So, jetzt geb ich da auch meinen Senf dazu, vor allem, weils ja bereits erfolgreich überstanden ist.
IMHO gibts keine "schonendere" Narkose, denn JEDE Narkose muß verstoffwechselt werden. Deswegen ist es auch bei Tieren(und auch Menschen) mit Leber- oder Nierenproblemen ein höheres Risiko.
Klar gibts Rassen, die auf den einen oder anderen Wirkstoff problematisch reagieren und auch Individuen, die allergisch reagieren. Ich hab sowas schon bei einem Hengst miterlebt, der kastriert werden sollte und fast auf die SEDIERUNG eingegangen wäre. Deswegen ist es auch unrealistisch zu glauben, daß eine reine Sedierung "besser" ist (abgesehen davon, daß das bei HD nicht zugelassen ist, da dort die Muskeln wirklich voll und ganz relaxiert sein müssen).
Es gibt allerdings sehr wohl Unterschiede in der Dosierbarkeit. Und wie die Narkose wieder "aufgehoben" werden kann.
Rein prinzipiell sind Inhalationsnarkosen (also die, die über die Atemwege kommen mit Maske und/oder Tubus) leichter zu dosieren, da sie relativ direkt reagieren. Auch ist da meist die Überwachung besser, da von Haus aus mehr Apparate vorhanden sein müssen. Aber ich hab auch schon Fälle erlebt (meine eigene Katze!), die trotzdem auch nach so einer Narkose fast draufgegangen wären und künstlich beatmet werden mußten.
Auch sind die Medikamente nicht immer so "harmlos", wie sie dargestellt werden und manche Wirkstoffe von früher sind inzwischen streng verboten, weil man draufgekommen ist, daß sie stark leberschädigend sind.
Injektionsnarkosen (also Spritze) kann man auch nochmal grad unterteilen in welche mit Antidot und welche ohne. Erstere sind im Notfall (also bei Überdosierungen) natürlich deutlich angenehmer, weil man sie "unschädlich" machen kann. Auch bei sehr großen, schweren Hunden ist das sicher angebracht, weil die ja nicht im Körberl heimgetragen werden können.
Aber auch letztere sind nicht schlecht, wenn man damit umgehen weiß. Meist sind sie deutlich günstiger und für eine Kurznarkose, wie HD-Röntgen, Zahnsteinentfernung, etc... sehr beliebt.
Ich weiß von Studien aus der Humanmedizin, wonach die Zwischenfallsrate bei Narkosen NICHT vom NarkoseMITTEL abhängt, sondern nur davon, wie vertraut der Anästhesist mit dem jeweiligen Mittel ist. Klar sind viele "moderne" Narkosemittel "einfacher" in der Anwendung, aber man muß sich mit JEDEM Mittel vertraut machen und es hat sich gezeigt, daß Erfahrung durch nichts zu ersetzen ist. Also grad in dem Bereich ist es schwierig und tw. eher kontraproduktiv "immer am neuesten Stand" zu sein, denn dann fehlt die jeweilige Erfahrung mit den Mitteln.
Insgesamt ist es aber so, daß es nicht umsonst den Fach(tier)arzt für Anästhesie gibt und das Kapitel recht komplex ist. Leider viel zu komplex, um zu sagen: Inhalation = gut, Injektion = schlecht.
Aber wie bereits erwähnt: die auf der Uni im Röntgeninstitut machen das seit vielen Jahren fast täglich, da wissen die TierPLEGER die Dosierungen schon besser, als manch frischgflachter TA draußen. Und für schwierige Fälle gibts auch noch die Anästhesie, die sie um Hilfe bitten können. Und wenn was schief geht, sind wohl kaum so viele TÄ zur Notversorgung zur Verfügung wie dort.
Ein gewisses Restrisiko bleibt immer, aber das ist das Leben: eindeutig lebensgefährlich und endet zu 100% tödlich.
Kathi (die deswegen allerdings auch NIE eine unnötige OP machen lassen würde, wie Brustvergrößerung, Nasenschönheitskorrektur, etc...)