Hi Sunny!
Du musst dich nicht angesprochen fühlen, ich denke, die meisten haben verstanden, welchen Teil der Landbevölkerung man meint. Nämlich diejenigen, die wirklich noch immer in der Steinzeit leben, die ihre Hunde an der Kette halten, die ihre Katzen und Kater unkastriert herumlaufen lassen, damit sie sich munter vermehren, diejenigen, die unerwünschten Nachwuchs auf grausame Art entsorgen (und die gibt es sehr wohl noch immer!!), diejenigen, die ihren Hund als Alarmanlage mißbrauchen und einfach in den Garten stecken, ohne mit ihm jemals hinauszugehen oder ihn sonst zu beschäftigen.
Mein Vater wohnt am Land und ich weiß, wie es dort zugeht, ich sehe es immer wieder, wenn ich ihn besuche. Die Kühe hängen ihr Leben lang an kurzen Ketten ohne auch nur einen einzigen Schritt machen zu können, die Kälber werden sofort nach der Geburt weggezerrt und in enge Käfige gesperrt und die einzigen, denen es relativ gut geht, sind die Hühner, die haben ein halbwegs nettes Gehege.
Das ist die eine Seite der Landbevölkerung, die, die meinen, es war schon immer so und warum sollte man es ändern. Es gibt dann sicher auch die andere Seite, Leute, die sich Gedanken machen, die was verändern und bewegen und die auch ein Herz für Tiere haben.
Für dich ist es normal und ok, dass ein kleiner Welpe, der es noch nicht mal gewohnt ist, alleine im Garten schlafen muss, für mich ist es einfach nicht ok, im Gegenteil, ich finde es fürchterlich.
Der Hund ist ein HAUSTIER, der Mensch hat ihn sich vertraut gemacht und ihm den Status eines Kumpels und Freundes gegeben. Das ist schön und auch gut. Das sind jedoch Charaktereigenschaften, die man als Mensch anscheinend beeinflussen kann. Was man sicher nie beeinflussen können wird, ist, dass der Hund ein Rudeltier ist, den nur so war es dem Menschen überhaupt möglich, dass sich der Hund dem Menschen anschliesst, sozusagen als Rudelersatz. Und genau das sollte der Mensch auch für den Hund sein, sein Rudel. Eines der Mitglieder aus- oder wegzusperren widerspricht dem Grundprinzip total.
Was der Mensch auch nicht beeinflussen kann, ist die Funktion des Hundekörpers, sprich seine Verdauung. Selbst wenn der Mensch wollte, wird er aus einem Hund nie einen Pflanzenfresser machen und wenn, dann ist es einfach kein Hund mehr, sondern vielleicht eine Mutation.
Ich finde dieses Grundprinzip eigentlich total einfach und verständlich und es geht in diesem Fall auch nicht darum, ob der Hund nun im Bett oder im Wohnzimmer schläft, obwohl ich mich auch bei dir erinnern kann, dass deine Sunny anfangs sehr unruhig war in der Nacht und du dann das Schlafzimmer offen gelassen hast und sie daraufhin ruhiger wurde. Du hast nämlich genau das Richtige gemacht, du hast ihr Vertrauen gegeben, du hast auf ihre Hilfeschreie gehört und dadurch hast du ihr geholfen, sicher zu werden. Welche Sicherheit soll ein Welpe bekommen, der mutterseelenalleine in der finsteren und kalten Nacht vor der Türe liegt und es einfach nicht verstehen kann, dass nun keiner mehr da ist? Fühle dich doch bitte in dieses Tier hinein, was muss er nur empfinden? Vertrauen kann auf dieser Basis sicher keines wachsen....
Gruß
Bonsai