Conny30
Super Knochen
Ich glaube mich zu erinnern, dass es anfangs so war, dass der Weltboxverband zwar bestätigt hat, dass er aufgrund "medizinischer Untersuchungsergebnisse" Imane Khelif ausgeschlossen hat, aber keinerlei Angaben dazu gemacht hat, welcher Art diese medizinischen Untersuchungsergebnisse waren.Das wurde doch gleich zum Anfang gemacht, als die Olympiade losging, was dann bestritten wurde.
Das ist aus Sicht des Weltboxverbandes natürlich nachvollziehbar und wurde wahrscheinlich auch im Sinne der Fairness gegenüber der Boxerin so gehandhabt. Nur hat das natürlich zu Spekulationen geführt. Rückblickend wäre es wohl besser gewesen, wenn gleich klar gesagt worden wäre, dass Testosteronspiegel und Chromosomensatz zu dieser Entscheidung geführt haben. Punkt, basta, mehr ist nicht von öffentlichem Interesse und hat in der Öffentlichkeit nichts zu suchen.
Dieser - zum Glück sehr seltene - Gendefekt, ist eine Form der Intersexualität und kommt unabhängig davon, ob Eltern miteinander verwandt sind oder nicht, hin und wieder vor.Auch das ist falsch. Er hat einen Gendefekt aufgrund dessen, weil seine Eltern Cousine und Cousin sind. Das ist ja nicht selten, dass in diesen Ländern Verwandte miteinander heiraten.
Die betroffenen Menschen werden bei der Geburt tatsächlich meist als Mädchen identifiziert und merken erst im Laufe der Pubertät, dass da "etwas anders" ist, weil sich keine Brüste entwickeln und keine Periode einsetzt. Heißt, dass Fr. Khelif höchstwahrscheinlich seit Geburt als Mädchen (und später eben Frau) gelebt hat, sich damit auch identifiziert und daher eine Frau ist - aber eben eine Frau mit "biologischen Besonderheiten", die mMn dazu hätten führen müssen, dass sie in Kraftsportarten nicht bei den Frauenbewerben antreten darf.
MMn trägt für das Disaster einzig und alleine das IOC die Verantwortung. Auch dort muss man ja wissen, dass es Intersexualität gibt und dass es Frauen gibt, die aufgrund biologischer Gegebenheiten über die Kraft eines Mannes verfügen. Das einfach zu ignorieren ist für mich unverständlich und führt dann zu genau den Problemen, die da rausgekommen sind (und Imane Khelif war da ja auch kein Einzelfall, es gab ja noch eine zweite intersexuelle Boxerin, die ebenfalls eine Goldmedaillie gewonnen hat).
Liebe Grüße, Conny