Realitätscheck, damit die Pippi Langstrumpfs hier mal wieder ein Erdbeben im Weltbild verspüren.
Es gibt ein paar pöhse Studien, die sich mit Inzucht bei Hunderassen befassen. Der "Langhaar-Collie", gezüchtet unter dem Laienverein FCI (der sich vorrangig um Prestige und Einnahmen sorgt), ist gottlos inzüchtig.
Diese Rasse ist unter den 10 schlimmsten. Hier sind alle Verpaarungen (!) enger als Vollgeschwister-Verpaarungen.
Für Sie bedeutet das:
- Der Hund hat ein massiv erhöhtes Risiko, unheilbar zu erkranken und kürzer zu leben.
- Man belügt Sie, wenn von "seriöser Zucht" die Rede ist. "Reinrassigkeit" (Zucht mit sehr engen, streng geschlossenen Genpools) wurzelt in eugenischen Ideen des 19. Jahrhunderts und hat mit seriöser Tierzucht nichts zu tun. Seriöse Tierzucht würde ein Öffnen des Zuchtbuchs und regelmäßige Einkreuzungen mit anderen Rassen bedeuten. Ein Inzuchtgrad über 10% ist nachteilig - und hier reden wir aber von 30% oder mehr bei absolut jeder Verpaarung. Wer so züchtet, der ist ein VERMEHRER.
Beim Preis werden Sie auch beschissen. Der Wert eines reinrassigen Rough Collies beträgt aufgrund der Inzucht etwa die Hälfte eines Mixwelpens. Alles über 200 Euro ist zu viel für rein auf Optik vermehrte Super-Inzüchtler.
Selbstverständlich kann man Hunde ohne die FCI züchten. Sogar besser. Ich habe mich für einen Arbeitshund ohne Papiere entschieden, aus Ungarn - gerne wieder. Meine 3,5 Jahre alte Hündin ist gesund, lieb, brav. Ich würde eine Menge Arbeitshund-Schläge (sogenannte Landrassen) ok finden, aber den Großteil der FCI-Hunde wegen In- und Überzüchtung nicht.
Kaufen Sie sich "Genetik für Züchter und Halter" von Irene Sommerfeld-Stur. Und Gough, Alex: "Breed Dispositions to Disease in Dogs and Cats". Ackern Sie sich durch die Website von Carol Beuchat, Suchbegriff "institute of canine biology". Folgen Sie Jemima Harrison (CRUFFA, "pedigree dogs exposed"), da erfährt man viel über Übertypisierung.
Wir haben alle optische Präferenzen. Das ist auch in Ordnung. ABER diese Präferenzen werden in aller Regel durch mehr als eine Rasse erfüllt. Andere Wünsche sollten in die Wahl einfließen, darunter eben auch vertretbare genetische Gesundheit.