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Schutzdienst, was für jeden Hund?

  • Ersteller Ersteller Laika
  • Erstellt am Erstellt am
blue-jean schrieb:
*gg* hat du auch schon mal einen schutzdienst gesehn?;-)

Ja, des öfteren! ;)

blue-jean schrieb:
da wird der hund nämlich nicht verprügelt oder derartiges - und in den arm beißt er dort aus genau dem selben grund aus dem er auch einem ball nachläuft!

Weiß ich, wollte damit eben sagen (hast das glaub ich ein bisserl falsch verstanden ;) ) dass man aus dem Schutzdienst wenn er falsch angewandt wird durchaus einen agressiven Hund machen kann!
Weißt jetzt was ich mein? :D
 
hallo!!

Die leute haben mich erst auch ausgelacht , als ich da mit meinem Yorki ankam , aber jetzt ist es schon normal , da lacht keiner mehr!! Di9e staunen nur noch!!! :D :D
 
Schutzdienst ist definitiv nix für jeden Hund und nix für jeden Hundeführer.
Ein bisserl Ärmellutschen hat doch nix mit SD zu tun.
Auch nicht jeder Hund einer Gebrauchshunderasse ist für den Schutzdienst geeignet.
Beim Hund braucht es ausser dem Beutetrieb noch aktives Aggressionsverhalten, Härte, Belastbarkeit, Dominanz und vor allem ein gehöriges Mass an Nerven.
Nur wenn diese Eigenschaften im nötigen Mass und der nötigen Ausgewogenheit vorhanden sind, ist eine Schutzhundeausbildung sinnvoll und zu empfehlen, da sie dann ohne Begleiterscheinungen (Bösartigkeit etc.) möglich ist.
Der Schutzdienst im Hundesport ist für einige Rassen Zuchtvoraussetzung, deshalb sollte er auch weiterhin "Schutzdienst" bleiben und nicht zur Beutetriebüberprüfung degradiert werden - da könnte man auch Balli schmeissen.
Wenn wir nicht wollen, dass gewisse Eigenschaften der Gebrauchshunderassen verloren gehen, müssen wir darauf achten, dass nur entsprechend veranlagte Hunde Schutzhundeprüfungen ablegen.
 
Aggression nicht als Antwort auf Bedrohung (Wehrverhalten) sondern entweder soziale Aggression, zur Überwindung von Blockaden oder zur Durchsetzung persönlicher Ziele oder aus Dominanz...aus innerem Antrieb halt, ohne Auslöser von aussen.
 
Watzmann schrieb:
Schutzdienst ist definitiv nix für jeden Hund und nix für jeden Hundeführer. Ein bisserl Ärmellutschen hat doch nix mit SD zu tun. [..........] Wenn wir nicht wollen, dass gewisse Eigenschaften der Gebrauchshunderassen verloren gehen, müssen wir darauf achten, dass nur entsprechend veranlagte Hunde Schutzhundeprüfungen ablegen.

Du bist, wie ich Deinem Profil entnehme, Diensthundeführer bei der Exekutive. Da sind die Ansprüche, wie Du sie an einen Schutzhund (respektive an den Schutzdienst im Allgemeinen) stellst, natürlich gerechtfertigt.

Aber man unterscheidet heutzutage sinnvollerweise zwischen Zivilschutz, wie er eben für jene Aufgaben, die Dir und Deinen Hunden übertragen werden, völlig angemessen ist und Sportschutz, wo es in erster Linie darum geht, einem (beutetriebigen) Hund eine artgerechte Beschäftigung zu bieten und erst in zweiter Linie (wenn überhaupt) darum, diesen Hund gegebenfalls zum Schutz der eigenen Gesundheit bzw. Besitztümer einzusetzen.

Fazit: Jedem das, was er braucht. Dem Sportschutz aber gleich das Existenzrecht abzusprechen, halte ich für etwas überzogen, obgleich ich selbst zugegebenerweise nicht eben ein Freund der SH-Ausbildung für "Familienhunde" bin, da hier Fehler in der Ausbildung leider auch immer wieder zur Entwicklung problematischen Verhaltens seitens der Hunde führen.
 
Das gewöhnlich Schutz wie wir es auf den Hundeplätzen betreiben hat nix mit dem "dienstlichen" Schutz zu tun, wo ich dir @ Watzmann völlig Recht gebe.
Bei uns am Platz läuft, dass alles über den Spiel und Beutetrieb und verprügelt wird kein Hund, das sieht nur für viele kritische Aussenstehende so aus. Die Hunde haben die reinste Gaudi am Schutz.
In meinen Augen hängt, dass vom Hund ab klar gibt es Rassen die geeigneter sind, aber ich habe schon Golden Retriever gesehen die beim Schutzdienst dabei waren.

An Schutzdienst finde ich nichts verwerflich zu Mal das alles über Beute und Spieltrieb geht denn numal jeder Hund hat.

Lg veilchen
 
Da habt Ihr mich gründlich mißverstanden. Ich finde Sportschutz toll, ich hab auch einen Sporthund, und der Diensthund macht auch Sportschutz.
Da ist kein grosser Unterschied, wenn man es als Schutzdienst und nicht als Spiel betrachtet. Das hat aber auch nix mit "scharf machen" zu tun.
Aber wenn man im Sportschutz die Anforderungen so weit runter schraubt, bzw. auf reine Beutearbeit beschränkt, dass es fast jeder Hund machen kann, dann haben wir keine Selektionskriterien für Gebrauchshunde mehr.
Und dann gibts auch bald keine Diensthunde mehr (ausser für Nasenarbeit).
Ich brauche weder im Dienst noch privat einen Hund der mich schützt, weil Schutzdienst viel mehr als nur Schutz ist.
Ein gut ausgebildeter und veranlagter Sporthund macht auch Zivilschutz (hab ich alles schon ausprobiert) ohne dass man ihn "scharf" oder "böse" machen muss, und ohne dass er Einbussen im Sozialverhalten erleidet.
Ich wehre mich nur dagegen, dass man Schutzdienst immer als Spiel und reine Beutearbeit hinstellt, und es jeden Hund machen lässt, dann werden auf Prüfungen die Anforderungen runtergeschraubt, dass sie auch fast jeder erfüllen kann, dann auch bei Körungen etc., und dann kommen Hunde in die Zucht, die nix taugen (als Schutzhunde), und irgendwann gibts keine geeigneten Hunde mehr.
 
Watzmann schrieb:
Ich wehre mich nur dagegen, dass man Schutzdienst immer als Spiel und reine Beutearbeit hinstellt, und es jeden Hund machen lässt, dann werden auf Prüfungen die Anforderungen runtergeschraubt, dass sie auch fast jeder erfüllen kann, dann auch bei Körungen etc., und dann kommen Hunde in die Zucht, die nix taugen (als Schutzhunde), und irgendwann gibts keine geeigneten Hunde mehr.

Alles klar, da habe ich Deinen ersten Beitrag tatsächlich etwas mißverstanden.

Da ich keine guten Kenntnisse über die Diensthundezucht habe, erlaube ich mir dazu gleich eine Frage an Dich als Mann "vom Fach": Ist es denn so, daß viele Zwinger sowohl an die Exekutive als auch an "Zivilisten" Hunde verkaufen? Ich hatte da bisher (sozusagen als SH-Laie, der nur einen Malinois-Züchter persönlich kennt, welcher seine Hunde fast ausschließlich an Gendarmerie und Bundesheer abgibt) den Eindruck, daß die Exekutive praktisch nur aus "speziellen" Diensthundezuchten kauft bzw. für ihren Bedarf selbst züchtet, wie es AFAIK das Österr. Bundesheer (zumindest, was Rottweiler betrifft) auch macht.
 
Isegrim schrieb:
Alles klar, da habe ich Deinen ersten Beitrag tatsächlich etwas mißverstanden.

Da ich keine guten Kenntnisse über die Diensthundezucht habe, erlaube ich mir dazu gleich eine Frage an Dich als Mann "vom Fach": Ist es denn so, daß viele Zwinger sowohl an die Exekutive als auch an "Zivilisten" Hunde verkaufen? Ich hatte da bisher (sozusagen als SH-Laie, der nur einen Malinois-Züchter persönlich kennt, welcher seine Hunde fast ausschließlich an Gendarmerie und Bundesheer abgibt) den Eindruck, daß die Exekutive praktisch nur aus "speziellen" Diensthundezuchten kauft bzw. für ihren Bedarf selbst züchtet, wie es AFAIK das Österr. Bundesheer (zumindest, was Rottweiler betrifft) auch macht.


Hallo!

Früher wars nur so (vor 2-3 Jahren glaub ich), dass die Exekutive zB in den SVÖ-Nachrichten Anzeigen geschalten hat.

LG Nina
 
Vor langer Zeit hat die Polizei in Wien selbst DSH gezüchtet (Zwinger vom Franz Josefs Land), dann ohne Papiere DSH und Rottis, dann jahrelang nix, und jetzt den zweiten Mali-Wurf nach 2003, aber auch ohne Papiere.
Spezielle Diensthundezüchter gibt es nicht, allerdings gibt es Züchter, die sich auf Grund ihrer Nachzucht bzw. ihrer bevorzugten Blutlinien speziell unter Hundesportlern bzw. Diensthundeführern einen Namen gemacht haben.
Allerdings gibt es auch Züchter, die nicht so gerne an die Exekutive verkaufen, da sie meinen, dass der Hund dann für die Zucht nicht mehr in Frage kommt. Aber auf Grund der Liberalisierung in den letzten Jahren ist eine Ankörung eines Diensthundes ohne weiteres möglich, der Hundeführer muss sich das nur antun...denn leider sind die Rassehundevereine nicht gerade kooperativ.
Ich vermittle sehr viele Welpen an Kollegen, und halte mich dabei an bestimmte Blutlinien bzw. an 2 Züchter aus Oberösterreich, die die entsprechenden Hunde und die entsprechende Einstellung zur Zucht und zur Aufzucht haben.
Mit diesen Hunden habe ich nur die besten Erfahrungen gemacht.
In den letzten 4 Jahren ca. 20 Welpen, alle sind gesund und Diensthunde geworden (wenns vom Alter schon reicht) und alle auch mit Spezialausbildung. Für nächstes Jahr liegen schon wieder einige Anmeldungen vor.
Allerdings wenden sich eigentlich nur HF an mich, die einen DSH suchen.
Im Schutzhundesport gibt es auch Linien, die sehr erfolgreich sind, die sich für den Dienst aber leider als nicht besonders brauchbar erwiesen haben.
Und genau da liegt das zuvor besprochene Problem...ein guter Diensthund kann auch immer ein guter Sporthund sein, umgekehrt ist das leider nicht immer so.
 
@Watzmann: Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Übrigens: In Wien kursiert das Gerücht, die Wiener Polizei hätte vor etlichen Jahren (ich habe, wenn ich mich richtig erinnere, im Jahr 2000 das erste mal davon gehört) einige "extra scharfe" Malinois aus Belgien kommen lassen, die Hundeführer wären dieser Hunde jedoch wegen derer ausgeprägten Aggressivität nicht Herr geworden :D Vielleicht ist es ja nur eines der typischen Ammenmärchen vom unzähmbaren Hund, mich würde aber doch interessieren, ob da etwas dran ist, falls solche Informationen nicht unter Eure Verschwiegenheitspflicht fallen.
 
Isegrim schrieb:
@Watzmann: Vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Übrigens: In Wien kursiert das Gerücht, die Wiener Polizei hätte vor etlichen Jahren (ich habe, wenn ich mich richtig erinnere, im Jahr 2000 das erste mal davon gehört) einige "extra scharfe" Malinois aus Belgien kommen lassen, die Hundeführer wären dieser Hunde jedoch wegen derer ausgeprägten Aggressivität nicht Herr geworden :D Vielleicht ist es ja nur eines der typischen Ammenmärchen vom unzähmbaren Hund, mich würde aber doch interessieren, ob da etwas dran ist, falls solche Informationen nicht unter Eure Verschwiegenheitspflicht fallen.

Das ist allerdings ein Ammenmärchen.
 
Zitat :

"Armer Hund,
der Mensch sieht nicht den treuen Freund in Dir zuerst,
sondern den Beschützer"


aus den Geleitworten zu "Gladiatoren I"
Raymond Oppenheimer

Es gibt gute und sehr gute Hundeausbildungplätze,
es gibt gute und sehr gute Trainer.
Es gibt auch gute und sehr gute Trainer und Helfer im Schutz.
Bei allen Trainern ist die Kenntnis über verschiedene Hunderassen,
geprüfter Weise, vorhanden und sollte
durch Erfahrung untermauert werden.

Wie gut der Abrichteplatz ist, kann man meistens erst beurteilen,
wenn man den Trainern bei der Ausbildung zugehört,
zugesehen UND selbst mitgemacht hat.

Es ist auch dann noch nicht gesagt,
dass der Trainer im Welpenkurs genauso gut ist,
wie der Trainer im Grundkurs, oder der Trainer im Aufbaukurs.
Oder, dass alle drei Trainer über den selben Informationsstand
bezüglich der Hunderassen verfügen.

Die eigenen Fehler,
sowie die Fehler des einen oder anderen Trainers
kann man mit ein bisschen Arbeit wieder wettmachen,
oder man schafft halt keine Prüfungen,
bis man sich die eigenen Fehler eingesteht und ausmerzt,
oder erkannt hat,
dass die Methode des Trainers doch nicht das gelbe vom Ei war.

Bis man jedoch als Otto-Normalverbraucher draufkommt,
dass es der falsche Trainer im Schutz war,
könnte es passieren, dass der Hund bereits kaputt ist.
Und das möchte ich unseren Hunden ersparen.

Zitat Ende
Quelle: Eng. Bullterrier vom Heidentor.


Dem ist, so meine Meinung, nicht's hinzuzufügen..

Lg,Nina
 
Laika schrieb:
Weil der Vorsitzende unseres SV gemeint hat unser Schäferhund ist zu lieb für SD. Aber wie schon gesagt, jetzt ist sie ganz versessen auf den Ärmel, und macht es auch prima! :D


So ging es mir auch. Ich habe mitbekommen, daß die Schutzdienstarbeit nicht überall die gleiche ist und es nicht unbedingt am Hund liegt, sondern eher an den tausend verschiedenen Möglichkeiten, diese Arbeit durchzuführen und an den Einstellungen, am Wissen und an der Erfahrung der Helfer und Trainer. Auf einem Platz war mein Hund ungeeignet, auf einem anderen ebenfalls, auf einem dritten auch VÖLLIG daneben .... - ich war verzweifelt, und nach diesem ganzen Gesuche habe ich nun den richtigen Helfer, den passenden Trainer, den passenden Platz gefunden. Und mein DSH ist "begeistert", arbeitet super und endlich macht es auch mir Spaß, und wir beide haben erste nachhaltige Erfolge zu verzeichnen.
Laß Dich nicht irritieren - das ist schwer - aber versuche mal andere Plätze. Oft spielen ganz andere Dinge eine Rolle - bei meinem Gesuche habe ich kaum einen Hund erlebt, der nicht geeignet ist. Immer war es eher so, daß Hund und Helfer und Trainer und Hundeführer nicht paßten - das ist aber das Wichtigste gerade in der Ausbildung. Später, wenn alles sitzt, kann man auch Helfer wechseln. Letztlich ist es doch auch nur Training und UO wie alles andere. LG Senta :)
 
Pitzelpatz schrieb:
Zitat :

"Armer Hund,
der Mensch sieht nicht den treuen Freund in Dir zuerst,
sondern den Beschützer"

aus den Geleitworten zu "Gladiatoren I"
Raymond Oppenheimer

Es gibt gute und sehr gute Hundeausbildungplätze,
es gibt gute und sehr gute Trainer.
Es gibt auch gute und sehr gute Trainer und Helfer im Schutz.
Bei allen Trainern ist die Kenntnis über verschiedene Hunderassen,
geprüfter Weise, vorhanden und sollte
durch Erfahrung untermauert werden.

Wie gut der Abrichteplatz ist, kann man meistens erst beurteilen,
wenn man den Trainern bei der Ausbildung zugehört,
zugesehen UND selbst mitgemacht hat.

Es ist auch dann noch nicht gesagt,
dass der Trainer im Welpenkurs genauso gut ist,
wie der Trainer im Grundkurs, oder der Trainer im Aufbaukurs.
Oder, dass alle drei Trainer über den selben Informationsstand
bezüglich der Hunderassen verfügen.

Die eigenen Fehler,
sowie die Fehler des einen oder anderen Trainers
kann man mit ein bisschen Arbeit wieder wettmachen,
oder man schafft halt keine Prüfungen,
bis man sich die eigenen Fehler eingesteht und ausmerzt,
oder erkannt hat,
dass die Methode des Trainers doch nicht das gelbe vom Ei war.

Bis man jedoch als Otto-Normalverbraucher draufkommt,
dass es der falsche Trainer im Schutz war,
könnte es passieren, dass der Hund bereits kaputt ist.
Und das möchte ich unseren Hunden ersparen.

Zitat Ende
Quelle: Eng. Bullterrier vom Heidentor.


Dem ist, so meine Meinung, nicht's hinzuzufügen..

Lg,Nina

Sehr gut!!!
 
AW: Schutzdienst

Sticha Georg schrieb:
Liebe Laika;

Da der "Schutzdienst" nichts mit "beschützen" zu tun hat, wundere ich mich über die Aussage dieses SV-Mannes.

Sportliche Schutzarbeit sollte über den Beutetrieb gelernt werden, und es bedarf daher nur eines Hundes, welcher gerne mit und um eine Beute spielt. Der Hund meiner Lebensgefährtin - ein Maltesermischling - hat auch schon in den "Ärmel" gebissen.Bei meinen Vorträgen, wenn die Sprache auf den Beutetrieb kommt, zeige ich gerne das betreffende Foto.

Fossile der Hundeausbildung glauben leider immer noch, das man mit dem Schutzdienst einen bösen Hund fördert.

mfg
Sticha Georg

http://www.top-dog.at
Richtig, aber es ist auch ein gesunder jagdtrieb erforderlich.
 
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