jambalaika
Medium Knochen
Pallasathene, ich gebe dir in fast allen Punkten recht- bis auf eines:
eine Prüfung - bzw. ein Zertifikat als "Wisch" zu bezeichnen, ist eine Abwertung der Leistung derjenigen, die dafür auch eine Menge gearbeitet -und deshalb bestanden haben.
Meine Hunden kommen weder mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Straßenbahn, U-Bahn...), noch mit Menschenmassen oder Hundeansammlungen in Berührung.
Einen Hundeführerschein, der darauf ausgelegt wäre, ist (für uns)eine absolute Sinnlosigkeit. Denn letztlich müssten wir häufiger diese Form von Alltagssituationen bewältigen, um die Hunde daran zu gewöhnen.
Selbstverständlich können Veränderungen der Lebenssituation eintreten, in denen dann eine Gewöhnung daran sehr praktisch ist.
Gewöhnung heißt aber nicht zwangsläufig, dass sich der Hund auch wohl fühlt.
Ergo müsste ein Hundeführerschein individuell auf die Lebenssituation von Hund und Halter ausgerichtet sein.
Ich bin nicht sehr zuversichtlich, dass dies umsetzbar ist.
Zudem gibt es noch nicht einmal ein Qualitätssicherungssystem von Hundeschulen. Solange also die Rahmenbedingungen nicht geschaffen sind, wäre der Ruf nach einem Hundeführerschein doch wieder nur eine Form von Anlassgesetzgebung, die dann doch wieder die wesentlichen Bedürfnisse der Hunde nicht wirklich erfüllt.
Und man müsste sich das Ziel eines solchen Hundeführerscheins gut überlegen: was wird fokussiert? Die Erhöhung der Sicherheit im Umgang mit Hunden? Die Verbesserung der Lebensqualität?
Oder wollen wir schlichtweg Hunde kreieren, die uns die vermeintliche Sicherheit geben, dass sie in jeder Situation angepasst reagieren?
Ich behaupte mal aus meiner Sicht, dass viele Hunde auch aufgrund der hohen Umweltreize und Belastungen "verhaltensauffällig" sind.
Ein wenig vergleiche ich die Situation mit manchen Kindern, die aufgrund der hohen Anforderungen und Reizüberflutung erst behandlungsbedürftige Symptome entwickeln.
Übrigens: Grundverständnis für Bedürfnisse wurden bislang noch kaum über Reglements geweckt. Vielmehr durch langfristige Anreize und Aufklärung, die möglichst ohne Zwang und missionarischem Eifer auskommt.
Regeln für das Miteinander muss es geben - und das ist gut so.
Aber wenn die Regeln zu einem Selbstzweck werden und letztlich eine Flut von Kontrollsystemen nötig wird, um diese zu managen - verliert sich der Fokus auf das Wesentliche.
Liebe Grüße;
Michaela
eine Prüfung - bzw. ein Zertifikat als "Wisch" zu bezeichnen, ist eine Abwertung der Leistung derjenigen, die dafür auch eine Menge gearbeitet -und deshalb bestanden haben.
Meine Hunden kommen weder mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus, Straßenbahn, U-Bahn...), noch mit Menschenmassen oder Hundeansammlungen in Berührung.
Einen Hundeführerschein, der darauf ausgelegt wäre, ist (für uns)eine absolute Sinnlosigkeit. Denn letztlich müssten wir häufiger diese Form von Alltagssituationen bewältigen, um die Hunde daran zu gewöhnen.
Selbstverständlich können Veränderungen der Lebenssituation eintreten, in denen dann eine Gewöhnung daran sehr praktisch ist.
Gewöhnung heißt aber nicht zwangsläufig, dass sich der Hund auch wohl fühlt.
Ergo müsste ein Hundeführerschein individuell auf die Lebenssituation von Hund und Halter ausgerichtet sein.
Ich bin nicht sehr zuversichtlich, dass dies umsetzbar ist.
Zudem gibt es noch nicht einmal ein Qualitätssicherungssystem von Hundeschulen. Solange also die Rahmenbedingungen nicht geschaffen sind, wäre der Ruf nach einem Hundeführerschein doch wieder nur eine Form von Anlassgesetzgebung, die dann doch wieder die wesentlichen Bedürfnisse der Hunde nicht wirklich erfüllt.
Und man müsste sich das Ziel eines solchen Hundeführerscheins gut überlegen: was wird fokussiert? Die Erhöhung der Sicherheit im Umgang mit Hunden? Die Verbesserung der Lebensqualität?
Oder wollen wir schlichtweg Hunde kreieren, die uns die vermeintliche Sicherheit geben, dass sie in jeder Situation angepasst reagieren?
Ich behaupte mal aus meiner Sicht, dass viele Hunde auch aufgrund der hohen Umweltreize und Belastungen "verhaltensauffällig" sind.
Ein wenig vergleiche ich die Situation mit manchen Kindern, die aufgrund der hohen Anforderungen und Reizüberflutung erst behandlungsbedürftige Symptome entwickeln.
Übrigens: Grundverständnis für Bedürfnisse wurden bislang noch kaum über Reglements geweckt. Vielmehr durch langfristige Anreize und Aufklärung, die möglichst ohne Zwang und missionarischem Eifer auskommt.
Regeln für das Miteinander muss es geben - und das ist gut so.
Aber wenn die Regeln zu einem Selbstzweck werden und letztlich eine Flut von Kontrollsystemen nötig wird, um diese zu managen - verliert sich der Fokus auf das Wesentliche.
Liebe Grüße;
Michaela