Ich gehe ja nach wie vor nicht davon aus, dass der Standard-Hund an der Leine knurrt, weil er seinen Menschen schützen möchte, sondern eher, weil er denkt, es geht ihm selbst ans Leder.
Dachte schon, nur ich seh das so.
Höre meistens nur: "Der Hund fühlt sich stark, weil der Besitzer in seiner Nähe ist." ...
Hatte auch eher das Gefühl, dass es deshalb ist, weil er nicht weg kann.
... und wenn dann der Mensch an Hundes Seite auch noch unsicher ist, unbewußt die Leine spannt, ... dann bleibt dem Hund nix anderes über, als die Situation nach eigenem Können und "Ermessen" zu bewältigen.
Da reicht es aber nicht immer, innen drin sicherer zu werden sondern man muss nach außen dem Hund zeigen, dass man ihn schützt.
Die meisten Hundebesitzer stehen in solchen Situationen da wie das Kaninchen vor der Schlange, warten bis der Hund sich genötigt sieht, sich selbst einen Ausweg zu suchen und agieren dann.
Wenn du weißt, dass dein Hund in bestimmten Situationen mit Knurren agiert, dann komm ihm zuvor.
Sprich ihn früh genug an und geh mit ihm einen Bogen um fremde Personen.
Seitdem ich darauf gekommen bin, was die Auslöser sind, ich mehr auf meine Körpersprache achte, ... ist es schon viiiiiiiel besser geworden.
... und wenn - selten aber doch - Duke "austickt", habe immer ich nen Fehler gemacht bzw. nicht früh genug reagiert.
zB zu spät den anderen Hund gesehen und meinen in "Sicherheit" gebracht; mich selbst erschrocken, weil plötzlich ein Hund vor uns steht und ich die Leine anspann, .....
Da Duke, wie er noch jung war, leider von einigen Hund stark attakiert wurde und ich zu spät bzw. nicht richtig reagiert habe, hat er logischerweise sein Vertrauen in mich in solchen Situationen verloren und gedacht er muss das alleine regeln.
Seitdem er gemerkt hat, dass ich ihn beschütze und auf ihn Acht gebe, hat er auch wieder mehr Vertrauen in mich gefasst und verläßt sich auf mich, wenn ich ihm sage/zeige, dass er keine Angst haben muss.
Zuerst dachte ich, ich lenke ihn von dem anderen Hund ab und lasse ihn "Sitz" machen, aber andererseits fand ich das nicht gut, dass er, wenn er Angst hat, auch noch von mir eingeschränkt wird.
Jetzt beobachte ich Duke immer sehr genau, wenn wir spazieren gehen, und wenn ich merke, dass ihm unbehaglich wird, weil ein Hund kommt, vergrößere ich den Abstand und belohne ihn fürs Ruhig bleiben.
Wenn er einen Hund erblickt, bleibt er meistens einen Augenblick stehen.
Das gibt mir die Zeit den anderen Hund und Halter, sowie das Verhalten des eigenen Hundes einzuschätzen und dann zu entscheiden, was ich genau tu.
Wir machen das jetzt seit ca. einem Jahr und mittlerweile verlaufen fast alle Hundebegegnungen positiv.
Auch beschäftige ich mich insgesamt mehr und intensiver mit ihm; versuche herauszufinden, was er mir mitteilen möchte bzw was ihm Spaß macht und was nicht.
Es hat "lange" gedauert, aber mit viel Liebe, Geduld und Einfühlungsvermögen sind wir uns so nah wie noch nie.
lg edith