Macht der Hund etwas falsch ist immer der Halter schuld.

Speervogel

Super Knochen
Was sagt ihr zu dieser Aussage?

Ich finde ja, wenn der Hund eine Lacke ins Haus macht, kann man sich durchaus selbst dafür an der Nase nehmen - wäre man halt noch einmal mit ihm rausgegangen.

Aber stimmt diese Aussage wirklich immer?
 
hm...
größtenteils bestimmt.
ich denke, was ich dem hund nicht lehre, kann er auch nicht falsch machen. außerdem kann der hund nicht wissen, was falsch und richtig ist.
und genau dazu ist der hundehalter da. dem hund lehren, dem hund beibringen, den hund vor gefahren schützen etc...

der hund liegt in der verantwortung des halters. von dem aspekt her ist es die "schuld" des halters.
allerdings würde ich schuld umbenennen in vielleicht nicht-wissen oder sowas ähnliches...

hoffe es war verständlich.
heute habe ich probleme sätze zu bilden - das nahende wochenende schlägt sich auf die gehirnzellen :D

lg Nina
 
Depende :)

Okay, nennen wir es: Legt der Hund ein vom Menschen unerwünschtes Verhalten an den Tag, ist immer der Halter schuld.

(so besser? ;) )
 
Hunde machen aus Hundesicht nix falsch ;) .
Nie.

*unterschreib*

Sicherlich ist die Aussage richtig. Entweder habe ich die Zeichen meines Hundes missverstanden oder ignoriert (anstupsen/zur Tür laufen/ Unruhe), oder ich habe dem zu erwartenden Fehlverhalten nicht vorgebeugt (Fleisch offen liegengelassen/Zimmertür nicht geschlossen/Verbot verdeutlicht).
 
Depende :)

Okay, nennen wir es: Legt der Hund ein vom Menschen unerwünschtes Verhalten an den Tag, ist immer der Halter schuld.

(so besser? ;) )


:eek: Nein - ich möchte nicht schuld sein, wenn meine Hunde wie die Blöden kläffen sobald sie vor der Tür ein Geräusch hören und ich bin auch nicht schuld an genetisch fixiertem Verhalten.

Aber: wenn angeborene Verhaltensweisen zum Problem werden (z.B. Jagen), dann bin ich schuld, wenn ich das nicht verhindert habe und sie bringen wirklich einmal einen Hasen zur Strecke.

lg
Gerda
 
ich denk, dass das problem ist,das halt viele im welpen-alter durchgehn lassen, was nicht mehr so süss ist wenn der hund gross ist. dann bin ich durchaus selber schuld,denn ich hätte schon früher reagieren müssen.

hat mein hund mit irgendetwas ein schlechtes erlebniss gehabt,dann bin ich begrenzt selber schuld. semmel jagt teilweise radfahrer und läufer, sie hatte mit beiden mal ein schlechtes erlebnis aufgrund ihrer "grösse".
ich bin aber sehr wohl selber schuld, wenn ich das nicht mag und dann trotzdem nicht daran arbeite.....

ich muss halt selber wissen was ich mag und was nicht und dem entsprechend dem hund das auch klar machen,weil woher soll hund wissen,was erwünscht ist und was nicht,wenn ich es ihm nicht sage??!!
 
Zwergi sieht das anders.... oder wieso weisen sich Hunde untereinander zurecht?
(ich mein das nicht provokoant oder so... muß man heutzutage ja schon dazusagen)
Stimmt, übertragen auf die Mensch/Hund-Beziehung weist JEDER seinen Hund irgendwann zurecht (den Begriff kann man ja frei interpretieren), weil er etwas 'falsch' macht. Das gehört nunmal einfach zum Sozialisierungs/Erziehungsprozess.
Wir müssen halt nur verstehen, dass ein Hund nicht menschlich denken kann. Ein Hund handelt nicht falsch weil er uns ärgern will sondern einfach, weil er nicht weiß wie es richtig ist. Er weiß noch nicht, welche Konsequenzen sein Handeln hat und welche Regeln unsere (menschliche) Gesellschaft hat und von ihm fordert.
 
Stimmt, übertragen auf die Mensch/Hund-Beziehung weist JEDER seinen Hund irgendwann zurecht (den Begriff kann man ja frei interpretieren), weil er etwas 'falsch' macht. Das gehört nunmal einfach zum Sozialisierungs/Erziehungsprozess.
Wir müssen halt nur verstehen, dass ein Hund nicht menschlich denken kann. Ein Hund handelt nicht falsch weil er uns ärgern will sondern einfach, weil er nicht weiß wie es richtig ist. Er weiß noch nicht, welche Konsequenzen sein Handeln hat und welche Regeln unsere (menschliche) Gesellschaft hat und von ihm fordert.

DANKE! Das Posting find ich echt Klasse, bringst es für mich gut auf den Punkt :)
 
Zwergi sieht das anders.... oder wieso weisen sich Hunde untereinander zurecht?
(ich mein das nicht provokoant oder so... muß man heutzutage ja schon dazusagen)
Hier ging es doch um Verhalten, welches der Mensch als falsch einstuft.
Und da gibts in meinen Augen eigentlich nix, was Hund *falsch* macht.. weil er nicht weiß, was richtig/falsch ist.

Und er lernt auch durch eine Zurechtweisung oder ein Lob nicht, was falsch/richtig ist sondern nur *ist schlecht für mich/ist gut für mich*.
Hunde sind Egoisten. Opportunisten... und das ändert sich auch nicht durch Erziehung, Ausbildung oder sonstwas.
Sie tun in jeder Situation das, was für sie in ihren Augen jetzt gerade das beste ist (was ja durchaus immer unterschiedlich sein kann).

Damit muss ich mich arrangieren.

-- und um nochmal auf den Unterschied zu kommen, der mir so wichtig ist: Ich bemühe mich, dass Hunde im Zusammenleben mit mir viel tun, weil sie positive Konsequenzen erwarten und gute Emotionen haben. Dass sie lernen: Alles (oder das meiste) im Zusammenleben mit meinem Menschen ist eine gute Sache.
Und nicht, dass sie im Zusammenleben mit mir ständig Dinge nicht tun, weil sie schlechte Konsequenzen erwarten.

Das heißt für mich: Ich nutze das egoistische Verhalten meiner Hund aus, dass sie danach suchen, sich möglichst gut zu fühlen und drehe das so, dass die Verhaltensweisen, die die Hunde zeigen und bei denen sie sich gut fühlen auch die sind, die in die Gesellschaft passen, die mir gefallen, die ich sehen will.

Grüßli
Günni
 
Zuletzt bearbeitet:
Stimmt, übertragen auf die Mensch/Hund-Beziehung weist JEDER seinen Hund irgendwann zurecht (den Begriff kann man ja frei interpretieren), weil er etwas 'falsch' macht. Das gehört nunmal einfach zum Sozialisierungs/Erziehungsprozess.
Die Zurechtweisung erfolgt, weil der Hund etwas macht, daß wir nicht wollen und nicht, weil er etwas "falsch" macht.

LG, Andy
 
Das heißt für mich: Ich nutze das egoistische Verhalten meiner Hund aus, dass sie danach suchen, sich möglichst gut zu fühlen und drehe das so, dass die Verhaltensweisen, die die Hunde zeigen und bei denen sie sich gut fühlen auch die sind, die in die Gesellschaft passen, die mir gefallen, die ich sehen will.

Grüßli
Günni
das gefällt mir gut, wie du das ge/beschrieben hast! damit sollte jede(r) was anfangen können.
 
:eek: Nein - ich möchte nicht schuld sein, wenn meine Hunde wie die Blöden kläffen sobald sie vor der Tür ein Geräusch hören und ich bin auch nicht schuld an genetisch fixiertem Verhalten.

Aber: wenn angeborene Verhaltensweisen zum Problem werden (z.B. Jagen), dann bin ich schuld, wenn ich das nicht verhindert habe und sie bringen wirklich einmal einen Hasen zur Strecke.

lg
Gerda


Moin,

naja, Du könntest mit ihnen daran arbeiten, dass sie das kläffen lassen (einfach mal Tier-Nanny schauen :D )

@all:
Generell würde ich auch sagen, dass der aktuelle Halter auch nichts bis wenig für manches kann, was der vorherige Halter verkorkst hat. Insofern sollte man mit verurteilen vorsichtig sein.

Wir hatten bei uns in der Gegend einen Hund aus spanischer mieser Haltung (was nur nicht jeder weiß, woher auch). Der Hund war sozial völlig unverträglich.

Das konnte ich den neuen Haltern nicht anlasten.

Sie haben inzwischen übrigens toll dran gearbeitet. Heute ist der Hund völlig normal.

Tschüss

Ned
 
Es ist immer ein Zusammenspiel zwischen Veranlagung und Erfahrung (dazu gehören zufällíg gemachte Erfahrungen ebenso, wie die Erziehung).

Die Veranlagung kann man nicht ändern, so reagieren Hunde aufgrund ihres Temperaments eben anders auf den selben Reiz. Negative Erlebnisse stecken manche ganz gut weg, andere sind traumatisiert und entwickeln sich (vor allem junge Hunde) aufgrund dieser Traumatisierung anders, werden unsicher. Bei Menschen ist es nicht anders.

Mit Training kann man zwar manches verbessern, aber dennoch bleibt etwas zurück. Ein unsicherer Hund hat mehr Stress, Stresshomone beeinflussen und verändern jedoch das gesamte Verhalten. Gut möglich, dass der Hund in manchen Situationen dann so reagiert, wie man es nicht so gerne sieht. Man wird natürlich weitgehend Situationen vermeiden, mit denen der Hund nicht zurecht kommt, aber immer geht das nicht. Hunde, die ängstlche Eltern haben, können in der Regel negative Erlebnisse schlechter verarbeiten, diese bleiben in Erinenrung, werden überbewertet. Mit solch einem Hund muss man ein Leben lang an irgend welchen Ängsten arbeiten.

Ist der Halter schuld? :eek:
 
Es ist immer ein Zusammenspiel zwischen Veranlagung und Erfahrung (dazu gehören zufällíg gemachte Erfahrungen ebenso, wie die Erziehung).

Die Veranlagung kann man nicht ändern, so reagieren Hunde aufgrund ihres Temperaments eben anders auf den selben Reiz. Negative Erlebnisse stecken manche ganz gut weg, andere sind traumatisiert und entwickeln sich (vor allem junge Hunde) aufgrund dieser Traumatisierung anders, werden unsicher. Bei Menschen ist es nicht anders.

Mit Training kann man zwar manches verbessern, aber dennoch bleibt etwas zurück. Ein unsicherer Hund hat mehr Stress, Stresshomone beeinflussen und verändern jedoch das gesamte Verhalten. Gut möglich, dass der Hund in manchen Situationen dann so reagiert, wie man es nicht so gerne sieht. Man wird natürlich weitgehend Situationen vermeiden, mit denen der Hund nicht zurecht kommt, aber immer geht das nicht. Hunde, die ängstlche Eltern haben, können in der Regel negative Erlebnisse schlechter verarbeiten, diese bleiben in Erinenrung, werden überbewertet. Mit solch einem Hund muss man ein Leben lang an irgend welchen Ängsten arbeiten.

Ist der Halter schuld? :eek:

Da mag ich mich gern anschliessen.
Hunde sind nicht immer 'schlecht erzogen' weil der Halter ne Pappnase ist oder weil der Hund bewusst gegen jede Regel verstösst.
Das ist bei den Menschen ja ähnlich, irgendso ein Pädagoge (Otto Speck glaub ich) definiert Erziehung als einen Vorgang bei dem das Kind (bzw. generell der Edukant) durch seinen eigenen Charakter aktiv mitwirkt und somit durch seine Persönlichkeit und Eigenarten die Richtung selbst bestimmt.

Mann kann nicht aus jedem Hund einen Agility-Champion oder Rettungshund oder 100 % verlässlichen Begleithund machen, ebenso wie man nicht aus jedem Kind einen erfolgreichen Anwalt oder Arzt machen kann.

Wär doch auch ein bisschen langweilig, wenn nach vollständiger Ausbildung jeder Hund in seinen Eigenarten, ('schlechten') Angewohnheiten, und in seinem genrellen Verhalten jedem anderen gleichen würde, oder?
 
Es ist immer ein Zusammenspiel zwischen Veranlagung und Erfahrung (dazu gehören zufällíg gemachte Erfahrungen ebenso, wie die Erziehung).

Die Veranlagung kann man nicht ändern, so reagieren Hunde aufgrund ihres Temperaments eben anders auf den selben Reiz. Negative Erlebnisse stecken manche ganz gut weg, andere sind traumatisiert und entwickeln sich (vor allem junge Hunde) aufgrund dieser Traumatisierung anders, werden unsicher. Bei Menschen ist es nicht anders.

Mit Training kann man zwar manches verbessern, aber dennoch bleibt etwas zurück. Ein unsicherer Hund hat mehr Stress, Stresshomone beeinflussen und verändern jedoch das gesamte Verhalten. Gut möglich, dass der Hund in manchen Situationen dann so reagiert, wie man es nicht so gerne sieht. Man wird natürlich weitgehend Situationen vermeiden, mit denen der Hund nicht zurecht kommt, aber immer geht das nicht. Hunde, die ängstlche Eltern haben, können in der Regel negative Erlebnisse schlechter verarbeiten, diese bleiben in Erinenrung, werden überbewertet. Mit solch einem Hund muss man ein Leben lang an irgend welchen Ängsten arbeiten.

Ist der Halter schuld? :eek:

du sprichst mir ja fast aus der seele:)

also es muss nicht sein, dass man ein lebenlang arbeiten muss, aber ich denke, die "gefahr" ist größer, und genau deswegen ist es aber wichtig, seinen hund gut kenenzulernen um auch vorbeugend reagieren zu können. das setzt aber auch ein verständnis für doch recht ungeliebte themen wie z.b stress, über-unterforderung, etc. voraus
 
...aber ich denke, die "gefahr" ist größer, und genau deswegen ist es aber wichtig, seinen hund gut kenenzulernen um auch vorbeugend reagieren zu können. das setzt aber auch ein verständnis für doch recht ungeliebte themen wie z.b stress, über-unterforderung, etc. voraus

Ja leider nach wie vor ungeliebte Themen, da fehlt oft das Verständnis der Menschen. Ein Hund muss dies, ein Hund muss das ...tut er's nicht, ist er ein böser Hund, oder ein schlechter. Oder eben der Besitzer hat ihn schlecht erzogen. Aber so einfach ist es eben nicht.
Schön, dass andere auch ein bisschen mehr nachdenken.
 
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