Chimney
Super Knochen
Ich nehme an, Du hast das ironisch gemeint. Trotzdem:
So würd ich das nicht sehen, denn Tiere erfüllen eine enorm wichtige Rolle in unserer Gesellschaft. Es gibt viele Menschen, die gerade durch Tiere noch einen Zugang zur Aussenwelt, eine Aufgabe haben und in der immer anonymer werdenden Gesellschaft ein lebenswertes Dasein finden:
http://www.focus.de/gesundheit/gesu...n-gegen-einsamkeit-und-stress_aid_870498.html
Wenn das Luxus ist, dann weiß ich nicht. Luxus ist etwas, auf das man leicht verzichten kann, das über die Grundbedürfnisse weit hinausgeht. Ist ein Softgetränk Luxus, oder eine warme Mahlzeit am Tag? Für viele Menschen ist das schon nicht leicht erreichbar. Wenn man genug Präpotenz an den Tag legt, ist Wasser und Brot genug und alles darüber hinaus ist Luxus.
Geldmangel - und immer mehr Menschen sind davon betroffen:
Im Jahr 2013 ist in Österreich von rund 1.572.000 Armuts- oder Ausgrenzungsgefährdeten.... auszugehen, das entspricht 18,8% der Gesamtbevölkerung.
siehe:
http://www.statistik.at/web_de/statistiken/soziales/armut_und_soziale_eingliederung/
Durch die finanziell angespannte Situation sind Sozialkontakte eingeschränkt, viele schämen sich ihrer Lage. Was bleibt, ist ein Haustier als Partner, der ungeachtet der Wohnsituation, der Kleidung, der sonstigen Umstände etc. dem Menschen zugetan ist. Dort wo menschliche Zuwendung fehlt, umso wichtiger! Sogar viele Tierärzte helfen, weil sie diese soziale Komponente erkennen und unterstützen.
Ich würde daher ein Tier keineswegs als Luxus bezeichnen, sondern als sehr wichtige soziale Komponente und sogar oft letzter Funken Lebensqualität.
Über die Wichtigkeit von Therapietieren, Assistenzhunden braucht man eh nicht diskutieren.
Die "nur" 3 % Erhöhung trifft aber auch alle Non-profit Organisationen wie Tierheime, Gnadenhöfe empfindlich. Denn ob die 3 % Mehrkosten durch mehr Spenden abgedeckt werden, wage ich zu bezweifeln.
Gerade deshalb sollte hier noch dringend über die Erhöhung nachgedacht werden!
Landwirtschaftliche Betriebe sind Vorsteuerabzugsberechtigt - da ist es egal.
Edit:
Wenn jemand auf die Idee käme zu sagen, wer sich das nicht leisten kann, soll das Tier abgeben oder sich keines mehr nehmen, sollte den Wirtschaftzweig Tierbedarf überdenken. Würden alle/viele, die sich für den Parter Tier vieles vom Mund absparen wegfallen, gibt es wieder mehr Stellenabbau in diesen Bereichen, auch weniger Umsatz bei den Tierärzten.
Ob das dann so sinnvoll ist?
http://wirtschaftsblatt.at/home/nac...1384149/Vierbeiner-sorgen-fur-gute-Geschaefte
Es ist in Wahrheit Missbrauch am Tier, wenn das Tier fehlenden menschlichen Sozialkontakt ersetzen muss ohne dafür adäquat versorgt zu werden. Und das nennt sich dann Tierliebe.....genau
Ich weiß, die die hier so schreiben, haben das alte Mutterl vor Augen das von ihrer Mindestpension gemeinsam mit ihrem Dackel lebt. Die meine ich aber nicht, die sind in der absoluten Unterzahl.
Der Großteil der geldlosen Tierbesitzer fällt unter eine andere Kategorie. Die wir-machen-uns-einfach-keine-Gedanken-Kategorie.
Die wir-haben-3-Kinder-die-wir-kaum-ernähren-können-und-brauchen-noch-einen-Chihuahua-Kategorie.
Lustigerweise steigt die Anzahl der Tiere je weniger Geld die Leute haben. Wer gar nichts hat, hat + 5 Katzen. Ja, das mag eine Kompensation sein, ist aber in meinen Augen egoistischer Missbrauch.
Und zu deinem letzten Absatz, an diesen Leuten verdienen wir Tierärzte eh nichts. Maximal bekommen wir ein Magengeschwür wenn wir permanent die Verantwortung übernehmen müssen die diese Leute selbst nicht tragen können. Permanent vor der Frage steht, ob man jetzt die eigene schwer verdiente Kohle investiert oder das Parvobaby einschläfert. Da frage ich mich schon- wie komm ich dazu? Wie kommt der Hund dazu?
(und nein, das ist nicht übertrieben, diese "unser Kater ist aus dem 5. Stock gefallen, wir haben 50 Euro, aber die brauchen unsere Kinder zum essen" habe ich mehrmals in der Woche)
Und ja, ich hätte gern ein Pferd. Würde meinem Gemütszustand sicher sehr gut tun, hätte also quasi bei mir eine soziale Aufgabe. Die monatlichen Kosten würden wir schon zusammenkratzen. Und im Fall einer notwendigen Kolik-OP wird schon ein Wunder passieren.
Wer findet den Fehler?