Verbot von Hunden auf Almen

Wenn dem wirklich so gewesen wäre und es hätte vorher schon soooo gefährliche Situationen gegeben, dann frage ich mich wirklich, wieso hat der Hüttenwirt nicht Anzeige erstattet? Dann müsste die Schuld ja sogar aufgeteilt werden, wenn schon vorher bekannt war, dass es so ist und niemand hat dies angezeigt!

Ich finde das alles generell als absoluten Blödsinn. Im Nachhinein gibt es immer wieder welche, die es ja schon immer gewusst haben und genauso immer wieder welche, die sofort auf diesen Zug aufspringen.

Eigenverantwortung müsste Vorrang haben und die Alm ist kein Streichelzoo. Habe ich Bedenken wg. den Tieren auf der Alm, dann frage ich zuerst einmal auf den Gemeinden/Hotel usw. nach, welche Tiere wo sind, gehe eben woanders oder drehe vielleicht sogar um. Wo bitte ist das Problem? Es ist echt zum Schämen, wie sich der Mensch verhält.

Eigentlich hatten die Zeugen, und das waren einige, ja keinen Grund die Unwahrheit zu sagen, sie haben ja nichts davon. Dem Pächter, sprich Wirt, ist gesetzlich sicher keine Schuld zuzuweisen.

Ich bin da irgendwie im Zwiespalt. Auf der einen Seite: gehe ich über eine bestückte Alm, trage ich das Risiko.

Andererseits muss man schon beachten, das ist keine Alm im Nirgendwo, sondern ein regelrechter Touristen hot spot. In der nächsten Umgeben gibt es 6 Gasthäuser mit über 1000 Sitzplätzen. Und es ging ja auch nicht um die kleinen Wanderwege, die dort münden, sondern nur um das Stück "Gemeindestraße".
 
Tamino, danke!

Sehe ich auch so... ist das ein Wanderweg, so quer über eine Alm, sollten Wanderer/Touristen wissen, wie man sich verhält und benimmt. Aber das hier war anders. Da ist ja niemand quer durch's "Gemüse" gelatscht, sondern befand sich (noch dazu anscheinend war der Hund im Fuß auf der abgewandten Seite der Frau - angeleint - was ja - außer im Notfall - sein soll.) auf einer frequentieren Straße, die sichtlich öffentlich war. Und genau hier dürfte es schon öfter zu Vorfällen gekommen sein.
Ich mein, im Idealfall hätte man sich absprechen sollen - wie kann man die Kühe von den Menschen trennen, gibt es eine andere Möglichkeit, die Kühe anderswo weiden zu lassen - kann der Bauer hier finanziell unterstützt werden? Das hätte ja vorher geschehen können (nachher hat er das Stück ja anscheinend doch eingezäunt). Möglicherweise hat der Bauer auf stur geschaltet (und vielleicht war das auch mit ein Grund, weshalb das Urteil so ausfiel)?
 
Tamino, danke!

Sehe ich auch so... ist das ein Wanderweg, so quer über eine Alm, sollten Wanderer/Touristen wissen, wie man sich verhält und benimmt. Aber das hier war anders. Da ist ja niemand quer durch's "Gemüse" gelatscht, sondern befand sich (noch dazu anscheinend war der Hund im Fuß auf der abgewandten Seite der Frau - angeleint - was ja - außer im Notfall - sein soll.) auf einer frequentieren Straße, die sichtlich öffentlich war. Und genau hier dürfte es schon öfter zu Vorfällen gekommen sein.
Ich mein, im Idealfall hätte man sich absprechen sollen - wie kann man die Kühe von den Menschen trennen, gibt es eine andere Möglichkeit, die Kühe anderswo weiden zu lassen - kann der Bauer hier finanziell unterstützt werden? Das hätte ja vorher geschehen können (nachher hat er das Stück ja anscheinend doch eingezäunt). Möglicherweise hat der Bauer auf stur geschaltet (und vielleicht war das auch mit ein Grund, weshalb das Urteil so ausfiel)?

Die strafrechtliche Voruntersuchung wurde ja schon vor Jahren eingestellt. Zivilrechtlich gilt logischerweise eine völlig andere Beweiswürdigung.

Dass Medien, Kammern etc nur zu gerne auf den Zug aufgesprungen sind, ohne die Sachlage wirklich zu kennen, ohne die Urteilsbegründung zu kennen, die Sache so dargestellt haben, als müsste jetzt jeder Bauer auf jeder Alm hunderte Kilometer Zaun ziehen, um nicht von Urteilen in den Ruin getrieben zu werden, liegt wahrlich nicht in der Verantwortung eines Gerichtes, das ein Einzelurteil gefällt hat.

Die Verquickung (Massen)-Tourismus + Landwirtschaft ist dort ja nicht zu leugnen. Gondel , diverse Gasthäuser auf relativ engem Raum,etc.....

Nebenbei bemerkt, der betroffene Bauer vermietet Apartments an Feriengäste -profitiert also sehr wohl vom Tourismus - und bietet ein Shuttleservice auf die Alm zum Almfrühstück an.....

ganz sicher sind diese Fakten, wie auch die Tatsache, dass dies nicht die erste besorgniserregende Situation war in die Urteilsfindung eingeflossen...

interessant ist ja auch, dass ganz schnell nach dem Urteil das Stück Gemeindestraße eingezäunt wurde: Der Tourismusverband der Gemeinde hat die Kosten mitgetragen.....
 
Interessant wäre der volle Wortlaut des Urteils - nur daran könnte man sich eine fundierte Meinung bilden. Was bisher bekannt ist, deutet aber schon in eine gewisse Richtung. Dass die Politik auf diesen Zug aufgesprungen ist, darf angesichts der Bedeutung der Bauern für eine Regierungspartei nicht wundern. Was auf den ersten Blück für die österreichische Rechtssprechung ungewöhnlich scheint ist die Höhe der Entschädigung. Aber wie gesagt, man müsste die Grundlagen des Urteils im Detail kennen.
 
Interessant wäre der volle Wortlaut des Urteils - nur daran könnte man sich eine fundierte Meinung bilden. Was bisher bekannt ist, deutet aber schon in eine gewisse Richtung. Dass die Politik auf diesen Zug aufgesprungen ist, darf angesichts der Bedeutung der Bauern für eine Regierungspartei nicht wundern. Was auf den ersten Blück für die österreichische Rechtssprechung ungewöhnlich scheint ist die Höhe der Entschädigung. Aber wie gesagt, man müsste die Grundlagen des Urteils im Detail kennen.

Ja die Begründung für den Spruch ist wichtig.

Ich hab ja auch im 1. Moment sofort gedacht: wo gibt's denn so was, die Bauern können doch nicht...... allerdings hatte ich auch -aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen, die Art Tourismus wie dort in Tirol liegt mir nicht , die hoch gelegene Alm + Hütte in der Einschicht mit 4 Stunden Angehweg vor Augen..... und nicht den Schuppen am Berg mit Fahrservice bzw. Gondel, wo's Sekt zum Frühstuck gibt....

Ich denke i.S. Sicherheit und Zugeständnisse an die Sicherheit der Touristen sind da schon Unterschiede zu machen
 
Ich weigere mich strikt mit Hund über Almen mit Kühen zu gehen. Ich hatte vor ein paar Jahren ein Erlebnis mit Jungrindern, die nur spielen wollten.
Weg über die Kuhweide, ca 30 Stk Jungtiere stehen mindestens 50m entfernt- schauen interessiert, wollte schnell weiter und sehe im Augenwinkel wie sich die Erste auf den Weg macht und die Anderen auch schön langsam. Die wollten nix böses, die Hunde- ohne Leine- auch dermaßen uninteressiert, aber die haben mich derart bedrängt, dass ich dann durch den Wald geflüchtet bin, der gsd da war.
Weit und breit kein Mensch. Seitdem nie wieder mach ich das. Man sieht, dass man auch nichts falsch machen kann und trotzdem in Bedrängniss kommt.
Lg
 
Die strafrechtliche Voruntersuchung wurde ja schon vor Jahren eingestellt. .....
Vor Jahren …? Liegt dieser Vorfall schon so lange zurück oder habe ich was falsch verstanden? Ich habe das erst jetzt gehört, und war auch erst der Meinung, dass es sehr ungerecht ist, den Bauern zu so einer hohen Strafe zu verdonnern, zumal wir ja in seinen Lebensraum und den seiner Tiere eindringen.
???
 
Vor Jahren …? Liegt dieser Vorfall schon so lange zurück oder habe ich was falsch verstanden? Ich habe das erst jetzt gehört, und war auch erst der Meinung, dass es sehr ungerecht ist, den Bauern zu so einer hohen Strafe zu verdonnern, zumal wir ja in seinen Lebensraum und den seiner Tiere eindringen.
???

2014. Jetzt ging es nur um eine zivilrechtliche Forderung.

Ja ich hab auch - wohl vorschnell - so reagiert...aber bei näherem Hinsehen und mehr Info sieht die Sache -für mich- etwas anders aus
 
Ja, man muss wirklich jeden Fall einzeln betrachten. Wenn das so war wie berichtet, dann trifft diesen Bauern schon eine gewisse Verantwortung. Es kommt ja auch immer darauf an, ob eventuelle Maßnahmen zur Absicherung der Weiden in einem passenden Verhältnis zur dadurch erreichten Wirkung stehen. Und wenn er mit zumutbaren Mitteln eine deutliche Reduktion des Risikos erreichen hätte können, dann hätte er das auch machen müssen.

Unabhängig davon wäre es gut, wenn allgemein eine bessere Rechtssicherheit geschaffen würde für alle Bauern mit Almvieh.
 
Ja, man muss wirklich jeden Fall einzeln betrachten. Wenn das so war wie berichtet, dann trifft diesen Bauern schon eine gewisse Verantwortung. Es kommt ja auch immer darauf an, ob eventuelle Maßnahmen zur Absicherung der Weiden in einem passenden Verhältnis zur dadurch erreichten Wirkung stehen. Und wenn er mit zumutbaren Mitteln eine deutliche Reduktion des Risikos erreichen hätte können, dann hätte er das auch machen müssen.

Unabhängig davon wäre es gut, wenn allgemein eine bessere Rechtssicherheit geschaffen würde für alle Bauern mit Almvieh.

Das ist wohl etwas schwierig, da Gesetze ja immer allgemein gelten sollten. Und Alm ist halt keineswegs Alm.
 
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