Stehlen

ich glaub schon dass arbeit daran sich lohnt.
bei meienm wolfmixchen arbeiten wir schritt für schritt für schritt seit dem ersten tag daran, allerdings mussten wir das von dort weg gestalten dass er ausgehungert zu mir kam und extrem futterneidig war. da baut man also verhaltensstörungen zunächst einfühlsam ab, bevor man mit dem sonstigen training rund ums thema stehlen, anfangen kann.

zunächst gezielt, dann in situationen übertragen und schlußendlich im gelebten leben.
wir haben nur noch probleme wenn ich bei der tür rausgeh, und auch da nehmen diese im laufe der zeit ab sodaß ich das heute als nicht relevantes problem bezeichnen würde.

aber also wie arbeitet man an sowas.

0. es muss der psychische zustand des hundes vor allen übungen erst einmal gecheckt werden, ob erziehung (in dem fall nun mal negative konditionierung) ohne vertrauen zum HH zu erschüttern, überhaupt schon möglich ist.
1. am futter selbst, es gehört ein gewisser aufbau einer selbstkontrolle her, dass auch wenn die futterschüssel am boden steht und man sie noch nicht frei gegeben hat, der hund aus der eigenen schüssel nichts nimmt. das luft noch positiv konditioniert ab, mit leckerlies lernt man "nein" wie "nimm", verzichtet der hund auf das eine, bekommt er das andere, bis "nein" und "nimm" passen.
das mit der schüssel wird bis zu 30 minuten gedehnt geübt. fertig ist diese übung erst wenn der hund nicht mehr bei der schüssel auf "nimm" wartet sondern sich desinteressiert abwendet und woanders rumliegt und quasi im schlaf "nimm" hört und dann sein futter fressen geht.
2. daneben arbeitet man mit gezielt in der wohnung beliebig hingestellten essbaren sachen, sehr gut eignen sich speisen die krach machen wenn sie ins maul genommen werden, also mensch die möglichkeit hat das stibitzen akustisch wahr zu nehmen. weil manche sind so geschickt, die sehen dass sie nicht angeguckt werden und stehlen das zeugs direkt neben einem unbemerkt. dass nicht das der hund lernt, muss er erst einmal glauben, wir merken alles. auch das was wir nicht sehen. das geht ganz gut zb mit einer trockenen semmel, machts krch...läuft man hinterher, nimmt sie dem hund ab und stellts auf den platz zurück wo es war. bei einem hund der keine geborene elster ist sondern sagen wir mal durchschnittshund, reicht die übung 3x und er hats kapiert fürs leben. aber klar es gibt auch die anderen, die brauchen ein programm dazu.
also wenn das mit einer semmel klappt, dann legt man eine weitere aus, woanders...etc...gern auch am boden, wie ihr wollt, couch, fernseher, immer schön langsam ausbauen.
als positive konditionierung kann man das natürlich nicht bezeichnen, klar, man nimmt dem hund was weg - wenn er psychisch in ordnung ist sonst, wenn nicht, dann dieses training einfach auf später verlegen und bis dahin brav wegräumen alles.
3. schnuppern an tischen schon unterbinden, bei uns ist dafür das kommando "nase vom tisch", er muss lernen auf den tisch nicht mal zu gucken.
4. wenn man weggeht, muss man schon damit rechnen dass das ganze bei den meisten hunden unwirksam ist. weniger weil der hund ne freche kröte ist, sondern weil ein hund kein zukunftsdenkvermögen besitzt. alles was mit handlungen um zukunft verbunden ist, basiert bei hunden auf triebe. also paarung, nahrungssuche, ne höhle suchen für die kleinen dann etc... instinktiv gesteuert und nicht bewusst.
insofern also, wenn was in abwesenheit rumsteht...ist die gegenwart das, und dass der halter irgendwann zurück kommt, greift nicht wirklich. bis man dem hund gegen seine natur zukunftsdenkvermögen beigebracht hat, können jahre vergehen, aber es bessert sich.
dass der hund nicht weiß dass er verbotenes tut, also das ist so nicht wahr, der weiß es ganz genau, ich merke das an meinem schon bevor ich die wohnungstür aufsperre, weil er nämlich wenn er was geflaucht hat, mich winselnd empfängt, wenn er nix geflaucht hat, dann normal. also er hat ein klar wahrnehmbares schuldbewusstsein diesbezüglich.
wichtig aber ist, dass man den hund dafür nicht schlecht behandelt, wenn man heim kommt und zeugs rumgestreut wurde. unmut sollte man nur beim zusammenräumen der sachen, an den sachen direkt zeigen, so dass der hund es deutlich sieht, dass man mies gelaunt ist, aber natürlich nicht sein vertrauen in den halter verliert. manchmal wundere ich mich weil diese ankündigung etwas verbrochen zu haben auch kommt wenn einfach nur ein leeres sackerl vom tisch gezogen wurde und es dann unzerfetzt am boden liegt. also der hund weiß ganz genau wovon er was nicht nehmen darf.

so läuft es bei uns und es wird immer besser und entspannter,. aber den braten am tisch lasse ich auch nicht wenn ich weggehe. und bei uns ist es interessanterweise so dass sich das alles auf mich bezieht, wenn ich besuch habe und ich selbst die wohnung verlasse, klaut der hund den braten ungeniert vor den augen des besuchs weg. -interessant. aber ich kann mal besuch so hier lassen dass ich so große reize wegräume wie wenn ich eben weggehen würd und der hund wär alleine. es ist nur, ich kann jedem sagen, jetzt bitte pass kurz auf während ich draußen eine rauche... da ist die antwort jajaaa, und wenn ich nach 7 minuten zurück komm, schauen mich alle doof an... :D
dafür aber klappt es im auto sehr gut, da weiß der hund, wenn ich das einkaufswagerl zurück schiebe, ist die gegenwart quasi die, dass ich wirklich sofort wieder da bin. und da kann ich rohfleisch in ner schachtel gestapelt neben den hund stellen auch, ist gar kein problem.

5. auslauf und fütterung vor weggehen hat diesbezüglich natürlich sehr positive wirkung.
 
Die Meisenknödel kannst du dir ganz ersparen. Der grausliche Talg ist für die Vögel noch ungesunder als für die Hunde. Damit befördert man sie bloß ins Jenseits. Unser Tierarzt sagt, die Hunde und Katzen kriegen auf die Supermarkt-Meisenknödel blutigen Durchfall der ärgsten Sorte. Was mit dem Vogeldarm passiert, der auf Rinderfett gar nicht eingerichtet ist, kann man sich denken.
(Wenn du die Knödel selber aus frischem Fett und guten Körnern/Nüssen herstellst, ist natürlich was anderes.)

Also teils teils, ich hab welche bei Zooplus bestellt und einen Teil mach ich selber, aber da mach ich Glocken, also so umgedrehte Blumentöpfe! Aber dann werd ich mir die ersteren in Zukunft halt sparen.

Das mit der Kindersicherung würd bei mir nix helfen, weil aus Kastln stiehlt er nix. Dafür ist er anscheinend nicht helle:rolleyes: genug.
Wie gesagt, ich geb mein bestes, meistens gewinn ich, ab und zu halt er. An seiner Selbstkontrolle bezüglich Futter habe ich viel gearbeitet, er war so ausgezehrt und so futterneidig in der ersten Zeit, dass er in der Nähe seiner Schüssel nichts und niemanden geduldet hat. Aber ehrlich eine halbe Stunde hab ich ihn da nie hocken lassen, ich habs eher mit Tausch probiert, und halt dass er Ruhe gibt während ich alles herrichte und das auch erst nachdem er kapiert hat, dass ich ihm nicht an sein Futter will. Er glaubt auch nix mehr vom Boden auf, oder spuckt es zumindest bereitwillig wieder aus, auch das war ein großer Erfolg und hat mich in Wien ca. 2 nervebaufreibende Jahre gekostet, weil er auch da gelernt hat, das ganz unauffällig im Vorbeigehen aufzuschlürfen, oder halt geschaut hat wie mein Aufmerksamkeitspegel so ist. Nach dem Motto: "Oh Frauli telefoniert gerade, Antennen ausfahren!"

Jetzt ist er 9 Jahre alt und hat viele Flausen vergessen, aber stehlen tut er hin und wieder noch.
Das mit dem bewusst etwas auslegen, hab ich auch probiert, das hat er aber durchschaut und das was ich da hingelegt habe auch wirklich nicht angerührt, da bin ich wohl in meiner Körpersprache viel zu dusselig. Im Auto rührt er auch nix an, da kann er auch neben dem Kuttel liegen, den ich gerade vom Bauern geholt habe!

Lg Selina
 
Aber ehrlich eine halbe Stunde hab ich ihn da nie hocken lassen, ich habs eher mit Tausch probiert, und halt dass er Ruhe gibt während ich alles herrichte und das auch erst nachdem er kapiert hat, dass ich ihm nicht an sein Futter will.

wenn essen zb wie erwähnt stundenlang in der schultasche der kinder drinnen ist und er sich beherrschen können soll in der situ, sind 30 minuten übung an der schüssel keine quälerei relativ gesehen.
es ist eben so dass wir unzählige unbewusst herausfordernde situationen für den hund im alltag haben, braten riecht im ofen auch ganz schön lang, dagegen ist das hufu in der schüssel kein so riesengroßer reiz.
die übung ist also keineswegs auch nur bruchteilhaft so böse wie das leben in wirklichkeit :(
jedenfalls, ne handlung setzt eine idee voraus
und dass der hund beim riechen vom braten keine ideen entwickelt...muss man die ideenentwicklungsphase in den griff kriegen, in dem man dem hund beibringt kein interesse an sowas zu haben
und dann im anschluß leidet er ja auch nicht, da er es ja nicht mehr hochkonzentriert will.
und keine sorge, ich füttere meinen hund ganz munter bei tisch...aber immer nur wenn sie liegt, und kein interesse zeigt -dann fällt was vor die nase des dösenden sehr braven hundes. :)
schlußendlich bin ich nicht streng, aber es war viel arbeit bis sich alles so entspannen konnte dass man eben nicht kontinuierlich mit strenge das thema handhaben muss. ich habs gern unstreng und gemütlich, das war das ziel. entspannt für alle... der weg dorthin ist arbeit, klar. aber das ziel wenns erreicht wurde, ist supi :) .
 
es gibt ja auch die ganzen kausachen die man dem hund geben kann wenn man abzieht.
oder spielsachen mit futter drinnen.
aber mit sowas bin ich vorsichtig, seit mein hund mal vor meinen augen direkt mit nem schweinsohr probleme hatte. sie hat ein stück davon abgebissen und es klemmte dann im maul schräg zwischen den zähnen. so möcht ich mir den hund nicht vorstellen wenn ich grad nicht da bin, selbst wenn die wahrscheinlichkeit 1:1000 steht.
und bei diesen spielsachen denke ich mir, die rollen dann unter ein kastl und bis ich zurück bin hat der hund das kastl zurecht demontiert weil das ding drunter ja seins war.
ich hab da also viele bedenken mit ersatzlösungen...
 
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