Hi.
Ich habe auch kein Auto - wohne nebenbei erwähnt auch in der Nähe der Donauinsel - und trotzdem erleben Duke und ich immer wieder abwechslungreiche Spaziergänge.
Einmal Insel, dann Augarten, dann Donaukanal - und selbst auf der Insel gibt es zahlreiche Wege, die Abwechslung bieten, so wie Möglichkeiten den Hund zu beschäftigen (Suchspiele, Erlebnisspaziergänge, ...).
Auf mich macht es den Eindruck, dass dein Hund Dir nicht vertraut.
Mein Hund hatte in der Zeit, wo ich nicht wirklich auf ihn Rücksicht genommen habe und auch noch andere Fehler gemacht habe, vor vielen Dingen Angst, kam nicht immer, wenn ich ihn gerufen haben, machte teilweise was er wollte, ....
Ich habe dann hier im Forum viel gelesen und in den letzten Jahren auch ne Menge Bücher durchgeackert.
(Wobei Bücher leider kein "Bauchgefühl" und "gesunden Menschenverstand" ersetzen, sehr wohl aber ergänzen können.)
Am Anfang würde ich eher zu Zeiten gehen (früh morgens/spät abends) wenn wenig los ist.
Ich würde am gegenseitigen Vertrauen arbeiten und ihm zeigen, dass er sich auf dich verlassen kann, indem du ihn nicht in Situationen bringst, mit denen er nicht umgehen kann.
Ich würde sehr bewußt mit dem Hund spazieren gehen und versuchen herauszufinden, wann er vor was Angst hat, und wie er sich da verhält, wie seine Körpersprache dann aussieht, sowie welchen Abstand er braucht, um sich sicher(er) zu fühlen.
Es gibt noch hundertausend Sachen, die man tun kann.
zB habe ich Duke´s Aufmerksamkeit geclickt und belohnt, so dass er mehr auf mich geachtet hat, da unser Hauptproblem, die fehlende Kommunikation war.
Duke ist auch ein Hund, der nicht "futternarrisch" ist bzw. eigentlich war.
Mittlerweile akzeptiert er Leckerlis als "Bezahlung" und auch in Situationen, wo früher nicht an "fressen" zu denken war, nimmt er nun Belohnung an, weil er gelernt hat, mit der Situation umzugehen (zuerst mit genügend Abstand, ruhiges Verhalten belohnen, dann Abstand immer weiter verringern so dass er keinen Stress hat, wieder ruhiges Verhalten belohnen und so weiter und so fort).
Auch ist Duke ein sehr selbständiger Hund, der nicht dauernd an mir klebt und schaut was ich tu.
Mit so einem Hund hat man es "etwas" schwerer.
Mit viel Einfühlungsvermögen, Geduld, Liebe und Willen war es aber möglich, einen Weg für uns beide zu finden und mittlerweile ist es für uns beide ein tolles Miteinander.
Eine Bitte: lass deinen Hund nicht frei herum laufen, wenn er nicht folgt.
Denk bitte auch an die anderen Hunde, wie auch an deinen eigenen.
Es gibt auch noch viele anderen Möglichkeiten außer in eine Hundezone zu gehen und den Hund "laufen zu lassen", um den Hund auszulasten.
Ah ... eines würde ich gern noch erwähnen, da Du gesagt hast, Du läßt ihn kastrieren: ich kenne einen Hund, der vor der Kastra schon recht ängstlich war.
Der Haupt-/Mitgrund - so weit ich mich erinnere - war, dass er eben auch minutenlang "lackerln schleckte".
Als er dann Kastriert wurde, hat sich seine Angst/Unsicherheit/Panik noch gesteigert, da er sich nun total auf seine Umgebung konzentrierte und die ihm angstmachenden Dinge noch stärker wahr genommen hat.
Man kann einem Hund auch beibringen, dass er solche "Lackerln" ignoriert bzw. stelle ich mich, wenn Duke auf "Gemma?" noch nicht weiter will, da das "Lackerl" zu verlockend ist, einfach drauf und warte bis er wieder "ansprechbar" ist und dann folgt er mir auch.
Es gibt nun mal Situationen, wo ein Hund so in etwas vertieft ist, dass Du 100 mal rufen (oder schreien) könntest, er nimmt es einfach nicht wahr (und nicht er will dich verarschen).
Da kommt es darauf an, dass Du ihn entweder mit einem Signal oder eben anders wieder "zurück holst" und solche Situationen übst, vermeidest oder akzeptierst.
Auch darf man meiner Meinung nach, nicht immer die Einstellung vertreten, dass der Hund - wurscht was ist - immer und überall folgen muss.
Klar gibt es Regeln, Signale und Situationen, wo er folgen muss.
Das kann ich aber auch nur dann verlangen, wenn ich es ihm gut beigebracht habe.
... und manchmal sollte es auch Spaziergänge nur für den Hund geben, wo es wurscht ist, ob ich 20 Minuten wo steh, wo er schnüffeln will.
Ich könnt zwar noch ewig weiter schreiben und es gibt noch viel zu sagen, aber ich hör jetzt mal auf.
Vielleicht kann ja noch jemand was bzgl Lernverhalten, Steigerung der Ablenkung, Generalisierung sagen oder kauf Dir ein paar Bücher über Lernverhalten - Verhalten ganz allgemein - und Stress.
@phoenix:
yep, stimmt
Baileys, Du solltest wissen, ich gehöre nicht zur Clique hier ... und einige mögen mich hier gaar nicht.
Das hat aber weniger mit "Cliquen"-Zugehörigkeit zu tun - und schon gar nicht mit "mögen oder nicht mögen", sondern zumindest aus meiner Sicht mit Deinen Ansichten.
Ich gehöre hier auch zu keiner Clique, auch wenn ich ein paar User hier persönlich kenne.
Ohne dich zu kennen, glaube ich nicht, dass Du für Sabsi´s Problem (?) bzw. ihren Hund die richtige Hilfe bist ... sorry.
... vielleicht/hoffentlich irre ich mich ...
Alles Gute, lg e