Das hört sich nach einem super Team an!
Sag mal, war sie, als sie zu dir kam, sehr ängstlich?
Wir haben hier eine Menge an Ängsten ab zu bauen!
Ok, Nicci ist erst 3 Wochen bei uns aber mich würde halt interessieren wie
du das gemacht hast.
Ja, sie war sehr, sehr ängstlich. Ist auf dem Boden zu mir gekrochen, hat sich versteckt, wenn ich eine unabsichtliche Bewegung gemacht hab, hat sie aufgeschrien. Hatte Angst vor Traktoren und allen fahrbaren Geräten, sogar wenn eine Bank am Weg gestanden ist, wollte sie nicht daran vorbei, nur im großen Bogen ging es. Fremde Menschen waren für sie der Horror.
War ja klar. Bei Julia (Pflegestelle) hatte sie einige Ängste abgebaut und dann wieder die neue Umgebung, das war viel für sie.
Ich habe sie nie bedrängt, sie in Ruhe gelassen, sie konnte sich ihre Schlafplätze aussuchen und dann hab ich ihr immer wieder den Satz gesagt: ist alles ok. Den hat sie sich eingeprägt. Den hab ich immer wieder gesagt bei Sachen die für sie nicht so schlimm waren.
So nach einem Monat wurde sie etwas mutiger und so mit der Zeit wurde es immer besser. So ängstliche Hunde sollte man nicht mal mit streicheln bedrängen, sondern warten bis sie so viel Vertrauen haben, dass sie es selber wollen.
Jetzt nach 4 Monaten ist sie nicht wieder zu erkennen. Sie geht freudig auf Menschen zu, sogar von selber will sie von ihnen Streicheleinheiten. Aber ich muß dabei sein, ich gebe ihr Sicherheit. Auch alles Andere ist jetzt kein Problem mehr. Sie will knuddeln und man sieht ihr ihre Fröhlichkeit an.
Ich weiß nicht ob die Urangst von den 3 Jahren wo sie schreckliches erlebt hat mal ganz weggeht. Sie duckt manchmal noch den Kopf wenn man sie streichelt und auch wenn man eine Bewegung macht, die sie nicht so einordnen kann (mir fällt was Lärmendes runter etc.), dann duckt sie sich.
Es ist sicher nicht so leicht mit so ängstlichen Hunden zurecht zu kommen, aber mit ganz viel Geduld und auch Zeit (beides hab ich zur genüge) schafft man es und es ist wunderschön dann die Fortschritte zu sehen.
Laß Nicci Zeit, ja nicht überstürzen, er muß sehen dass alles ok ist und ihm nichts passiert. Nicht mit knuddeln oder streicheln bedrängen, auch nicht mit spielen. Abwarten, es kommt dann alles von selber.
Vor allem brauchen diese Hunde in der ersten Zeit einen geregelten Alltag. Immer zur gleichen Zeit rausgehen, das Fressen geben etc. Das gibt ihnen eine Sicherheit.
Das ist auch der Grund warum ich mit Mini noch nicht auf Urlaub fahre. Das mache ich erst nächstes Jahr, da ist alles noch viel gefestigter bei ihr.
Wenn Du noch fragen hast, ich beantworte sie Dir gerne. Schreib mir ein Mail
gebika@aon.at