Probleme mit Beagle-Terrier-Mix - bitte um Hilfestellung

vegi

Neuer Knochen
Hallo,

der junge Mann (lt. TH 1 Jahr, lt. 2 verschiedenen Tierärztinnen auf keinen Fall ein Jahr, sondern zw. 7 + 9 Monaten) hat Tage, an denen er total überdreht ist. Er bellt die Katzen und mich an, sekkiert die Katzen, hält es plötzlich nicht mehr aus, wenn ich aufs Klo gehe (er bellt und fiept wie irre), schnappt her, etc.. Er kommt aus dem Tierheim. Grenzen wurden ihm offenbar nie gezeigt. Wenn ich weggehe, wenn er schnappt, rennt er mir hinterher und schnappt weiter. Wenn ich mit ihm schimpfe ist ihm das egal.
Er will ständig beschäftigt sein, aber ich kann nicht den ganzen Tag über ständig etwas mit ihm machen. Zum einen muss ich arbeiten gehen und zum anderen brauche ich auch ein bisschen Zeit für mich. Viel Zeit für mich habe ich eh nicht mehr, aber wenn es nach ihm ginge, hätte ich selbst die nicht mehr. Der Tip Leckerli in der Wohung zu verstreuen, damit er suchen kann, ist ja ganz nett, aber keine längere Beschäftigung für ihn. Entweder er findet sie, dann ist er in Sekundenschnelle fertig, weil er dann nur in einem Zimmer und nicht in der ganzen Wohnung sucht oder er sucht dann nicht mehr weiter, weil er keine Geduld mehr hat. Wenn wir in der Hundeschule sind, ist er nachher halbwegs ok, aber betreut fühle ich mich dort trotzdem nicht mehr gut, denn wenn ich ihm etwas nicht vermitteln kann, wird mir nicht mehr geholfen. Mir ist schon klar, dass. wenn er etwas nicht macht, wie er soll, ich etwas anders machen muss, nur wenn mir nicht gesagt wird, wie, sondern das Gefühl vermittelt wird, der totale Volltrottel zu sein und dass es eh nichts bringt, mir zu sagen, was ich tun soll, brauche ich diese Hundeschule nicht.

Jeden Tag macht er etwas kaputt. Ich weiß, er ist ein Beagle, aber es kann doch nicht sein, dass Beagle JEDEN TAG etwas kaputt machen, oder? Selbst wenn wir zu im gleichen Zimmer sind, sucht er sich immer Sachen, die er sich nimmt und ruiniert, wenn wir es nicht rechtzeitig entdecken.

Vielleicht hat Jemand ja schon solche oder ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir Tips geben?

Lg und danke,
vegi
 
liebe vegi,

meine eltern hatten auch einen beagle und der war mindestens genauso schlimm wie deiner, wurde dann dank hundeschule damals noch viel schrecklicher (schäferhundeschule mit antiquierten ansichten) und später als wir dann alle klüger wurden, wurde auch der beagle klüger.
beagles sind ja durch die bank sehr verfressen, deshalb müßte ja die belohnung über leckerlies gut klappen. kauf dir ein gutes clicker-handbuch oder stöber mal vorher in einem entsprechendem forum daüber nach. der clicker scheint mir gerade richtig um mit so einem hund zu trainieren, vor allem sollte er dann auch konzentrierter werden.
sehr gut sind auch tricks für den beagle. das lastet ihn geistig aus, was ihn weit müder macht als jeder spaziergang. rolle, männchen, totstellen, giveme5, alles möglich, gibt entsprechende bücher dazu und auch in diesem oder anderen foren lassen sich anleitungen finden. geht besonders leicht mit dem clicker.
ignorier ihn wenn er dich so drangsaliert. nicht einmal ansehen. er kann echt nicht so auf deinen nerven herumtanzen. aber du mußt natürlich deine spiel- und übeinheiten trotzdem mit ihm machen, halt nicht zulange, damit er weder voll aufdrehen noch überfordert werden kann. und du bestimmst wo und wann und wielange, sonst wächst sich der zur nervensäge aus.
wieviel machst du pro tag mit ihm? ich meine körperlich. ist er zuwenig ausgelastet oder machst du vielleicht sogar zuviel mit ihm und er ist deshalb ständig auf hundert?
wann beginnt er diese schnapp-geschichten? nach einem hochgepushten spiel (ball, zerr, usw) oder wenn ihm langweilig ist? wenn er das wirklich nur aus "will haben" heraus macht, und durch kein ignorieren (nicht schimpfen, das gibt aufmerksamkeit, wenn auch negative) davon abzubringen ist und kein irgendwie unsicherer hund ist, würde ich ihn wahrscheinlich mit wasser anspritzen wenn er das macht. er sollte aber nicht irgendwie ängstlich sein, dann wäre diese behandlung ungeeignet.
du kannst übrigens auch parcours in deiner wohnung aufbauen und so zimmeragility mit ihm machen. allerdings keine hohen sprünge einbauen, er ist ja noch sehr jung, wirklich grad zum drübersteigen. aber du kannst ihn auch unter einem sessel durchkriechen lasse, für fortgeschrittene dann unter einem sessel der mit einem tuch verhängt ist, slalom zwischen irgendwelchen dingen die du aufstellst usw.

viel glück und erfolg beim bändigen deines gefleckten wildfangs (oder wie mein vater sagen würde: nur ein beagle ist ein hund.)

lg!
arakis
 
liebe arakis,

danke für Deine Tips!

In der Hundeschule arbeiten wir mit Aufmerksamkeitsgeräusch. Funktioniert so wie der Klicker, nur dass der Mensch selbst ein bestimmtes Geräusch macht anstatt dass der Klicker verwendet wird.

Ihm Tricks beizubringen werde ich versuchen. Hab mir schon von der Bibliothek ein Buch ausgeliehen. Mal schauen, ob es klappt.

Er ist bereits eine Nervensäge - seufz...

An den Tagen, an denen ich nachmittag arbeite (3/Woche) machen wir in der Früh unsere große Runde. Da gehen wir in den Wald und an einer Stelle darf er dann frei laufen und auf Baumstämmen balancieren. Anfangs hab ich das mit Leine gemacht. Jetzt macht er es von alleine ohne Leine. Bevor ich in die Arbeit fahre, gehe ich noch einmal 20/30 min. mit ihm. Wenn mein Lebensgefährte heim kommt, geht er mit ihm 20/30 min. spazieren und später am Abend, wenn ich nach Hause komme, gehe ich wieder so ca. 20/30 min. mit ihm. Während des Spazierganges üben wir gleich Leinenführigkeit und Ablenkung mit Leckerli, wenn andere Leute ohne oder mit Hunden vorbeigehen. Er will ja alle begrüßen und viele wollen das nicht. Bei Radfahrern ist das ja auch nicht ungefährlich. Manchmal klappt die Ablenkung mit Leckerli, dann wieder klappt es gar nicht.
An den Tagen, an denen ich vormittag arbeite (2x/Woche), gehen wir zeitig in der Früh 20/30 min. spazieren und wenn ich von der Arbeit heimkomme, dann machen wir unsere Riesenrunde und dann gehen wir später noch einmal 20/30 min.


Leider kann ich keinen Auslöser für das Schnappen finden. Angefangen haben sie an der erwähnten Stelle, wo er frei laufen darf. Er ist zu mir gelaufen und hat angefangen, her zu schnappen. Als ich geschimpft habe, war ihm das egal. Daraufhin hab ich mir gedacht, ich geh weg, weil er dann ja verstehen wird, dass ich gehe, weil er sich so aufführt. Daraufhin ist er mir aber nachgelaufen und hat weiter hergeschnappt. Ich hab es dann kaum geschafft, ihn anzuleinen. Ich hab mir gedacht, ich leine ihn an und wir gehen dann und vielleicht begreift er ja dann, dass er das nicht tun soll, aber das hat er nicht verstanden. Ein anderes Mal war zu Hause. Da hat er auch begonnen, her zu schnappen. Daraufhin bin ich aus dem Zimmer gegangen und hab die Tür zu gemacht. Das Ergebnis war Gebell. Als er aufgehört hat, zu bellen, bin ich wieder reingekommen. Sofort hat er wieder mit Schnappen begonnen. Gestern war der Höhepunkt. Ich hab ihn aus der Küche rausgeschickt. Er ist aber immer wieder reingekommen. Daufhin hab ich ihm dann die Zähne gezeigt. Vielleicht war das ja zu viel des Guten. Vermutlich hat er es als Drohung aufgefaßt und trotzdem nicht verstanden, was das Ganze soll. Jedenfalls hat er gestern dann zu meinem Gesicht geschnappt. Das gestern war vielleicht mein Fehler, aber die Male davor kann ich keinen Fehler finden. Da hatte ich nämlich nichts gemacht.

Wenn er etwas nicht ist, dann unsicher. Im Gegenteil. Er liebt es, andere Hunde zu unterbuttern und es ist ihm vollkommen egal, ob diese ihn anknurren oder durch Körpersprache zeigen, dass es ihnen reicht. Bis jetzt hat ihn zum Glück noch keiner verletzt, denn er hört nicht auf, zu sekkieren. Ich ziehe ihn dann immer weg, weil er einfach keine Ruhe gibt.

Das mit dem Parcour werde ich versuchen. Das hatte ich mir eh schon überlegt, nur bin ich nicht wirklich kreativ und mehr als eine Schachtel und ein Lavoir, wo ich ihn drüber- bzw. durchgeschickt habe, ist mir nicht eingefallen. Mal schauen, vielleicht fällt mir noch was ein.

Heute hat er mir wieder in die Wohnung gemacht und das, nachdem ich erst mit ihm draußen gewesen war. Das hat er aber nicht von Anfang an gemacht, also das in die Wohnung-machen. Er macht es auch nicht jeden Tag, glaube ich zumindestens. Ich überlege hin und her, ob es für ihn besser wäre, bei Menschen zu sein, wo den ganzen Tag Jemand zu Hause ist. Ins Tierheim kommt er auf keinen Fall mehr. Das hab ich ihm versprochen und das halte ich auch. Leider komme ich zu keinem Ergebnis bei meinen Überlegungen. Unsere Wohnung stinkt schon so, dass man Niemanden mehr reinlassen kann. Das Tolle ist ja, dass man es nicht sieht, wenn er wo hin uriniert hat und ihn nicht gerade dabei erwischt. Die Teppiche brauchen wohl eine Ganzheitsreinigung. Muss erst schauen, dass ich das irgendwie schaffe. Darum geht es aber nicht. Also nicht darum, dass die Wohnung stinkt, sondern darum, ob es für den Kleinen so schlimm ist, dass es für IHN besser wäre, ein anderes Zuhause zu finden. Ursprünglich war ja vorgesehen, dass ich ihn in die Arbeit mitnehme, aber da er zu bellen anfängt, sobald ich "meinen Bereich" verlasse und das muss ich doch des öfteren tun, kann ich ihn nicht mitnehmen.

Lg! Ich freue mich über weitere Tips, Ratschläge, Erfahrungsberichte, etc..
Danke!
vegi
 
Um ehrlich zu sein klingt das Alles so, als solltest du dir besser einen kompetenten Trainer( dann vielleicht besser keinen aus deiner HS, wenn du dir da so blöd vorkommst) nach Hause kommen lassen der die Situation vor Ort beurteilt. Das ist schon sehr verzwickt und aus der Ferne sicher nicht zu beurteilen! Denn selbst wenn du keine Auslöser erkennst, erkennt die vermutlich ein geschultes Auge von aussen!
Es ist einfach so, dass man als Mensch nunmal immer irgendwelche Fehler macht, die man aber nicht erkennt wenn man selbst mitten in der Situation steckt. Da kann ein Aussenstehender hilfreich sein und euch sicher einige Tips geben.

Aisha war übrigens als Welpe auch so überdreht...ich hab aber ganz klar den Fehler gemacht sie zu sehr zu beschäftigen. Ruhe in die Maus kam erst als ich das Aktivitätsniveau runtergeschraubt habe. Das war zwar anfangs extrem schwer, weil sie natürlich erstmal garnicht mehr wusste wohin mit ihrer Energie...habs aber ausgesessen und sie wurde ruhiger und gelassener.

Ich kann allerdings nicht beurteilen ob das bei euch auch der Fall ist. Soll daher also nur ein bisschen Mut machen.;)
Wie lang ist denn eure Riesenrunde so im Schnitt?

Lg, Tanja
 
Hallo,
hört sich ja ziemlich krass an. Zunächst mal würde ich sagen, nachdem der Kleine ja noch so jung ist, wird er sicher noch um einiges ruhiger werden, wenn er älter wird, ist ja sozusagen gerade in der Pubertät.
Wenn sein Geschnappe kein Spiel, sondern Ernst ist, ist das wohl ein Rangordnungsproblem und du musst ihm klarmachen, dass du das sagen hast
(er darf nicht aufs Sofa oder Bett, hat einen eigenen fixen Platz; sollte nachdem ihr gegessen habt sein Futter bekommen; darf erst nach dir durch die Tür).
Dann würd ich meinen du solltest die Teppiche vorerst mal wegräumen, sofern möglich. Meine Kleine hat auch mit vorliebe auf einen bestimmten Teppich gepinkelt, ich hab ihn einige Male gereinigt, aber mittlerweile hab ich ihn entsorgt. Jetzt ist sie stubenrein und ich hab nen neuen gekauft.
Wie lange ist er denn allein? Vielleicht kann er einfach noch nicht solange verhalten. Dass er mal reinmacht, gerade nachdem du warst, kommt bei jungen Hunden immer wieder mal vor.
Von der Beschäftigung her scheinst du genug zu machen. Hat er auch die Möglichkeit sich mit anderen Hunden auszutoben, dann nervt er dich vielleicht nicht so.
Ich hab eine 10 Monate alte Mudihündin, die hat glaub ich auch nen guten Schuß Terrier im Blut und ist entsprechend quirrlig und auch bellfreudig, aber ich hab den Vorteil, dass ich nen Garten und eine zweijährige Aussiehündin habe, dadurch reagiert sie ihre überschüssigen Energien nicht an mir ab.
Dass aus so einem kleinen Energiebündel nie ein ganz ruhiger Hund wird, damit
müssen wir uns wahrscheinlich abfinden.;)
 
Hallo,

danke für Eure Antworten ! 2 x/Woche ist er 8 Std. alleine und die restlichen 3 x 6 Stunden. Das gilt aber erst ab dieser Woche. Davor war er auch 2 x / Woche 8 Std. alleine und die anderen 3 Tage 4/5 Stunden.

Und - hätte Jemand einen Hundetrainer - bitte keine alte Schule- der ihn mir empfehlen kann? Hundetherapeut wäre sicher noch besser in diesem Fall.

Die Riesenrunde dauert ca. 1.30 - 2 Stunden.

Er hat, als ich Urlaub hatte und natürlich viel mehr Zeit für ihn hatte, nicht reingemacht. Als ich dann wieder zu arbeiten begonnen habe, hat er auch nicht gleich reingemacht, aber jetzt macht er so oft rein.

Selbst wenn ich zu Hause bin, zerlegt er die Dinge. Er sucht herum, bis er etwas findet.

Lg
vegi
 
hallo,

ich wunder mich nicht darüber, dass dieser junge beagle alles zerlegt, wenn er 8h allein ist.....wenn der hund ruhiger ist vielleicht, aber sicher nicht in seiner sturm u drang-phase.

ich würd sagen da fehlt die grunderziehung u die gehört schleunigst nachgeholt, mit viel konsequenz, vertrauen u spiel.

mit einem kompetenten trainer im einzelunterricht, nicht in der huschu.

bin leider nicht aus der gegend, sonst wüsste ich eine gute trainerin.

glg carmen
 
Hallo,
hört sich ja ziemlich krass an. Zunächst mal würde ich sagen, nachdem der Kleine ja noch so jung ist, wird er sicher noch um einiges ruhiger werden, wenn er älter wird, ist ja sozusagen gerade in der Pubertät.
Wenn sein Geschnappe kein Spiel, sondern Ernst ist, ist das wohl ein Rangordnungsproblem und du musst ihm klarmachen, dass du das sagen hast
(er darf nicht aufs Sofa oder Bett, hat einen eigenen fixen Platz; sollte nachdem ihr gegessen habt sein Futter bekommen; darf erst nach dir durch die Tür).

Dann würd ich meinen du solltest die Teppiche vorerst mal wegräumen, sofern möglich. Meine Kleine hat auch mit vorliebe auf einen bestimmten Teppich gepinkelt, ich hab ihn einige Male gereinigt, aber mittlerweile hab ich ihn entsorgt. Jetzt ist sie stubenrein und ich hab nen neuen gekauft.
Wie lange ist er denn allein? Vielleicht kann er einfach noch nicht solange verhalten. Dass er mal reinmacht, gerade nachdem du warst, kommt bei jungen Hunden immer wieder mal vor.
Von der Beschäftigung her scheinst du genug zu machen. Hat er auch die Möglichkeit sich mit anderen Hunden auszutoben, dann nervt er dich vielleicht nicht so.
Ich hab eine 10 Monate alte Mudihündin, die hat glaub ich auch nen guten Schuß Terrier im Blut und ist entsprechend quirrlig und auch bellfreudig, aber ich hab den Vorteil, dass ich nen Garten und eine zweijährige Aussiehündin habe, dadurch reagiert sie ihre überschüssigen Energien nicht an mir ab.
Dass aus so einem kleinen Energiebündel nie ein ganz ruhiger Hund wird, damit
müssen wir uns wahrscheinlich abfinden.;)

Das hast Du aber bestimmt nicht bei der Gerda gelernt...

In solchen Fällen, wie bei dem angesprochenen Hund kann das auch ganz schön nach hinten losgehen. Der Hund ist erstens schwerst unterfordert und zweitens hat er noch keine Ahnung, was er von seinem Menschen halten soll. Das Schnappen scheint mir eine Übersprungshandlung zu sein, vor allem, weils erstmalig beim Freilauf aufgetreten ist.

Ferndiagnosen sind wirklich schwierig aber für einen Hund, mit diesem Verhalten ists auch reine Glückssache den richtigen Trainer zu finden, da viel zu viele noch meinen, bei einem solchen Hund müsse man "durchgreifen" und ihm "zeigen, wer der Boss ist".

@Vegi: habt Ihr Euch eingehend mit den Bedürfnissen der beiden an der Mischung beteiligten Rassen beschäftigt? Denn wenn nicht, wirds höchste Zeit. Welcher Terrier war denn der Beagle-Lover?

LG
Ulli
 
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