Schutzhundesport - Wie läuft das ab?

Sticha Georg schrieb:
Das Problem ist meiner Meinung, dass alle "unangenehmen Emotionen" im Schutzdienst immer am Softstock festgemacht sind. Diese Stockbedrohungen sind für die meisten Hunde KEINE wirkliche Belastung, sondern Belastungen im Schutzdienst kommen meist über die Körpersprache des Helfers.

Nicht der Schlag bzw. die Schlagstärke selbst ist die belastende Aktion, sondern beim "schwachen Hund (geschädigten Hund)" reicht schon die Andeutung des Schlages.

Jetzt werden wieder einige sagen, na gut warum wird dann nicht nur angedeutet?

Durch das andeuten steigert sich das Stressverhalten beim "schwachen Hund" und durch die Berührung zeigt der Hund infolge OFFENSICHTLICHE Ersatzhandlungen, welcher für eine Selektion als Bewertungskriterium herangezogen werden kann.

Im Umkehrschluss zeigt der "gute Hund" Nervenstärke-Härte-Mut welche wiederum für eine Selektion als Bewertungskriterium herangezogen werden kann.

mfg
Sticha Georg
danke auch dir nochmal für deine geduldigen antworten.
mit einigem hast du sicher recht, was die emotionen und den stock betrifft, meine ich.
aber das ist ok für mich, ich nehme meine emotionen nämlich durchaus ernst :D und du als bekennender frauenversteher sicher auch :p
 
Biggy schrieb:
Die Schutzdiensthundeler sind einfach noch die glaublich einzigen, die diesen Ausdruck brauchen.


Nö,

den Begriff benutze ich bei den trainierten Retrievern genauso.

Ich finde den Begriff eher positiv, weil er eben klar stellt, dass eine Rasse eine bestimmte Aufgabe (Gebrauch) hat und eben auch die Anlagen dafür.

Wenn diese nicht gefördert werden, verkümmert der Hund.


Da denke ich, kann man eher üüber den Begriff Begleithund streiten.

Tschüss

Ned
PS: :D Sollte unser Flat für den Schutzdienst geeignet sein? Ein fuchtelnder Bambusstab jedenfalls ruft bei ihm nur eine Reaktion hervor. :D
 
Sticha Georg schrieb:
Nicht der Schlag bzw. die Schlagstärke selbst ist die belastende Aktion, sondern beim "schwachen Hund (geschädigten Hund)" reicht schon die Andeutung des Schlages.

(...)
Im Umkehrschluss zeigt der "gute Hund" Nervenstärke-Härte-Mut welche wiederum für eine Selektion als Bewertungskriterium herangezogen werden kann.

Mal eine Interessenfrage, da Schutzhunde nicht zu meinen intensiven Kenntnissen zählen.


Reagiert eigentlich ein (normaler guter) Schutzhund auf angedeutete Schläge unterschiedlich, wenn diese vom Halter oder von jemand Fremden kommen?

Sprich: Kommt gegenüber dem Halter eher eine Beschwichtigungsgeste und gegenüber jemand Fremden eher Standhaftigkeit?

Oder ist das in der Regel kein Unterschied?

Tschüss

Ned
 
Ned schrieb:
Mal eine Interessenfrage, da Schutzhunde nicht zu meinen intensiven Kenntnissen zählen.


Reagiert eigentlich ein (normaler guter) Schutzhund auf angedeutete Schläge unterschiedlich, wenn diese vom Halter oder von jemand Fremden kommen?

Sprich: Kommt gegenüber dem Halter eher eine Beschwichtigungsgeste und gegenüber jemand Fremden eher Standhaftigkeit?

Oder ist das in der Regel kein Unterschied?

Tschüss

Ned

Er reagiert in der Regel wie JEDER Hund ;) Auch hier kann keine Pauschalierung durchgeführt werden, da dies jedem Individum eigen ist.

Ich hab schon SchH3-Hunde gesehen, die hätten sich in aller Ruhe ihre Zehennägel weiter manikürt wenn ihr Besitzer angegriffen worden wäre, und andere Hunde welche ihre Familie/Rudel sogar gegen Rettungskräfte verteidigt haben.

................ um auf den Punkt zu kommen - normalerweise sollte Hund (egal ob ausgebildet oder nicht) Schläge von einem Fremden mit Standhaftigkeit beantworten.

Sticha
 
Sticha Georg schrieb:
................ um auf den Punkt zu kommen - normalerweise sollte Hund (egal ob ausgebildet oder nicht) Schläge von einem Fremden mit Standhaftigkeit beantworten.

Sticha

Hallo Georg,

.... und was genau heißt das dann ? Versteh ich das jetzt richtig :
wenn jemand meinen Hund schlägt, darf er nicht beissen ? Oder versteht man unter "Standhaftigkeit" etwas anderes ?
Bite sei so nett und erklär es einer "vomschutzhundesportkeineahnunghabenden";)

LG Biggi
 
Biggi schrieb:
Versteh ich das jetzt richtig :
wenn jemand meinen Hund schlägt, darf er nicht beissen ? Oder versteht man unter "Standhaftigkeit" etwas anderes ?


na, er sollt ned den schwanz einziehen und das weite suchen ;)
 
claro schrieb:
na, er sollt ned den schwanz einziehen und das weite suchen ;)


ok das versteh ich. Aber da müßte er dann schon abgerichtet sein oder?
Weil ich kann mir nicht vorstellen das meine Leni stehen bleibt, wenn jemand auf sie einschlägt.

Naja, ist ja egal, manche Sachen muß man nicht verstehen ;) :)

LG Biggi
 
Biggi schrieb:
ok das versteh ich. Aber da müßte er dann schon abgerichtet sein oder?
Weil ich kann mir nicht vorstellen das meine Leni stehen bleibt, wenn jemand auf sie einschlägt.


was heisst abgerichtet? meine haben schon verschiedene prüfungen, aber halt keine schh.
der große würde aber sicher ned davonrennen, wenn es um einen ernstfall geht u bei der kleinen weiß ich es nicht.
ein hund muss nicht "abgerichtet" sein, um dich im ernstfall zu beschützen;)
 
Biggi schrieb:
ok das versteh ich. Aber da müßte er dann schon abgerichtet sein oder?
Weil ich kann mir nicht vorstellen das meine Leni stehen bleibt, wenn jemand auf sie einschlägt.

Naja, ist ja egal, manche Sachen muß man nicht verstehen ;) :)

LG Biggi


Aky ist auch nicht "abgerichtet" und würde weder das Weite suchen noch sich oder mich schlagen lassen und nichts tun ;-)
lg
Martina
 
ich glaub ich drück mich falsch aus und deswegen laß ich es lieber ;)

aber danke für die Erklärungen :)

LG Biggi
 
Biggi schrieb:
ich glaub ich drück mich falsch aus und deswegen laß ich es lieber ;)

aber danke für die Erklärungen :)

LG Biggi


Nein wieso probier es doch, vielleicht kommen wir doch noch zusammen ;)

Wäre schade wenn Du jetzt "aufgibst".

lg
Martina
 
ich trau mich nicht;) :D , weil sonst die Schutzhundetruppe glaubt, ich will sie angreifen.
Aber das ist echt nicht meine Absicht.

Ich weiß das der natürliche Abwehrschutz in einem Hund drin ist. Meine vorigen Hunde hätten mich natürlich auch verteidigt. Bei Leni weiß ich es nicht und möchte es auch nicht ausprobieren.

Was ich nicht begreife und ich hoffe ich drück mich jetzt endlich richtig aus, ist, wenn ein Hund (nicht ich) von einer fremden Person geschlagen wird, also diese Person geht mit einem Stock auf ihn los, dann sollte er nicht weglaufen , sondern standhaft bleiben ?

So wird es ja bei einer Schutzhundeschau gezeigt. Der Hund rennt auf einen Mann los (alleine, ohne seinen Besitzer) und der schlägt (eh nicht fest) auf den Hund ein. Der Hund verbeißt sich dann in den Ärmel.
Aber dieser Hund ist ja abgerichtet darauf.

Und da versteh ich nicht ganz das Wort "Standhaftigkeit" für einen Hund, der nicht darauf abgerichtet ist.

Buhh, ist das schwer zu erklären :D

LG Biggi
 
Biggi schrieb:
ich trau mich nicht;) :D , weil sonst die Schutzhundetruppe glaubt, ich will sie angreifen.
Aber das ist echt nicht meine Absicht.

Ich weiß das der natürliche Abwehrschutz in einem Hund drin ist. Meine vorigen Hunde hätten mich natürlich auch verteidigt. Bei Leni weiß ich es nicht und möchte es auch nicht ausprobieren.

Was ich nicht begreife und ich hoffe ich drück mich jetzt endlich richtig aus, ist, wenn ein Hund (nicht ich) von einer fremden Person geschlagen wird, also diese Person geht mit einem Stock auf ihn los, dann sollte er nicht weglaufen , sondern standhaft bleiben ?

So wird es ja bei einer Schutzhundeschau gezeigt. Der Hund rennt auf einen Mann los (alleine, ohne seinen Besitzer) und der schlägt (eh nicht fest) auf den Hund ein. Der Hund verbeißt sich dann in den Ärmel.
Aber dieser Hund ist ja abgerichtet darauf.

Und da versteh ich nicht ganz das Wort "Standhaftigkeit" für einen Hund, der nicht darauf abgerichtet ist.

Buhh, ist das schwer zu erklären :D

LG Biggi

Ich denke ich verstehe Dich, kann es Dir leider nicht erklären da ich von der Schutzarbeit keine Ahnung habe ;) :D

lg
Martina
 
Biggi schrieb:
Und da versteh ich nicht ganz das Wort "Standhaftigkeit" für einen Hund, der nicht darauf abgerichtet ist.

LG Biggi

Standhaft = dagegenhalten, sich erwehren, Aggression mit Gegenmaßnahmen beantworten etc.

Als Aggression (lat. aggredi: herangehen, angreifen) werden Verhaltensweisen bezeichnet, die eine Realisierung individueller oder kollektiver Vorzüge durch Drohung, Zurückdrängung, physischer Beeinträchtigung wie Verletzung oder gar Tötung eines tatsächlichen oder vermeintlichen Feindes oder Rivalen ermöglichen sollen. Aggressives Verhalten steht eng im Zusammenhang mit Angriffs-, Flucht- und Verteidigungsverhaltensweisen (siehe auch: agonistisches Verhalten). Die Reaktionsstärke des aggressiven Verhaltens ist sowohl auf eine aktivierte innere Bereitschaft (Aggressivität) im Rahmen eines bestimmten "Funktionskreises", als auch auf äußere aggressionsauslösende Situationen zurückzuführen.

Im Zusammenhang mit menschlichem Verhalten kann sich Aggression in verbalen oder tätlichen Angriffen gegenüber Personen, Personengruppen und Sachen, oder - wie im Tierreich auch - in Drohverhalten, Kommentkämpfen sowie ritualisierten Auseinandersetzungen, etwa im Sport, im Spiel oder im Beruf (Wettbewerb) äußern

Tapferkeit (lat.: fortitudo) ist die menschliche Fähigkeit, als Individuum oder als Gruppe Gleichgesinnter einer schwierigen Situation entgegenzutreten; meist mit der Überzeugung, für etwas Übergeordnetes zu kämpfen. Tapferkeit zeigt sich in dem Willen, ohne Garantie auf die eigene Unversehrtheit einen physischen oder mentalen Konflikt durchzustehen - im allgemeinen mit der Motivation, den Sieg davonzutragen, zumindest aber mit der Hoffnung auf einen glücklichen Ausgang, und sei es auch nur der Ruhm.

Seit Platon zählt die Tapferkeit zu den vier Kardinaltugenden. Die Mesotes-Lehre des altgriechischen Philosophen Aristoteles definiert Tapferkeit als Mitte zwischen „Tollkühnheit“ und „Feigheit“.

Im heutigen Sprachgebrauch ist Tapferkeit ein Teilaspekt von Mut.

Die Tugend der Standhaftigkeit ist in einem ähnlichem Kontext zu sehen, sie bezeichnet mehr noch als die Tapferkeit den Willen, sich in aussichtlosen Situationen behaupten zu wollen. Anders jedoch als der Mut hat die Standhaftigkeit ihre Wurzel in der Gewohnheit, mit der ein menschliches Individuum einer Gefahr gegenübertritt.

ERGO - Standhaftigkeit braucht man nicht zb. mittels Schutzhundeausbildung trainieren, sondern ist diese Eigenschaft in spez. Lebewesen vorhanden.

;)
 
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Biggi schrieb:
ich trau mich nicht;) :D , weil sonst die Schutzhundetruppe glaubt, ich will sie angreifen.
Aber das ist echt nicht meine Absicht.

Ich weiß das der natürliche Abwehrschutz in einem Hund drin ist. Meine vorigen Hunde hätten mich natürlich auch verteidigt. Bei Leni weiß ich es nicht und möchte es auch nicht ausprobieren.

Was ich nicht begreife und ich hoffe ich drück mich jetzt endlich richtig aus, ist, wenn ein Hund (nicht ich) von einer fremden Person geschlagen wird, also diese Person geht mit einem Stock auf ihn los, dann sollte er nicht weglaufen , sondern standhaft bleiben ?

So wird es ja bei einer Schutzhundeschau gezeigt. Der Hund rennt auf einen Mann los (alleine, ohne seinen Besitzer) und der schlägt (eh nicht fest) auf den Hund ein. Der Hund verbeißt sich dann in den Ärmel.
Aber dieser Hund ist ja abgerichtet darauf.

Und da versteh ich nicht ganz das Wort "Standhaftigkeit" für einen Hund, der nicht darauf abgerichtet ist.

Buhh, ist das schwer zu erklären :D

LG Biggi

Naja, es ist einfach so, dass man bei weitem nicht jeden Hund darauf trainieren kann. Bei manchen ist alle Liebesmüh verloren, die laufen dann zwar vielleicht noch los, werden aber auf der Strecke immer langsamer und drehen am Ende ab. Diese Hunde werden dann von der Gebrauchshundezucht ausgeschlossen - zumindest sollte es so sein.
Also nicht jeder Hund hat diese Standhaftigkeit, die ist nicht nur antrainiert, sondern auch angeboren, zumindest die Grundlagen dafür.

Wenn Du jetzt losziehen würdest und 100 verschiedene Junghunde, alle gleich alt und ganz ähnlich aufgezogen, aber ganz unterschiedliche Rassen/Mischungen besuchen würdest, und bei allen mal so einen kleinen fingierten Angriffs-Test machen würdest, dann hättest Du wohl 100 unterschiedliche Ergebnisse.
Von "mit Karacho auf zum Angriff" bis "auf schnellstem Weg laut schreiend unter den Küchentisch"
Jetzt mal überspitzt gesagt, mir würden übrigens beide Extreme nicht gefallen:rolleyes:
 
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