Grundsätzlich ist der Begriff Dissidenzverein ja diskriminierend gemeint und wird heute meist nur mehr von ewiggestrigen Großverbandsfunktionärsbonzen verwendet. Oder vom Hl. Georg auf Kreuzzug.
Natürlich unterscheiden sich da seriöse und weniger seriöse Vereine (Zucht und Ausbildung) mit unterschiedlichsten Motiven, aber weil sich ein Verein nicht unter dem Dach von ÖKV oder VDH ansiedeln will, ist dessen Motivation ja noch keine schlechte.
Ein Verein - egal, wie groß er ist - ist dennoch nur ein Verein. Auch dann, wenn er sich Verband oder Verbandskörperschaft nennt. Und oft führen ja vereinsinterne Streitereien und Machtkämpfe, sowie Mobbing und andere "Nettigkeiten", wie sie ja nicht nur in Hundevereinen üblich sind, erst zur Abspaltung dieser sog. Dissidenzvereine. Da aber zumindest der ÖKV für jrde Rasse nur einen Verein unter seinem Dach duldet, bleibt diesen Abspaltungen dann ja nur der Weg, ihr Überleben als Verein außerhalb der von der FCI anerkannten Dachverbände zu versuchen und sich möglicherweise auch einem international tätigen Nicht-FCI Verband anzuscließen.
Klar gibts manche, die nur einen Verein gründen, um ihre selbst vermehrten Welpen besser (sprich mit selbstgestrickten Papieren) verscherbeln zu können und ihrem Treiben so einen seriöseren Anstrich geben zu können. Aber für solche wäre der Begriff der Dissidenz dann wohl auch nicht wirklich zutreffend. Und solange das Gesetz hier keine eindeutigeren Unterscheidungen trifft, um Mißbrauch zu verhindern (schließlich handelt es sich hier nicht um Brauseschlürfervereine sondern um solche, die sich mit der Zucht und dem Verkauf von Lebewesen beschäftigen), ist es wohl auch nicht immer klug, sie als Gauner oder Betrüger zu bezeichnen (auch wenn sies 100mal sind),
ÖKV und VDH haben beide im Laufe der Zeit schon jede Menge an sog. Dissidenzvereinen in ihre Reihen aufgenommen. Inklusive des Vorstands, der Funktionäre, Ausbilder, Zuchtwarte und natürlich vieler Mitglieder. Entweder als Zuchtvereine für bisher noch nicht vereinsmäßig betreute Rassen oder als Zugänge zu den großen Ausbildungsvereinen ÖGV, ÖRV und ÖHV. Z.B. sind viele Abgänge des eigentlich größten "Dissidenzvereins" (der ÖHU) heutzutage große und starke Ortsgruppen in den Verbandskörperschaften des ÖKV.
Auch werden regelmäßig immer wieder Richter der ÖHU nach kurzer Umschulung in den Dienst des ÖKV übernommen.
Also sind die Grenzen zwischen "gutem" ÖKV/VDH und "böser" Dissidenz oft nicht ganz so klar und eindeutig zu ziehen bzw. zu erkennen. Gestern "böse" und heute "gut" ist oft nur eine Frage von ein paar veränderten Buchstaben im Vereinsnamen. ;-)