wieder so tolle Hobbyzüchter

@Njamok
Was nützt es wenn 90% der Hundekäufer nicht mal den Verein kenne, geschweige den was Zuchtrichtlinien sind??
Wo werden die wohl hingehen? Genau zum Schwarzzüchter welcher sich befreit von Zuchtrichtlinien, munter Welpen produzieren kann und zu entsprechenden Dumpingpreisen anbeiten kann!

Nur das wieder vergessen wird, das für "Hoppala Würfe" diese Richtlinien nicht gelten (sind sogar ausgenommen davon)..dh. Vermehrer die nirgendwo aufscheinen (im Gegensatz zu FCI Züchtern) können weiterhin machen was sie wollen - und mittlerweile ja auch wieder in Tierhandlungen ihre Ware - äh ich meinte natürlich "Hoppala Würfe" anbieten :rolleyes: Denn der bietet seine "Ware" halt weiterhin unter x-verschiedenen Namen zum kauf an, und kann danach immer noch behaupten "ui, das ist mir eh nur einmal passiert".

Und das soll jetzt wirklich der "richtige Weg" sein?!?

Siehe §2 Entwurf der Meldepflicht:
Ausnahme der Meldepflich:
2. die private Zucht und damit verbundener Verkauf aufgrund einer einmaligen zufälligen unbeabsichtigten
Paarung zweier Hunde oder Katzen in privater Haltung

Das ist ja nur der Entwurf, oder?
Aber egal wenn ordentlich gemeldet sollte dies ja keine Probleme darstellen.
Würde es sogar begrüssenwert finden (mal abgesehen das jedem dem ein Hoppalawurf "passiert", der Kopf abgehackt werden sollte...)

Was in diesem Punkt fehlt ist die Exekution dieser Richtlinien!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist ja nur der Entwurf, oder?
Aber egal wenn ordentlich gemeldet sollte dies ja keine Probleme darstellen.
Würde es sogar begrüssenwert finden (mal abgesehen das jedem dem ein Hoppalawurf "passiert", der Kopf abgehackt werden sollte...)

Was in diesem Punkt fehlt ist die Exekution dieser Richtlinien!

Ja nur das Hoppalawürfe ja nicht gemeldet werden müssen und somit wieder aus dem Raster Fallen, denn "exekutiert" werden soundso nur die gemeldeten Züchter (in Österreich also nur die Leute die unter ÖKV u. ÖHU züchten)- alle anderen sind ja graubereich, da kann ich schnell mal behaupten "das war nur ein Hoppala" :rolleyes:
 
Ja Recht hast du ja.
Wenn ein Verein aber intern so Zahnlos ist wie es mir scheint, ist das halt auch ein Argument für die Leute die sagen. " Ja der Verin tut der Rasse ja auch schon lange nicht mehr gut. Also suche ich mir einen Züchter nach eigenen Kriterien und ohne Papiere."

Ich denke es ist ein Teufelskreis. Da muss man erstmal eine Lösung finden.
Ich kann mir vorstellen das eben die Züchter die mit einer Ideologie hinter der Rasse / dem Verein stehen mit diesem Zustand am meisten zu kämpfen haben.

Ich würde halt fast sagen ist wie bei der Tour de France. Viele wollen es nicht weiter anschauen wegen des vielen Dopings und die Sportler die sauber sind haben das Nachsehen.

Einfach traurig.
 
Ich kopiere mal, was ich in nem anderen Forum geschrieben hatte, als jemand meinte, es wäre doch gut, wenn aussenstehende nen Zwinger begutachten müssen:

in Österreich müsste sich jeder ZÜCHTER bei der Bezirkshauptmannschaft anmelden.
Ich habe das letztes jahr gemacht - und war die erste aus dem Bezirk Graz Umgebung
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.

Dann kam da so ein ganz netter Herr
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Gleich als er kam, stieg er meiner damals ca. 5 Monate alten Hündin auf die Pfoten, weil sie in freundlich begrüßt hat und halt Junghundemäßig an ihm hochsprang.
Ich war erstmal perplex, vorallem als er meinte: SO erzieht man Hunde, die haben das nicht zu machen...-naja, soll er froh sein das er SO begrüßt wird udn nicht anders *grml*

Dann hat er sich das Haus angeschaut - unser Haus hat eine Wohnfläche von ca. 210m² nur mal zur Zwischeninfo-, ich zeigte ihm das Hunde-/Wurfzimmer - damals noch ohne Wurfkiste- meinte er: die Hunde sind aber hier schon sehr verwöhnt, lauter Betten etc. ist doch nicht nötig.
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Dann meinte er: Und sie sind sich sicher, dass ihr Haus groß genug ist um hier zu züchten?
Ich nur so: öhm, JA?!...dann kam nur, ich weiß ja nicht, aber für 20 Hunde - ohne Welpen-aufwärts, isses schon recht klein
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Ich meinte dann nur: Ich will auch keine 20 Hunde haben...dann kam nur: ja, aber Züchter haben mind. 20 Hunde, wie sollen da sonst immer Welpen zur Verfügung stehen
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Dann sind wir draußen gesessen und er meinte: ja, schaut soweit ok aus, sie haben folgende Hunde angegeben ...
Warum setzen sie die 8,5 Jährige Spanile Hündin nicht zur Zucht ein?
Ich: weil ich 1. keine Spaniels züchte, sie 2. schon zu alt ist, sie 3. nie Zuchthündin war und 4. nicht die erforderlichen Anforderungen mitbringt.
Und die Colliehündin Kiss? warum ist sie kastriert - ebenso der Rüde Hope?
Ich: weil der Rüde ein Einhoder war und somit nicht Zuchttauglich und die Hündin hat einen vorbiss, ebenso Zuchtuntauglich..
Er so: Na und? Aber Welpen hätten sie doch sicher gebracht?
ich war schon so sauer
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Dann meinte er, wie schaut es dann mit der Hündin Angel aus? Die wird doch jetzt dann einmal Welpen bekommen?
Ich so: frühestens mit ca. 16 Monaten - sie war damals 5!! Monate alt-..
Ja wie? Warum warten sie so lange? das ist doch sicher nicht normal oder?

Und dann kam der Hammer..ich sagte ihm also:
Wissen sie, ich züchte im ÖCBH, das ist ein Club unter dem ÖKV welcher unter der FCI steht, hier meine Zwingerkarte, meine Welpen bekommen Papiere und ich muss mich an bestimmte Auflagen halten, welche das Alter und die Untersuchungen und Gesundheit der Hunde regeln.

Schaut er mich an und sagt: Was ist der ÖCBH? oder der, ÖKV oder wie hieß das? FCI?...was bitte soll ich mit dieser Zwingerkarte? Wozu soll das gut sein, hier stehen doch keine Zwinger im Garten?

Ich stand nurnoch so da..
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Er wusste auch nicht, wie das dann weiter geht, ob ich nen Schrieb bekomme, wo das OK drinnen steht oder sonst was, weil sowas hat er noch nie gemacht, dafür werden die nie geschult und mit hunden auskennen tut er sich nicht.
 
Ja nur das Hoppalawürfe ja nicht gemeldet werden müssen und somit wieder aus dem Raster Fallen, denn "exekutiert" werden soundso nur die gemeldeten Züchter (in Österreich also nur die Leute die unter ÖKV u. ÖHU züchten)- alle anderen sind ja graubereich, da kann ich schnell mal behaupten "das war nur ein Hoppala" :rolleyes:

Oh sorry, da hab ich mich jetzt verlesen, ich dachte die sind Meldepflichtig, mein Fehler!

Klar jeder Wurf sollte anmeldepflichtig sein und am besten sofort von einem Veterinär abgenommen werden.
 
aber es kann nicht sein, dass er dich vielleicht auf die Probe stellen wollte?

Ne das kann nicht sein...ganz und garnicht und selbst wenn...dann hätte ich ihn, aus meiner heutigen Sicht rauswerfen sollen, als er meiner Junghündin absichtlich auf die Pfoten gestiegen ist. :mad:

Soll froh sein, das Hunde ihn so freundlich begrüßen, könnte ja auch anders sein.

@michi, nein, er war von der BH Graz Umgebung.
 
Ne das kann nicht sein...ganz und garnicht und selbst wenn...dann hätte ich ihn, aus meiner heutigen Sicht rauswerfen sollen, als er meiner Junghündin absichtlich auf die Pfoten gestiegen ist. :mad:

Soll froh sein, das Hunde ihn so freundlich begrüßen, könnte ja auch anders sein.

@michi, nein, er war von der BH Graz Umgebung.


da hast du allerdings recht.. dem hätte ich was erzählt....
 
Sollte es bei einer Zucht nicht sch.... egal sein, ob Mode oder nicht?
Es macht ja bezügl. Gesundheit keinen Unterschied ob in mode oder nicht.

Leider schon. Kommt eine Rasse in Mode, steigt die Anzahl der Züchter. Ich habe es in einem anderen Thread bereits erwähnt und erwähne es jetzt bewusst noch einmal: JEDER KANN (VERBANDS-)ZÜCHTER WERDEN! Und da fängt er an und schließt sich der Teufelskreis: Es beginnen plötzlich Leute zu züchten, die keinen Tau von Genetik haben - ja, ich erwarte mir von einem Züchter, dass seine Kenntnisse über die Mendelschen Regeln hinausgehen! - und nach subjektiven Kriterien (auch Richterbewertungen sind subjektiv!) ihre Hunde verpaaren. Es genügt leider nicht, die Elterntiere auf ein paar bekannte Erbkrankheiten hin durchchecken zu lassen, die Ahnentafeln zu studieren und dann munter drauflos zu verpaaren. Zucht ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, schlussendlich ist der Gegenstand derselben ein Lebewesen, das fühlt. Natürlich ist es von Bedeutung, dass man die bekannten Erbdefekte mittels Untersuchungen ausschließen kann, aber man sollte nicht die Augen davor verschließen, dass eben In- und Linienzucht die Entstehung neuer, noch nicht bekannter Erbdefekte zwangsläufig begünstigt. Ich möchte den Züchtern diesbezüglich keine Böswilligkeit unterstellen, das Beharren auf diesen Methoden ist vordergründig auf Unwissenheit zurückzuführen. Die USA und England (als Mutterland der Hundezucht) sind überhaupt Hochburgen der In- und Linienzucht (in den USA ist das teils auch auf den Menschen zutreffend - siehe Amish, über die es auch Studien gibt, die belegen, dass ein erhöhter Inzuchtgrad die Intelligenz und körperliche Fitness negativ beeinflussen - äquivalent dazu sei auch auf viele europäischer Herrscherhäuser verwiesen, die Abbildungen sprechen Bände und Inzucht wird sichtbar!)


Die Genetik ist zugegeben auch kein leichtes Unterfangen, ich beschäftige mich seit längere Zeit intensiv damit (aus Spaß an der Freude und erst seit geraumer Zeit bzgl. Hundezucht) und lerne stets viel dazu. Es muss auch nicht jeder Hundezüchter ein neuer Mendel werden, aber wissenschaftliche Erkenntnis einfach wegzuleugnen, ist in Anbetracht der Verantwortung gegenüber eines Lebewesens fahrlässig. Umso schlimmer ist es, wenn man dann von langjährigen Züchtern liest, dass auch deshalb Linienzucht betrieben wird, weil man der Rasse dienlich sein will (von der Inzestzucht spreche ich erst gar nicht). So traue ich mich auch behaupten, dass einige Züchter auch nicht wissen, was bspw. der IK überhaupt aussagt, wofür die Werte - zB.: IK = 2,18 - also stehen).

Viele Verfechter der In- und Linienzucht bringen auch gerne Beispiele aus der Natur (Inselpopulation, die notgedrungen eng miteinander verwandt sind - zB.: Islandpferde - tatsächlich stellt Inzucht unter Wildtieren aber die Ausnahme dar!) um ihre Methode zu rechtfertigen. Leider wird hierbei vergessen, dass die Natur viel stärker selektiert als es in der Hundezucht möglich wäre (sofern man die Tierschutzgesetze achtet) - in Wildtierpopulationen werden alle mit ausgeprägten Defektgenen behafteten Individuen gnadenlos ausgemerzt, wodurch sie meist erst gar nicht zur weiteren Reproduktion gelangen. Darwin bezeichnet dies als "survival of the fittest". Vereinfacht ausgedrückt setzen sich in der Natur also nur jene Genkombinationen durch, die geeignet sind, den jeweiligen Umweltverhältnisse Rechnung zu tragen. Daraus leitet sich also auch ein erheblicher Anspruch an zweckgerichteter Selektion ab: und ein Lebewesen kann nur dann seinen natürlichen Zweck erfüllen, wenn seine Vitalfunktionen der Umwelt angepasst sind.
Man sollte bei Inselpopulationen auch nicht vergessen, dass das Zeitfenster gemessen an der gesamten Evolution auch sehr klein ist und nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese Populationen nicht später doch noch aussterben.
Um wieder auf den Hund (im wahrsten Sinne des Wortes) zu kommen: in den Anfängen der Hundezucht spielte die natürliche Selektion noch eine weitaus größere Rolle, da der Hund für den Hundehalter meist nur einen Gebrauchswert hatte und dieser, wenn er seinen Zweck nicht erfüllte, ausgemerzt wurde. Ausserdem war die Veterinärmedizin zu dieser Zeit quasi nicht vorhanden, so dass die schwächsten Tiere durch Infektionen (mangels Anpassungsfähigkeit) schneller dahingerafft wurden. Hungersnöte während der Weltkriege machten auch vor den Rassehundepopulationnen nicht halt. All das verminderte den Schaden, welche In- und Linienzucht anrichten.

Ich habe in diesem Thread bereits den Sibirischen Tiger angesprochen und möchte kurz näher darauf eingehen:
Die Angaben zur Populationsgröße der wildlebenden Sibirischen Tiger variieren zwischen 200-300 Individuen (es gibt zahlreiche Hunderassen, deren effektive Population weit darunterliegt) . Sog. Arterhaltungsgenetiker versuchen sehr aufwendig sog. Gendatenbanken zu erstellen, um den Erhalt dieses Tieres zu gewährleisten, verweisen aber darauf, dass dies keinesfalls gesichert sei, weil die bestehende Population bereits jetzt zu klein sein könnte, als dass der Tiger auf natürliche Weise, also ohne Wilderei, zu überleben vermag. Es bedarf eines großen Statistikaufwandes, damit Inzucht auf Dauer vermieden wird und somit die Heterozygotie, welche für ein Wildtier überlebensnotwendig, erhalten bleibt.

Münzt man dieses Beispiel nun auf die Hundezucht um, wird ersichtlich, dass dort der entgegengesetzte Weg begangen wird: Die meisten Rassepopulationen haben wenige Zuchtrüden und verhältnismäßig viele Zuchthündinnen. Der IK nimmt aufgrund geschlossener Zuchtbücher stehts zu - dh. jede Hunderasse verliert von Generation zu Generation mitunter wichtige Allele, weil sich der Verwandschaftsgrad eben notgedrungen erhöht.

Verstärkt wird dieses Problem durch falsche Selektion: Schönheit ist kein geeigneter Parameter um die Erbgesundheit von Rassehunden zu gewährleisten. Es kommt nicht selten vor, dass erbgesunde Hunde von der Zucht ausgeschlossen werden, weil ihnen bspw. die P3 fehlen oder sie einen unerwünschten Fleck im Haarkleid aufweisen - stattdessen bemüht man dann einen Hund, dessen Fell und Gebiss dem Standard entspricht, der aber in seinem Erbstatus als "minderwertiger" anzusehen ist, weil er beispielsweise stark ingezüchtet ist oder eine stark herabgesetzte Vitalität aufweist (woran man die Vitalität eines Hundes am Verhalten ablesen kann, können bspw. im Hundesport erfolgreiche Trainer (zB.: Georg Sticha) besser vermitteln als ich es vermag)

Vom Allelverlust sind, wie erwähnt, grundsätzlich alle Rassen betroffen, deren Zuchtbücher geschlossen sind - sowohl Gebrauchs- als auch Showlinien. Der Unterschied der beiden liegt zum einen in der Selektion (bei Gebrauch vordergründig Leistung, bei Show vordergründig Phänotyp - wobei ersteres der natürlichen Selektion selbstverständlich näher kommt) und zum anderen an den in den Gebrauchslinien weniger gebräuchlichen Zuchtmethoden (In- und enge Linienzucht). Den Gebrauchshundeführer wird es auch weniger stören, wenn ein Verband zwecks Genpoolauffrischung (ein niedriger IK bedeutet keine Genpoolauffrischung!) die Einkreuzung fremder Rassen zulässt, weil für ihn der Gebrauchswert im Vordergrund steht und nicht das Aussehen des Hundes. Bei Rassen, die ihren eigentliche Aufgabe verloren haben, sind die Verbände diesbezüglich zu wenig Einsicht bereit.

Man muss sich demnach von alten, längst überholten Zuchtstrategien verabschieden, will man der Erbgesundheit von Rassehunden dienlich sein. Wer weiter In- und Linienzucht treibt, muss es selbst mit seinem Gewissen vereinbaren können, aber sich nicht auf die Fahnen schreiben, man wolle der Rasse dienlich sein.
 
@doriangray
genau um an solche Informationen zu kommen habe ich mir erlaubt ein eigenes Thema aufzumachen, aber ich les es hier natürlich genauso.

Mir sind Bücher zu diesem Thema leider noch nicht in die Hände gefallen, aber vllt kannst mir ein paar Tips geben;)
 
Super Beitrag Dorian!
Das sollte wohl so ziemlich alles erklären.
Und wer da jetzt nicht mal durchblickte sollte bitte die Finger von jeder Hundeverpaarung lassen...
 
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