vom leben mit einem behinderten hund

Dani und Siqua

Super Knochen
immer wieder höre ich dinge wie: "was bringt es, sich so einen hund zu nehmen" oder "der gehört ja eingeschläfert"..usw und ja, das leben mit einem blinden hund ist nicht immer einfach. trolli ist anders als ein "normaler" hund. trolli hat in seinem leben aber auch schon viel durchgemacht und so ist es ihm nicht zu verübeln, dass er "anders" ist in seinem verhalten

warum ist trolli blind?
weil er als baby staupe hatte, die niemand behandelte. die krankheit griff sein ZNS an und auch sein motorischer sehnerv wurde verletzt. durch die lange entzündung haben sich die hinteren bereiche der augen so stark entzündet, dass er schließlich blind wurde. jetzt im alter kommt noch der schmerzhafte graue star dazu. trolli muss nun sein leben lang medikamente nehmen.

man kann ihn kaum irgendwo hin mitnehmen, weil autofahren, fremde umgebung oder gar fremde hunde riesen stress für ihn sind. trolli ist deshalb oft allein, wenn ich mit siqua unterwegs bin. aber er genießt das, räkelt sich in frauchen´s bett und plündert auch mal den kühlschrank in meiner abwesenheit. er winselt oft grundlos und das manchmal auch stundenlang. das ist oft nervtötend, weil ich manchmal echt nicht weiß, was mit ihm los ist. er ist nur schwer mit anderen hunden verträglich, so mancher spaziergang, bei dem wir anderen hunden begegnen, ist mühsam und anstrengend. jeder TA-besuch bedeutet für ihn und mich eine tortour und kommt jemand zu besuch, ist trolli aufdringlich und will denjenigen beschnuppern, bespringen und essen stehlen.

aber trolli hat auch eine unbändige lebensfreude: er liebt es, äpfel und mandarinen mit mir zu essen, über die felder zu toben, oder taschentücher und zeitungspapier zu zerstören. trolli zerfließt regelrecht, wenn man mit ihm kuschelt und dankt dies mit einem zufriedenen brummen und einer bedingungslosen dankbarkeit und liebe. er ist im freilauf der bravste hund, den ich mir vorstellen kann und auch wenn er alleine bleiben muss, ist er brav.

trolli erfreut sich an den kleinen dingen des lebens und deswegen "bringt es etwas, so einen hund zu haben"!!

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Zuletzt bearbeitet:
ich find auch dass du das wahnsinnig schön u bewegend geschrieben hast!
Toll dass er so ein schönes leben hat u du dir die gerne die zeit nimmst dich gerecht um ihn zu kümmern.das würd nicht jeder tun/können, so wie du eh schön gesagt hast. :)
 
Mich haben deine Zeilen sehr berührt. Trolli ist sicher stolz darauf, so ein wunderbares Frauchen wie dich zu haben. :)
 
mich hats auch sehr berührt.........man merkt das du ihn wirkli überalles liebst...udn so gehört es sicha auch..*wünsch dir noch ein schönes leben mit deinem Dalmi*
 
Ich hab auch fast fünf Jahre mit einem blinden Hund gelebt. Allerdings ist mein Jimmy erst mit 9 Jahren blind geworden (ein Auge war offenbar unbemerkt schon länger "tot" und das sehende musste ihm mein Tierarzt wegen einer Verletzung entfernen). Am Anfang wars sehr schwer, weil ich immer von menschlichen Maßstäben ausgegangen bin. Aber nach ziemlich kurzer Zeit, haben wir uns alle dran gewöhnt (auch die restlichen Hunde). Jimmy hat sich erstaunlich schnell bestens zurecht gefunden und noch lange nach seinem Tod bin ich fingeschnipsend durch die Gegend gewandert (das Fingeschnipsen hat er gut orten können und er war fast ständig ohne Leine unterwegs). Als er dann noch altersbedingt schwerhörig wurde, hab ich mir einen Joggingurt gekauft, dort die Flexi eingehängt und war dadurch freihändig mit ihm verbunden.

Mit fremden Hunden wars aber schon ein Problem. Die haben ihn sehr verunsichert und er hat Fremdhundkontakt strikt abgelehnt. War aber auch nicht das Schlimmste, weil er ja seine Damen hatte und mit denen hat er bis zum Schluß Intensivschmusing betrieben.

Ich denke, man kann lernen, mit jeder Situation umzugehen.

Alles Gute für Trolli und Dich!

LG
Ulli
 
Shonka schrieb:
Ich denke, man kann lernen, mit jeder Situation umzugehen.

Alles Gute für Trolli und Dich!

LG
Ulli
seh ich auch so. meistens ist es so, dass trollis umwelt mit seiner blindheit ein problem hat, nicht er. für ihn ist es selbstverständlich und er leistet täglich großartiges, ich bewundere ihn, er hat die gesamte wohnung und auch unsere täglichen spaziergänge alle im kopf, jede stufe, jedes möbelstück, jeden strauch, einfach jedes hindernis. ich bin sehr dankbar, mein leben mit ihm teilen zu dürfen.
 
Dani und Siqua schrieb:
seh ich auch so. meistens ist es so, dass trollis umwelt mit seiner blindheit ein problem hat, nicht er. für ihn ist es selbstverständlich und er leistet täglich großartiges, ich bewundere ihn, er hat die gesamte wohnung und auch unsere täglichen spaziergänge alle im kopf, jede stufe, jedes möbelstück, jeden strauch, einfach jedes hindernis. ich bin sehr dankbar, mein leben mit ihm teilen zu dürfen.

Ja stimmt, die Umwelt! Die meisten Leute haben mit "ooohjee, der arme Hund, wärs nicht gscheiter, blablabla". Ich hab dann schon etwas pikiert auf die "Erlösungs-Ratschläge" reagiert. Vor allem, wenn ich gesehn hab, wie er all seinen Hundegeschäften in alter Frische nachgegangen ist und einfach gern gelebt hat. Die paar Netten die wir getroffen haben, haben ihm aber die ihm gebührende Hochachtung entgegengebracht und mich damit weitgehend mit der Menschheit versöhnt :)
 
Dani und Siqua schrieb:
seh ich auch so. meistens ist es so, dass trollis umwelt mit seiner blindheit ein problem hat, nicht er. für ihn ist es selbstverständlich und er leistet täglich großartiges, ich bewundere ihn, er hat die gesamte wohnung und auch unsere täglichen spaziergänge alle im kopf, jede stufe, jedes möbelstück, jeden strauch, einfach jedes hindernis. ich bin sehr dankbar, mein leben mit ihm teilen zu dürfen.

erstmal muss ich dir meine bewunderung aussprechen. ich weiss nicht ob ich mir einen blinden hund zutraun würde.
was mich interessieren würde ist, wie läuft das bei euch ab? geht ihr immer die selbe strecke spazieren? musst du aufpassen zu hause, das die möbel immer am selben platz stehn?
 
shannon schrieb:
erstmal muss ich dir meine bewunderung aussprechen. ich weiss nicht ob ich mir einen blinden hund zutraun würde.
was mich interessieren würde ist, wie läuft das bei euch ab? geht ihr immer die selbe strecke spazieren? musst du aufpassen zu hause, das die möbel immer am selben platz stehn?
also wir haben so 4-5 verschiedene wege, die wir gehen, je nach lust und laune und natürlich auch zeit und wetter. er kennt die alle eigentlich auswendig bzw ist er generell draussen kaum zu bändigen, auch in fremdem gebiet.
zu hause ist es schon so, dass ich nicht alle 2 monate die möbel umstellen sollt, das würd ihn zu sehr verwirren. aber wenn ich mal was umstell oder die sessel nicht immer gleich stehen, ist das für ihn auch nicht so schlimm, er bewegt sich eigentlich recht sicher und man merkt oft gar nicht, dass er nix sieht. am gang (weg zwischen wohnung und aufzug) passiert es manchmal, dass er sich gedanklich "verläuft" und plötzlich nicht mehr weiß, wo er ist. meistens passiert das, wenn andere mitgehen zum gassi gehen, die er nicht kennt. dann ist es am gang lauter und da es ja doch recht hallt, kann er mich nicht mehr genau orten und bleibt dann stehen. dann muss ich zu ihm hin, ihn kurz berühren und er weiß wieder, wie´s weiter geht.

draußen haben wir als notsignal den schlüsselbund, wenn er absolut nicht mehr weiß, wo ich bin, klapper ich mit den schlüsseln. das brauchen wir aber nur sehr selten. hauptsächlich orientiert er sich an siqua. siqua hat auf seinem brustgeschirr eine hundemarke, die scheppert ein bisschen wenn er läuft und so weiß trolli, wo siqua ist und läuft ihm eigentlich immer nach, will fangen spielen oder auch mal bei der jagd nach einem hasen mitlaufen. :D
 
zum glück hat trolli euch als seine familie gefunden:)

lg sandra
 
super geschrieben dani! :)

trolli wie er leibt und lebt - nervtötend, ganz selten aber immer wieder einfach supersüß :)

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Ich finde das echt super von dir, Dalmi hat echt Glück.
Das mit den Dummen Aussagen mit einschläfern kenne ich.
Meine vorherige Hündin wurde auch Blind , da war swie fast 17 Jahre, viele meinten auch einschläfern, wir lernten aber miteinander umzugehen, sicherlich war der Anfang schwer, aber mit der Zeit ging es.

Ich wünsch euch das beste
lg Manuela und Leonie

übrigens wohnst du nicht weit weg von mir komme aus Angern :D
 
Du hast das sehr schön und super bewegend geschrieben. Trolli hat echt Glück das er Dich hat. Auch behinderte Tiere haben ein Recht auf Leben und kommen mit Ihrer Behinderung meist sehr viel besser zurecht als ihre Umwelt.
Sie brauchen nämlich nicht unser Mitleid sondern unsere Liebe, unser Verständnis und Menschen wie Dich die sich um sie kümmern.
 
Ich finde das wirklich super
Wenn du diesen Hund einschläfern würdest, dann würdest du nicht das leiden des Hundes, sonder dein leiden Verkürzen, und das wäre keine Tierliebe sondern Mord, ich finds toll das du so stark bist und zu ihm stehst!
 
Ist ein doofer Vergleich, aber meine Katze ist auch blind geworden im Alter. Die hatte keinerlei Probleme eigentlich und hat sich total schnell daran gewöhnt. Was mich so verwundert hat war das sie noch immer überall rauf- und runtergesprungen ist. Sie hat sich die Höhe der Sachen gemerkt. Sicher... Anfangs ist sie schon mal gegen den Türstock gelaufen (niemals angeknallt sondern nur einfach angestossen ein wenig), aber mit der Zeit hatte sie den Bogen voll raus. :D

Tiere kommen mit einer Behinderung (egal welcher Art) immer viel besser zurecht als der Mensch, ganz einfach weil sie viel mehr auf ihre Instinkte vertrauen. :)
 
Kurenai schrieb:
Ist ein doofer Vergleich, aber meine Katze ist auch blind geworden im Alter. Die hatte keinerlei Probleme eigentlich und hat sich total schnell daran gewöhnt. Was mich so verwundert hat war das sie noch immer überall rauf- und runtergesprungen ist. Sie hat sich die Höhe der Sachen gemerkt. Sicher... Anfangs ist sie schon mal gegen den Türstock gelaufen (niemals angeknallt sondern nur einfach angestossen ein wenig), aber mit der Zeit hatte sie den Bogen voll raus. :D

Tiere kommen mit einer Behinderung (egal welcher Art) immer viel besser zurecht als der Mensch, ganz einfach weil sie viel mehr auf ihre Instinkte vertrauen. :)
nein, ist kein doofer vergleich! ;)

und ja, da muss ich dir zustimmen, tiere stecken sowas wirklich toll weg und kommen mit ihrer behinderung viel besser zurecht, vielleicht auch, weil ein anderer hund/eine andere katze nicht bemitleidend hinschaut, sondern es als selbstverständlich betrachtet und das ist ja leidergottes beim menschen sehr oft nicht der fall.
 
Ich konnte mir auch nicht vorstellen, was Trolli tagtäglich leistet, bis du mir erklärt hast, dass er alles auswendig weiß und sich eigentlich immer konzentrieren muss wohin er geht....:o

Der Trolli ist echt der Hammer, und auch wenn er blind ist, wäre das für mich nie ein Grund, ihn abzugeben!! ;) :cool:

Genauso das taube Sternchen, die ist auch ein Traum von einem Hund, überhaupt am Schluss als sie schon super erzogen war!!;)

Vergiss die blöden Sprüche, der Hund hat es bei dir besser als sonst irgendwo auf der Welt!!:cool: :)

Ps: was machstn heut?! pn
 
eine sehr berührende erzählung!
ich wünsch euch noch sehr viel spaß und freude mit- und aneinander!
 
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