@lumilla
Ich habe nicht bestritten, dass es einen Zusammenhang gibt zwischen sozial ökonomischen Status und Moral. Auch wenn die Armutsgrenze in Österreich nicht vergleichbar ist, jener in der Ukraine so wollte ich nur aufzeigen, dass der Trend denn du aufzeigst nicht per se gelten muss.
Kennst du die Frau, die ich geschildert habe? Weißt du wie es ihr ergeht?
Ich führe das Ganze noch etwas näher aus.
Eine ca. 80 Jahre alte Dame hauste in einem total heruntergekommen Haus. Ihre beiden Söhne sind Alkoholiker und sie konnte sich nicht mal mehr selber um den Haushalt kümmern. Ich denke sie hat schon monatelang keine Wäsche mehr gewaschen. Trotzdem hat sie ihre letzten Paar Cent für Katzen ausgegeben, die Verwandte und Bekannte nicht mehr haben wollten. Zum Essen hatte sie möglicherweise schon etwas, aber die hygienischen Bedingungen waren so furchtbar, dass man fürchten musste sich schon durch den versieften Wasserhand allerhand Erkrankungen zu holen.
Auch wenn sie nicht mal annähernd das Geld für Kastrationen gehabt hätte, sie hätte niemals einem der Tiere etwas angetan. Hätten wir nicht geholfen, hätte sie jetzt bestimmt schon über 50 Tiere und es wäre bestimmt in einer Katastrophe sondergleichen ausgeartet.
Solche Zustände wir dort habe ich persönlich noch nirgends erlebt, auch in keinem anderen Land, wo ich bislang war.
Ich bezweifle nicht, dass es in vielen Ländern noch schlimmere Situationen gibt, als in Österreich, ABER wir leben (was den Tierschutz) betrifft hier bei Gott nicht im Paradies. Es gibt auch hier noch (Tier) Elend zu Genüge.
Wenn wir nur alleine im Katzentierschutz hier im Wuff alle mal zusammenzählen würden, wie viele Katzen wir vor dem Tode gerettet haben...
und die Dunkelziffer, der ermordeten, bzw. aufgrund mangelnder Versorgung verreckten Katzenkinder auf den Höfen kennt kein Mensch. Da kommen wir bestimmt auch in Österreich noch in den Tausenderbereich.
Gott sei Dank hat es in Österreich in den letzten Jahren aber auch einige Erfolge gegeben. Legebatterien wurden abgeschafft, die Haltung von Hunden an Ketten wurde verboten, das Kastrieren von Ferkeln ohne Narkose wurde verboten, das Kupieren von Hunden, eine Kastrationspflicht für Katzen wurde eingeführt, Nager (außer Hamster) dürfen nicht mehr einzeln gehalten werden...usw.
Das alles ist erst in den letzten Jahren passiert und warum wurden diese Gesetze durchgesetzt?
Weil sich Tierschützer dafür stark gemacht haben. Weil genügend Leute ein entscheidendes NEIN ausgesprochen haben.
Wenn viele Menschen im Stillen, das selbe denken ist das ja recht nett. Ob das jemanden hilft? Das bezweifle ich.
NUR erst wenn Zeichen gesetzt werden und sie wie du schon sagst man danach handelt, dann wird es auch von den anderen wahrgenommen, dass man sich gegen etwas ausspricht und Missstände nicht toleriert. Nur, wenn wir uns für Tiere die nicht sprechen können stark machen, dann können wir ihnen auch helfen.
Wenn ich als Einzelperson sage: nein Danke Tiermörder, nein Danke Uefa, nein Danke Sponsoren und vor allem NEIN DANKE EM2012- für die dieses Massentöten stattgefunden haben. Dann wird das wahrscheinlich wohl kaum jemanden interessieren. Doch wenn sich 1000e Leute finden, die den selben Protestgedanken haben und äußern dann kann auch wirklich etwas bewirkt werden. Wie man sieht hat die Protestwelle auch wirklich schon viel gebracht. Nur leider für einen Großteil der Tiere war es zu spät.
Würden die Einschaltquoten bei der EM so extrem in den Keller rasseln, dann würde vermutlich ein nachhaltiges Umdenken stattfinden, dass sich auch auf die nächsten Großevente auswirken würde...
Mehr als meinen Unmut tun kann ich leider auch nicht, was die Ukraine betrifft, aber dafür kann ich wenigstens hier aktiv sein und auch handeln.
Die Erkenntnis wie wichtig das Kastrieren von Streunertieren ist, hat sich leider auch in unseren Breiten noch lange nicht durchgesetzt.