Schutzhundesport - Wie läuft das ab?

Ich versuchs mal. :D

Der Grossteil und ich meine wirklich der Grossteil aller Hunde wird bei einem offensichtlichen Angriff auf sein Herrl oder ihn, den Schwanz einziehen und Fersengeld geben.
Nur weil ein Hund sich grossartig an der Leine oder im Garten aufspielt und Fremde anknurrt oder verbellt, heisst das nicht, dass er auch "Standhaft" ist. Ich hätte auch Stein und Bein geschworen, dass mein Hund mich oder meine Partnerin im Ernstfall verteidigen würde, bis es dann mal so weit gekommen ist, und sie, so wie die meisten Hunde mit Flucht reagiert hat. Ist ihr auch nicht vorzuwerfen. Oma hat auch schon immer gesagt, besser 5 Sekunden feige als ein ganzes Leben tod.
Es verhält sich nämlich so, dass normalerweise wir die Rudelführer sind, und es unser Job wäre das Rudel zu verteidigen.

Hunden aus Gebrauchslinien (ich meine jetzt für den Schutzdienst) liegt es meist schon im Blut wieder dieses natürlichen Fluchtverhaltens zu reagieren und sich dem "Kampf" zu stellen. Gibt auch noch einige andere Rassen die ebenso reagieren. Mein kleiner hier auf dem Foto zb. Mein Bruder hat sich eines nachts angeschlichen und wollte uns erschrecken, als er aus dem Versteck sprang und laut schrie, hat sich mein kleiner umgedreht und ist im sofort bellend und knurrend entgegen. Meine "grosse" würde ich nur mehr von hinten sehen. :D

lg

Ingo
 
Sticha Georg schrieb:
Er reagiert in der Regel wie JEDER Hund ;) Auch hier kann keine Pauschalierung durchgeführt werden, da dies jedem Individum eigen ist.

Ich hab schon SchH3-Hunde gesehen, die hätten sich in aller Ruhe ihre Zehennägel weiter manikürt wenn ihr Besitzer angegriffen worden wäre, und andere Hunde welche ihre Familie/Rudel sogar gegen Rettungskräfte verteidigt haben.

................ um auf den Punkt zu kommen - normalerweise sollte Hund (egal ob ausgebildet oder nicht) Schläge von einem Fremden mit Standhaftigkeit beantworten.

Sticha


Moin,

ich zielte eigentlich auf etwas anderes:

Wenn diese Hunde (auch) antrainierte Standfestigkeit gegenüber Fremden haben, hat das auch Auswirkungen gegenüber ihrem Verhalten zu Ihrem Halter?

Wie sind da Deine Erfahrungen?


Werden Sie z.B. Dickfelliger (=sturer) gegenüber Ihren Haltern?


Unser Hund differenziert da total. Gegenüber Fremden die Selbstsicherheit pur ist er gegenüber uns sehr feinfühlig (die Begriffe treffen es nicht zu 100 %, aber ich hoffe, man sieht, was ich meine)


Mich würde mal interessieren, ob sich so ein Verhalten gegenüber den Haltern durch ein Schutzhundtraining ändern kann.

Tschüss

Ned
 
schnickschnack schrieb:
also ist das ganze doch nicht nur "spiel um die beute".
oder wie jetzt.

Kommt drauf an, wie man Spiel interpretiert. Wenn zwei halbstarke Rüden miteinander "spielen", kann das ja zB auch schnell kippen und ernst werden.
Der Übergang ist also, besonders bei Kampfspielen, ein fließender bzw manchmal undeutlicher, nicht so genau abzugrenzender.
Der gute Helfer hat das aber im Griff, so daß es nie "kippt" bzw er die "im Spiel um die Beute" ausgelösten Aggressionen genau dorthin lenkt, wo er sie haben will.

Weiß nicht, ob das jetzt genau richtig ist, aber ich sehe es halt so?
 
DANKE @ all für die Erklärungen und die Geduld :) jetzt versteh ichs schon ein bisserl besser.
@ Georg, danke für die Erklärung der Standhaftigkeit.

LG Biggi
 
Ned schrieb:
.....Wenn diese Hunde (auch) antrainierte Standfestigkeit gegenüber Fremden haben, hat das auch Auswirkungen gegenüber ihrem Verhalten zu Ihrem Halter?

Wie sind da Deine Erfahrungen?


Werden Sie z.B. Dickfelliger (=sturer) gegenüber Ihren Haltern?


..............
Mich würde mal interessieren, ob sich so ein Verhalten gegenüber den Haltern durch ein Schutzhundtraining ändern kann.

Tschüss

Ned

Nach meiner Erfahrung, nein, meine bisherigen Hunde haben ihr Verhalten mir gegenüber oder auch allen anderen Menschen gegenüber nicht geändert.
Ausgenommen der Helfer am Platz in Montur....
Kommt selbiger in Zivil zu uns auf Besuch, wird er freundlich begrüßt wie jeder andere auch.
 
gecko schrieb:
Ich versuchs mal. :D

Der Grossteil und ich meine wirklich der Grossteil aller Hunde wird bei einem offensichtlichen Angriff auf sein Herrl oder ihn, den Schwanz einziehen und Fersengeld geben.
Nur weil ein Hund sich grossartig an der Leine oder im Garten aufspielt und Fremde anknurrt oder verbellt, heisst das nicht, dass er auch "Standhaft" ist. Ich hätte auch Stein und Bein geschworen, dass mein Hund mich oder meine Partnerin im Ernstfall verteidigen würde, bis es dann mal so weit gekommen ist, und sie, so wie die meisten Hunde mit Flucht reagiert hat. Ist ihr auch nicht vorzuwerfen. Oma hat auch schon immer gesagt, besser ein ganzes Leben feige als ein ganzes Leben tod.
Es verhält sich nämlich so, dass normalerweise wir die Rudelführer sind, und es unser Job wäre das Rudel zu verteidigen.

Hunden aus Gebrauchslinien (ich meine jetzt für den Schutzdienst) liegt es meist schon im Blut wieder dieses natürlichen Fluchtverhaltens zu reagieren und sich dem "Kampf" zu stellen. Gibt auch noch einige andere Rassen die ebenso reagieren. Mein kleiner hier auf dem Foto zb. Mein Bruder hat sich eines nachts angeschlichen und wollte uns erschrecken, als er aus dem Versteck sprang und laut schrie, hat sich mein kleiner umgedreht und ist im sofort bellend und knurrend entgegen. Meine "grosse" würde ich nur mehr von hinten sehen. :D

lg

Ingo

DANKE - ............. und wie das Leben zeigt hat dies NICHTS mit Schutzhundeausbildung zu tun ;) Gott sei gedankt gibt es noch Hunde, welche sich ihrer Aufgabe im Rudel bewusst sind, und nicht nur als "ach ich bin so lieb und schlafe nur am Sofa" vegetieren.

Auch bei Menschen sucht man leider sehr oft vergebens nach STANDHAFTIGKEIT :D

Sticha
 
Sticha Georg schrieb:
Standhaft = dagegenhalten, sich erwehren, Aggression mit Gegenmaßnahmen beantworten etc.


Bei dieser Definition würde ich aber als wünschenswert eine souveräne Standhaftigkeit sehen.

Sprich der Hund sollte in der Lage sein, seine Antwort kalkuliert und mit Maß erfolgen zu lassen.

Tschüss

Ned
 
Ned schrieb:
Moin,

ich zielte eigentlich auf etwas anderes:

Wenn diese Hunde (auch) antrainierte Standfestigkeit gegenüber Fremden haben, hat das auch Auswirkungen gegenüber ihrem Verhalten zu Ihrem Halter?

Wie sind da Deine Erfahrungen?


Werden Sie z.B. Dickfelliger (=sturer) gegenüber Ihren Haltern?


Unser Hund differenziert da total. Gegenüber Fremden die Selbstsicherheit pur ist er gegenüber uns sehr feinfühlig (die Begriffe treffen es nicht zu 100 %, aber ich hoffe, man sieht, was ich meine)

Mich würde mal interessieren, ob sich so ein Verhalten gegenüber den Haltern durch ein Schutzhundtraining ändern kann.

Tschüss

Ned

Also nach fast 25 Jahren Schutzhundesport habe ich die GLEICHEN Erfahrungen wie oben beschrieben gemacht.

Sticha
 
Guten Morgen,
was sehe ich, der gute Net nennt den seinen auch Gebrauchshund :D

Nun denn Schnickschnack: Ich bin mir zwar nicht sicher, ober ich Dein Problem bzw. Deine Frage verstanden habe, aber trotzdem:

Freilich ist a Spiel um die Beute. Ist Dummyarbeit auch. Trotzdem liegen der Dummyarbeit die Jagdregeln zugrunde. Was meinst warum das Knautschen verboten ist beim Dummy? Weils bei der echten Jagd mit der Ente - am Ende gar lebend - kontraproduktiv wäre, würde der Hund knautschen.

Sollte es das nicht sein, dann häng Dich bitte nicht am Wort Aggression auf. Den das trägt jedes (oder fast jedes) Lebewesen in sich, das sind Worte, keine Wertungen.
 
Cato schrieb:
Nach meiner Erfahrung, nein, meine bisherigen Hunde haben ihr Verhalten mir gegenüber oder auch allen anderen Menschen gegenüber nicht geändert.
Ausgenommen der Helfer am Platz in Montur....
Kommt selbiger in Zivil zu uns auf Besuch, wird er freundlich begrüßt wie jeder andere auch.


So sind auch meine Erfahrungen aus einem ganz anderen Bereich des Hundesports. Deshalb hat mich mal interessiert, ob das bei der Schutzhundarbeit, wo dieses Verhalten ja das bestimmende Thema ist, anders ist.

Tschüss

Ned
 
Ned schrieb:
Bei dieser Definition würde ich aber als wünschenswert eine souveräne Standhaftigkeit sehen.

Sprich der Hund sollte in der Lage sein, seine Antwort kalkuliert und mit Maß erfolgen zu lassen.

Tschüss

Ned

Also ehrlich gefragt: Kannst du von dir behaupten, dass du IMMER mit Maß und Ziel in der jeweiligen Emotion reagierst?

Das Individium Hund wird seinen Veranlagungen und Triebhaftigkeiten gemäß reagieren, und der Vorteil der Schutzarbeit ist im erhöhten Gehorsam und Führigkeit zu finden.

Sticha
 
DrWyshnegradsky schrieb:
Guten Morgen,
was sehe ich, der gute Net nennt den seinen auch Gebrauchshund :D

Nun denn Schnickschnack: Ich bin mir zwar nicht sicher, ober ich Dein Problem bzw. Deine Frage verstanden habe, aber trotzdem:

Freilich ist a Spiel um die Beute. Ist Dummyarbeit auch. Trotzdem liegen der Dummyarbeit die Jagdregeln zugrunde. Was meinst warum das Knautschen verboten ist beim Dummy? Weils bei der echten Jagd mit der Ente - am Ende gar lebend - kontraproduktiv wäre, würde der Hund knautschen.

Sollte es das nicht sein, dann häng Dich bitte nicht am Wort Aggression auf. Den das trägt jedes (oder fast jedes) Lebewesen in sich, das sind Worte, keine Wertungen.
nein, darum geht es mir nicht.
ich lass es jetzt aber, nicht, weil es mir zu blöd ist, sondern weil ich glaube, daß ich es einfach nicht schaffe, das so zu formulieren, daß es auch richtig ankommt.
und ich möchte weder, daß sich die schutzhundesportler von mir blöd angemacht fühlen, weil das nicht meine intension ist, noch möchte ich als streitsüchtig gelten, was ebenfalls nicht in meinem sinne ist, aber mittlerweile vielleicht so interpretiert wird.
 
Das ist schade, weil ich jetzt doch neugierig geworden bin, was Du wissen willst
 
DrWyshnegradsky schrieb:
Das ist schade, weil ich jetzt doch neugierig geworden bin, was Du wissen willst
ja von mir aus können wir schon weiterrreden, ich möchte nur icht, daß sich jemand von mir provoziert fühlt, weil er meint, ich stelle mich blöd (tu ich nämlich nicht, ich bins wirklich :D )

muß jetzt zum arzt, vielleicht schaff ich es später, mich verständlicher auszudrücken. (wie das jetzt wieder klingt :eek: )
 
schnickschnack schrieb:
muß jetzt zum arzt, vielleicht schaff ich es später, mich verständlicher auszudrücken. (wie das jetzt wieder klingt :eek: )
Da sag ich jetzt nix dazu und warte auf die Wiederkehr :D
 
Sticha Georg schrieb:
DANKE - ............. und wie das Leben zeigt hat dies NICHTS mit Schutzhundeausbildung zu tun ;) Gott sei gedankt gibt es noch Hunde, welche sich ihrer Aufgabe im Rudel bewusst sind, und nicht nur als "ach ich bin so lieb und schlafe nur am Sofa" vegetieren.

Auch bei Menschen sucht man leider sehr oft vergebens nach STANDHAFTIGKEIT :D

Sticha


Ich denke, hier sollte man fairerweise schon auch die Rasse und die damit verbundenen Zuchtziele berücksichtigen.

Ich kann z.B. von einem Flat wie unseren nicht erwarten, dass er mich bei Gefahr beschützt. Jeder seriöse Züchter wird das auch so sagen.


Bis meine Frau mal in so eine Situation kam, wussten wir auch nicht, wie unser Rüde reagiert. Er hat sich dann, als meine Frau von einem Fremden bedroht wurde, einfach vor sie gestellt und den Fremden schlicht fixiert. Keine weiteren Drohgesten, kein gesträubtes Nackenfell, nur schlicht und einfach gezeigt, dass dieser Fremde erst an ihm vorbei muss.

Ich finde es klasse, dass er so standfest im Notfall reagiert, aber erwartet haben wir es nicht.

Tschüss

Ned
 
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