ach der arme...
ich hab auch einen scheuen hund und wenn ich mir vorstelle , jemand wuerde meinen so behandeln...
ich glaube aber, es ist kontraproduktiv hier baily so "runterzumachen", denn sie macht sich ja offensichtlich gedanken, sonst haette sie nicht ihr problem hier beschrieben.
wenn sie das hier persoenlich nimmt, schadet es im endeffekt dem hund anstatt zum nachdenken bzw. umdenken anzuregen, glaube (fuerchte) ich.
@baily
http://www.wuff-online.com/forum/showthread.php?t=47525 das ist ein thread, den ich hier mal zu einem aehnlichen thema gepostet habe.
ich kann dir mal beschreiben, wie ich mit meinem derzeit daran arbeite.
anfangs, als er zu mir kam (als ueberraschungs-geschenk), war er extrem scheu und hatte angst vor allem und jedem.
zum glueck hat er sich in seiner panik gleich total auf mich fixiert - das hat vieles erleichtert, weil er nie davonrennt, sondern eher an mir klebt.
ich habe mitten in der grazer innenstadt in der fussgaengerzone gewohnt und jedes rausgehen bedeutete stress wegen der vielen menschen vor der tuer.
ich musste ihn morgens, abends und nachts raustragen - er hat sofort gemacht und wollte sofort wieder rein. mittags bin ich mit ihm in den stadtpark (im winter wars dort leer) oder irgendwo rausgefahren, aber losgehen und heimkommen war wieder stress pur.
er hat mir wahnsinnig leid getan und mein hauptziel war, sein selbstbewusstsein aufzubauen und ihm die fehlende sozialisierung (ich bin mittlerweile ueberzeugt, dass es hauptsaechlich daran liegt) zu geben.
EGAL was er getan hat - ich habe NIEMALS mit ihm geschimpft, sondern ihn nur fuer alles moegliche gelobt, auch ganz selbstverstaendliche dinge.
ich gehe mit ihm in die hundeschule (hab ich mir gut ausgesucht) und hab gleich von anfang an dort gesagt, dass es mir um sozialisierung geht und nicht darum, welche befehle er erlernen soll. befehle lernt er sowieso schnell, wenn er keinen stress hat.
mittlerweile bin ich mit ihm umgezogen aufs land, damit er von seinem staendigen stresspegel runterkommen kann.
ich mache viele spiele mit ihm, die sein selbstbewusstsein staerken sollen und will ihn, sobald ich das gefuehl habe es geht, quasi von null weg sozialisieren - sprich: ihn langsam an verschiedenste reize gewoehnen, wie man es bei einem welpen tun wuerde nur langsamer, weil es einfach laenger dauert, wenn es in der richtigen zeit nicht passiert ist.
was ich mache ist sicher kein allseitsrezept, sondern nur was ich fuer meinen hund fuer richtig halte, nachdem ich viel gefragt und viel gelesen habe.
lies doch vielleicht "das andere ende der leine" von patricia mc connell - ich finde, dadurch habe ich mich besser in hunde allgemein reindenken und fuehlen gelernt. es gibt auch noch viele andere gute buecher, aber dieses waere ein guter anfang finde ich.
inzwischen macht er sich immer besser - jede woche in der hundeschule sind alle ueberrascht ueber seine fortschritte.
ich glaube fest daran, dass er eines tages ein ganz selbstbewusstes und gut erzogenes kerlchen ist! er muss ja nicht alles und jeden lieben, aber er sollte keine angst haben muessen und stattdessen gewisse dinge ignorieren lernen - das ist mein ziel fuer meinen kleinen.
du kannst das auch schaffen, aber es kostet sicher zeit und nerven.
dafuer lohnt es sich auch, denn statt einem hund, in dem sich die unsicherheit festigt und der womoeglich dadurch zum angstbeisser wird, hast du dann eines tages einen ausgeglichenen und umgaenglichen hund - ist ja nicht ungefaehrlich bei der groesse von 70cm.
ach ja - hundetrainer, wie schon alle anderen sagten, wuerde ich dir auch dringend empfehlen.