War es früher besser? -JA

Wo du da jetzt einen Mißbrauch siehst frag ich mich schon?

Wieviele mißbrauchen ihren Hund eben nur als Nutztier?

warum wird ein nutztier zwangsläufig missbraucht?

meine eltern züchten schafe. ursprüglich aus der verlegenheit heraus, dass das grundstück in hanglage ziemlich schwer zu bewirtschaften war.

anfangs waren das eher "luxustiere". die rasse hat keine verwertbare wolle und gibt kaum milch. die standen halt herum und wurden getätschelt.

ihr leben hat sich duch ihre "nutztierwerdung" kaum verändert. sie haben stall, weide, artgenossen, vernünftiges futter, medizinische betreuung, menschenkontakt und streicheleinheiten, nur werden sie nicht mehr an streichelendstellen vermittelt, weil die größe des grundstücks nur eine bestimmte zahl an schafen verträgt, sondern auch mal gegessen.

deshalb haben weder meine eltern, noch ich irgendwas an unserem umgang mit schafen verändert.

natürlich hinkt das beispiel etwas, weil man hunde üblicherweise nicht isst. aber einen hund etwa jagdhund sein lassen, hat mit mißbrauch nichts zu tun.

aber wenn ich etwa hör, wie in windhundrescuekreisen oft üblich - diese hunde wurden zur jagd gezwungen. pah. ehrlich, das ist mehr als nur absurd. man muss sie zum nicht-jagen zwingen.

das jagen selbst ist so ziemlich das normalst mögliche für sehr viele hunde. einzig der umgang des menschen mit hund kann ein guter oder ein schlechter sein. das hängt aber nicht davon ab, wofür ein hund eingesetzt wird, sondern welche einstellung der jeweilige hundebesitzer hat.
 
warum wird ein nutztier zwangsläufig missbraucht?

Hab ich dies irgendwo geschrieben? Nein..:rolleyes:

Genauso wie es Leute gibt die ihre Hunde vermenschlichen etc. und sie damit missbrauchen gibt es wohl mind. genausoviele Hundehalter welche ihre Hunde als Sportgerät verwenden.

Daher verseht ich MichlS sein Post nicht ganz, sind jetzt alle die ihren Hund als Partner und Kindersatz (ist ja nichts schlimmes dran, solang die HAltung artgerecht ist) Tierquäler?
Ist nur ein Hundehalter gut der seine Hunde durch ein Training nach dedm nächsten hetzt, von Tunier zu Tunier, von Einsatz zu Einsatz kutschiert und die meiste Zeit der Hund dabei in der Box verbringt?
Finde ich nicht, aber vielleicht kann er seinen Post ja etwas vertiefen...
 
ich war jetzt 14 Tage in Griechenland und da ist die Hundehaltung jetzt, ungefähr so, wie sie bei uns vor 30ig, 40ig Jahren war....
Hunde angekettet, sich selber überlassen, nur zum Bewachen am Grundstück...
Jagdhunde angekettet, bis sie für die Jagd gebraucht werden etc.
Am Abend kommen sie runter und laufen eine Runde, wenn sie Glück haben, manche kommen nie von der Kette, spazieren gegangen wird nicht, gestreichelt wird nicht, manche haben nicht mal eine Hundehütte...usw.

Was mir jetzt generel im Umgang mit Hunden fehlt, ist die Akzeptanz, das ein Hund auch beißen kann, ich lasse niemanden die Hunde anfassen und die Leute schauen immer ganz erstaunt, wenn ich Nein sage, falls mal wer fragt :cool:
Gerade im Urlaub kam es immer wieder vor, das Leute einfach die Hunde angefasst haben...ohne zu fragen, ich hab sie dann immer weg geschickt...und auf der Fähre ist es passiert, das Kinder die Hunde sahen und auf sie zustürmten und die Eltern ganz pickiert waren, weil ich den Kindern verboten habe zu den Hunden zu gehen...andere wieder scheißen sich fast an, wenn man mit einem Hund nur vorbei geht...
Es ist heutzutage alles übertrieben, egal in welchem Bereich des Lebens...
 
Uj, zuerst dachte ich man wird mich hier lynchen für meine Äußerungen, aber es sieht doch aus, als wäre es ein interessantes Thema.

Meiner Meinung nach leben wir heute in einer sehr schnellen Konsumgesellschaft, zu welcher ein Hund für manche ja schon fast zum Statussymbol gehört. Wie kann eine "Boutiquenbesitzerin" keinen York haben? Das passt doch gar nicht zum Bild. Michl S hat es sehr schön formuliert als er sagt das viele Hunde als Partner/Kindersatz gehalten werden. Zu viele Leute nehmen sich Hunde obwohl sie eigentlich gar keinen Hund haben dürften (sei es von der Zeit, vom Wesen oder von ihrer Lebenseinstellung). Heute ist ein Hund irgendwie ein "Sandsack" (wie beim Boxen). Er soll nur müssen und darf eigentlich nichts. Genau gesagt dürfen heute Hunde nicht bellen (Ruhestörung), nicht frei laufen (Beißgefahr), Leute nicht anspringen (Schmutz- und Verletzungsgefahr), nicht baden (Infektionsgefahr für den Menschen und Schmutgefahr für die Wohnung). Sie müssen hingegen Höchstleistungen (im Sport, Zucht) erbringen, das Beste vom Besten essen (früher lebten die Hunde auch lange und gesund nur von den Tischabfällen), immer freundlich zu Menschen sein, sich antatschen lassen usw.

Es ist super, dass die Wissenschaft auch in der Kynologie weitergeht, aber besteht nicht die Gefahr, dass unsere Hunde dann "zu Tode gestreichelt werden"? Ist dies gemäß der Natur?
 
tja...

nur wird "nutztier" heut unheimlich negativ aufgefasst. ich hab kein problem damit, hunde als "nutztiere" zu sehen - ja, für mich haben sie einen nutzen. nur dieser nutzen hat sich im laufe der jahre teilweise enorm geändert. und irgendwie hab ich manchmal den verdacht, viele hundebesitzer haben nicht mehr den geringsten tau, wozu hunde eingesetzt wurden, und was die eigentlich alles können.

es ist auch nicht unbedingt wahr, dass "nutztiere" früher einfach mal so ausgetauscht wurden. es gab vermutlich immer unterschiedliche auffassungen, wie man ein tier behandelt, welchen stellenwert ein tier für einen menschen einnimmt.

manches "nutztier" wird und wurde besser behandelt, als so manches "kuscheltier". menschen waren immer abhängig von "nutztieren" - und haben sie eben gerade deshalb oft gut behandelt. aber halt eher frei von sentimentalitäten. wenn ich die kuh als kindersatz sehe, werd ich sie nicht mehr essen können - dann hat sie aber auch ihren "nutzen" eingebüßt.

Leider habe ich da andere Erinnerungen.
Wenn der Hund weggelaufen ist, weg damit.
Wenn er Hühner gejagt hat, weil ihm fad war, wurde er zuerst mit dem Huhn verdroschen und wenn das nichts genutzt hat, weg damit.
Die eigenen Kinder gebissen, das gleiche.
Im Haus schlafen nie.
Viele Welpen gabs damals, für die wurde nicht umständlich ein Platz gesucht.
Kastriert wurde von Stierschneidern ohne Narkose (die Rüden).

TA gabs nur bei Tieren die was wert waren wie Kühe, Schweine,....

Es gab natürlich auch Hunde die geliebt wurden, aber sicher nicht so wie heute.
In der Stadt kann ich mich nur vereinzelt an Hunde erinnern, und da eigentlich nur bei Leuten die einen Garten hatten.

Was ich heute als ganz anders empfinde ist der Umgang der HH untereinander. Diese vielen unnötigen Anzeigen, machen die Menschen ja nicht weil sie was gegen die Hunde haben, sondern weil sie die anderen Hundehalter verabscheuen. Das hat sich dramatisch verschlechtert.

Was auch anders ist, verzeiht bitte, aber ich habe den Eindruck, dass heute manche Hunderassen auf Dummheit und Putzigkeit gezüchtet werden.
Hunderassen die früher Nutzrassen waren wie Labradore,..
 
Was auch anders ist, verzeiht bitte, aber ich habe den Eindruck, dass heute manche Hunderassen auf Dummheit und Putzigkeit gezüchtet werden.
Hunderassen die früher Nutzrassen waren wie Labradore,..

:D:D klar, so kommt es auch leider rüber
und viele viele leute tun mit solchen rassen nichts als nur schön auszusehen u zu sagen: wir haben auch einen Hund.
 
Auch meine Erinnerungen reichen so ca 40 und mehr Jahre zurück. Eine Freundin meiner Mutter hatte einen holländischen Schäferhund. Er war eigentlich nur Familienhund, Begleithund. Viele Wanderungen wurden gemacht. Was mir aber in der Erinnerung blieb...Flupje war immer angeleint. Maulkorb war auch immer mit dabei. Ob er ihn immer oben hatte, das glaub ich nicht.
Ein einziges Mal lief Flupje ein Stück ohne Leine. Er war seinem Frauli aus dem Halsband geschlüpft und hatte sich, ohne dass sie es merkte, selbständig gemacht. (irgendwo auf der anderen Straßenseite)
So kam es, dass die Freundin meiner Mutter, nichtsahnend, die Leine hinter sich herzog, ohne Hund dran.
Blöderweise war das Ganze in Gugging - der damaligen Stätte der Landesnervenheilanstalt (nebst Steinhof).....
Eine Frau, tratschend, eine Leine samt Halsband ohne Hund hinter sich herziehend - und weit und breit kein Hund....:D
 
Leider habe ich da andere Erinnerungen.
Wenn der Hund weggelaufen ist, weg damit.
Wenn er Hühner gejagt hat, weil ihm fad war, wurde er zuerst mit dem Huhn verdroschen und wenn das nichts genutzt hat, weg damit.
Die eigenen Kinder gebissen, das gleiche.
Im Haus schlafen nie.
Viele Welpen gabs damals, für die wurde nicht umständlich ein Platz gesucht.
Kastriert wurde von Stierschneidern ohne Narkose (die Rüden).

TA gabs nur bei Tieren die was wert waren wie Kühe, Schweine,....

Es gab natürlich auch Hunde die geliebt wurden, aber sicher nicht so wie heute.
In der Stadt kann ich mich nur vereinzelt an Hunde erinnern, und da eigentlich nur bei Leuten die einen Garten hatten.

ich hab`s allgemeiner gemeint, dass einfach "nutztier" überhaupt nichts über die qualität im umgang mit dem tier aussagt.

das von dir geschilderte szenario kenn ich ebenfalls. und dennoch war`s nicht immer und überall so.

und hunde hatten auch vor mehreren hunderten jahren oft mehr "wert", als so manch anderes tier. nicht jeder hund und nicht für jeden menschen.

dennoch glaub ich, dass gerade pferde und hunde in den meisten menschlichen kulturen sonderstatus hatten - und von einer bedeutung waren, die heut nur noch schwer nachvollziehbar ist. in sachen hund unter anderem deshalb, weil etwa die jagd massiv an stellenwert eingebüßt hat, nur noch eine rolle am rande spielt, keiner braucht mehr zughunde, den klassischen wachhund oder herdenschutzhund gibt`s auch nicht mehr, zumindest hierzulande.

hunde sind nicht gemalt, getöpfert, mit grabbeigaben versehen worden usw. weil sie keine rolle spielten, hunde kommen nicht deshalb in der literatur vor, weil sie jedem wurscht waren. und man hat auch vor - sagen wir - 500 jahren keineswegs jeden hund, der sich daneben benommen hat, einfach getötet. das hing sicher immer sehr stark vom besitzer und dem "nutzen" des hundes ab. kein adeliger hat seinen jagdhund getötet, bloß weil der ein bauernkind gebissen hat. da hatte wohl eher der hund den größeren stellenwert. und einen teuren hund, der ausbildung braucht, knallt man nicht mal eben so ab. das waren durchaus auch statussymbole. aber wahrscheinlich einfach auch immer abhängig davon, wer warum einen hund hielt. im übrigen glaub ich auch, dass selbst tierhaltung immer einer art modeströumng folgt und sich der zugang zum thema tier in allen gesellschaften immer wieder geändert hat und ändern kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was mir jetzt generel im Umgang mit Hunden fehlt, ist die Akzeptanz, das ein Hund auch beißen kann, ich lasse niemanden die Hunde anfassen und die Leute schauen immer ganz erstaunt, wenn ich Nein sage, falls mal wer fragt :cool:
Gerade im Urlaub kam es immer wieder vor, das Leute einfach die Hunde angefasst haben...ohne zu fragen, ich hab sie dann immer weg geschickt...und auf der Fähre ist es passiert, das Kinder die Hunde sahen und auf sie zustürmten und die Eltern ganz pickiert waren, weil ich den Kindern verboten habe zu den Hunden zu gehen...andere wieder scheißen sich fast an, wenn man mit einem Hund nur vorbei geht...
Es ist heutzutage alles übertrieben, egal in welchem Bereich des Lebens...

das find ich ganz interessant. ich merk selbst an mir, dass ich mir einerseits denk "himmel, warum finden so viele menschen es völlig normal, fremde hunde dauernd anzufassen und ständig eititeiti zu machen" und andererseits ertapp ich mich dabei, dass ich ja selber quasi erwarte, dass jedes kleine kind meine hunde angrapscht, weil ich ja nicht will, dass kinder vor meinen hunden angst haben. und manchmal frag ich mich, ob ich nicht dadurch auch meinen teil dazu beitrag, hunde als schmusetiere zu etablieren.
 
dass ich ja selber quasi erwarte, dass jedes kleine kind meine hunde angrapscht, weil ich ja nicht will, dass kinder vor meinen hunden angst haben. und manchmal frag ich mich, ob ich nicht dadurch auch meinen teil dazu beitrag, hunde als schmusetiere zu etablieren.

naja aber erwartet es dein hund? ich würds meinen hund pers. nicht antun ihn von fremden kindern immer anfassen zu lassen.

Wenn die kinder dich vorher fragen ob sie deinen hund streicheln dürfen u das mit JA beantwortest dann finde ich das schon einen schritt in die richtige richtung, gefährlich sind die kinder die einfach herkommen u den hund ungefragt streicheln o. zu wissen ob er das auch will.
 
Hab ich dies irgendwo geschrieben? Nein..:rolleyes:

Genauso wie es Leute gibt die ihre Hunde vermenschlichen etc. und sie damit missbrauchen gibt es wohl mind. genausoviele Hundehalter welche ihre Hunde als Sportgerät verwenden.

Daher verseht ich MichlS sein Post nicht ganz, sind jetzt alle die ihren Hund als Partner und Kindersatz (ist ja nichts schlimmes dran, solang die HAltung artgerecht ist) Tierquäler?
Ist nur ein Hundehalter gut der seine Hunde durch ein Training nach dedm nächsten hetzt, von Tunier zu Tunier, von Einsatz zu Einsatz kutschiert und die meiste Zeit der Hund dabei in der Box verbringt?
Finde ich nicht, aber vielleicht kann er seinen Post ja etwas vertiefen...

naja, aber hat michls irgendwo geschrieben, dass etwa was du beschreibst sein idealbild vom hundesportler ist? da gibt´s auch solche und solche.

nicht jeder hundesportler, diensthundeführer etc. sieht seinen hund bloß als austauschbares arbeitsgerät. allerdings wissen leute, die mit hunden arbeiten sehr häufig auch um die "negativen" seiten von hunden bescheid, ein teil, den die partnerhund-fraktion gerne ausblendet.

ich seh meine hunde übrigens vermutlich selber häufig als art übermäßig behaarte kleinkinder - und ja, dieser "mütterliche" blick trübt schon manchmal die sicht, nämlich dann, wenn es darum geht, zu beurteilen, welches verhalten meiner hunde vielleicht problematisch sein könnte. meine kinder würden natürlich niemals drogen nehmen. kann gar nicht sein. :D
 
naja aber erwartet es dein hund? ich würds meinen hund pers. nicht antun ihn von fremden kindern immer anfassen zu lassen.

Wenn die kinder dich vorher fragen ob sie deinen hund streicheln dürfen u das mit JA beantwortest dann finde ich das schon einen schritt in die richtige richtung, gefährlich sind die kinder die einfach herkommen u den hund ungefragt streicheln o. zu wissen ob er das auch will.

ich steh ansich auf dem standpunkt, sie müssens aushalten. ob es ihnen gefällt oder nicht, weil`s einfach zu oft aus heiterem himmel passiert.

natürlich möcht ich grundsätzlich in solchen situationen gefragt werden, um den überblick zu haben, werd ich aber eben nicht immer.

aber heut z.b. traf ich eine nachbarin und deren 2 jährigen sohn, der sich sehr für die hunde interessiert hat. wir sind ein stück gemeinsam gegangen. der sohn wollt hunde anfassen. sie sagte "nein. hunde können beißen. die fasst man nicht einfach an." - da ging es im grunde nicht darum, dem kind angst zu machen. sie hatte ja auch kein problem, dass meine drei neben dem kinderwagen marschieren, sie wollte nur nicht, dass er sie streichelt. aber warum muss ich dann das kleinkind dazu auffordern "darfst eh", anstatt froh zu sein, dass mal jemand seinem kind beibringt, man grapscht hunde nicht einfach an?
 
ich steh ansich auf dem standpunkt, sie müssens aushalten. ob es ihnen gefällt oder nicht, weil`s einfach zu oft aus heiterem himmel passiert.
mir passiert es gsd nicht so oft weil ich glaub ich nicht sehr freundlich aussehe :D wenn ich wo bin mitn hund will ich nicht zwingend mit anderen menschen in kontakt treten u schaue diese daher nicht an sondern gehe schnell fort meines weges ;)

aber heut z.b. traf ich eine nachbarin und deren 2 jährigen sohn, der sich sehr für die hunde interessiert hat. wir sind ein stück gemeinsam gegangen. der sohn wollt hunde anfassen. sie sagte "nein. hunde können beißen. die fasst man nicht einfach an." - da ging es im grunde nicht darum, dem kind angst zu machen. sie hatte ja auch kein problem, dass meine drei neben dem kinderwagen marschieren, sie wollte nur nicht, dass er sie streichelt. aber warum muss ich dann das kleinkind dazu auffordern "darfst eh", anstatt froh zu sein, dass mal jemand seinem kind beibringt, man grapscht hunde nicht einfach an?

ich finde das aber super von deiner nachbarin
besser vorsicht als nachsicht
lieber hab ich ein kind das a bissl angst hat (was ja ned negativ sein soll) als mal ein gezwicktes/gebissenes Kind das dann wirklich panik hat.
 
aber heut z.b. traf ich eine nachbarin und deren 2 jährigen sohn, der sich sehr für die hunde interessiert hat. wir sind ein stück gemeinsam gegangen. der sohn wollt hunde anfassen. sie sagte "nein. hunde können beißen. die fasst man nicht einfach an." - da ging es im grunde nicht darum, dem kind angst zu machen. sie hatte ja auch kein problem, dass meine drei neben dem kinderwagen marschieren, sie wollte nur nicht, dass er sie streichelt. aber warum muss ich dann das kleinkind dazu auffordern "darfst eh", anstatt froh zu sein, dass mal jemand seinem kind beibringt, man grapscht hunde nicht einfach an?

:)Vielleicht weil bei einem 2Jährigen womöglich nur ausgelöst wird Hund=beißt?

Vielleicht weil es im Sinne des Kindes besser gewesen wäre zu zeigen, wie macht man das? Man fagt, man ist gaaaanz vorsichtig, man "tascht nicht auf den Kopf"...etc etc?

Vielleicht weil bei einer derart lapidaren Antwort bei einem so kleinen Kind Angst vor Hund ausgelöst werden kann?

Vielleicht weil Du ganz richtig fühlst in der Situation??:)
 
naja, in dem speziellen fall hat der 2 jährige aber auch gesehen, es ist völlig normal, mit drei hunden in ein kaffeehaus zu gehen und straßenbahn und lift zu fahren und drei neben dem kinderwagerl trottende hunde sind auch völlig normal - man fasst sie nur nicht an - und eigentlich halt ich das für eine durchaus kluge lektion. hunde - normal, anfassen - nicht normal. immerhin hab ich keinen streichelzoo.
und man untergräbt ja auch nicht die autorität eines erziehungsberechtigten. wenn ich nein sag, will ich auch, dass hund nein versteht und keiner sagt "ach, komm schon hundi, mach doch.", das wird wohl im umgekehrten fall mit kind ähnlich sein.

und gefühlsmäßig fand ich die reaktion der mutter völlig richtig.
 
Es sind heute viel mehr Hunde als früher unterwegs und die Menschen haben weniger Zeit. Früher war es so, dass Mütter zumindestens bis zur Schule zu Hause geblieben sind, heute werden die Kinder in den Kindergarten abgeschoben und die Mütter gehen arbeiten. Genauso ist es bei den Hunden. Jeder will einen Hund haben und keiner überlegt sich, was für bedürfnisse der Hund hat. Wir leben einfach in einer "ich-gesellschaft". Genauso wie teilweise unsere Hunde sind, sind auch unsere Kinder.

Allerdings treffe ich auch jeden Tag sehr viele Ausnahmen. Leute die für Ihre Hunde leben, die sich Gedanken über die Tiere machen und nicht nur einfach als Kinderersatz sehen

Ich kann mich erinnern, als unser erster Hund eingezogen ist (vor ca. 25 Jahre), wurde in der gesamten Umgebung die Hunde alle an der Kette oder im kleinen Vorgarten gehalten. Die Hunde kamen gerade 1x am Tag zu einen Spaziergang um den Häuserblock raus (wenn überhaupt). Die Hunde haben gefolgt, klar aber warum, weil Sie sonst Schläge bekommen hätten. Gefüttert wurden Sie mit dem was von unserem Essen übrig geblieben ist. Tierarzt hat damals selten ein Hund gesehen. Wir wollten damals Hundeschule machen und da war Stachler fast pflicht. Vom Kasernenton rede ich erst gar nicht.

Heute sind viele Hunde in meiner Umgebung durchaus im Garten ohne Kette und können sich dort einschließlich im Haus frei bewegen. Es wird mindestens 3x Täglich spazieren gegangen und das nicht nur um den Häuserblock. Alle Hunde kommen regelmäßig zum Tierarzt und vor allem Ihr Futter vorgesetzt. Über die Erziehung lässt sich jetzt streiten, aber viele der Hunde die ich kenne, sind durchaus erzogen. Sie kommen vielleicht nicht gleich beim ersten rufen, aber meistens beim zweiten oder dritten.

Fazit: Ich finde, dass es den Hunden von heute durchaus besser geht. Das einzige was sich negativ verändert hat sind wir Menschen.

Heute ist ein Hund irgendwie ein "Sandsack" (wie beim Boxen). Er soll nur müssen und darf eigentlich nichts. Genau gesagt dürfen heute Hunde nicht bellen (Ruhestörung), nicht frei laufen (Beißgefahr), Leute nicht anspringen (Schmutz- und Verletzungsgefahr), nicht baden (Infektionsgefahr für den Menschen und Schmutgefahr für die Wohnung). Sie müssen hingegen Höchstleistungen (im Sport, Zucht) erbringen, das Beste vom Besten essen (früher lebten die Hunde auch lange und gesund nur von den Tischabfällen), immer freundlich zu Menschen sein, sich antatschen lassen usw.

So gesehen muß ich dann eine große Ausnahme sein, weil meine Hunde dürfen bellen, meine Hunde laufen meistens frei und das sogar ohne Beiskorb, okay anspringen tun meine Hunde sowieso nicht, mein Großer wird ca. alle 2 Wochen gebadet, meine Hunde müssen sich nicht von jedem Angreifen lassen und ich habe damit auch absolut kein Problem damit wenn meine zwei Hunde Nachts auchmal fremde Leute verbellen.
 
Ich hab damals meinen ersten Hund vor 12 Jahren bekommen.
Bin der Meinung das sich auch viel geändert hat in der Zeit.
Natürlich liegt es an den Menschen und der Gesellschaft das es jetzt halt so ist wie es ist.

Hab schon immer Wert drauf gelegt das mein Hund z.B. absitzt, wenn andere Menschen, Radfahrer und Jogger unseren Weg kreuzen.
Leider nimmt heute auch keiner mehr Rücksicht auf den Hund.
Radfahrer machen sich nicht mehr bemerkbar, teilweise hat man kaum noch eine Chance den Hund ranzurufen und absitzen zu lassen.
Dann regen sich die Leute noch auf das die halb drüber fahren.

Mir zeigen aber auch positive Beispiele, Jogger kommt ich lass ihn absitzen. Der ist erfreut und bedankt sich, sagt das niemand das bis jetzt gemacht hat usw.
Denke es wird auch dran liegen das immer mehr Hunde gehalten werden und damit auch die Zahl der unbekümmerten Tut-Nix Halter, wo vielleicht dann doch mal was schief läuft.

Die Kluft zwischen Hundehaltern und den "normalen" Leuten wird immer größer.
Noch dazu kommt das Fernsehen, Sendungen wie der Hundeprofi, Tiernanny usw. zeigen eigentlich nur den normalen Wahnsinn den es gibt.

Das verunsichert natürlich die Nichthundehalter.

Früher wusste man das die wirklich bösen Hunde, die das Grundstück bewachen sollen auch nur an der Leine (wenn überhaupt) ausgeführt wurden. Heute macht sich keiner mehr Gedanken dadrüber.
Der Hund ist zum Statussymbol aufgestiegen, zu dem fetten Auto kommt noch ein großer Hund. Das man damit vielleicht überfordert ist, will man sich selber nicht eingestehen und damit kommt es wieder zu Problemen.

Man überträgt zuviel von dem Hund auf sich selber, wenn mein Hund nicht hört, stehe ich blöd da.

Ich würde mir wünschen das alle Leute verantwortungsvoll mit ihren Hunden umgehen und so auch die Nichthundehalter und die Hundebesitzer wieder nebeneinander leben können, ohne das es Zoff gibt.
 
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