein. Nur nachher, wenn ich mich entspannen könnte und die Ruhe wieder da ist, dann plötzlich kommt das Herzrasen, die Hände schlafen ein, man glaubt, man kippt um. Anfangs hab ich gedacht, ich krieg einen Herzinfarkt und hab mich komplett durchchecken lassen. Vom Kopf bis zu den Zehen ;) - nichts, bin völlig gesund. Mein Belastungs-EKG hat eine Leistungsfähigkeit von 98% !!! ergeben.

Ich kann Euch nur sagen, Hilfe in Anspruch nehmen und dann langsam versuchen, die Medikamente wieder abzubauen. Sport ist eine tolle Sache, kann ich nur empfehlen. Und laßt Euch nicht sagen: reiß Dich z'samm - ich kann diesen Satz nicht mehr hören und würde ihn NIE jemandem in so einer Situation sagen! Der/diejenige leidet eh am meisten darunter, daß man mit Einschränkungen leben muß und nicht immer das machen kann, was man sich eigentlich vorgenommen hat.

Kopf hoch an alle, man kann was dagegen tun. Es ist noch nicht vorbei bei mir, aber es ist so viel besser geworden, daß ich mein Leben leben und genießen kann ;) :)

Liebe Grüße an Euch und .... nicht aufgeben!!!
Karin
 
So viele :o . Die Erfahrung habe ich auch gemacht, wenn man es mal laut ausspricht das man Panikattaken hat, dann melden sich immer auch Leute von denen ich es nie angenommen hätte, das sie darunter leiden :o

Ich glaube es geht nie ganz vorbei, aber ich hoffe und glaube man kann lernen damit umzugehen. :)

Jedenfalls schön und "tröstlich" das es diesen Thread gibt!

Ich drücke uns allen die Daumen das wir schaffen, aus dem Teufelskreis raus zu kommen :)
 
Hätt mal wieder eine Frage parat:

Was macht ihr im Panikfall um euch abzulenken bzw. um sie wegzutun??

Also bei mir gehts nur unter Ablenkung weg...vor 1,5 Jahren hat es noch gereicht Wäsche zusammenzulegen...
Aber das letzte mal hat das nicht gereicht und ich hab 2 Zimmer ausgemalt (hätten wir am nächsten Tag gemeinsam gemacht, aber dank meiner Panik hab ichs alleine in einer Nacht ausgemalt)
Das waren die Beiden Extreme, also vom Wäschezamlegen bis zum Ausmalen mache ich alles was mich irgendwie ablenkt und fast immer hat das was mit putzen oder so zu tun...Sport wäre für mich wahrscheinlich auch eine gute Ablenkung, aber den kann ich mitten in der Nacht ja net machen :rolleyes:

Natürlich habe ich nicht jede Nacht bzw. jeden Tag Panik, aber es kommt so Etappenweise, also nicht das ihr glaubt ich schlafe seit 1,5 Jahren nicht mehr...
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Ja ich hätt mir auch nicht gedacht das sich so viele Leute melden...

Bald werden die "gesunden" Leute die Ausnahme sein befürchte ich!

Auch ich drücke uns allen natürlich die daumen das wir es schaffen...aber wir wern das schon machen ;)

LG
 
So viele :o . Die Erfahrung habe ich auch gemacht, wenn man es mal laut ausspricht das man Panikattaken hat, dann melden sich immer auch Leute von denen ich es nie angenommen hätte, das sie darunter leiden :o

Ich glaube es geht nie ganz vorbei, aber ich hoffe und glaube man kann lernen damit umzugehen. :)

Jedenfalls schön und "tröstlich" das es diesen Thread gibt!

Ich drücke uns allen die Daumen das wir schaffen, aus dem Teufelskreis raus zu kommen :)

deswegen sind gruppentherapien ja auch so erfolgreich und positiv. weil es manchmal einfach schon sehr hilt zu wissen man ist nicht allein und es gibt auch noch andere die damit kämpfen müssen :o

nochmal zu pimperl ..ich rate dir nochmals wirklich professionelle hilfe auf zu suchen!! dass was du beschreibst hört sich wirklich ernst an, ich möchte dir keine angst machen, du kannst das mit professioneller hilfe in den griff bekommen, aber so wie jetzt wirst du es allein sicher nicht auflösen können
:o

manchmal hilft auch schon ein erstgespräch bei einem therapeuten un diese sind oft kostenlos..also wenn ihr wirklich regelmäßig unter sowas leidet lohnt es sich allemal mal mit jemand darüber zu sprechen!

ach ja...ab in 3-4 jahren darf ich schon meine ersten einzelgespräche unter supervision halten. da dürft ihr dann alle zu mir in die ambulanz kommen und ihr bekommt einen wuff rabat ;) :p
 
Ja, ich werde etwas tun...möchte auch das ich es schaffe in dieser Woche wirklich mich irgendwo anzumelden oder zumindest möcht ich halt diese Woche den ersten Schritt machen der ja bekanntlich gar nicht so einfach ist:o

Also ihr habt zwar immer gesagt das ihr mich nicht beunruhigen wollt und so (aber sagt mal einem Paniker "beruhig dich" :rolleyes: ) aber eure ehrlichen und natürlich auch nicht bös gemeinten Antworten haben mich im ersten Moment schon eher hart getroffen:eek: ...ich mein ich weiss es ja irgendwie eh selbst das ich was tun muss, aber jetzt komm ich mir vor wie ein ganz ein schlimmer Fall...:(

Aber unaushaltbar schlimm kanns ja net sein...immerhin hab ich einen Freund, einen Hund, eine Wohnung und einen guten Job...und mit allem komme ich mehr oder weniger gut zurecht

Naja jedenfalls bekomme ich heute noch einen guten Tip bezüglich eines guten Arztes. Wie gesagt ich möcht mich diese Woche darum kümmern :)

Lg
 
OT on : in einem anderen Thread hätten wir gerade jemanden der braucht dringend eine Therapie, inkl. Ihrem Mann :D:D OT off
 
Aber unaushaltbar schlimm kanns ja net sein...immerhin hab ich einen Freund, einen Hund, eine Wohnung und einen guten Job...und mit allem komme ich mehr oder weniger gut zurecht


Lg

naja..es geht ja auch in diesem fall nur um dich. wie kommst DU mit DIR zurecht! es geht ja nur darum dir selber das leben zu erleichtern in dem man diese panickattacken in den griff bekommt. und solche attacken sind ab einem gewissen grad einfach nicht mehr selbst in den griff zubekommen :o

schau mal auf diversen websites wie www.psychotherapie.at, http://www.psyonline.at/ www.psychotherapiepraxis.at da gibts viiiel interessantes zum lesen! ansonst such dir dort einfach mal einen therapeuten aus der zb bei dir in der nähe ist und schau dir seine/ihre website mal an. wenn er oder sie da sympatisch wirkt, ruf doch einfach mal an oder schick ein mail und erzähl denen mal das gleiche wie uns! die können dich dann entweder selbst einladen oder dich an einen geeigneten kollegen weiterverweisen. sich von irgemdwem einen "tollen arzt" empfehlene zu lassen bringt ersten nicht unbedingt was und zweitens kann das wieder lang dauern. nimm dein problem ruhig selbst in die hand und begin dich doch so einfach mal langsam mit dem thema therapie anzufreunden :) glaube mir, eine therapie ist nichts negatives, es bedeutet nicht dass du verrückt bist oder "probleme" hast. im gegenteil, du hast dort die möglichkiet dich selbst besser kennen zu lernen, über dinge zu sprechen über die du sonst viell. mit niemandem reden magst. so eine threapie ist eigentlich was sehr spannendes finde ich :) ich erwarte meine selbsterfahrungssitzungen und supervisionen immer sehnsüchtigst ;) :D

probier es doch einfach mal aus :)
 
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