Michael Grewe

Auch wenn's jetzt schon total off topic ist, aber ist der Mensch nicht auch in gewisser Hinsicht noch ein "Tier"?
Sicher kann er abstrahieren. Aber sind seine Beweggründe nicht doch noch "tierisch"? (ich weiß nicht, ob ich mich jetzt gut ausgedrückt habe, aber gerade im emotionalen Bereich ist ja die Herkunft - siehe Gehirn - noch vom Tier abzuleiten)
Ein Hund kann nicht abstrahieren. Aber wie weit kann sich ein Hund dank der Domestikation evolutionär in dieser Hinsicht weiter entwickeln?
Der wird doch nicht auf dem Stand von Wölfen stehenbleiben?
Ich weiß, irgendwie geistert durch mein Hirn "Der Planet der Affen".
Aber könnte es nicht sein, dass sich auch Hunde in einer gewissen Art und Weise "weiterentwickeln"?

Klar haben Hunde im Laufe ihrer Entwicklung Verhaltensweisen entwickelt, die dem Einfluß der Menschen zuzuschreiben sind. Die sich vom Wolf deutlichst unterscheiden. Haushund ist schlicht kein Wolf.

Schon die Wortwahl "auf dem Stand der Wölfe stehenbleiben" impiziert eine Art Wertung aus menschlicher Sicht. Die hat aber in der Biologie keinen Bestand.

Was Wolf an Instinkten und Können in seinem natürlichen Lebensbereich braucht, hat sich entwickelt. Was Haushund in seinem natürlichen Lebensbereich braucht - und das ist nunmal nicht die Wildnis, sonst wäre er kein Hund sondern ein Wolf - hat sich auch entwickelt.

Irgendwie kommts mir vor, alls wollten viele Menschen bei Hunden mit dem Wort "klug" immer näher auf die Menschliche Denkebene und zwar quasi wertend.

Ich werte einen Hund nicht ab, wenn ich sage er abstrahiert nicht etc etc. Diese Art Wertung existiert im Tierbereich doch gar nciht. Nur im Bereich der Menschen.

Einem Hund ist nicht klarzumachen, dass er zu dick und weniger fressen soll, schlicht und einfach: für diese Art von Begreifen ist der Hund nicht gemacht.

Genausowenig wie er begreift, dass Sahnetorte für ihn ungesund ist, Schwimmen im Winter seinen alten Knochen schadet, sowenig begreift er, dass den HH fast der Herzschlag trifft, wenn er zwei Stunden eine Spur verfolgt und weg ist, sowenig frotzelt er den HH, sowenig macht er was zu fleiß, sowenig...sowenig...sowenig....

Er möchte einfach machen was seine Triebe und Instinkte befriedigt, was ihm Spaß macht, was sich toll anfühlt und das nach Möglichkeit immer, ohne Einschränkung und genau wann und wo er will...

Das ist doch eigentlich genug Gemeinsamkeit mit uns Menschen;):D
 
Das Buch kenn ich nicht, CDs schon.
Der Umgang mit dem Hund ist erschreckend lieblos und wenig positiv für den Hund.

Mahh. das Wort Grenze kann ich im Zusammenhang mit Erziehung schon nicht mehr hören, egal ob menschlich oder tierisch. Das klingt so nett und lieblich, aber definiert einfach nur was man will (erlaubt) und was nicht. Und diese Grenze wird ziemlich einseitig von demjenigen gesetzt der die Macht bezw. das Bestimmungsrecht hat.

Grenzen sind wichtig, sonst kann eine Gesellschaft nicht zusammen leben...und Grenzen lernt man am Leichtesten, wenn man noch "jung" ist, was den Hund betrifft, ist es noch wichtiger, Grenzen zu setzen...oder willst du deinen Hund Schafe jagen sehen, oder Hühner reißen, oder Jogger vom Rad runter holen, all das macht ein Hund nicht, wenn er gelernt hat, Grenzen zu respektieren...dafür muss er das aber erst lernen..

ich verstehe nicht, warum in der heutigen Zeit, alles was eigentlich wichtig für ein gesundes Zusammen leben, sofort als Agression und Unterdrückung gesehen wird...Es hat doch Grenzen setzen absolut nichts mit Macht zu tun...es ist zum Wohle eines guten Miteinanders wichtig...Grenzen zu setzen...
 
ich habe jetzt bi9s ende der seite 6 gelesen bzw überflogen.

wenn ich meinen hund, mit der aussicht auf ein leckerli an einer situation vobeilocke, dann ist das nicht gleichbedeutend mit einer betästigung, die dieses leckerli rechtfertigt.

es ist nicht ganz einffach, eigentlich sehr schwierig, im richtigen augenblick zu bestätigen. dazu braucht es einen beobachter = trainer, denn sonst funktioniert es nicht.
ich habe nicht bemerkt, warum die linkswendung mit meinem hund zu einem stolperstein (für mich) wurde. ich ahtte das gefühl alles richt zu machen. das war meine körpersprache, die mein hund nicht einordnen konnte. eine kleine korrektur und mein hund hat großartig mitgespielt.

ich kann niemanden erklären, wie leid mir mein hund tut, was meine körpersprache betrifft, weil ich weiß wie wichtig das für ihn ist. ich kann sie ihm nicht mehr bieten und suche täglich nach möglichkeiten, dass er mich besser versteht.

die meisten hier sind auf zwei beinen unterwegs und haben ihren körper unter kontrolle (der auch mitspielt), ich brauch ganz andere strategien, aber ich liebe meinen hund so sehr, dass ich bis jetzt immer einen weg gefunden habe.

alles was sanft ist, hat meinen vorzug, aber es kann genauso ins auge gehen, wenn es falsch angewendet wird wie jede andere erziehung. fällt nur nicht so schnell auf.

und vollkommen egal, welche erziehungsmethode man bevorzugt, es dauert......
 
Grenzen sind wichtig, sonst kann eine Gesellschaft nicht zusammen leben...und Grenzen lernt man am Leichtesten, wenn man noch "jung" ist, was den Hund betrifft, ist es noch wichtiger, Grenzen zu setzen...oder willst du deinen Hund Schafe jagen sehen, oder Hühner reißen, oder Jogger vom Rad runter holen, all das macht ein Hund nicht, wenn er gelernt hat, Grenzen zu respektieren...dafür muss er das aber erst lernen..

ich verstehe nicht, warum in der heutigen Zeit, alles was eigentlich wichtig für ein gesundes Zusammen leben, sofort als Agression und Unterdrückung gesehen wird...Es hat doch Grenzen setzen absolut nichts mit Macht zu tun...es ist zum Wohle eines guten Miteinanders wichtig...Grenzen zu setzen...

Hier kann ich mich zu 100% anschließen und mein Hund weiß ganz genau, was erlaubt ist, was grade noch toleriert ist und was tabu ist. Das ist ein Lernprozess, der meist ein ganzes Hundeleben lang nicht aufhört.



Ich möchte aber auch noch kurz auf das Posting von Perro eingehen, denn dazu fällt mir immer wieder eine Situation aus unseren Agitraining ein: Wir üben den Slalom, der von Gina im Grunde schon richtig verstanden wurde und sie ihn auch richtig gelaufen ist.

An einem Tag hatten wir die Situation, dass sie immer wieder an der viertletzten Stange aus dem Salom rausgelaufen ist. Daraufhin hat uns unser Trainer einmal ganz genau beobachtet und zwar eher mich. Fakt war, dass genau an der viertletzten Stange eine kleine Bodenvertiefung war, ich dadurch mit der Hand geschlenkert habe und so der Gina signalisiert habe, aus dem Slalom rauszulaufen.

Beim nächsten Durchgang habe ich mich - auf Anweisung unseres Trainers - unter Kontrolle gehalten, hatte die Hand am Oberschenkel angelegt und Gina ist nicht rausgelaufen.

Fakt aus der Geschichte, durch die Bodenvertiefung, das Schlenkern meiner Hand, habe ich Gina per Körpersprache signalisiert, dass sie hier ausfädelt. Eine wahnsinnig kleine und minimalistische Geste meinerseits war die Ursache.

Und noch zu Grewe... ich kenn ihn nicht, lese hier von ihm zum ersten Mal, aber was ich hier an Input bekomme, beflügelt mich nicht, mich näher damit zu beschäftigen. Denn ich liebe meinen Hund viel zu sehr und könnte nicht lieblos mit ihr umgehen, denn das würde sie mir furchtbar krumm nehmen bzw. an unserem gegenseitem Vertrauen würden Brüche entstehen.

Meine Gina ist sehr sensibel, reagiert auf minimalistische Signale meiner Körpersprache und das Vertrauen, das sie in mich hat, will ich niemals nicht erschüttern oder gefährden.
 
Beim nächsten Durchgang habe ich mich - auf Anweisung unseres Trainers - unter Kontrolle gehalten, hatte die Hand am Oberschenkel angelegt und Gina ist nicht rausgelaufen.

Eine Nebenfrge: Steht der Slalom bei Euch immer an der selben Stelle? Wäre das nicht der Fall, wäre die Vertiefung immer wieder an einer anderen Slalomstelle...

LG

F-K

Nein, der Slalom ist nicht immer an der gleichen Stelle. Damals stand er aber bei zwei Trainings an der gleichen Stelle. Ich habe aber dadurch gelernt, auch darauf zu achten.
 
Bis jetzt hat Grewe für mich nicht den Eindruck (im Buch!) gemacht, dass er "lieblos" mit Hunden umgehen oder dies fordern würde.
Ich möchte jetzt keine Verteidigerin für ihn sein. Nur das, was ich bisher von ihm gelesen habe, erscheint einleuchtend. Und da ging es hauptsächlich um Trainingsmethoden. Allerdings ohne auch nur ein Wort von brutalen Methoden à la Teletakt oder so zu erwähnen.
Bisher las ich nur über das Grenzensetzen und über diverse Methoden, die im Hundetraining angewandt werden, welche er kritisiert. Wobei auch hier anzumerken ist, dass er recht wohl Ausnahmen gelten läßt, wo auch für ihn jede Methode im Akutfall anwendbar ist. (so auch das Vorbeilocken)
Ich habe gestern über die zweite Methode gelesen, also die Desensibilisierung und Gegenkonditionierung. Das ist eine Methode, der auch er einiges abgewinnen kann, allerdings nicht ohne darauf hinzuweisen, dass es eine sehr langwierige Geschichte ist, dass sie sehr störanfällig ist, wobei dann im Falle der Störung wieder von Beginn an angefangen werden muss. Dass sie aber für so manche Hunde gut passt, das ist zu lesen.

Interessant, dass er beim dritten Punkt, der Konfliktannahme, die Bindung ins Spiel bringt.
Übrigens das, was auch hier im Forum oft zu lesen ist, dass also gute Bindung nicht durch Leckerligabe und Spielzeug zu erreichen ist, sondern auf echtem Vertrauen basiert. Sicherheit, Fairness, Ansprache, Schutz, Trost, Zärtlichkeit, Zuwendung. Dazu gehört für Grewe aber auch ein "Recht auf stabile Begrenzung", wo der Hund sich in einem fixen, für ihn sicheren Rahmen bewegt.
 
Grenzen sind wichtig, sonst kann eine Gesellschaft nicht zusammen leben...und Grenzen lernt man am Leichtesten, wenn man noch "jung" ist, was den Hund betrifft, ist es noch wichtiger, Grenzen zu setzen...oder willst du deinen Hund Schafe jagen sehen, oder Hühner reißen, oder Jogger vom Rad runter holen, all das macht ein Hund nicht, wenn er gelernt hat, Grenzen zu respektieren...dafür muss er das aber erst lernen..

ich verstehe nicht, warum in der heutigen Zeit, alles was eigentlich wichtig für ein gesundes Zusammen leben, sofort als Agression und Unterdrückung gesehen wird...Es hat doch Grenzen setzen absolut nichts mit Macht zu tun...es ist zum Wohle eines guten Miteinanders wichtig...Grenzen zu setzen...

:)Jau.

Vielleicht kann man ja auch statt Grenzen setzen sagen, festlegen was erlaubt bzw. nicht erlaubt ist. Für mich hat "Grenzen" auch nicht a priori einen negativen Beigeschmack aber für andere wohl schon.

Einem Kind erklärt man was erlaubt und was nicht erlaubt ist, so gut es möglich ist, manchmal ist das nicht möglich, da logischerweise die Einsicht fehlt, da ist man gezwungen einfach festzulegen.

Einem Hund bringt man bei, was erlaubt bzw. nicht erlaubt ist.

Wie sollte der Hund sich auch sonst orientieren?????

Die erste Grenze die ein HH zieht, ist ja wohl die Stubenreinheit.

Wie immer man es formuliert, jeder HH bringt dem Hund bei, dass "Auscheidungen":p in der Wohnung nicht gewünscht sind

Lockerer (und kürzer) gesagt: Hund lernt es ist nicht erlaubt in der Wohnung zu pinkel und zu sch......

Da zieht doch jeder HH eindeutig eine Grenze.?
 
bei "lieblos" bist aus menschlicher sicht recht schnell angelangt beim hund.

das er teletak nicht erwähnt, wundert mich jetzt nicht, würde ja niemand lesen wollen.
ich kenne ihn auch nicht, denke aber das was hier anhand der reaktionen auf ihn so kommt, auch darauf verzichten zu können.

lesen tut sich das alles immer sehr "annehmbar", was so in der praxis passiert bleibt oft verborgen.

ich hab auch immer gedacht ich muss meinen hunden "grenzen" setzen, im sinne von bis hierher und nicht weiter, aber mittlerweile weiss ich, dass es bei mir bloss bei einer, hoffentlich guten, führung bleiben wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die erste Grenze die ein HH zieht, ist ja wohl die Stubenreinheit.

Wie immer man es formuliert, jeder HH bringt dem Hund bei, dass "Auscheidungen":p in der Wohnung nicht gewünscht sind

Lockerer (und kürzer) gesagt: Hund lernt es ist nicht erlaubt in der Wohnung zu pinkel und zu sch......

Da zieht doch jeder HH eindeutig eine Grenze.?

hunde die von beginn an nach draussen können, sind sehr schnell sauber, ohne das man gross dahinter sein muss, meiner erfahrung nach.
 
hunde die von beginn an nach draussen können, sind sehr schnell sauber, ohne das man gross dahinter sein muss, meiner erfahrung nach.

Das dachte ich auch, bis die ersten kühlen Regentage kamen und wir uns stundenlang drinnen aufhielten. Dann zeigte sich, dass mein Jüngster von Stubenreinheit, zurückhalten oder melden keine Ahnung hatte. Da musste ich von vorne anfangen mit ihm, und jetzt ist er 7 Monate und ich trau ihm immer noch nicht zu 100%. Zum Glück ist es bald wieder Sommer ;)
 
mein erster welpe war ein harter knochen, der kam quasi schon sauber von der züchterin, im dezember, und das klappte auch zu hause weiterhin, allerdings bekam der auch genug gelegenheit sich zu leeren.
 
Zuletzt bearbeitet:
mein erster welpe war ein harter knochen, der kam quasi schon sauber von der züchterin, im dezember, und das klappte auch zu hause weiterhin.

Wie es beim Züchter war, weiß ich nicht, ich holte ihn im Juli und er lebte großteils im Garten, rein kam er nur zum schlafen, die Tür stand offen und er lief nach Lust und Laune raus und rein. Im Herbst dann das böse Erwachen, siehe oben :o
 
vom 2 welpen red ich eh nicht. die kam von einem privaten th, und hat sich grundsätzlich alles für drinnen aufgehoben.

da waren dann halt nachschichten angesagt, aber ich hatte von anfang an nicht das temperament da eine grosse sache draus zu machen.

hab ich sie dabei erwischt, gings kurz vor die tür, so quasi da hat das zu passieren, ansonsten hab ich halt sauber gemacht und gut wars.
 
ich hab auch immer gedacht ich muss meinen hunden "grenzen" setzen, im sinne von bis hierher und nicht weiter, aber mittlerweile weiss ich, dass es bei mir bloss bei einer, hoffentlich guten, führung bleiben wird.

hunde die von beginn an nach draussen können, sind sehr schnell sauber, ohne das man gross dahinter sein muss, meiner erfahrung nach.

Die gute Führung eines Hundes bedeutet - für mich - dass der Hund lernt, was ist erlaubt, was ist nicht erlaubt, denn nur dann kann er sich orientieren, nur dann kann das Team Mensch+Hund auch wirklich reibungslos und ohne Mißverständnisse gemeinsam agieren.

Die Stubenreinheit war nur ein Beispiel.
Fakt ist, Hunden, die in einem Haus leben bzw. in einer Wohnung , wird von den HH nicht gestattet, in usw usw.

Heißt Hund lernt, das ist nicht erlaubt.
 
mhhhmm......also ich dachte hunde hören damit auf, weil sie "ihren" bereich sauber halten, aber vielleicht seh ich das zu menschlich.
 
Die gute Führung eines Hundes bedeutet - für mich - dass der Hund lernt, was ist erlaubt, was ist nicht erlaubt, denn nur dann kann er sich orientieren, nur dann kann das Team Mensch+Hund auch wirklich reibungslos und ohne Mißverständnisse gemeinsam agieren.


jein......muss ich bei einem hasen schon vorher nein schrein, wäre das eine klare grenze, sag ich komm gehen wir weiter find ich, für mich, ist das nicht das gleiche.
möglich das ich für nein zu "schwach" bin, aber wenns anders auch geht.

aber ist sicher auch ansichtssache.
 
Die gute Führung eines Hundes bedeutet - für mich - dass der Hund lernt, was ist erlaubt, was ist nicht erlaubt, denn nur dann kann er sich orientieren, nur dann kann das Team Mensch+Hund auch wirklich reibungslos und ohne Mißverständnisse gemeinsam agieren.

Die Stubenreinheit war nur ein Beispiel.
Fakt ist, Hunden, die in einem Haus leben bzw. in einer Wohnung , wird von den HH nicht gestattet, in usw usw.

Heißt Hund lernt, das ist nicht erlaubt.

In dem Sinn hab ich den Grewe auch interpretiert. Also quasi seine Aussagen.
 
Oben