@Markus Pollak
DIESER Argumentation stimme ich zu. Wenn erst einmal das Einschläfern von wirklich untherapierbaren - gegen Menschen aggressiven - Problemhunden, von der Gesellschaft als optimale Lösung gesehen würde, könnte es natürlich sehr leicht passieren, daß diese "Lösungsmöglichkeit" plötzlich auch bei Hunden mit weit weniger gravierenden Problemen, bei alten Tieren oder irgendwann ganz einfach bei Tieren, die keiner haben will, angewendet wird. Und das DARF natürlich nicht passieren.
Es KÖNNTE nicht passieren, es ist in vielen Tierheimen ÜBLICH...nachweisen wird halt schwer werden, darum geht es ja so gut!
Nie darf es hier bei uns Hundetötungen geben, wo vielleicht der Hund, der einmal zuviel auf den Teppich gepinkelt, nachts zu laut gebellt oder einen anderen Hund "angepöbelt" hat, "erlöst" wird.
...und trotzdem passiert GENAU DAS jeden Tag!!!
"Wir" erfahren es nur sehr selten, weil doch niemand zugibt, dass er den Hund wegen Kleinigkeiten und eigenen Problemen "erlöst" hat.
Ich hatte so einen Fall sogar in der Familie (der Dreckskerl weiß allerdings, dass er sich NIEMALS auf einer Familienfeier zeigen darf!!) und der Tierarzt war sich keiner Schuld bewusst.
Es war ein kleiner Staffordshire Bullterrier, der schon mit 10 Monaten "reif" für seine erste Rettungshunde-Prüfung war (absolut ernst gemeint, der Kleine war TOP) und ausnahmsweise schon mit diesem Alter zur GBF-Verhaltensüberprüfung zugelassen wurde (weil Österreicher), die er natürlich BESTENS bestanden hat.
Tja...dann kam die Scheidung und eine neue Freundin, die Angst vor Hunden hatte!
Weitere ??? Freundinnen später war der Hund nur noch die Box gewöhnt und mit anderen Hunden unverträglich.
Schlimm für den Hund, aber er wurde NOCH geduldet - bis die nächste Freundin kam und
einen eigenen Hund mit in die Beziehung nahm....plötzlich hatte der Hund AKUTEN MUSKELSCHWUND!!!
Der Tierarzt kannte den Hund aus seiner "guten" Zeit und glaubte dem netten, besorgten Herrli jede Lüge....
Dusty hat den Tierarztbesuch nicht überlebt!!!
Leider hat diese Kreatur von einem "Menschen" es geschafft mir immer wieder auszuweichen und mich anzulügen, darum habe ich die letzten 2 Lebensjahre des Hundes gedacht, es wäre alles in Ordnung
Nie darf es hier bei uns Hundetötungen geben, wo vielleicht der Hund, der einmal zuviel auf den Teppich gepinkelt, nachts zu laut gebellt oder einen anderen Hund "angepöbelt" hat, "erlöst" wird.
Dieser Hund hat nichtmal auf den Teppich gepinkelt, er war nur im Weg!
Ich verwehre mich nur dagegen, daß Problem der - zum Glück wirklich äußerst geringen Zahl - von Hunden, die Menschen ungehemmt beißen, herunterzuspielen.
Ich würde mal davon ausgehen, dass wir hier vom
0,00x%-Bereich aller Hunde reden.
In so ziemlich jedem anderen Bereich des Lebens bedeutet das, dass wir das Problem nicht wahr nehmen....es somit als nicht existent bezeichnen!
Für die Rechenfaulen unter uns...das sind auf ganz Wien bezogen weniger als 10 Hunde und die landen entweder eh im Tierheim oder sind in der Hand eines Hundehalters, der damit umgehen kann.
Diese Hunde brauchen wir bei unseren Überlegungen nichtmal ansatzweise berücksichtigen!
Somit bleibe ich dabei - es gibt KEINEN Hund, der wegen seinem Verhalten getötet werden muss, dieses "Argument" ist und bleibt eine billige Ausrede!
Es stört mich, wenn es so dargestellt wird, als ob ein Halter, der mit so einem Problem nicht klar kommt, einfach nur dämlich und unwillig wäre und nur nach Ausreden sucht, nicht mit seinem Hund arbeiten zu müssen.
Trotzdem IST es fast immer so und selbst wenn es NICHT so wäre, dann bleibt noch immer die Möglichkeit, dass man den Hund jemanden (egal ob Privatperson oder Organisation) übergibt, der mit ihm klar kommt.
Einschläfern lassen ist und bleibt eine Ausrede für die eigene Unfähigkeit - unfähig mit dem Hund richtig umzugehen und/oder unfähig die Konsequenzen zu ziehen und den Hund (möglichst rechtzeitig) abzugeben.
Für Dich, mit Deiner enormen Hundeerfahrung, mag es eine gut bewältigbare Herausforderung sein, so einen Hund wieder zu resozialisieren. Für mich wäre so etwas eine Katastrophe, mit der ich vermutlich heillos überfordert wäre.
WAS ist "Resozialisierung"?
Glaubst ich lerne allen "Problemhunden" wie sie einen Fahrschein lösen oder wie man sich im Kino zu benehmen hat?
NEIN - sie müssen nur so zu halten sein, dass von ihnen keine Gefahr ausgeht und sie dabei trotzdem ein lebenswertes Leben haben.
Das könnte im Zweifelsfall auch bedeuten, dass der Hund sein Leben in einem geeigneten Zwinger verbringt.
Gerade der letzte Hund, den ich zu mir genommen habe, hatte eigentlich keine gute Prognose und so wurde das Haus halt umgebaut, damit er selbst ohne direktem Kontakt zu Mensch und Tier ein interessantes Leben haben kann.....dass er sich ganz anders entwickelt hat und jetzt mit mir durch die Gegend latschen kann, war nicht zu erwarten.
TÖTEN wäre einfach gewesen - aber falsch!
Einmal ganz abgesehen davon, daß man auch erst die geeigneten Lebensumstände haben muß, um sich auf so etwas überhaupt einlassen zu können. In jedem Haushalt, in dem auch Kinder, alte oder hundeunerfahrene Menschen ein und aus gehen, ist so ein Hund von vorne herein undenkbar.
Sorry, aber GENAU DAS ist eine der Ausreden, die ich nicht leiden kann, denn auch bei mir war (bis vor einem Jahr) eine ganze Familie inkl. Kinder im Haus und es ging, weil wir WOLLTEN und die Möglichkeiten geschaffen haben - und NEIN, ich bin KEIN Schwerverdiener, sondern ich WOLLTE, dass es geht.
Es liegt immer nur an der eigenen Einstellung zur Verantwortung, die man übernommen hat....man würde ja ein "schwieriges" Kind auch nicht einschläfern, sondern so gut es geht mit den Problemen leben.
Manchmal muss man eben auf einige Dinge verzichten um das Richtige zu tun!!!
Und ich fände es nicht nur dumm, sondern auch verantwortungslos einen Hund, der für Menschen wirklich gefährlich ist, zu behalten, wenn man dieser Situation in Wahrheit nicht gewachsen ist - nur um dann vielleicht behaupten zu können, man sei ja so ein großer Tierfreund.
Entweder man schafft die Möglichkeiten, den Hund zu behalten ODER man übergibt ihn Menschen die es können (Tierheim usw.).
Ich bleibe dabei - töten ist der falsche Weg und im NORMALFALL (also meiner Meinung nach fast 100%) ist alles nur eine Ausrede, weil man zu faul oder unwillig ist um an dem Problem zu arbeiten (mit oder ohne Hilfe).
Würde ich aber, zu der Erkenntnis kommen, daß mein Hund eine Gefahr für Menschen darstellt und keine Chance sehen, das Problem ZUVERLÄSSIG in den Griff zu bekommen, dann würde ich mich von ihm trennen, selbst wenn andere mich deshalb als blöd, unwillig oder was sonst auch immer bezeichnen würden.
Wie gross ist die Wahrscheinlichkeit???
0,00x%?
Also so gut wie nicht vorhanden?
Eben....
Und klar, natürlich wäre es mir in einem solchen Fall viel lieber, er könnte auf einem Gnadenhof weiterleben, als er würde eingeschläfert (würde mich auch nicht stören die Kosten für den Aufenthalt am Gnadehof zu zahlen - zumindest soweit ich es könnte)
Mehr verlangt niemand!!!
Meine Befürchtung, dass wir bei diesem Thema nicht die selbe Meinung haben, geht allerdings auch in Richtung 0,00x%