UNWETTER IN HOLLENTHON
Nachdem an den letzten Tagen eine regelrechte Unwetterwelle über Österreich rollte, hat es am Donnerstagnachmittag und -abend nun auch Hollenthon erwischt.
Dem "trockenen Hagel" mit Korngrößen von 1 bis 3 cm folgte sintflutartiger Regen. Mehrer Gewitterstaffeln überquerten die Bucklige Welt an diesem Abend. Die energiereiche Luft reagierte sich in einem regelrechten Feuerwerk ab, hunderte Blitze erhellten den Himmel.
Die traurige Bilanz vom Donnerstag, den 26. Juni 2008:
91 Liter Regen pro Quadratmeter in Hollenthon in der Buckligen Welt, davon fielen zwischen 18 und 19 Uhr 14 Liter vermengt mit Hagelsteinen und zwischen 21 und 23 Uhr 66 Liter pro Quadratmeter. In weiterer Folge regnete es noch eine Zeit lang mit mäßiger Intensität.
Noch viel schlimmer erwischt hat es aber das Mittelburgenland. Dort hin zogen nämlich die schweren Gewitter aus der Buckligen Welt weiter, formierten und verstärkten sich noch zusätzlich. Aus Ritzing wurden Hagelschlossen von bis zu 8 cm Durchmesser gemeldet. Der Ort wurde regelrecht verwüstet. Das Wasser hatte ein leichtes Spiel, es drang durch die durchlöcherten Dächer in die Häuser ein, der sintflutartige Regen wollte einfach kein Ende nehmen. Fensterscheiben barsten, Autos wurden zertrümmert und landwirtschaftliche Kulturen sind, so wie auch in der nördlichen Buckligen Welt, völlig zerfetzt.
In den Abendstunden und in der Nacht auf Freitag waren dann auch noch weite Teile Unterkärntens und der Steiermark von den Unwettern betroffen. Aus Klagenfurt wurden Hagelsteine bis zu 5 cm Größe gemeldet und auch im Großraum Graz und südlich davon gingen Hagelgewitter nieder.
Schuld daran ist eine Luftmassengrenze, die subtropische Warmluft über dem Balkan von trockener, aber nur unwesentlich kühlerer Luft über Nordwesteuropa trennt. Diese Luftmassengrenze (Kaltfront) ist in eine zügige Südwestströmung eingebettet und schleift somit schon seit Tagen langsam von Nordwesten her in Richtung Südost über das Land hinweg.
Mit besten Grüßen
Mag. Martin A. Puchegger,
Meteorologe
Quelle:
http://www.austrowetter.at/statdata.php?reg=AT05&id=212&type=cur