... vielleicht kann man sich wieder auf die vermittlung konzentrieren

Hier möchte ich einhaken und etwas über Hunde mit Sehbehinderung schreiben, damit sich Interessenten ein genaueres Bild machen können:
Ich habe selbst einen blinden Hund (tempramentvoll 4 Jahre, vor 10 Monaten von einer Sekunde auf die andere erblindet) und kenne ein paar andere blinde/sehbehinderte Hunde. Es ist in meinen Augen eigentlich egal, ab Maggie noch etwas Restsehkraft hat oder komplett blind ist, da Hunde dieses Manko wirklich ganz erstaunlich gut ausgleichen. Und gerade Hunde, die von Anfang an ohne Sehsinn zurecht kommen müssen, sieht man ihre Behinderung wirklich überhaupt nicht an.
So sind Hundebegegnungen für alle blinden Hunde kein größeres Problem als bei sehenden Hunden. Es geht auch das Gerücht um, dass man Möbel nie mehr umstellen darf, was ein Blödsinn ist, da sich blinde Hunde auch hier sehr schnell neu orientieren. Lediglich bei Türen sollte man darauf achten, dass diese entweder ganz offen oder geschlossen sind. Kinder sind für blinde Hunde ebensowenig ein Problem wie die Großstadt oder Stiegen. Auch UO oder andere Hundesportarten sind kein Thema (gut, bei Agility wird es mit den Hürden nicht so klappen und eine Steilwand ist auch nicht möglich, aber exaktes Fussgehen, hereinrufen und sonstiges ist keine Problem, wenn man auf ein paar Tricks achtet. Im Fährten sind blinde Hunde sowieso unschlagbar

).
Ich kann nur von den Tipp "Hindernisse in der Wohnung mit Duftöl markieren" nur dringend abraten, die Nase ist für blinde Hunde ganz wichtig und wäre durch so extreme Düfte nur lahm gelegt.
An ein paar Kleinigkeiten merkt man die Blindheit natürlich schon. Wie Horazon beschrieb, schauen blinde Hunde einen Tick an einem vorbei (sie sehen nicht - sie hören hin und da tun sie sich anscheinend leichter, wenn sie ein bisserl parallel zu Geräuschquelle hören) und ein Leckerlie muss man wirklich knapp vor die Nase halten (und Kommando Leckerlie), damit der Hund es nimmt. Blinde Hunde nehmen Leckerlies übrigens genauso sanft/wild wie sehende Kollegen, es ist eine Frage des Trainings.
Das von Horazon beschriebene "runterfallen von der Couch" führe ich eher auf das jugendliche Ungestühm zurück. Mein erblindeter Hund springt ohne Probleme auf meinen Schoss, auf die Couch, in den Kofferaum...
Beim Freilauf muss man nur ein bisserl darauf achten, wenn der Hund mal schnuppernd zurück bleibt, dass man seine Position durch reden/rufen bekannt gibt, sonst geht der Hund uU in die falsche Richtung nach einem suchen.
Auch rennen einem blinde Hunde manchmal in die Beine (sie sehen ja nicht, wo man exakt steht), aber sie bewegen sich im Allgemeinen so vorsichtig, dass man deshalb nicht umfällt. Es ist mehr ein leichtes Stubsen.
Übrigens kam 5 Monate nach der Erblindung ein Baby in unseren Haushalt, auch das gestaltet sich absolut problemlos.
Vor Pöbelein durch andere Menschen à la "sie Tierquäler, lassens den armen Hund doch einschläfern" braucht man sich nicht zu fürchten, da v.a. Aussenstehende die Blindheit nicht merken. Gerade wo Maggie noch ihre Augen hat und diese nicht verfärbt sind, wird es da keine Probleme geben. Mein Hund ist von Körperbau und Fell her durchaus ähnlich wie ein Labbi und hat überhaupt keine Augen mehr, nur Augenhöhlen. Selbst das fällt den Menschen nicht auf.
Ich für meinen Teil möchte zukünftig immer u.a. einen blinden Hund haben, denn sie haben tolle Vorteile: So kann man auf dem Gehsteig ganz locker frontal auf einen entgegenkommenden Hund zugehen, ohne Leinenpöbelein vom eigenen Hund zu fürchten

. Auch sind die Probleme wie "Abhauen" und "Jagen" durchaus möglich, aber weit weniger stark als bei einem sehenden Hund.
Wer auch immer Maggie nehmen sollte, er kann sich gerne per PN an mich wenden, wenn noch irgendwelche Tipps gebraucht werden.