Gibt es denn keine Möglichkeit all das, was den Tieren wirklich gefährlich werden könnte, wegzusperren?
Ich glaube, daß es ein Hund nicht als "stehlen" empfindet, wenn er "verlassene Ressourcen" frißt. Für den Hund sieht es - denke ich - eher so aus: "Frauchen wollte die leckeren Knochen nicht mehr - also freß ich sie".
Liebe Grüße, Conny
Also es ist ja nicht so, dass ich das nicht versuchen würde. Aber meiner geht schon richtig auf die Suche durchs ganze Haus. Und da wir hier zu fünft auf 3 Etagen wohnen ist das nicht so einfach. Er steckt die Nase in die Schultaschen der Kinder, untersucht die Mülleimer am Balkon, ob nicht vielleicht wer vergessen hat die Deckel ordentlich zu schließen, wehe jemand lässt die Speisekammer offen, oder Schwiemu lässt die Einkäufe oder den Kuchen zum Auskühlen irgendwo stehen.
Er hat auch mal einen Schlachthof-Schnittschutz-Handschuhe gefressen, der in der Waschküche im Wäschekorb lag, da war dann auch eine große Portion Sauerkraut nötig. Ein anderes Mal hat er die Meisenknödel vom Baum gefressen, gottseidank hat er das Netz ausnahmsweise übergelassen.
Ich würde schwören, er merkt wenn ich beschäftigt (oder natürlich noch besser gar nicht erst da bin, aber da wird er zumindest auf eine Etage beschränkt), da schaut er mich an und dann geht er ganz unauffällig weg. Das ist schon sehr suspekt, denn normalerweise verfolgt er mich eher. Dann startet er seine Erkundungsrunde. Sprich wenn der Hund nicht da ist und ich nichts von ihm höre und sehe, bin ich eh schon schwer alarmiert und geh ihn suchen.
Bei jedem Mal lernt man was dazu (Meisenködel höher hängen und mit Draht fixieren), der Öli-Kübel hat inzwischen einen sehr hohen eigenen Haken am Balkon bekommen etc, aber er schafft es immer wieder mich zu überraschen.
In der Ordi hat er grad erst zu Weihnachten 1kg festlich verpackte Weihnachtskekse der Chefin gestohlen. Ich bin reuig gefahren und habe neue gekauft - gar nicht peinlich

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Ich kann mich erinnern auf der Uni, hat er die Äpfel von den Bänken gestohlen, wenn man die Treppen seitlich runter gegangen ist im Hörsaal. Er hat das so unauffällig gemacht, dass mir das das erste Mal erst aufgefallen ist, als er draußen schmatzend den Apfel verspeist hat, ich wusste nichtmal von wem der war.
Ich seh's inzwischen auch recht gelassen, und ich habs ehrlich gesagt aufgegeben, weil ich ihn auch wirklich schon unmittelbar erwischt habe und ihm mal z.B. unter lautem Geschimpfe den Rest von 2 1/2kg Biorindsschnitzelfleisch aus dem Mund gefischt habe (ich schätze gut 250g, die dann der andere Hund gekriegt hat) und der Lerneffekt war aus meiner sicht gleich null. Das war nicht das einzige Mal. Er hat daraus gelernt sich noch unauffälliger zu verhalten.
Wenn ich nur die Überreste von irgendetwas entdecke, schimpf ich nicht. Wenn ich daneben stehe und er hebt den Kopf und schnuppert in z.B. in Richtung Küchenanrichte dann reicht ein "Nein" und er probiert es nicht. Da kann ich dann auch den Raum verlassen.
Es liegt einfach in seiner Natur jedes Duftmolekül aufzusaugen und zu verfolgen, das irgendwie Nahrung verspricht und dann die passende Situation abzuwarten. Er kann wirklich gut abschätzen, ob wer abgelenkt ist oder nicht. Er hat mal mit mir in der Cafeteria gesessen, lag unterm Tisch, keinen Mucks hat er von sich gegeben. Ein Kollege hat sich zu mir gesetzt eine Leberkässemmel in der Hand und wir haben recht aufgeregt über eine Prüfungssituation gequasselt und gelacht und auf einmal war die Semmel weg. Wir waren einfach nur perplex und haben blöd geschaut.
Dafür ist er super mit Futter zu motivieren und Suchspiele sind der Renner.
Lg Selina