hallo dalmi...
phu, du hast dir echt zeit genommen.
da ich mich leicht "grippeumflort" fühle, entschuldige wenn ich vielleicht nicht auf alle aspekte eingehe...
ich kann nur für mich und nicht für andere sprechen, aber vielleicht wird der tod doch weniger verdrängt, als man allgemeinhin meint? mir ist der tod leider schon häufiger begegnet... familienmitglieder die aufgrund ihres alters aber leider auch in jungen jahren durch unfall aus unserer mitte gerissen wurden. mitmenschen auf autobahn und bundesstraße. zu spät oder nie gefundene vermißte. vierbeinige freunde, die ebenfalls in gesegnetem alter oder aber viel zu früh durch krankheit oder durch die schweren verletzungen nach einem angriff eines wesentlich größeren hundes gingen. um jeden trauert man... und man muss einen weg der bewältigung finden, oder man geht kaputt.
nichts destotrotz ist der tod für mich etwas natürliches. vermutlich durch meine kindheit, die sehr naturnahe war... verdrängen kann man ihn vielleicht in der sterilität des städtischen lebens, nicht jedoch wirklich, wenn man "nutz"tiere (mag diesen ausdruck nicht...) kommen und gehen sieht.
trauer um geliebte wesen ist natürlich grossteils - nicht in allen varianten - etwas selbstsüchtiges. sie bezieht sich auf den verlust, den man selbst empfindet. denn der verstorbene hat keine schmerzen mehr, das leid ist beendet...
WIE man trauer bewältigt, hängt jedoch von der psyche jeden einzelnen ab. ich für meinen teil konfrontiere mich häufiger mit der vorstellung, um es MIR nachher leichter zu machen. andere - wie teile meiner nahen angehörigen - praktizieren 100-%ige verdrängung bis zuletzt. manche reagieren mit aggression. jeder hat seinen persönlichen weg damit fertigzuwerden. oder sucht danach.
aber, auch wenn ICH MEINEN weg gefunden habe, wie ich mit krankheit und tod zurechtkomme - wie ich es ZB hinter der aggressivität ellens vermute (sorry, ich weiss diese mutmaßung steht mir eigentlich nicht zu und will hier niemandem weh tun) -, berechtigt mich das dann tatsächlich dazu, andere damit zwangszubeglücken? und so schonungslos damit zu konfrontieren? was, wenn der andere damit nicht zurechtkommt? wenn ich dessen ängste schüre? (kennst du diesen bruchteil einer sekunde, in der sich das herz zusammenkrampft und man kaum luft bekommt? wo man am liebsten die arme um seinen freund schlingen möchte und ihm versichern, dass alles alles gutwird - so oder so?)
ist es das wirklich wert? nur damit ich klar herausposaune, dass ich meinen weg gefunden habe. und es mir egal ist, ob der andere mit dieser sichtweise zurechtkommt ("was wolltest denn hören?")...
oder ist es nur schlichte gedankenlosigkeit? oder gleichgültigkeit, denn schließlich kenne ich den menschen, dem ich hier gerade eine ohrfeige versetze ja nicht persönlich.
was immer es ist, es gefällt mir nicht. ich konnte mich sogut in joelly hineinversetzen, mir vorstellen, was bei ellens antwort in ihr vorgegangen sein muss...
ich kann es nur nochmal sagen: takt und mitgefühl ist bei diesem thema sicher nicht fehl am platz. trotz allens "sich bewußt machen", weh tut es immer...
aber ich denke, ich hab mich für heute genug wichtig gemacht, oder? ;-)
liebe grüße an dalmi und alle anderen
angel
[Dieser Beitrag wurde von angel am 07. November 2002 editiert.]