Longiertraining: Spaß und Gehorsam auf Distanz

Redaktion WUFF

Administrator
Ausgabe: WUFF 04/2009, WUFF 05/2009

Hundeleute diskutieren derzeit viel über eine neue Hundesportart – das Longiertraining. Es geht dabei um die Führung des Hundes auf Distanz. Nicht Kommandos leiten den Hund, sondern Blickkontakt, Körpersprache und Sichtzeichen. Das Longiertraining soll die Bindung des Hundes zu seinem Halter festigen bzw. verbessern, den Hund „sicherer“ machen und ihn mental und körperlich stark auslasten. Die Autorin Pia Gröning leitet ein Seminarzentrum im Ruhrgebiet und hat eine DVD über das Longiertraining verfasst. In WUFF erklärt die Hundetrainerin in vier Teilen Schritt für Schritt das Longiertraining. [...]

von Pia Gröning

Hundesport in WUFF
Das Longiertraining: Übersicht

  • Teil 1: Der Einstieg (Erklärung, Voraussetzungen, Jetzt geht’s los) in WUFF 4/2009
  • Teil 2: Laufziele (Distanz zwischen Mensch & Hund steigern, Laufstrecken verlängern, Laufziele ausschleichen) in WUFF 5/2009
  • Teil 3: Spezialübungen am Longierkreis (Aufbau von Tempowechsel, Richtungswechsel, den Kreis auf Signal verlassen); Mensch im Außenkreis (eigene Position im Kreis verändern, außerhalb des Kreises stehen) in WUFF 6/2009
  • Teil 4: freies Longieren (Kreis verkleinern, Abbau des Flatterbandes, Markierungsteller) in WUFF 7-8/2009

Die vollständigen Artikel können Sie in der jeweiligen WUFF Ausgabe nachlesen. Zu bestellen im WUFF-Online-Shop.
 
Zuletzt bearbeitet:
zugegeben, ich hab den artikel nicht gelesen - longiertraining für hunde. ehrlich? im ersten moment denk ich mir dazu: what tha fuck, so ein schwachsinn. im Kreis laufen, um eine Form von ersatz-Auslastung zu erhalten. Schon klar, wahrscheinlich intensiviert das die Beziehung zwischen Hund und Mensch in irgendeiner Art und Weise, von der ich nur im Augenblick keine Vorstellung habe. Finde das einerseits problematisch, weil das im Kreis-laufen (hoffentlich in angemessenem Radius) eventuell nicht allzu gesund für die Extremitäten sein könnte, wenn man die Sache übertreibt und andrerseits stell ich fest: wie praktisch! Ich stell mich in die Mitte (oder scheinbar auch ausserhalb des Kreises) hin und lass den Hund mal spazieren laufen. Ja, selbstverständlich geht es überhaupt nicht darum, das Spazieren gehen damit zu ersetzen, trotzdem: ich freue mich auf das Bild zirkelnder Hunde im Stadtpark. Die dann auf Körperhaltung reagieren und Stop-Galopp-Übergänge vorführen können. Ich bin gespannt auf erste Bilder, da es mich ehrlich interessiert, wieviel Spaß ein Hund daran hat. Immerhin: es ermöglicht auch Stadthunden, die vielleicht nicht so viel Auslauf bekommen, als sie nötig hätten, dass der Besitzer sich "derbarmt" und ihn a halbe Stund longieren geht. Besser, als nix. Im Pferdesport gibts sog. Schrittmaschinen - da passen dann gleich mehrere Hunde rein.
Nichts für ungut. Vielleicht gibt es ja hier den einen oder anderen Hundebesitzer, der schon Erfahrungen damit gemacht hat und einen Skeptiker wie mich über die Vorzüge und Feinheiten dieser neuen Geschichte aufzuklären. Bis dahin schüttle ich den Kopf: verwundert, nicht vorwurfsvoll.
Lg. samm
 
also ich versuche dem erstmal offen gegenüber zu stehen...
wenn es den hund auslastet (wie du schon sagtest, kein ersatz fürn spaziergang) dann find ich es gut...geht ja nich nur ums im kreislaufen denke ich...sondern gemeinsam etwas machen...

ich habs noch nich probiert, möchte es aber mal versuchen, werd ja sehen ob die hunde gefallen dran finden...
 
ja wie gesagt, ich steh dem mehr oder weniger offen. kann mir im augenblick halt die sinnhaftigkeit nicht so vorstellen und sehe im weitblick schon wieder grausliche Turniersituationen und eine Industrie dahinter. Gestresste Hunde, gestresste "Eislauf-Hunde-Eltern" usw. Ich weiß nicht, ich ziehe da zb "kommunikatives Spazierengehen" vor, das lastet auch aus und macht auch Spaß. Gibt so vieles, was man mit Hunden tun kann, finde das eine seltsame Entwicklung.
 
ja wie gesagt, ich steh dem mehr oder weniger offen. kann mir im augenblick halt die sinnhaftigkeit nicht so vorstellen und sehe im weitblick schon wieder grausliche Turniersituationen und eine Industrie dahinter. Gestresste Hunde, gestresste "Eislauf-Hunde-Eltern" usw. Ich weiß nicht, ich ziehe da zb "kommunikatives Spazierengehen" vor, das lastet auch aus und macht auch Spaß. Gibt so vieles, was man mit Hunden tun kann, finde das eine seltsame Entwicklung.
da hast recht....das was aus dem hundesport teilweise gemacht wird, artet oft mehr in stress als in spass aus...wenn auch nicht für alle...

deswegen hab ich mit meiner damals, als sie noch konnte auch lieber mobility als agility gemacht...grins...um mich gleich noch zum vollpfosten zu machen, wenn ich da durch n tunnel mitrob...:D
 
:-) mobility kenn ich nicht, aber vollpfosten und mitrobben klingt lustig! ad longieren: na wird man sehen, was sich daraus entwickelt... lg.s.
 
:-) mobility kenn ich nicht, aber vollpfosten und mitrobben klingt lustig! ad longieren: na wird man sehen, was sich daraus entwickelt... lg.s.
mobility is prinzipiell das gleiche wie agility...nur, die regeln sind wesentlich lockerer...und herrchen/frauchen muss die hürden auch mal mitnehmen...oder andere lustige sachen machen...
oder da liegt ne wurst im tunnel, und hundi SOLL die wurst fressen...(meine is natürlich dran vorbei/drüber weggerannt...die olle kuh...grins....:D
 
ah, na danke für die Aufklärung. Lockerer klingt fein. ohne dass ich mich nun unbeliebt machen möchte, gestehe ich, dass ich auch Agility aus den selben oben genannten Gründen nur kritisch betrachte. Aber so ist das nun mal, wenn´s mensch um Sport, um Gewinn, letztlich auch um Geld/Preise geht. :( bestimmt gibts auch hier Ausnahmen. Jedenfalls könnte ich mich - wie du - für mobility eher begeistern. so long, LG.s.
 
"Longiertraining light" bau ich schon lang in den Familienhundekurs ein. Die Hunde (auch meine) stehen voll drauf. Richtungswechsel, plötzlich "sitz" oder "platz" oder einfach stehenbleiben, das macht eigentlich allen Spaß. Verbissenheit gibts dabei sowieso keine und dabei werden sogar die uninteressiertesten Hunde munter und lustig :)

Ein Stückl weiter haben wir einen Autoreifen stehen, der wird auch gleich eingebaut zum drumherum oder untendurch schicken. Also ich seh nix Verwerfliches dran, man muss ja nicht alles regelkonform gestalten - und vor allem: meine Regeln bestimm immer noch ich!

LG
Ulli
 
richtig! man sollte immer noch selber entscheiden, wie man das training gestalten will, und wie viel man den hunden zumutet...

muss nich alles nach wettkampfregeln...(also jetz nich nur auf longieren bezogen) sein
 
"Longiertraining light" bau ich schon lang in den Familienhundekurs ein. Die Hunde (auch meine) stehen voll drauf. Richtungswechsel, plötzlich "sitz" oder "platz" oder einfach stehenbleiben, das macht eigentlich allen Spaß. Verbissenheit gibts dabei sowieso keine und dabei werden sogar die uninteressiertesten Hunde munter und lustig :)

Ein Stückl weiter haben wir einen Autoreifen stehen, der wird auch gleich eingebaut zum drumherum oder untendurch schicken. Also ich seh nix Verwerfliches dran, man muss ja nicht alles regelkonform gestalten - und vor allem: meine Regeln bestimm immer noch ich!

LG
Ulli

Danke für diesen Beitrag, wie schon erwähnt, interessieren mich Erfahrungswerte. Frage: wird dabei aufgewärmt? Wie? und Frage: wie treibt ihr denn den Hund voran zu anfangs? Interessante Sache. Merci für Infos. Lg.s.
 
Danke für diesen Beitrag, wie schon erwähnt, interessieren mich Erfahrungswerte. Frage: wird dabei aufgewärmt? Wie? und Frage: wie treibt ihr denn den Hund voran zu anfangs? Interessante Sache. Merci für Infos. Lg.s.

Ich kanns Dir nur so erklären, wie wir es eben machen (und "korrekt" ist das sicher nicht :p). Wir haben einen Kreis aus Gartenschläuchen aufgelegt (richtig wäre ein Kreis mit Band). Unaufgewärmt sind die Hunde dabei nicht, weil das nie der erste Punkt einer Stunde ist. Ganz zu Beginn läuft der Mensch innen im Kreis, der Hund aussen, mit fast gar keinem Abstand und noch an der Leine. Langsam wird dann die Leine abgebaut und der Abstand vergrößert, als Hilfe strecken wir den Arm so aus, wie ein fliegendes Haltsignal :) und dann eben, wie man will: Richtungswechsel, Tempowechsel, bei uns als nicht regelkonforme Truppe werden bei Hunden, die das mögen, auch Hürden aufgestellt, die sie auf Kommando nehmen (also, die Hürden stehen ein bissl weiter weg), oder eben ein Autoreifen, der umrundet, oder durchkrochen wird (wenns geht), oder Sitz, Platz, Steh (bei uns "wart") und das ganze eben langsam und schnell abwechselnd, oder was eben gerade passt. Bisher haben das noch alle Hunde geliebt - und ins schwitzen kommt der Mensch dabei auch ganz schön. Perfekt ist bei uns noch niemand...

LG
Ulli
 
Wir haben mir dem Longieren begonnen;)

Es macht Riesenspaß und es bringt mich und meine Hunde weiter insbesondere an meiner Körpersprache zu arbeiten!

Nein, es hat nichts mit bewegungsmüden Haltern zu tun. Denn der gesamte Aufbau ist schon mir viel Bewegung verbunden.

Mir z.B. hilft es dabei, Hunde eher auf Distanz zu bekommen z.B. im Agi. Hunde lernen so auch sich mal etwas zu entfernen.
Sie haben einen Riesenspaß und zu rennen, aber auch am dem Gehorsamsteil dabei.

Ich habe es mal vor 2 oder 3 Jahren bei einem Hundetrainer gesehen und da wirkte es sehr marionettenhaft auf mich. Es wurde auch nicht wirklich fröhlich .

Wie Pia Gröning es aufbaut ist es aber ein wunderschöner Sport für Hunde, die gerne etwas mit ihrem Menschen erarbeiten;)
 
Hallo!
Ich hatte das anders gelesen, nämlich, dass es helfen soll den Hund bei sich zu behalten. Für Hunde eben die keine Bindung zum HF haben. Hunde die sich selbständig entfernen und z.B. jagen. So war zumindest die Grundidee dahinter. Über Körpersprache (soll nicht zwangsläufig mit Handzeichen zu tun haben) wird dem Hund signalisiert ob er dableiben oder sich entfernen soll. Mentale Sache eben.
Zumindest ist das bei mir so angekommen.

Andersrum wirds wohl auch was bringen, dass Hund lernt auch weiter weg zu arbeiten und nicht immer an einem zu kleben.
Sicher auch eine sinnvolle Art sich mit dem Hund auseinanderzusetzen. Aber wie bei jeder Hundeausbildung kann auch vieles dabei falsch gemacht werden. Menschlich eben.
 
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