Sozialverhalten bei Hunden geht immer mehr abhanden irgendwie

Hallöchen....

Ich gehör ja nicht zur Profiliga - sprich ich habe lediglich Rudelerfahrung über einige Jahre, lerne immer wieder dazu und mache mir manchmal eben meine eigenen Gedanken und baue meine Thesen...

Mein Gedanke über das was da in den letzten Jahren so lief mit Welpen- Junghundgruppen etc.. trägt meiner Meinung nach dazu bei dass diverse Hunde z.T. problematischer werden...

Da stellt man irgendwelche nichtswissenden Aufpasser in so ein Rudel Welpen oder Junghunde und lässt die einfach machen....

Mobbing wird bis zu einem höchstagressiven Grad tolleriert weil erst wenn ein Hund von min. 2 Hunden belagert und von allen Seiten gezwickt wird erkannt wird dass das was da abgeht evtl. nicht grad so förderlich sein könnte...

Junghunde werden dermaßen derbe miteinander spielen gelassen, da hört man nur lautes Bellen und Kreischen und Highspeed....

Und DANN soll Hund sozialisiert sein? Im Leben nicht...

Ich hab die Erfahrung gemacht dass ein Hund durchaus noch viel Sozialverhalten lernen kann, ja dass er fähig ist sich in ein Rudel mit allem was dazugehört ein zu gliedern .... und wie?

Indem man ihn mitleben lässt.

Ich bekomme immer wieder völlig verkorkste, sozial total verblödete Hunde für 2-3 Wochen - über den Urlaub halt.

Der Anfang für so einen Hund ist oft ganz ganz schwer, weil Hundesprache ist da ja dann erstmal wie türkisch für nen Deutschen...

Aber nach 2-3 Tagen merkt man wie sie anfangen auf zu tauen, wie sie beginnen zu verstehen und wie sie dann vorsichtig anfangen Interaktion zu betreiben.

Das ist ganz ehrlich toll zu erleben und mir bricht es bei 75% aller Hunde die hier kurz waren fast das Herz zu wissen dass sie in den genau gleichen tristen Alltag zurückkehren aus dem sie gekommen sind. Aber - mit einer Bereicherung - sie haben ihre eigene Sprache gelernt, und ich weiß genau, wenn sie wiederkommen, dann gibt es ein richtig hündisch sicheres Hallo!

Ich weiß nicht ob Hunde die es nie gelernt haben wirklich hündisch im Schnellkurs, sprich in der Hundeschule oder gestellten Situationen lernen können. Das sind ja immer nur kurze Facetten eines solchen Hundelebens. Aber zwei Wochen Hundecamp als Rudel vereint, das ist schon was Anderes würde ich behaupten....

Vielleicht sollte man für Hund und Halter mal sowas anbieten - Hundecamp, mit genauer Beobachtung wie aus einem gemixten Haufen ein harmonisches, interessantes Rudel mit den unterschiedlichsten Facetten wird - und wetten dass Hund anschließend hündisch kann?

LG

Hilde
 
Hallo Hilde,

Ich hab die Erfahrung gemacht dass ein Hund durchaus noch viel Sozialverhalten lernen kann, ja dass er fähig ist sich in ein Rudel mit allem was dazugehört ein zu gliedern .... und wie?

Indem man ihn mitleben lässt.

Ich bekomme immer wieder völlig verkorkste, sozial total verblödete Hunde für 2-3 Wochen - über den Urlaub halt.

Der Anfang für so einen Hund ist oft ganz ganz schwer, weil Hundesprache ist da ja dann erstmal wie türkisch für nen Deutschen...

Aber nach 2-3 Tagen merkt man wie sie anfangen auf zu tauen, wie sie beginnen zu verstehen und wie sie dann vorsichtig anfangen Interaktion zu betreiben.

Das ist ganz ehrlich toll zu erleben und mir bricht es bei 75% aller Hunde die hier kurz waren fast das Herz zu wissen dass sie in den genau gleichen tristen Alltag zurückkehren aus dem sie gekommen sind. Aber - mit einer Bereicherung - sie haben ihre eigene Sprache gelernt, und ich weiß genau, wenn sie wiederkommen, dann gibt es ein richtig hündisch sicheres Hallo!

Ich weiß nicht ob Hunde die es nie gelernt haben wirklich hündisch im Schnellkurs, sprich in der Hundeschule oder gestellten Situationen lernen können. Das sind ja immer nur kurze Facetten eines solchen Hundelebens. Aber zwei Wochen Hundecamp als Rudel vereint, das ist schon was Anderes würde ich behaupten....

Vielleicht sollte man für Hund und Halter mal sowas anbieten - Hundecamp, mit genauer Beobachtung wie aus einem gemixten Haufen ein harmonisches, interessantes Rudel mit den unterschiedlichsten Facetten wird - und wetten dass Hund anschließend hündisch kann?

das unterschreib`ich zu 150 % ! Auch wir bekommen immer wieder Hunde in unserer Pension, die keinen Sozialkontakt haben, meistens weil die Besitzer zu unwissend sind. Diese Hunde sind am Anfang oft ängstlich und wollen nicht, dass ihnen ein anderer Hund zu nahe kommt, tauen aber sehr schnell auf, wenn sie merken, dass ihnen keiner was Böses will. Ist wirklich toll mitanzuschauen, wie sie mehr und mehr aus sich herausgehen, sich entspannen und es geniessen, mit anderen Hunden zusammen zu sein.

Die Hundesprache ist meines Erachtens angeboren. Natürlich muss sie geübt werden, ist ja das gleiche wie bei unserer Sprache, aber auch wenn sie eine Weile nicht viel angewandt wird, "erinnern" sich die Hunde daran, wenn sie unter ihresgleichen sind. Die Grund-Signale der Körpersprache sind genetisch festgelegt, die Feinheiten der Kommunikation mit anderen werden erlernt durch den Kontakt mit anderen Hunden.

Die Idee mit dem Hundecamp find`ich nicht schlecht, man müsste aber sehr darauf achten, dass kein Hund etwas Negatives dort erlebt, also genau schauen, wer in welche Gruppe kommt. Es kann ja nicht jeder mit jedem... !Oder der Hund urlaubt mal in einer guten Hundepension mit Gruppenhaltung, da lernt er das auch ;) !

Liebe Grüsse
Birgit
 
Hi Birgit,

ja ich habe witzigerweise bisher schon mehrere Hunde hiergehabt deren Besitzer sie bewußt zu mir und nicht zu Verwandten gebracht haben weil sie wissen dass hier eben Rudelleben gelebt wird.
Während Herrchen und Frauchen sich quasi in Ibizza die Sonne aufs Hirn scheinen lassen - darf der Hund einen ganz hündischen Erziehungskurs machen mit dem ICH auch nichts zu tun habe, ausser zu beobachten und nötigenfalls Kleinigkeiten zu lenken.

Gerade jetzt habe ich eine kleine Hündin da, eine 1,5kg Prager Rattlerin, die in ihrem LEBEN noch keinen Hundekontakt hatte. Den ersten Tag verbrachte sie auf meinem Arm - heute ist der dritte Tag für sie und sie bewegt sich mittlerweile souverän mitten unter den "großen" Hunden.

Sowas find ich klasse und ich hab sie gelobt als sie das erste Mal ihr Futter gegen einen neugierigen Kollegen verteidigt hat, ich glaube sie war selbst erstaunt dass sie das kann und dass der andere Hund dann doch tatsächlich weggeht, wow!

Andererseits frage ich mich immer, wie traurig und einsam muss sich ein Hund fühlen der es hier gelernt und genossen hat und der sonst NIE mit anderen Hunden interagieren kann.

Manche Hunde müssen sich doch auf dem Arm ihrer Herrchen und Frauchen fühlen wie auf Alcatras - oder nicht? Auf alle Fälle ist die Kleine hier eine echt arme Socke in meinen Augen. Sie hat der Welt ja mit ihren Spinnenbeinchen und ihren knapp anderthalb Kilos nicht viel entgegen zu setzen - in meinen Augen eine Qualzucht dieses kleine Wesen. Und selbst ich hatte am ersten Tag schiss dass ich sie zertrete - so zart und zerbrechlich ist dieses kleine Ding... wiso machen Menschen sowas?

LG

Hilde
 
also ich kann nur sagen: mein hund hat niemalsnicht eine welpenspielgruppe oder ähnliches besucht und sein sozialverhalten ist einfach unglaublich! :) - von anfang an, er war schon als welpe ein unglaublich höflicher hund. und ich bin sehr stolz auf ihn, dass er so ist - so ganz ohne mein zutun :D :D
 
also ich kann nur sagen: mein hund hat niemalsnicht eine welpenspielgruppe oder ähnliches besucht und sein sozialverhalten ist einfach unglaublich! :) - von anfang an, er war schon als welpe ein unglaublich höflicher hund. und ich bin sehr stolz auf ihn, dass er so ist - so ganz ohne mein zutun :D :D

Wohl auch, weil die Gina das Lucca-Welpi schon ganz ordentlich angezickt hat.... :D:D
Ich war mit Gina auch in keiner Welpengruppe und trotzdem ist sie gut verträglich. Vielleicht grade deshalb möcht ich sagen. Es gibt halt nur einige Hunderassen, mit denen sie nicht kann. Denen gehts halt aus dem Weg und das wars dann auch.
 
Andererseits frage ich mich immer, wie traurig und einsam muss sich ein Hund fühlen der es hier gelernt und genossen hat und der sonst NIE mit anderen Hunden interagieren kann.

Aber vielleicht hat sie jetzt eine Chance mit anderen zusammenzukommen, wenn Du den Besitzern erzählst, wie gut sie das gelernt hat ? Ein bisschen missionarisch müssen wir schon zum Wohl unserer Schützlinge unterwegs sein, meinst Du nicht ? Wir versuchen das, es kommt nicht immer gleich gut an, natürlich....und fruchten tut es auch nicht immer, aber es ist einen Versuch wert, denke ich. Es ist einfach nicht artgerecht, wenn die Hunde keinen Kontakt mit ihresgleichen haben, das sollten die Leute schon wissen.


Manche Hunde müssen sich doch auf dem Arm ihrer Herrchen und Frauchen fühlen wie auf Alcatras - oder nicht? Auf alle Fälle ist die Kleine hier eine echt arme Socke in meinen Augen. Sie hat der Welt ja mit ihren Spinnenbeinchen und ihren knapp anderthalb Kilos nicht viel entgegen zu setzen - in meinen Augen eine Qualzucht dieses kleine Wesen. Und selbst ich hatte am ersten Tag schiss dass ich sie zertrete - so zart und zerbrechlich ist dieses kleine Ding... wiso machen Menschen sowas?

Tja, gute Frage.....vielleicht als Spielzeug ? Zum Rattenfangen ist sie ja wohl zu klein !?

Wir hatten vor kurzem einen Shar Pei, der konnte vor lauter Haut keine Mimik zeigen. Trotzdem ging es ganz gut mit anderen Hunden, er hat eben seinen übrigen Körper für die Kommunikation eingesetzt. Ich find`s immer wieder erstaunlich, wie flexibel und lernfähig unsere Hunde sind.

LG
Birgit
 
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