na ja, das problem ist, dass sie nicht wirklich nervös wirkt davor. sie hockerlt sich einfach hin und macht. da wirkt sie nervöser, wenn sie nur aufmerksamkeit erregen will und streicheleinheiten sucht.
vorhin warn wir zB 25 minuten draussn (also ich mit beiden) da hat sie ein lackerl gemacht. kaum waren wir 15 minuten in der wohnung hat sie im kurzen abstand zwei hinterhergesetzt. mir kommt es fast so vor, als wäre sie zu sehr abgelenkt von geräuschen (sei das jetzt jemand, der schnee wegschaufelt, ein auto, quietschende reifen, bellen eines anderen hundes, usw. ...), dass sie aufs geschäft machen total vergisst bzw sich verängstlich versucht so klein wie möglich zu machen...
ist es eigentlich möglich, dass die andere - die ja schon stubenrein ist - auch irgendwann anfängt in die wohnung zu machen??
Ja, das ist gut möglich, dass sie noch sehr abgelenkt ist. Für sie ist ja alles neu und ungewohnt und wie Du schon geschrieben hast, ihr Leben war ja kein Hundeleben, wie es sein sollte. Wir haben seit 4 Monaten auch einen Hund aus dem Tierschutz. Lotte war ebenfalls kein Gassigehen gewohnt, sie konnte, wenn sie musste bei ihrer Pflegefamilie in den Garten laufen.
Anfangs, bei den Gassirunden hat sie nur 1x ein Läckchen gemacht, dafür auch öfter dann daheim. Ich hab dann mit einem 2stundenrhytmus begonnen und ihr für jedes Lackerl draußen ein Leckerlie gegeben. Ist es drinnen passiert, hab ich es ignoriert. Hab sie auch nur einmal direkt erwischt, da hab ich sie schon ermahnt. Aber nicht sehr böse, sie sollte ja keine Angst vor mir bekommen, gerade in einer Phase, in der wir Vertrauen aufbauen. Es ist noch immer so, dass ich spätestens alle 4 Stunden mit ihr rausgehe, ca. um Mitternacht das letzte Mal und in der Früh spätestens so um sieben. Von unserem ersten Hund scheint sie sich auch abgeschaut zu haben öfter zu gehen, es wird langsam besser und ich habe das Gefühl, dass sie auch schon länger aushalten könnte.
Vorige Woche musste ich sie urlaubsbedingt fremdbetreuen lassen. Sie konnte zusammen mit ihrer "neuen Schwester" bei meinem Chef bleiben. Den kennt sie recht gut, da sie mit mir mit zur Arbeit kann. Trotzdem hat sie in dieser Zeit öfter reingemacht und ich denke, dass kann durchaus auch stressbedingt gewesen sein.
Deine Hündin hat auch gerade sehr viel Stress zu bewältigen. Ihre Vergangenheit und nun diese Umstellung - das ist alles sehr belastend. Versuch einen geregelten Ablauf für sie zu finden, vor allem einen ruhigen, damit sie erstmals "ankommen" kann. Ich glaube nicht, dass Dein zweiter Hund nun auch unrein werden wird, im Gegenteil, ich denke, er könnte eher ein Vorbild sein. Dass ihr langweilig wird, wenn Du die nächste Zeit nicht viel mit ihr draußen bleibst glaube ich auch nicht. Denn sie hat zur Zeit viel zu viel zu verarbeiten, als dass ihr so schnell langweilig werden würde. Ihr Vorleben, und das war ja schon ein ganz schöner Teil ihres Gesamtlebens, war ja auch nicht gerade actionreich. Ganz wichtig ist, dass sie Dir vertrauen kann, dass ihr bei Dir nichts Schlimmes widerfährt. Der Rest ist Geduld.