verträglicher vielleicht nicht, aber durch hartes Training komplett auf mich konditioniert
ich kann dir sagen, dass es sich leichter liest als es in Wirklichkeit ist und mein Mitgefühl gehört all jenen die noch einen weiten Weg vor sich haben und ihre "Trainingsmethode" erst rausfinden müssen
ich schwing hier zwar große reden, meinen weg hab ich eh noch nicht gefunden und beweg mich stattdessen meist in grauer theorie.
aber ich frag mich, ob nicht genau dieses hund auf sich konditionieren der idealzustand wäre? dem hund also "rudel" genug sein, dass ihn alles rundherum nicht zu kümmern hat und er sich auch nicht selbst darum kümmern muss.
mensch-hund vergleiche sind zwar so eine sache, aber ha! schon wieder eine theorie. menschen sind ja auch "rudel- oder gruppentiere" und nicht immer und überall artgenossenverträglich. mensch lernt aber von klein auf gewisse höflichkeitsregeln, einen halbwegs klar definierten rahmen, was geht und was nicht. nicht mit jedem spielen, nicht zu jedem hinlaufen. ich seh mich als hochsoziales wesen und mir käme dennoch nie in den sinn, mit jedem menschen, der mir begegnet, kontakt aufzunehmen.
bei unseren hunden erklären wir das aber zur normalität. kindern lernen wir regeln im umgang mit anderen menschen, hunden nicht. da tuma so, als wär es völlig normal, dass einfach jeder hund jedem anderen fremden hund mal den rüssel an den hintern hält. und findet`s einer gar nicht komisch huch! großes drama!
menschen ignorieren menschen auch. sonst würd man in der stadt vermutlich wahnsinnig, wenn man denkt, jeden begrüßen zu müssen. (ich will mir auch gar nicht ausmalen, zu wievielen handgreiflichkeiten es käme. allein die vorstellung, dass jeder zweite passant auf mich zustürmt und mich umarmt oder mir seine halbe lebensgeschichte erzählt. brrr!)
aber statt dem hund halt zu geben, lassen wir ihn auf sich allein gestellt und schicken ihn spielen. nicht, dass ich hundekontakte generell schlecht find, meine frage ist vielmehr: ist für einen hund nicht die zugehörigkeit zu einer gruppe, einem mensch-hund-"rudel" wichtiger, als andauernde miniaturauseinandersetzungen?
ist für ein rudeltier die klare zugehörigkeit und fixierung auf ein "rudel" nicht artgerechter, als dauernde hundekontakte, die im prinzip wohl meist nicht mehr sind, als ein abchecken, kräfte messen und rivalitäten austragen? also eigentlich stress.
klar kann ich als mensch einem hund keinen artgenossen ersetzen, aber ich kann ihm die "führung", den gruppenzusammenhalt bieten, den er vermutlich dringender braucht, als dauernde einschätzung potentieller gegner und reviereindringlinge.
ist es nicht also für den hund sinnvoller, wenn ich seine hundebegegnungen steuere - oder auch unterbinde, in dem ich dem hund vermittle "
wir mögen diesen anderen hund" oder "
uns ist dieser andere hund aber egal."
ich geh davon aus, dass hunden "gruppengefühl" weit wichtiger ist, als uns menschen, dass für den hund das
Ich nicht so stark im vordergrund steht, dass wir sie aber ständig zu individuellen entscheidungen nötigen, anstatt zu gemeinsamen. alles natürlich vermutungen, die mich aber zu der überlegung bringen, ob nicht der schlüssel zur lösung vieler "hundeprobleme" in bindung und konditionierung auf den menschen, also auf`s "rudel" liegt.
ob nicht der hund durch bindung an den menschen (und etwaige rudelmitglieder) eigentlich genau das hat, was er braucht und ihm somit der rest der welt eher wurscht sein kann. das setzt aber harte arbeit für den menschen voraus.
ich bin für meine hunde sicherlich bequem, aber ich lass sie oft genug orientierungslos zurück, weil mir selbst der plan fehlt. insofern wundert es mich auch nicht, wenn sie dann selbst entscheidungen treffen (müssen?!), wie etwa
"dem trottelhund geben wir jetzt eins drauf."