Ich denke über derartige Vorfälle schon nach...allerdings gefällt mir nicht, was dabei rauskommt....
denn selbst wenn z.B. mein Hund bei diversen "Vorfällen" mit Kindern bewiesen hat, wie friedlich und freundlich er reagiert, ist das ja keine Garantie, dass er "morgen" auch so reagiert.....
würde also bedeuten: irgendwo im Grünen, 7 Uhr früh, Hund saust o+o über die Wiese und ich kann im Endeffekt keine Garantie abgeben, dass er auf ein Kind, das plötzlich auf die Wiese läuft, positiv reagiert....auch wenn er bis dato immer positiv auf Menschen reagiert hat und abrufbar war....
würde aber auch bedeuten, wenn ich mit ihm an der lockeren Leine an einem Kind vorbeigehe, könnte er aus dem Nichts heraus hinschnappen.....
würde bedeuten, immer Maulkorb
drum tu ich mir schwer, über HH, die das Pech haben in so eine Sache hineinzugeraten, zu urteilen
klar in dem Fall ist der Fehler ja schon, den Hund zu einem Kind hingehen zu lassen...würde ich nicht machen....aber ich mach mir halt Gedanken...vielleicht war der Hund bis zu diesem Zeitpunkt immer total liebenswürdig....
Gefällt mir sehr, sehr gut, Dein Beitrag.
Es stimmt schon, die "Hand ins Feuer legen" kann man nie und für niemanden (vielleicht nicht einmal für sich selbst).
Und ganz klar, daß sich ein HH, dessen Hund gebissen hat in einer schlimmen Situation befindet. Selbst sicher geschockt, von Schuldgefühlen geplagt - einmal ganz abgesehen von den juristischen Folgen.
Natürlich wäre es trotzdem verkehrt, den eigenen Hund jetzt primär unter dem Aspekt eines "möglichen Gefahrenpotentials", das unter Umständen in irgend einer Situation einmal von ihm ausgehen könnte, zu sehen. So kann man nicht leben; man setzt sich ja z.B. auch nicht auf's Fahrrad und denkt: "Oh Gott, es könnte mir heute passieren, jemanden zu übersehen und anzufahren".
Aber ich glaube, daß man eine gewisse Sensibilität für mögliche "Gefahrensituationen" entwickeln kann - einerseits dadurch, daß man seinen eigenen Hund wirklich genau kennenlernt, andererseits aber auch durch Beißvorfälle die nun einmal mit anderen Hunden passiert sind.
Ich bin leider davon überzeugt, daß dieser HH bei weitem nicht der einzige ist, der gemeint hat, ein so junger Hund "tut nix". Diese Meinung ist sogar relativ weit verbreitet. Nur ist es bei genauerer Betrachtung so, daß gerade das "Pubertätsalter" und das "junge Erwachsenenalter" eine Zeit ist, in der Tiere (nicht nur Hunde) oft schwer berechenbar sind, eine Zeit in der manchmal auch unvorhergesehene Aggressionen auftreten können. Wenn ich so an die Katzentiere denke, die ich im Laufe der letzen 30 Jahre hatte, war da nicht nur eins dabei, das im Alter von 1 od. 2 Jahren grob und rüpelhaft war - und eine Weile später zu einer freundichen, zärtlichen Persönlichkeit gereift war. Oder in Schönbrunn gab's doch vor einigen Jahren diesen Elefantenbullen, der - kaum den "Kinderschuhen entwachsen" - als rüpelhafter Jungbulle seinen Pfleger getötet hat.
Die Zeit in der Hunde keine Welpen aber auch noch keine souveränen, erwachsenen Tiere sind, ist sicher auch für die jungen Hunde selbst manchmal schwierig; Da gibt's Angstphasen, die Tiere wissen noch nicht wirklich, was erlaubt ist und was nicht, die "Hormone spielen verrückt". Und der ein oder andere Halter scheint gar nicht zu verstehen, daß sein Hund plötzlich nicht mehr das "süße Welpi" ist. Die relativ große Anzahl - gerade junger Rüden - die in Tierheimen sitzt, ist sicher kein Zufall. Manche Hunde sind in diesem Alter eben "schwieriger".
Daß aus dieser Situation manchmal (zum Glück ja ohnehin nur sehr selten) auch ein Gefahrenpotential entstehen kann, ist eben auch etwas, das man bedenken kann, wofür man eine gewisse Sensibilität entwickeln kann.
Liebe Grüße, Conny