Offener Brief von Clarissa von Reinhardt an Martin Rütter

flyinggirl

Super Knochen
Offener Brief an Herrn Rütter vom 16.11.2014


Sehr geehrter Herr Rütter,

da ja gerne einmal eine kritische Anmerkung auf ihrer Seite verschwindet, wähle ich jetzt diesen Weg: Heute Morgen sah ich in einer Wiederholungssendung Ihren Beitrag beim VIP Hundeprofi , in dem Sie einen jagdlich motivierten Schäferhundmischling der Moderatorin Barbara Hahlweg trainierten.

Nachdem ich ja schon von Wurfketten und Wasserpistolen in ihren Sendungen ja nicht gerade verwöhnt bin und Ihr Training ja deshalb für alles andere als GEWALTFREI halte, so war ich heute doch massiv entsetzt über den Einsatz des Sprühhalsbandes .Ihre halbherzig versuchte Warnung, dass ein Hund vollkommen verschüchtert werden könnte, wenn er vorher nicht Alternativverhalten aufgebaut hätte, hat mich auch nicht überzeugt.
Wenn Sie solche Dinge einsetzen müssen, so habe ich doch ernste Zweifel, ob Sie überhaupt die Grundsätze der modernen Lerntheorien bei Hunden verstanden haben oder jetzt versuchen, sich dem mexikanischen „Kollegen“ mit Einschaltquoten anzunähern, denn fachlich sind doch diese Einsätze nach heutiger moderner Erziehung vollkommen daneben…und der Einsatz dieser Dinge im Fernsehen (bedenken Sie die Nachahmer, die darin ihre Wunderwaffe sehen ) ist brandgefährlich für die Traumatisierung unzähliger Hunde…aber na klar, Herr Rütter und seine Trainer stehen dann diesen Menschen wieder gern zur Seite..wenn sie nicht im Tierheim landen, weil sie dann endgültig unhandelbar werden.

Diesem jungen agilen Hund , der ach so „respektlos“ ist, nur weil er hochspringt in seiner Freude, dass es raus geht (ja natürlich kann und sollte man daran arbeiten, aber Respektlosigkeit erkenne ich darin nicht !) , diesem Hund wird jetzt im Antijagdtraining nicht der Ton, nicht Stufe 1, sondern die von Ihne „volle Packung“ genannt, gegeben.
Der erste Sprühstoß gerät schon zeitlich daneben, weil der Hund ja bereits im Zurückkommen war …na traumhafte Verknüpfungen !! (Ironie) …dann muss die Hündin mit Versuch 2 unsicher gemacht werden (schon diese Wortwahl!) um dann bei Versuch 3 sich hinter ihrem Frauchen zu verstecken, beschwichtigend, ängstliche Körperhaltung , die Welt nicht mehr verstehend … um ihr das „Jagen madig zu machen“…

Es tut mir leid, Herr Rütter … als Fachmann haben Sie sich damit nicht erwiesen , zumindestens nicht als einer, der heute modern und gewaltfrei (gewaltfrei ist ,wohlgemerkt, nicht als antiautoritäre Wattebauschwerfergeschichte zu verstehen) arbeitet.
Und Frau Hahlweg möchte ich fragen, ob sie ihre Kinder auch so aversiv erziehen würde, wenn die ein Problemverhalten zeigen … und warum sie es zuläßt, dass man ihren Hund so verunsichert. Ich hätte bereits bei dem Versuch die Hundeschule verlassen ..denn Hundetrainer ist bis heute kein geschützter Begriff und es kann jeder werden, der es sich zutraut…so viel zu Fachleuten .. sie müssen keine Ausbildung haben…
Ein Schelm, der sich jetzt Böses denkt…

Zu diesem Thema gibt es eine schöne Veröffentlichung, die ich Ihnen hier nicht vorenthalten möchte..

Köpfchen statt Knöpfchen...das gilt auch für die viel gepriesenen Sprühhalsbänder, die in verschiedenen Ausführungen den Markt erobert haben. Spätestens seit uns Hunde-Nanny Katja Geb-Mann allwöchentlich im deutschen Fernsehen vorführt, wie jeder Hund, ganz gleich welches Problem er seinen Haltern vermeintlich oder tatsächlich bereitet, mit Einsatz einer Fernbedienung in das Verhalten gepresst werden kann, das Herrchen oder Frauchen beliebt, finden die Halsbänder, die einen angeblich völlig harmlosen Spraystoß von sich geben, steigenden Absatz.

Doch schon der gesunde Menschenverstand lässt einen aufhorchen, wenn Hersteller und Anwender behaupten, dass der jederzeit auszulösende Sprühstoß für den Hund „gar nicht schlimm“ sei. Da fragt man sich doch selbst nach nur kurzem Nachdenken, wie es denn möglich sein soll, instinktive, genetisch fixierte Verhaltensweisen wie zum Beispiel das Jagdverhalten durch etwas zu unterdrücken, das dem Hund gar nichts ausmacht?! Dem Hundehalter wird generös angeboten, das Gerät doch selbst mal in die Hand zu nehmen oder um den Hals zu legen, während der Trainer den Auslöser betätigt... und tatsächlich,so schlimm war das doch gar nicht. Ein kurzes „Zischhhh“ mit etwas feucht-kalter Luft. „Ja“, bestätigt der überzeugte Hundehalter, „das war gar nicht schlimm.“ Was Hersteller und Trainer jedoch geflissentlich verschweigen (aus Unwissenheit oder in betrügerischer Absicht?!), ist die Tatsache, dass plötzlich auftretende, nicht eindeutig zuzuordnende Zischlaute beim Hund als Angst auslösende, sogar lebensbedrohliche Laute abgespeichert sind, bei denen sofort die Flucht ergriffen werden muss. Jeder kennt den Anblick eines Hundes, der sich selbst im Körbchen `zig mal um die eigene Achse dreht, bevor er sich schließlich gemütlich niederlegt. Es handelt sich bei dieser Verhaltensweise um ein Erbe aus den Zeiten, in denen der Hund noch weitgehend draußen in Freiheit lebte. Bevor er sich hinlegte, drehte er sich mehrfach im Gras oder Laub, um die ausgesuchte Liegestelle als ungefährlich abzusichern. Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. Biologisch sinnvoll... und diesen genetisch fixierten, Angst auslösenden Zischlaut bringen wir Menschen nun in den unmittelbaren Kopfbereich des Hundes! Und drücken vielleicht gleich mehrfach das Auslöseknöpfchen, worauf der Hund ganz leicht nicht nur in Angst, sondern sogar in Panik versetzt werden kann – ohne die Möglichkeit, sich durch die Flucht zur retten!
Eigentlich ist dieser Umstand allein schon Grund genug, niemals zu erlauben, dass einem uns
anvertrauten Lebewesen ein solches Gerät angetan (im wahrsten Sinne des Wortes!) wird. Es gibt aber noch mehr Probleme: Der Hund weiß nie, wann und vor allem warum der Sprühstoß ausgelöst wird, befindet sich also in ständiger Erwartungsunsicherheit.

Wer wissen möchte, wie sich das anfühlt, dem empfehle ich folgendes Eigenexperiment, das nicht in Anwesenheit eines Hundes durchgeführt werden sollte, damit dieser nicht unnötig verunsichert wird: Bitten Sie ein Familienmitglied oder einen Freund, Sie wirklich stark zu erschrecken, zum Beispiel durch einen lauten Schrei oder dadurch, dass er plötzlich die Stereoanlage zu voller Lautstärke aufdreht oder zwei Töpfe aufeinander schlägt, wenn Sie gerade überhaupt nicht damit rechnen, sich zum Beispiel entspannt im Sessel zurücklehnen oder gerade mit Freunden Karten spielen. Das Experiment sollte mindestens mehrere Stunden, am besten ein oder zwei Tage dauern und der Schreckreiz sollte in dieser Zeit mehrfach ausgelöst werden – ohne dass Sie wissen, wann dies sein wird. Sie werden merken, dass der eigentliche Reiz, wenn er dann endlich auftritt, bei weitem nicht so schlimm zu ertragen ist, wie die zermürbende Warterei auf ihn. Obwohl man ihn fürchtet, wünscht man ihn schon beinahe herbei in der Hoffnung, dann wieder eine Weile Ruhe zu haben, was aber nicht so ist, da er kurz nach dem Auftreten ein zweites oder drittes Mal ausgelöst wird und dann wieder stundenlang gar nicht, ganz wie es Ihrem Helfer beliebt. Keine angenehme Vorstellung, nicht wahr?!

Aber es gibt noch weitere Probleme. Gleich mehrere ergeben sich aus der Tatsache, dass Hunde über gedankliche Verknüpfung lernen. Trägt der Hund das Halsband und erhält den Sprühstoß, wenn er zum Beispiel auf mehrfachen Zuruf nicht kommt, so möchte der Mensch ihm damit zeigen, dass er dafür mit Schreckreiz bestraft wird, dass er ungehorsam ist. Es kann aber gut sein, dass er in genau diesem Moment zu einem kleinen Kind, einem Jogger oder einem anderen Hund schaut – und den Strafreiz damit verbindet. Das Ergebnis ist dann ein Hund, der noch immer nicht besser auf Abruf reagiert, dafür aber Ängste, evtl. sogar durch die Angst ausgelöste Aggressionen, gegen das entwickelt, was er gerade sah.
Die Hundehalter sind dann ratlos, weil ihr Hund „plötzlich“ kleine Kinder meidet oder Jogger anknurrt, mit denen er doch bisher bestens auskam. Viele solcher Beispiele finden sich in meiner Hundeschule ein, erst kürzlich ein Rhodesian Ridgeback Rüde, dessen Sprühhalsband immer ausgelöst wurde, wenn er zum Wildern durchbrennen wollte. Bei diesen Spaziergängen war allerdings auch immer seine Gefährtin, der Zweithund der Familie, anwesend. Die Halter kamen nun nicht wegen des unerwünschten Jagdverhaltens zu mir in die Hundeschule, mit dem sie sich inzwischen abgefunden hatten, sondern weil der Rüde seit Wochen die Nähe der Hündin mied. Immer wenn diese den Raum betrat oder sich, so wie früher, zu ihm kuscheln wollte, verließ er mit ängstlichem Gesichtsausdruck das Zimmer und das konnte man sich nicht erklären... Was hatte man diesen beiden Hunden angetan! Welche Gefühle wurden in den Tieren ausgelöst?! Der Rüde hatte nun Angst vor seiner Gefährtin, die er früher heiß und innig liebte, während diese nicht verstehen konnte, weshalb er, der vorher immer leidenschaftlich mit ihr spielte und tobte, sie jetzt mied. Die gleiche Trainerin, die den Einsatz des Sprühhalsbandes empfohlen hatte, empfahl jetzt übrigens, einen der Hunde abzugeben, weil die Tiere sich unterschiedlich entwickelt hätten und einfach nicht mehr gut zueinander passen würden. Die Ängste des Rüden erklärte sie über die angeblich dominante Ausstrahlung der Hündin. Man könnte weinen, wenn man Hunden mit einem solchen Schicksal gegenüber steht – oder es packt einen einfach nur die Wut.

Die Probleme gehen noch weiter, denn nichts generalisiert sich bei Hunden so schnell, wie
Geräuschangst. Nicht nur dieser Rüde, sondern auch zahlreiche andere Hunde entwickeln nach Einsatz des Sprühhalsbandes Ängste vor allen möglichen Geräuschen. Das Öffnen einer kohlesäurehaltigen Getränkeflasche, das Zischen von heißem Fett in der Pfanne, Knall- und Schussgeräusche, die dem Hund vorher egal waren, versetzen ihn jetzt in Angst und Schrecken. Der oben erwähnte Ridgeback Rüde zum Beispiel verzog sich mit eingezogener Rute unter den Tisch des Besprechungsraums, als ich eine Wasserflasche öffnete. Dies tat ich nicht, weil ich Durst hatte – trauriger Weise gehört es inzwischen schon fast zum Standardprogramm beim ersten Kennenlernen und Analysieren eines mir vorgestellten Hundes auszutesten, ob er schon mit Sprühhalsband gearbeitet wurde und welche Wunden dies an seiner Seele hinterlassen hat. Die Halterin war auch sehr erstaunt, als ich ihr nach dem „Flaschentest“ auf den Kopf zusagte, dass an ihrem Hund sicher schon mit Sprühhalsband gearbeitet worden war. Das wollte sie mir eigentlich gar nicht erzählen, weil sie schon gehört hatte, dass ich gegen den Einsatz dieser Geräte bin. Nachdem ich sie auf die Reaktion ihres Hundes hingewiesen hatte, war sie sehr betroffen. Und wütend, nachdem ich ihr erklärte, weshalb ihr Rüde jetzt Angst vor der Hündin und vor allen möglichen Geräuschen hatte. Wütend auf die Trainerin, die sie auf diese „unerwünschten Nebenwirkungen“ nicht
aufmerksam gemacht, sondern immer erklärt hatte, wie harmlos der Einsatz des Gerätes sei. Für mich stellt sich die Frage, ob Kollegen, die es einsetzen, um diese Nebenwirkungen nicht wissen, oder ob sie diese bewusst verschweigen, weil kaum jemand bereit wäre, den Einsatz zu erlauben, wenn sie bekannt wären. Und ich stelle mir die Frage, was von beiden eigentlich schlimmer ist...

Last not least gibt es Probleme mit der Technik. Es soll schon vorgekommen sein, dass das Gerät durch andere Funkfrequenzen oder sogar die Fernbedienung eines in der Nähe befindlichen Halsbandes an einem anderen Hund ausgelöst wurde. Der Strafreiz wird dann also einem Hund verabreicht, der einfach nur herumsteht oder gerade spielt oder sonst etwas tut. Das steigert die Erwartungsunsicherheit natürlich noch mehr und erhöht die Trefferquote auf Fehlverknüpfungen immens. Zusätzlich löst es nicht immer zuverlässig aus, kann zum Beispiel durch Wetterlagen mit feuchter Luft (Nebel, Regen) verzögert oder gar nicht reagieren. Schließlich zeigt es auch nicht an, wann die Batterie leer ist, wodurch es passieren kann,dass der Auslöser gedrückt wird und nichts geschieht. Dann käme man durch das Ausbleiben des Strafreizes (wenn der Hund denn überhaupt verstanden hätte, wofür er eigentlich bestraft werden soll) in den Bereich der variablen Bestätigung, was das unerwünschte Verhalten sogar noch verstärkt. Der Hund würde nämlich lernen, dass er das Verhalten nur immer wieder zeigen muss, bis er schließlich wieder zum Erfolg (in diesem Fall das Ausbleiben des Strafreizes und die erfolgreiche Durchführung des Verhaltens) kommt.

Man kann es also drehen und wenden, wie man will: Sprühhalsbänder sind ganz und gar nicht harmlos, im Gegenteil sogar sehr gefährlich. Manche Hunde werden durch sie so verunsichert, dass sie in die so genannte erlernte Hilflosigkeit fallen, was zur Folge hat, dass sie kaum noch Aktionen zeigen oder Handlungen anbieten, weil sie in ständiger Angst vor dem für sie unkalkulierbaren Strafreiz leben. Um diesen Tieren – und ihren verzweifelten Haltern – zu helfen, braucht es ein meist lang angelegtes, gut durchdachtes Training, das den Hund aus dieser erlernten Hilflosigkeit und seinen vielfältigen Ängsten wieder herausholt.

Sprühhalsbänder gaukeln dem Hundehalter vor, mal eben schnell per Fernbedienung eine Lösung für vermeintliche oder tatsächlich entstandene Probleme zu haben. Aber so einfach ist das nicht. Hunde sind uns anvertraute, fühlende und denkende Lebewesen, die nicht beliebig manipulierbar sind und deren Lernverhalten sich von dem unseren ganz erheblich unterscheidet. Ich kann deshalb nur dringend empfehlen, jeden Ausrüstungsgegenstand und jede Methode, der/ die durch Hersteller oder Trainer empfohlen wird, vor Anwendung am Hund genau zu prüfen, sich gut zu informieren und im Zweifelsfall nach dem guten alten Motto zu entscheiden, das auch für unsere Hunde gelten sollte: Was Du nicht willst, das man Dir tu, das füg auch keinem anderen zu.


© Clarissa v. Reinhardt
animal learn


P.S.: Hiermit lade ich alle Hundefreunde ein, bei der Verbreitung dieses Textes zu helfen. Ich erlaube als Autorin ausdrücklich, ihn (vollständig und unverändert und unter Nennung der Quelle) auf anderen Homepages zu veröffentlichen, auszudrucken und zu verteilen oder auf ihn hinzuweisen. Je mehr Menschen um die Tücken und Gefahren des Sprühhalsbandes wissen, je mehr Hunden bleibt dessen Anwendung – hoffentlich – erspart. Ein herzliches DANKE an jeden, der diesen Text weiter gibt.
 
Die Quelle wäre interessant, sprich woher wurde das kopiert? :)
Auf der Homepage finde ich es nicht und auf die Schnelle auch nicht im Netz.
 
Komisch auf der HP oder auf der Facebook-Seite von Animal-Learn steht nix dergleichen oder hab ichs einfach nicht gefunden.
Bin immer mißtrauisch bei solchen Quellen. Möglicherweise benutzt jemand C.v.R. für eine öffentliche Kritik. :cool:
 
Sehr gut beschrieben, warum man solche Hilfsmittel einem Hund nicht antun sollte.. und auch sehr mutig, dies öffentlich zu tun..

Leider ist es heute wirklich so, dass sich viele Hundetrainer als Hunde Spezialisten bezeichnen dürfen, ohne wirklich Ahnung davon zu haben.. und vermutlich ist es vielen Hundetrainern gar nicht bewusst, was sie mit solchen Hilfsmitteln den Hunden antun, anstatt sie zu erziehen.. Zudem für einen unerfahrenen HH nicht immer einfach, bei der Vielzahl von Hundetrainern, herauszufinden, wer etwas taug und wer nicht.

Ich hätte schon bedenken, sobald Hilfsmittel angewendet werden, weil ich der Meinung bin, dass eine gute Erziehung ohne Hilfsmittel auskommen sollte..
 
Naja - grundsätzlich kommts aufs Hilfsmittel/den Einsatz an. Ich glaub schon das es Hunde gibt, wo eine Situation derart verfahren ist das man zB zu Anfangs nur mit Beisskorb, Halti,....arbeiten kann. Wobei das jetzt nicht auf den oben geschilderten Fall zutrifft - grundsätzlich würd ich Hilfsmittel im Allgemeinen aber nicht verteufeln.
 
Ich hab die Sendung mit dem Rütter nicht gesehen ... Sind da vorher alle gängigen Antijagdtrainingsmethoden gescheitert oder hat der gleich mit dem Sprühhalsband begonnen ?
Da ich ja selbst mit einer Jägerin "gesegnet" bin und es aber ohne "Fernsteuerung" geschafft habe, sie ohne Leine laufen zu lassen, ja ich muss sie immer beobachten und sobald sie in den Jagdmodus umschaltet sofort rufen und bestätigen, aber das muss man ja auch wenn man Knöpferl drückt, also wo ist der Vorteil ? Und schief gehen kann beides und der Hund kann trotzdem losstarten und verschwinden. Und wenn ich keine Lust habe mich auf sie zu konzentrieren oder abgelenkt bin, kommt sie halt an die lange Leine.

Wenn dann soll der Hund gefälligst auf mich sauer sein und wissen wer schuld daran ist, dass er nicht seiner Jagdlust nachkommen kann, und nicht durch für ihn nicht nachvollziehbare Geräusche und Effekte an seinem Körper !
Grundsätzlich war mir der Rütter bis dato ja nicht unsympathisch :o.

Im übrigen gibt es sehr viele Hunde die binnen kürzester Zeit checken, ob sie das Teil oben haben oder nicht , muss man denen dann das Teil sein Leben lang rauftun ?
 
Ich hab die Folge zufällig gesehen und war ehrlich gesagt selbst ziemlich baff, das er sowas verwendet. Die Hündin war wohl ein ehemaliger Straßenhund von einer Orga, aber jetzt sonst nicht besonders auffällig. Der Jagdtrieb war wirklich sehr ausgeprägt (erbeutet hat sie wohl noch kein Tier, aber in der Fernsehausstrahlung war sie einmal relativ nah dran).

Ich weiß aber, das es davor schon Folgen gegeben hat, die hab ich aber nicht gesehen - insofern kann ich nicht wirklich sagen was/wie vorher trainiert wurde. Es gab auf jeden Fall Schleppleinentraining (ich bilde mir ein auch das Sprühhalsband wurde an der Schleppleine verwendet, bin mir aber jetzt nicht ganz sicher).

Rütter hat zwar wiederholt, dass man sowas zuhause nicht nachmachen sollte, das ganz viel falsch verknüpft werden kann usw usw....aber ich war trotzdem negativ überrascht, dass er so etwas anwendet. Bin aber was Anti-Jagdtraining betrifft zu sehr Laie um wirklich mitreden zu können.
 
Ich bin letztlich auch Laie und mir ist auch klar, dass jeder Hund anders ist ... und was mit meinem geklappt hat muss noch lange nicht mit einem anderen klappen ! Mittlerweile achtet sie mehr drauf wo ich bin , wie ich reagiere usw. als mein Rüde den ich schon seit Welpenalter hab :D.

Nur wenn es nicht geklappt hätte, wäre ich dennoch niemals auf die Idee Sprühhalsband gekommen , dann wärs halt ein Leben an der Schleppi geworden, soll nix ärgeres passieren , auch wenn ich ein absoluter Verfechter von Freilauf bin ...
 
ich weiß zB dass das bei meinem Hund voll ins Auge gehen würde. Der ist 1. leicht zu verunsichern und ist 2. schwer zu händeln wenn er verunsichert ist. Ein versehentlicher Kontakt mit einem elektrischen Weidezaun hat uns länger beschäftigt und doch einiges an Arbeit gemacht. An die Auswirkungen von so einem Halsband will ich da gar nicht erst denken.
 
Die Frau hat die Gabe, etwas was man in 5 Sätzen sagen könnte, in einem ganzen Roman zu schreiben. Aber die Beste Aussage überhaupt ist:

"....Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. "
Also ab heute liebe Leute, zum öffnen von Dosen oder Flaschen mit Kohlensäurenhaltigen Getränken und allen anderen was "zischt", bitte in den Keller gehen, damit Wuffi kein "Schlangentrauma" bekommt. :eek:

(Zudem ist die Aussage mit der Schlange beim Hinlegen, schon wieder so ein Märchen)
 
Die Frau hat die Gabe, etwas was man in 5 Sätzen sagen könnte, in einem ganzen Roman zu schreiben. Aber die Beste Aussage überhaupt ist:

"....Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. "
Also ab heute liebe Leute, zum öffnen von Dosen oder Flaschen mit Kohlensäurenhaltigen Getränken und allen anderen was "zischt", bitte in den Keller gehen, damit Wuffi kein "Schlangentrauma" bekommt. :eek:

(Zudem ist die Aussage mit der Schlange beim Hinlegen, schon wieder so ein Märchen)

Dieses Kohlensäurezisch-Trauma kriegt Hund ja nur wenn er zuvor mit Sprühhalsband bearbeitet wurde;)

Und ja du hast recht sie schießt weit über das Thema hinaus ...
 
Naja - grundsätzlich kommts aufs Hilfsmittel/den Einsatz an. Ich glaub schon das es Hunde gibt, wo eine Situation derart verfahren ist das man zB zu Anfangs nur mit Beisskorb, Halti,....arbeiten kann. Wobei das jetzt nicht auf den oben geschilderten Fall zutrifft - grundsätzlich würd ich Hilfsmittel im Allgemeinen aber nicht verteufeln.

Beißkorb/Maulkorb würde ich nicht als Hilfsmittel, sondern als Vorsichtsmaßnahme sehen..

Und beim Halti habe ich keine Ahnung, kann mir aber auch nicht wirklich vorstellen, für welches Problem es eingesetzt werden soll.. zudem hört man oft negatives, weil falsch angewendet.. Da kommt es vermutlich auf das Problem und die Rasse an :confused:.. Wobei ich es mir auch nicht für einen BM vorstellen könnte.. ;)
 
Ich hab die Sendung mit dem Rütter nicht gesehen ... Sind da vorher alle gängigen Antijagdtrainingsmethoden gescheitert oder hat der gleich mit dem Sprühhalsband begonnen ?
Da ich ja selbst mit einer Jägerin "gesegnet" bin und es aber ohne "Fernsteuerung" geschafft habe, sie ohne Leine laufen zu lassen, ja ich muss sie immer beobachten und sobald sie in den Jagdmodus umschaltet sofort rufen und bestätigen, aber das muss man ja auch wenn man Knöpferl drückt, also wo ist der Vorteil ? Und schief gehen kann beides und der Hund kann trotzdem losstarten und verschwinden. Und wenn ich keine Lust habe mich auf sie zu konzentrieren oder abgelenkt bin, kommt sie halt an die lange Leine.

Ich habe auch so ein Exemplar daheim und handhabe es genauso wie du! Klappt wunderbar!
 
Die Frau hat die Gabe, etwas was man in 5 Sätzen sagen könnte, in einem ganzen Roman zu schreiben. Aber die Beste Aussage überhaupt ist:

"....Sollte beim Drehen ein Zischlaut (zum Beispiel von einer Schlange) zu hören sein, würde er sich durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen. "
Also ab heute liebe Leute, zum öffnen von Dosen oder Flaschen mit Kohlensäurenhaltigen Getränken und allen anderen was "zischt", bitte in den Keller gehen, damit Wuffi kein "Schlangentrauma" bekommt. :eek:

(Zudem ist die Aussage mit der Schlange beim Hinlegen, schon wieder so ein Märchen)

Leider ist das nicht so lustig wie du es hier darstellst:(. Ich habe eine Hündin aus dem Tierschutz Spanien und die reagiert genau auf diese Geräusche extrem gestresst und panisch. Dosen öffnen steht in der Stressliste an oberster Stelle!!!!
 
Endlich weiß ich übrigens warum sich meine Hunde x-mal rumdrehen wenn sie es sich in meinem Bett gemütlich machen , sie vertreiben die Schlangen - so ein Glück aber auch , dann ist mein Bett wenigstens schlangenfrei, wenn ich schlafen gehe ...
 
ich denke es kommt immer auf den Hund an.

Ich habe unserem Jungspund auch schon den Schlüsselbund nachgeschmissen, als er einfach nicht aufgehört hat zu bellen. Es geht
ja nicht darum das Tier zu treffen, nur es abzulenken/ zu irritieren.
Auf weitere Distanzen und wenn der Hund auf Durchzug geschaltet hat,
gibt es nur wenige Möglichkeiten sich durchzusetzen.

Bei Wasserspritzen sehe ich keine Gefahr, dass das zu psychischen Schäden führen kann. Ist halt das Gegenteil von positiven (Leckerlie_)Erfahrungen.
Meiner Sternenkatze habe ich mit einer kalten Dusche ein für alle Mal den
Bereich der Garageneinfahrt verleidet - und darüber war ich heilfroh.

Wenn solche Mittel zum Ziel führen ist doch alles gut. Wenn nicht, dann bleibt die lebenslange Schleppleine als letzte Konsequenz.
 
Oben