organspende

Liebe Organspende-Ablehner,
bitte fasst das jetzt nicht als Kritik an eurer zutiefst persönlichen Entscheidung und Einstellung auf! Ich respektiere das absolut, auch wenn ich selbst anders darüber denke.
Ich finde nur die "Argumente" teilweise ziemlich schwach, bzw ist vieles, was hier als Argument angeführt wird, äußerst unklar, stark vereinfachte oder "übertriebene" formuliert.

Hirntote Schwangere können sogar Kinder austragen.

Das ist gelinde gesagt leicht übertrieben. Richtig ist: Es ist bereits gelungen, die Körperfunktionen von hirntoten Schwangeren durch intensivmedizinische Betreuung so lange Aufrecht zu erhalten, bis eine Entbindung des Kindes möglich war.
Quelle: http://www.bkk24.de/typo3/index.php?id=1735#c4
(Auf dieser Seite findet man überhaupt sehr viele verständlich formulierte Infos zur Organspende, von einer deutschen Versicherung. übrigens der 3. Link in der von Bettinusdan geposteten Google-Suche)

Immer wieder kommen Fehler bei der Feststellung des Hirntodes vor, und die Menschen wachen doch wieder auf.

Die "Feststellung des Hirntodes" läuft in Ö derzeit so ab:
Wenn der Patient zur potenziellen Spende freigegeben wird (siehe weiter unten), kommt der erste Neurologe und macht eine Reihe von Tests. Wenn die alle nicht den geringsten Funken Reaktion/Gehirnaktivität zeigen wird 6 Stunden lang ein EEG geschrieben, wenn da ebenfalls kein Funken einer Aktivität aufgezeichnet wird, kommt ein anderer Neurologe und macht nochmal die ganzen Tests. Erst dann wird der Hirntod festgestellt.
Die beiden Neurologen haben sonst NICHTS mit dem Notfallpatienten oder möglichen Empfängern zu tun.
(Quelle: Gespräch mit einem befreundeten Arzt, der früher im AKH auf der Unfall gearbeitet hat.)

Zeig mir bitte nur einen dokumentierten Fall, in dem ein nach diesen Richtlinien und Methoden diagnostizierter Hirntoter tatsächlich wieder aufgewacht ist, also das Bewußtsein wiedererlangt hat!



Ich verstehe zwar den Sinn, warum alle auf die Organspende verweisen und nach neuen Organspender suchen. Aber ich muss auch sagen, dass ich mit einem solchen Ausweis ein mulmiges Gefühl hätte! Schließlich weiß man nie, was die Sanis am Unfallort machen, wenn sie meinen Ausweis sehen.

Die Sanis machen garnix, die notfallversorgen dich höchstens (bei einen Unfall/Zwischenfall mit Hirntod-gefahr (Schädelverletzung!) kommt hoffentlich bald ein Notarzt dazu), und fahren dich ins KH.
Dann landet der Patient auf der Intensivstation wo lebenserhaltende Maßnahmen eingeleitet werden, dann stellt ein ARZT den Hirnschaden fest, und dass der Pat. womöglich als Organspender in Frage kommen könnte. Dann erst geht es um einen Organspendeausweis (man kann sich ja in D auch einzelne Organe aussuchen, die man (nicht) spenden will) oder einen Eintrag in der Widerspruchsdatenbank.
Dann wird der Patient abgeklärt: War er Raucher, Trinker, Drogenabhängig (Ausschlußgründe)? Welche Verletzungen an Organen liegen vor? Komplette Anamnese, Krankheitsgeschichte, andere Ausschlussgründe usw.
Wenn der Patient dann immernoch als Spender einzelner Organe in Frage kommt, wird eine Kompatibilitätsbestimmung (Lymphknotenentnahme) gemacht, um potentielle Empfänger zu bestimmen.
Das alles dauert zwischen 24 und 48 Stunden, in denen der Patient Intensivmedizinisch versorgt wird (Überwachung aller Vitalfunktionen, Herzlungenmaschine, Ernährung über die Vene,...), wie im (künstlichen) Koma.
Und nur wenn dann ein passender Empfänger gefunden wurde, kommen erst die Neurologen um einen tatsächlichen Hirntod festzustellen. (siehe oben)
(Quelle: wieder der befreundete Arzt - ich weiß, einen Unbekannten zu zitieren ist nicht grad seriös, ich bin mir aber sicher, dass man diese Infos auch wo nachlesen kann, ich werd nacher noch einen Link raussuchen)


Oder vielleicht werden die Maschinen ausgeschalten, wenn man im Koma liegt.
Koma ist was anderes als Hirntod. http://de.wikipedia.org/wiki/Koma
Im Koma gibt es eine Gehirnaktivität, wenn auch eingeschränkt oder gestört. (Die scheint auf einem EEG auf)
Was mit dir passiert, wenn du im Koma liegst, entscheiden deine Angehörigen bzw. eine Patientenverfügung.



Ich weiß, das ist ein ziemlich emotionales Thema, das mit viel Unbehagen verbunden ist und ich respektiere da wirklich jedermannes/fraues Entscheidung, und wenn sie nur auf einem "ich will das einfach nicht"-Gefühl beruht. (Ich will zb. gern Organspenderin sein, kann mir aber nicht vorstellen, meinen Körper nach meinem Tod im Ganzen zum Sezieren der MedUni zu vermachen. Nur wegen einem komischen Gefühl.)
Ich finde den Gedanken von Bettinusdan, dass man sich mit so einer seltsamen Entscheidung rechtzeitig und intensiv auseinandersetzt sehr gut, nur wenn das sachlich und auf Grund von Fakten passieren soll, dann muss man sich auch wirklich die Fakten anschauen, und nicht nur die dramatischen Schlagzeilen, finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß, das ist ein ziemlich emotionales Thema, das mit viel Unbehagen verbunden ist und ich respektiere da wirklich jedermannes/fraues Entscheidung, und wenn sie nur auf einem "ich will das einfach nicht"-Gefühl beruht.

Viel von diesem Unbehagen kommt von irgendwelchen Angstmacher-Seiten im Internet.

Natürlich ist das eine persönliche Entscheidung die zu respektieren ist, ABER: ich würde es nur konsequent finden wenn man dann auch ablehnt Organe zu EMPFANGEN.
 
ich bezweifle, um ehrlich zu sein, dass man bei einem obdachlosen gleich verfahren würde in dieser situation, wie mit dem zb bundespräsidenten...

das aber liegt nicht am prinzip des ganzen sondern an der praxis

Was für ein Unsinn! :rolleyes:
Es ist sogar viel wahrscheinlicher, dass ein Bundespräsident zum Organspender wird, als ein Obdachloser, einfach aufgrund des allgemeinen Gesundheitszustandes, der Rekonstruierbarkeit der Krankheitsgeschichte und der Belegbarkeit des nicht Vorhandenseins von Ausschlussgründen.
(jetz mal ganz davon abgesehen, dass bei uns immernoch Obdachlose auf der Straße sterben während die Leut vorbeigehen, es also garnicht "rechtzeitig" auf die Intensivstation schaffen, während für den Präsidenten sicher sehr schnell ein Notarzt da wäre.)
 
Meine Freundin hat nach einem schweren Unfall fast 3 Monate an einer Maschine gehangen.. Heute arbeitet sie wieder in ihrem alten Beruf als OP Schwester und ist ohne bleibende Schäden gesund...

Es sagt sich so leicht, ich will an keine Maschine.. Aber sterben will auch niemand... ;)
Meine Freundin hatte zu diesem Zeitpunkt auch schon einen Organspende- Ausweis, wurde trotzdem nicht abgeschaltet und hat dank der Maschinen, und natürlich guten Ärzten, überlebt... ;)

Lebenserhaltende Maschinen sind ein NoGo für mich, also nicht mehr selbsständig atmen könnte, der Kreislauf ohne ständige Unterstzützung nicht funken würde zb...lebensrettend ist etwas anderes, dagegen hab ich nix.
 
Liebe Organspende-Ablehner,
bitte fasst das jetzt nicht als Kritik an eurer zutiefst persönlichen Entscheidung und Einstellung auf! Ich respektiere das absolut, auch wenn ich selbst anders darüber denke.
Ich finde nur die "Argumente" teilweise ziemlich schwach, bzw ist vieles, was hier als Argument angeführt wird, äußerst unklar, stark vereinfachte oder "übertriebene" formuliert.



Das ist gelinde gesagt leicht übertrieben. Richtig ist: Es ist bereits gelungen, die Körperfunktionen von hirntoten Schwangeren durch intensivmedizinische Betreuung so lange Aufrecht zu erhalten, bis eine Entbindung des Kindes möglich war.
Quelle: http://www.bkk24.de/typo3/index.php?id=1735#c4
(Auf dieser Seite findet man überhaupt sehr viele verständlich formulierte Infos zur Organspende, von einer deutschen Versicherung. übrigens der 3. Link in der von Bettinusdan geposteten Google-Suche)



Die "Feststellung des Hirntodes" läuft in Ö derzeit so ab:
Wenn der Patient zur potenziellen Spende freigegeben wird (siehe weiter unten), kommt der erste Neurologe und macht eine Reihe von Tests. Wenn die alle nicht den geringsten Funken Reaktion/Gehirnaktivität zeigen wird 6 Stunden lang ein EEG geschrieben, wenn da ebenfalls kein Funken einer Aktivität aufgezeichnet wird, kommt ein anderer Neurologe und macht nochmal die ganzen Tests. Erst dann wird der Hirntod festgestellt.
Die beiden Neurologen haben sonst NICHTS mit dem Notfallpatienten oder möglichen Empfängern zu tun.
(Quelle: Gespräch mit einem befreundeten Arzt, der früher im AKH auf der Unfall gearbeitet hat.)

Zeig mir bitte nur einen dokumentierten Fall, in dem ein nach diesen Richtlinien und Methoden diagnostizierter Hirntoter tatsächlich wieder aufgewacht ist, also das Bewußtsein wiedererlangt hat!





Die Sanis machen garnix, die notfallversorgen dich höchstens (bei einen Unfall/Zwischenfall mit Hirntod-gefahr (Schädelverletzung!) kommt hoffentlich bald ein Notarzt dazu), und fahren dich ins KH.
Dann landet der Patient auf der Intensivstation wo lebenserhaltende Maßnahmen eingeleitet werden, dann stellt ein ARZT den Hirnschaden fest, und dass der Pat. womöglich als Organspender in Frage kommen könnte. Dann erst geht es um einen Organspendeausweis (man kann sich ja in D auch einzelne Organe aussuchen, die man (nicht) spenden will) oder einen Eintrag in der Widerspruchsdatenbank.
Dann wird der Patient abgeklärt: War er Raucher, Trinker, Drogenabhängig (Ausschlußgründe)? Welche Verletzungen an Organen liegen vor? Komplette Anamnese, Krankheitsgeschichte, andere Ausschlussgründe usw.
Wenn der Patient dann immernoch als Spender einzelner Organe in Frage kommt, wird eine Kompatibilitätsbestimmung (Lymphknotenentnahme) gemacht, um potentielle Empfänger zu bestimmen.
Das alles dauert zwischen 24 und 48 Stunden, in denen der Patient Intensivmedizinisch versorgt wird (Überwachung aller Vitalfunktionen, Herzlungenmaschine, Ernährung über die Vene,...), wie im (künstlichen) Koma.
Und nur wenn dann ein passender Empfänger gefunden wurde, kommen erst die Neurologen um einen tatsächlichen Hirntod festzustellen. (siehe oben)
(Quelle: wieder der befreundete Arzt - ich weiß, einen Unbekannten zu zitieren ist nicht grad seriös, ich bin mir aber sicher, dass man diese Infos auch wo nachlesen kann, ich werd nacher noch einen Link raussuchen)



Koma ist was anderes als Hirntod. http://de.wikipedia.org/wiki/Koma
Im Koma gibt es eine Gehirnaktivität, wenn auch eingeschränkt oder gestört. (Die scheint auf einem EEG auf)
Was mit dir passiert, wenn du im Koma liegst, entscheiden deine Angehörigen bzw. eine Patientenverfügung
.



Ich weiß, das ist ein ziemlich emotionales Thema, das mit viel Unbehagen verbunden ist und ich respektiere da wirklich jedermannes/fraues Entscheidung, und wenn sie nur auf einem "ich will das einfach nicht"-Gefühl beruht. (Ich will zb. gern Organspenderin sein, kann mir aber nicht vorstellen, meinen Körper nach meinem Tod im Ganzen zum Sezieren der MedUni zu vermachen. Nur wegen einem komischen Gefühl.)
Ich finde den Gedanken von Bettinusdan, dass man sich mit so einer seltsamen Entscheidung rechtzeitig und intensiv auseinandersetzt sehr gut, nur wenn das sachlich und auf Grund von Fakten passieren soll, dann muss man sich auch wirklich die Fakten anschauen, und nicht nur die dramatischen Schlagzeilen, finde ich.

Und um meinen Angehörigen die Entscheidung abzunehmen, hab ich eine Patienten verfügung
 
Lebenserhaltende Maschinen sind ein NoGo für mich, also nicht mehr selbsständig atmen könnte, der Kreislauf ohne ständige Unterstzützung nicht funken würde zb...lebensrettend ist etwas anderes, dagegen hab ich nix.

Das sehe ich auch so.... dann habe ich deinen Beitrag falsch aufgefasst, dass du gegen jede Lebensrettende Maschine bist....
 
liebe organspende-ablehner,
bitte fasst das jetzt nicht als kritik an eurer zutiefst persönlichen entscheidung und einstellung auf! Ich respektiere das absolut, auch wenn ich selbst anders darüber denke.
Ich finde nur die "argumente" teilweise ziemlich schwach, bzw ist vieles, was hier als argument angeführt wird, äußerst unklar, stark vereinfachte oder "übertriebene" formuliert.



Das ist gelinde gesagt leicht übertrieben. Richtig ist: Es ist bereits gelungen, die körperfunktionen von hirntoten schwangeren durch intensivmedizinische betreuung so lange aufrecht zu erhalten, bis eine entbindung des kindes möglich war.
Quelle: http://www.bkk24.de/typo3/index.php?id=1735#c4
(auf dieser seite findet man überhaupt sehr viele verständlich formulierte infos zur organspende, von einer deutschen versicherung. übrigens der 3. Link in der von bettinusdan geposteten google-suche)



die "feststellung des hirntodes" läuft in ö derzeit so ab:
wenn der patient zur potenziellen spende freigegeben wird (siehe weiter unten), kommt der erste neurologe und macht eine reihe von tests. Wenn die alle nicht den geringsten funken reaktion/gehirnaktivität zeigen wird 6 stunden lang ein eeg geschrieben, wenn da ebenfalls kein funken einer aktivität aufgezeichnet wird, kommt ein anderer neurologe und macht nochmal die ganzen tests. Erst dann wird der hirntod festgestellt.
Die beiden neurologen haben sonst nichts mit dem notfallpatienten oder möglichen empfängern zu tun.
(quelle: Gespräch mit einem befreundeten arzt, der früher im akh auf der unfall gearbeitet hat.)

zeig mir bitte nur einen dokumentierten fall, in dem ein nach diesen richtlinien und methoden diagnostizierter hirntoter tatsächlich wieder aufgewacht ist, also das bewußtsein wiedererlangt hat!





Die sanis machen garnix, die notfallversorgen dich höchstens (bei einen unfall/zwischenfall mit hirntod-gefahr (schädelverletzung!) kommt hoffentlich bald ein notarzt dazu), und fahren dich ins kh.
Dann landet der patient auf der intensivstation wo lebenserhaltende maßnahmen eingeleitet werden, dann stellt ein arzt den hirnschaden fest, und dass der pat. womöglich als organspender in frage kommen könnte. Dann erst geht es um einen organspendeausweis (man kann sich ja in d auch einzelne organe aussuchen, die man (nicht) spenden will) oder einen eintrag in der widerspruchsdatenbank.
Dann wird der patient abgeklärt: War er raucher, trinker, drogenabhängig (ausschlußgründe)? Welche verletzungen an organen liegen vor? Komplette anamnese, krankheitsgeschichte, andere ausschlussgründe usw.
Wenn der patient dann immernoch als spender einzelner organe in frage kommt, wird eine kompatibilitätsbestimmung (lymphknotenentnahme) gemacht, um potentielle empfänger zu bestimmen.
Das alles dauert zwischen 24 und 48 stunden, in denen der patient intensivmedizinisch versorgt wird (überwachung aller vitalfunktionen, herzlungenmaschine, ernährung über die vene,...), wie im (künstlichen) koma.
Und nur wenn dann ein passender empfänger gefunden wurde, kommen erst die neurologen um einen tatsächlichen hirntod festzustellen. (siehe oben)
(quelle: Wieder der befreundete arzt - ich weiß, einen unbekannten zu zitieren ist nicht grad seriös, ich bin mir aber sicher, dass man diese infos auch wo nachlesen kann, ich werd nacher noch einen link raussuchen)



koma ist was anderes als hirntod. http://de.wikipedia.org/wiki/koma
im koma gibt es eine gehirnaktivität, wenn auch eingeschränkt oder gestört. (die scheint auf einem eeg auf)
was mit dir passiert, wenn du im koma liegst, entscheiden deine angehörigen bzw. Eine patientenverfügung.



Ich weiß, das ist ein ziemlich emotionales thema, das mit viel unbehagen verbunden ist und ich respektiere da wirklich jedermannes/fraues entscheidung, und wenn sie nur auf einem "ich will das einfach nicht"-gefühl beruht. (ich will zb. Gern organspenderin sein, kann mir aber nicht vorstellen, meinen körper nach meinem tod im ganzen zum sezieren der meduni zu vermachen. Nur wegen einem komischen gefühl.)
ich finde den gedanken von bettinusdan, dass man sich mit so einer seltsamen entscheidung rechtzeitig und intensiv auseinandersetzt sehr gut, nur wenn das sachlich und auf grund von fakten passieren soll, dann muss man sich auch wirklich die fakten anschauen, und nicht nur die dramatischen schlagzeilen, finde ich.

danke
 
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