Leinenaggression

OLanger

Junior Knochen
Hallo allerseits!

Ich bin neu hier im Forum. Ich habe seit einem knappen Jahr einen 2.5 jährigen kastrierten Kangalmix Rüden, der mir in Wien zugelaufen ist. Ich weiss mittlerweile bestens über die Eigenheiten dieser Rasse bescheid.

Mein Hund zeigt ein recht gutes Sozialverhalten. Ich gehe nahezu täglich mit ihm auf die Donauinsel, wo ich ihn frei laufen lasse und wo er nahezu mit jedem Hund (beiderlei Geschlechts) sehr gut zurecht kommt. Er ist (vermutlich wegen seiner frühen Kastration) noch recht verspielt.
Er orientiert sich im Freilauf auch gut an mir, hält Blickkontakt und ist recht gut abrufbar. Generell ist der Hund auch sehr lernwillig und mit Futter sehr gut motivierbar.

Leider habe ich ein ständig schlimmer werdendes Problem mit Leinenaggression. Es hat damit begonnen, dass mein Hund an der Leine bei manchen ausgewählten Hunden massiv reagiert hat. Knurren, Bellen, Aufbäumen, sich in die Leine legen - volles Programm - er ist mit seinen 40 kg da echt schwer zu halten. Ich glaube auch dass er attackieren würde wenn er frei käme.

Nun ist es so, dass sich das Leinenproblem zunehmend generalisiert - es werden immer mehr Hunde, auf die er an der Leine mehr oder minder heftig reagiert, zumeist sind es aber mittelgrosse bis grosse Rüden. Im Freilauf ist mein Hund unverändert verträglich (wenn ich auch aus Sicherheitsgründen zumeist den Maulkorb oben lasse). Wenn ein anderer Hund ohne Leine auf meinen Hund an der Leine zukommt gibt es in der Regel kein Problem. Probleme gibt es nur, wenn beide Hunde an der Leine sind.

Meine derzeitige Startegie: zu allerest natürlich ausweichen. Wenn das nicht geht: nicht direkt auf den anderen Hund zugehen, meinen Hund auf der vom anderen Hund abgewandten Seite gehen lassen, Leine möglichst locker halten, mit Leckerli ablenken, bei Fuss gehen lassen, bei Knurren ein scharfes "Nein", "Pfui ist das" etc. Leider hilft das nicht wirklich. Die beste Möglichkeit wäre natürlich immer ohne Leine zu gehen, das ist mir auf der Strasse aber zu riskant.

Ich bin zurzeit wegen der Leinenaggression defacto nicht in der Lage mit meinem Hund in einer Wohngegend an der Leine zu gehen, was natürlich eine massive Einschränkung darstellt. Ich wohne gottseidank direkt neben der Donauinsel, wo das Gehen mit dem Hund kein Problem darstellt. Sonst sind wir oft auch im Wald unterwegs, hier muss ich ihn aber wegen seines Jagdtriebes anleinen und hier zieht er auch konstant an der Leine (sonst ist er recht gut leinenführig, wenn wir nicht gerade einen anderen Hund treffen). Trotzdem würde ich natürlich meinen Wirkungsradius gerne weiter ausdehnen.

Kann mir hier irgendjemand Tipps geben, was ich tun kann, um diese Situation zu verbessern?

Ich bin zurzeit bei Georg Sticha in der Hundeschule und dort sehr zufrieden und plane auch diese Thematik mit ihm zu besprechen.

Viele Grüsse,

Oliver
 
Zuletzt bearbeitet:
Artos ist derzeit wegen dieser Sache in Einzeltraining und meine Trainerin sagte mir folgendes. So wie Du es richtig machst schon. Ausweichen eine Zeit lang bzw. HUnd an andere Seite und ablenken. Nur niemals reden, wenn er Töne von sich gibt, bestärken ihn. Erst dann, wenn er ruhig ist loben und Belohnung.

Dadurch das Deiner vielleicht doch viel frei laufen durfte und er klar irgendwann mal Macho zeigen möchte, kann es passiert sein, dass er es nun so umsetzt. Freiheit ist eingeschränkt............

Notfalls einfach an einen Hundecoach Deines Vertrauens wenden, denke es ist nur eine kleine Kleinigkeit zu korrigieren.

lg
Ria
 
hallo oliver!

willkommen im club - cookie (die wie du weißt auch ein kangal mix ist) hatte im sommer tendenzen leinenaggressiv zu werden. wir haben das wieder in den griff bekommen und sie "führt sich nur mehr auf" wenn wir gemeinsam mit ihrer besten hundefreundin spazieren gehen. da hängt sie mit ihren 34kg im brustgeschirr und erweckt den eindruck einer ungezähmten bestie...

zum einen üben wie in der hundeschule diese situationen: alle gehen kreuz und quer mit hund an der leine und aufmerksamkeit soll beim hundeführer sein, alle anderen hunde sitzen/liegen und man geht in schleifen durch. natürlich ist es keine alltagssituation, aber durch das konsequente üben am platz konnte ich viele dinge/tipps in den alltag tranportieren und so besserte sich auch da die lage.

in "freier wildbahn" splitte ich immer, dh ich bewege mich zwischen meinem und dem fremden hund. "nein", "pfui", "aus" etc bringen nichts. in dieser situation nimmt dich dein hund mmn nicht mehr wahr.

ich weiss dass der georg nicht viel vom clickern hält, aber ich bin überzeugt dass der clicker ein weiteres hilfsmittel am weg war/ist. jedes mal näher an einen hund ohne "anfall" wird geclickert, jeder blickkontakt wenn ein anderer hund sich nähert. (wobei ich dazu sagen muss, dass mein weibi wenig interesse an leckerli zeigt - ich sie aber trotzdem wissen lassen wollte wenn sie was gut macht und das ging über stimme nicht gut).

aja, und viel geduld - weil ohne den zeitfaktor geht gar nix :)

lg
nina
 
Hallo Oliver

Ich denke, soweit machst Du das schon mal gut. Es bringt Dir und Deinem Hund nichts, wenn Du ihn zum jetzigen Zeitpunkt zu Konfrontationen zwingst. Bleib vorerst mal beim Ausweichen.

Man müsste das Ganze sehen um Dir wirklich helfen zu können, aber Du hast ja GsD einen Trainer der Dir hilft. Besprich mit ihm die nächsten Übungsschritte und mach weiter aktiv mit. Erfolge kommen nicht innert ein paar Übungsstunden, da steckt meist ziemlich viel Arbeit drin.

Dafür wünsch ich Dir und Deinem Hund viel, viel Erfolg und baldigst entspannte Spaziergänge.
 
Hallo allerseits!

Ich bin neu hier im Forum. Ich habe seit einem knappen Jahr einen 2.5 jährigen kastrierten Kangalmix Rüden, der mir in Wien zugelaufen ist. Ich weiss mittlerweile bestens über die Eigenheiten dieser Rasse bescheid.

Mein Hund zeigt ein recht gutes Sozialverhalten. Ich gehe nahezu täglich mit ihm auf die Donauinsel, wo ich ihn frei laufen lasse und wo er nahezu mit jedem Hund (beiderlei Geschlechts) sehr gut zurecht kommt. Er ist (vermutlich wegen seiner frühen Kastration) noch recht verspielt.
Er orientiert sich im Freilauf auch gut an mir, hält Blickkontakt und ist recht gut abrufbar. Generell ist der Hund auch sehr lernwillig und mit Futter sehr gut motivierbar.

Leider habe ich ein ständig schlimmer werdendes Problem mit Leinenaggression. Es hat damit begonnen, dass mein Hund an der Leine bei manchen ausgewählten Hunden massiv reagiert hat. Knurren, Bellen, Aufbäumen, sich in die Leine legen - volles Programm - er ist mit seinen 40 kg da echt schwer zu halten. Ich glaube auch dass er attackieren würde wenn er frei käme.

Nun ist es so, dass sich das Leinenproblem zunehmend generalisiert - es werden immer mehr Hunde, auf die er an der Leine mehr oder minder heftig reagiert, zumeist sind es aber mittelgrosse bis grosse Rüden. Im Freilauf ist mein Hund unverändert verträglich (wenn ich auch aus Sicherheitsgründen zumeist den Maulkorb oben lasse). Wenn ein anderer Hund ohne Leine auf meinen Hund an der Leine zukommt gibt es in der Regel kein Problem. Probleme gibt es nur, wenn beide Hunde an der Leine sind.

Meine derzeitige Startegie: zu allerest natürlich ausweichen. Wenn das nicht geht: nicht direkt auf den anderen Hund zugehen, meinen Hund auf der vom anderen Hund abgewandten Seite gehen lassen, Leine möglichst locker halten, mit Leckerli ablenken, bei Fuss gehen lassen, bei Knurren ein scharfes "Nein", "Pfui ist das" etc. Leider hilft das nicht wirklich. Die beste Möglichkeit wäre natürlich immer ohne Leine zu gehen, das ist mir auf der Strasse aber zu riskant.

Ich bin zurzeit wegen der Leinenaggression defacto nicht in der Lage mit meinem Hund in einer Wohngegend an der Leine zu gehen, was natürlich eine massive Einschränkung darstellt. Ich wohne gottseidank direkt neben der Donauinsel, wo das Gehen mit dem Hund kein Problem darstellt. Sonst sind wir oft auch im Wald unterwegs, hier muss ich ihn aber wegen seines Jagdtriebes anleinen und hier zieht er auch konstant an der Leine (sonst ist er recht gut leinenführig, wenn wir nicht gerade einen anderen Hund treffen). Trotzdem würde ich natürlich meinen Wirkungsradius gerne weiter ausdehnen.

Kann mir hier irgendjemand Tipps geben, was ich tun kann, um diese Situation zu verbessern?

Ich bin zurzeit bei Georg Sticha in der Hundeschule und dort sehr zufrieden und plane auch diese Thematik mit ihm zu besprechen.

Viele Grüsse,

Oliver

Ich möcht mich da nicht einmischen und denke, der Georg wird Dir schon das richtige raten. Nur ein kleiner Tipp zum Nachdenken: Leinenaggression hat immer einen Grund. Besonders wenn der Hund im Freilauf verträglich ist. Also entweder tut ihm die Nähe zu Dir in dem Fall nicht gut, oder aber seine eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit. Frei laufend können Hunde ihr ganzes Repertoire abspulen - beim Imponieren beginnend bis hin zur Spielaufforderung. An der Leine hingegen kann Dein Hund nur Distanz einfordern (sei es jetzt zu Dir oder zu ihm, je nach dem..). Das wichtigste ist jetzt, dass Dein Hund Dir vertraut und das lernt er am ehesten, wenn Du beweist, dass Du ihn aus solchen Situationen rausführen kannst - und dazu wieder braucht Ihr ein funktionierendes Kommunikationssystem, z.B. ein richtig gut gefestigtes "Fuss" oder "Schau-mich-an". Abgesehen davon würd ich den Hund nicht maßregeln, wenn er den anderen Hund schon anknurrt, weil dadurch wird der ihm sicher nicht symphatischer. Da musst Du schneller sein und schon vorher reagieren, also z.b. eine für ihn positiv besetzte Übung, die er schon gut kann, einfordern.

LG
Ulli
 
Ich möcht mich da nicht einmischen und denke, der Georg wird Dir schon das richtige raten. Nur ein kleiner Tipp zum Nachdenken: Leinenaggression hat immer einen Grund. Besonders wenn der Hund im Freilauf verträglich ist. Also entweder tut ihm die Nähe zu Dir in dem Fall nicht gut, oder aber seine eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit. Frei laufend können Hunde ihr ganzes Repertoire abspulen - beim Imponieren beginnend bis hin zur Spielaufforderung. An der Leine hingegen kann Dein Hund nur Distanz einfordern (sei es jetzt zu Dir oder zu ihm, je nach dem..). Das wichtigste ist jetzt, dass Dein Hund Dir vertraut und das lernt er am ehesten, wenn Du beweist, dass Du ihn aus solchen Situationen rausführen kannst - und dazu wieder braucht Ihr ein funktionierendes Kommunikationssystem, z.B. ein richtig gut gefestigtes "Fuss" oder "Schau-mich-an". Abgesehen davon würd ich den Hund nicht maßregeln, wenn er den anderen Hund schon anknurrt, weil dadurch wird der ihm sicher nicht symphatischer. Da musst Du schneller sein und schon vorher reagieren, also z.b. eine für ihn positiv besetzte Übung, die er schon gut kann, einfordern.

LG
Ulli


Hallo Ulli,

dass Massregelung in dieser Situation wenig bringt leuchtet mir ein. Bezüglich Hund aus der Situation rausführen. Das mag für die direkte Hundebegegnung gelten. Oft habe ich aber die Situation, dass Pasha seine "Feinde" auf 100 m Entfernung sieht und total auszuckt, obwohl diese in eine andere Richtung gehen. D.h. er ist aus meiner Sicht gar nicht wirklich in einer Situation, aus der ich ihn rausbringen muss, weil die anderen Hunde sowieso bereits weggehen. Und er will sie trotzdem aktiv angreifen. Ich habe mit Pasha das "Schau" Kommando trainiert - das funktioniert oft ganz gut - er macht ein paar Schritte auf einen zu und schaut einen dabei an, wenn man das noch mit ein Paar Schritten nach Rückwärts kombiniert kann man damit ganz gut Distanz schaffen. Trotzdem würde ich mir natürlich wünschen, dass ich eines Tages einfach an anderen Hunden vorbeigehen kann. Bezüglich Repertoire bei Hundebegegnungen: wenn Pasha normalerweise im Freilauf unbekannte Hunde sieht, legt er sich hin und wartet bis diese näher kommen. Dann gibt es irgendwann einen Zeipunkt, wo er dann aufspringt und zu dem anderen Hund hinrennt und ihn beschnüffelt. Das hat er anfangs an der Leine auch gemacht. Jetzt macht er das nicht mehr.

Gruß,

Oliver
 
Hallo Ulli,

dass Massregelung in dieser Situation wenig bringt leuchtet mir ein. Bezüglich Hund aus der Situation rausführen. Das mag für die direkte Hundebegegnung gelten. Oft habe ich aber die Situation, dass Pasha seine "Feinde" auf 100 m Entfernung sieht und total auszuckt, obwohl diese in eine andere Richtung gehen. D.h. er ist aus meiner Sicht gar nicht wirklich in einer Situation, aus der ich ihn rausbringen muss, weil die anderen Hunde sowieso bereits weggehen. Und er will sie trotzdem aktiv angreifen. Ich habe mit Pasha das "Schau" Kommando trainiert - das funktioniert oft ganz gut - er macht ein paar Schritte auf einen zu und schaut einen dabei an, wenn man das noch mit ein Paar Schritten nach Rückwärts kombiniert kann man damit ganz gut Distanz schaffen. Trotzdem würde ich mir natürlich wünschen, dass ich eines Tages einfach an anderen Hunden vorbeigehen kann. Bezüglich Repertoire bei Hundebegegnungen: wenn Pasha normalerweise im Freilauf unbekannte Hunde sieht, legt er sich hin und wartet bis diese näher kommen. Dann gibt es irgendwann einen Zeipunkt, wo er dann aufspringt und zu dem anderen Hund hinrennt und ihn beschnüffelt. Das hat er anfangs an der Leine auch gemacht. Jetzt macht er das nicht mehr.

Gruß,

Oliver

Bist Du sicher, dass er sie angreifen will? Vielleicht will er ja auch nur zu ihnen hin? Aber auch da wärst wieder Du gefragt: Erstens beim Einschätzen der Situation, zweitens beim "Management" derselben. Ich weiß natürlich, dass man sich bei einem Herdenschutzhund schon sehr, sehr anstrengen muss, um sich seiner Aufmerksamkeit würdig zu erweisen, aber machbar ists.

Abgesehen davon muss ein Hund nicht unbedingt mit jedem Hund "gut Freund" sein. Das solltest Du ganz locker sehen (leicht gesagt, mit 40kg Keiferei an der Leine, ich weiß :)) - aber sowas kann man wirklich gut üben. Dein Hund ist obwohl schon groß und stark rassebedingt noch ein Jungspund, vergleichbar mit einem 16-jährigen Buben, also entspann Dich und denk nach, womit Du ihn wirklich im positiven Sinn beeindrucken kannst. Vielleicht ein Laufspiel, in das Du ganz nebenbei eine "Fuss-Übung" einbaust? Oder ein besonderes Spielzeug, das es nur bei voller Aufmerksamkeit und nur gemeinsam mit Dir gibt? Oder was ganz anderes?

LG
Ulli
 
Also manche mögen meine "Methode" mit meiner Patenhündin vielleicht belächeln, weil sie so banal ist, aber es hat funktioniert:

Kurz zur Erklärung: Ich betreue eine Staff Hündin im Tierheim, sie kam mit 7 Monaten in den Zwinger und wird jetzt 7 Jahre alt, dazwischen absolut keinen Hundekontakt, überhaupt nicht sozialisiert usw. Diesen Hund wollte niemand als Patenhund übernehmen, da PU (Die Hündin) wie ein Flummi auf und ab sprang, wild knurrte und bellte wenn sie einen andere Hund sah (Breits aus ca. 50 Meter Entfernung). Sie flog meistens irgendwo in der Luft rum, es war echt extrem. Einige Monate machte ich nichts dagegen, weil ich dachte, im Tierheim kanns sowieso nix werden also ließ ich mich immer quer durchs Gelände schleifen, während PU auf zwei Beinen durch die Gegend hüpfte und knurrte. :rolleyes:

Nach einiger Zeit dachte ich mir aber, so kann es auch nicht weitergehen. Ich kaufte mir relativ große Kekse, wo sie paar Sekunden daran zu knabbern hatte. Anfangs übte ich, dass sie bei Zungenschnalzen Blickkontakt aufnimmt und belohnte sie für die Aufmerksamkeit (Ohne Anwesenheit anderer Hunde) So habe ich ihr zuerstmal gelernt, dass sie sich ausserhalb des Zwinger mehr an mir orientieren soll, denn Anfangs war ihr glaub ich garnicht bewusst, dass da jemand am anderen Ende der Leine ist.

Als das schon gut klappte und sie immer wieder Blickkontakt aufnahm, wagte ich mich auf viele viele Meter Abstand an andere Hunde heran. Als sie die anderen Hunde bemerkte und ruhig blieb gabs schnell ein Keks. Das immer und immer wieder bei JEDEM Hund, sei er noch so weit enfernt.
Nach monatelanger Arbeit sind wir nun so weit, dass sie (!) sich von anderen Hunden ankeifen lässt und sich nicht dadurch beeindrucken lässt. Wir können (mit Lecker) an anderen Hunden vorbeigehen, ohne jegliches Gebell, auf allen Vieren und entspannt. :o

Sorry für den Roman.
 
Nachtrag: In dieser langen Zeit gabs übrigens kein einziges Nein oder Pfui von mir, kam es ausnahmsweise zwischendurch wieder zu einem "An- bzw. Rückfall" versuchte ich entweder Ihre Aufmerksamkeit sofort wieder auf mich zu lenken - bzw. wenn ich wusste dass das nicht möglich wäre - einfach NICHTS sagen und so schnell wie möglich aus der Situation zu holen.
 
Ich bin zurzeit bei Georg Sticha in der Hundeschule und dort sehr zufrieden und plane auch diese Thematik mit ihm zu besprechen.

Viele Grüsse,

Oliver


Hallo Oliver,

bitte besprich das unbedingt mit ihm. Wenn du anscheinend DEN fachmann an der hand hast, dann nutze das auch. Gerade bei Leinenaggression hängt soviel vom korrekten Timing ab, dass kann man online gar nicht beschreiben.
Du machst ja schon viele Sachen richtig, besonders super finde ich, dass du Verantwortung zeigst und dein Hund zur Sicherheit im Freilauf Maulkorb trägt. Ganz klar : Daumen noch!!!!

Gerade Leinenaggression entseht oft aus Unsicherheit heraus, frei nach dem Motto: Angriff ist die Beste Verteidigung. Es kann auch aus Frustration heraus entstehen, weil eine Kontaktaufnahme durch die Leine verhindert wird.
Wie Du schon geschrieben hast, generalisiert sich das sehr häufig und ritualisiert sich auch, besonders wenn der Halter unbewusst den Hund auch noch in seinem Verhalten bestätigt.

Also: Einzeltraining vor Ort mit "Coaching" von einem guten Trainer...

Grüße Doris
 
Hallo Seneferin (ich weiss leider nicht wie du heisst),

deine methode ist meiner jetztigen strategie nicht so unähnlich und sicher auf dauer erfolgsversprechend. ganz glücklich bin ich aber nicht darüber, dass ich meinen hund mit futter vom anderen hund ABLENKEN muss - viel lieber hätte ich, dass er die anderen hunde gelassen zur kenntnis nimmt (dass das schwierig ist, weiss ich).

@Ladytiger: Klickern ist vielleicht eine Methode, habe ich noch nie versucht, aber ich könnte mir vorstellen, dass er gut darauf anspricht.
ich weiss übrigens aus dem kangalforum, dass nahezu alle Kangals diese nette eigenschaft der leinenaggression haben. ich habe das gefühl, dass die meisten anderen kangal-besitzer sich mehr oder minder damit abgefunden haben und versuchen das problem so gut es geht zu managen.

@Ulli: bei seinen Feinden bin ich mir sicher, dass er nicht nur hin will, sondern ihnen was tun will - ich würde mal sagen wir haben zwei Arten von Leinenaggression: die die sich generalisiert und bei vielen hunden abläuft und durchaus auf unsicherheit, frustration etc. zurückzuführen sein kann- da kann man pasha auch mehr oder minder gut rausführen. die andere leinenaggression sind seine erzfeinde (4-5 hunde in unserem viertel) - die ist massiv und auch sehr ernst - ich habe keine ahnung wie sich mein hund seine feinde aussucht - generell kann man allerdings sagen, dass seine feinde selbst auch keine unkomplizierten hunde sind, tw. selbst aggressiv sind.

vielen dank auf jeden fall für euren input und viele grüsse,

oliver
 
Ich finde zu dem Thema das Buch "Alter Angeber!: Leinenaggressionen bei Hunden verstehen und beheben" (Patricia B. McConnell) sehr gut.
Es wird beschrieben, wie man seinem Hund ein zuverlässiges "Schau mich an" beibringt.
Ziel des "Schau mich an"-Trainings soll sein, dass der Hund von sich aus, seinen Besitzer anschaut, sobald er einen anderen Hund sieht. (Selbstgucker)
Es werden auch Notfallpläne beschrieben, wie man am Besten reagiert, wenn man von einem anderen freilaufenden Hund überrascht wird.
Man lernt zusätzlich eine Kehrtwende und ein Notfall Sitz und bleib, um den Hund aus der Situation rauszuholen oder den anderen Hund abzuwehren.

Am Besten selbst reinlesen - das Buch ist auch ganz gut leistbar. :)
 
Hallo Snoopy,

habe das buch gelesen und meinem hund das "schau" kommando beigebracht - das funktioniert super gut - ich brauche dann gar nicht das "umkehrsignal", da sich mein hund bei "schau" umdreht und auf mich zuläuft, mich dabei anschaut, manchmal auch vor mir absitzt. wenn ich einige schritte dabei rückwärts mache, läuft er mir weiter entgegen, und damit aus dem gefahrenbereich.
"schau" finde ich gut an dem buch - seit ich "schau" trainiere, sucht mein hund auch viel öfter den blickkontakt z.B. im freilauf. was die autoren allerdings verabsäumen zu schreiben ist, was man bei direkten konfrontationen machen soll (z.B. begegnung auf brücke am weg zur donauinsel). und sie schreiben auch nicht wirklich, was nach dem "schau" kommen soll, was man mit dem "schau" dann weiter machen soll. sie lassen einen mit dem "schau", das zugegebenermassen gut funktioniert, irgendwie alleine. habe dann auch noch ein anderes buch gekauft: "leinenaggression" von clarissa von reinhardt (animal learn verlag) - das war allerdings die totale fehlinvestition da hier überhaupt nichts verwertbares drinnen steht.

gruß,

oliver
 
Habe mit meinem Wuffi (FlatCoatedMix) ähnliche Probleme: Frei gut sozialisiert, an der Leine bellend, aufbäumend und etwas aggressiv. Mache es so, dass ich ihn (wenn er angeleint ist langsam auf den anderen Hund zugehen lasse - Leine gespannt - falls er knurrt oder ähnliches ziehe ich ihn zurück und "Nein" und versuche ihn hinter mich zu drängen (damit er -irgendwann- mir entscheidungen solcher art überlässt)

Habe festgestellt, dass er nicht aus Aggressionsgründen knurrt und bellt, sondern weil er nicht zum Hund kann = drum darf er zu jedem Hund, voraugesetzt die Leine ist gespannt und ich kann ihn zurückholen!!
 
hallo lilu,

leine gespannt? ich dachte man soll sie nicht spannen, da das zusätzliche aggression schafft - vorsicht mit der frustration, dass dein hund nicht zu den anderen hin darf - das kann sehr wohl in aggression umschlagen (zumindest bei meinem war es so) - wir haben die paradoxe situation, dass mein hund in der früh eine stunde ohne leine und maulkorb mit demselben rottweiler auf der donauinsel spielt, den er 6 stunden später an der leine volle kanne angeht - seltsam, oder, was die leine für einen unterschied macht?

viele grüsse,

oliver
 
hallo lilu,

leine gespannt? ich dachte man soll sie nicht spannen, da das zusätzliche aggression schafft - vorsicht mit der frustration, dass dein hund nicht zu den anderen hin darf - das kann sehr wohl in aggression umschlagen (zumindest bei meinem war es so) - wir haben die paradoxe situation, dass mein hund in der früh eine stunde ohne leine und maulkorb mit demselben rottweiler auf der donauinsel spielt, den er 6 stunden später an der leine volle kanne angeht - seltsam, oder, was die leine für einen unterschied macht?

viele grüsse,

oliver

Du hast das sehr gut erkannt, ich war heut nur zu gestresst, meine Kritik sachlich zu formulieren :o

Auch Deine weiter unten beschriebene Beobachtung ist nicht ungewöhnlich - siehe "Verhaltensrepertoire" Ich versuch mal einen Vergleich: Du willst einen Dir nicht sehr gut bekannten Menschen höflich begrüßen, aber Deine Hände sind gefesselt (warum auch immer :D), der Mensch kommt immer näher und Du bemerkst, dass Du Dich vorher beim Frühstück mit Marmelade um den Mund beschmiert hast. Du genierst Dich, kannst Dir nicht helfen und sendest alle Signale von "mir wärs sehr Recht, wenn Sie jetzt nicht näher kämen" aus...

Wie schaut das wohl umgelegt auf Hundeverhalten aus?

LG
Ulli
 
@ Olanger

Da ich weder dich noch deinen Hund kenne und du offensichtlich ja auch jemand geeignetes gefunden hast mit dem du die ganze Sahce besprechen kannst will ich gar nichts zur Leinenführigkeit schreiben, nur eine Info zu unseren HSH

Die haben immer, wirklich immer ein ziemliches Theater gemacht wenn sie andere Hunde gesehen haben, vornehmlich wenn es fremde Hunde waren. (Wobei es nicht so schlimm war wie du es beschreibst)
Manchmal haben sie schon angefangen zu bellen bevor ich überhaupt bemerkt habe das irgendwo einer kommt.
Irgendwann kam es mal zu einer Situation das wir nicht "ausweichen" konnten und da habe ich festgestellt, dass sie gar nicht wirklich aggresiv waren, sondern den anderen Hund nach erstmaliger in Augenschein nahme völlig in Ruhe ließen.

Meine Theorie zu der Sache ist, dass ich denke dass gerade diese Hunderasse, die ja das freie agieren besonders gewohnt ist, auf die Leine, also Begrenzung ihres freien Handlungsspielraums "nervös" reagiert.
Eigentlich muss man sie im Welpenalter an die Leine gewöhnen, da der Zug bei dir ja jetzt abgefahren ist, sprich mit deinem Trainer und versuche mit ihm eine Strategie zu erarbeiten, dass der Hund merkt, dass er auch an der Leine sicher ist.

Lg Lany
 
@ Olanger

Da ich weder dich noch deinen Hund kenne und du offensichtlich ja auch jemand geeignetes gefunden hast mit dem du die ganze Sahce besprechen kannst will ich gar nichts zur Leinenführigkeit schreiben, nur eine Info zu unseren HSH

Die haben immer, wirklich immer ein ziemliches Theater gemacht wenn sie andere Hunde gesehen haben, vornehmlich wenn es fremde Hunde waren. (Wobei es nicht so schlimm war wie du es beschreibst)
Manchmal haben sie schon angefangen zu bellen bevor ich überhaupt bemerkt habe das irgendwo einer kommt.
Irgendwann kam es mal zu einer Situation das wir nicht "ausweichen" konnten und da habe ich festgestellt, dass sie gar nicht wirklich aggresiv waren, sondern den anderen Hund nach erstmaliger in Augenschein nahme völlig in Ruhe ließen.

Meine Theorie zu der Sache ist, dass ich denke dass gerade diese Hunderasse, die ja das freie agieren besonders gewohnt ist, auf die Leine, also Begrenzung ihres freien Handlungsspielraums "nervös" reagiert.
Eigentlich muss man sie im Welpenalter an die Leine gewöhnen, da der Zug bei dir ja jetzt abgefahren ist, sprich mit deinem Trainer und versuche mit ihm eine Strategie zu erarbeiten, dass der Hund merkt, dass er auch an der Leine sicher ist.

Lg Lany



hallo lany,

was gegen deine theorie spricht ist, dass ich in den ersten monaten mit meinem hund mit leine völlig problemlos gehen konnte, mit ihm in der stadt war, in der u-bahn, im bus - ich habe ihn auch zu nahezu jedem hund hingelassen, den wir an der leine trafen, zum kontakt aufnehmen und es hat absolut kein problem gegeben - die leinenaggression ist erst seit dem sommer entstanden - also ganz abgefahren kann der zug nicht sein, da ja der hund prinzipiell mit guten manieren an der leine gehen kann. leider ist mir kein bestimmtes ereignis bewusst, dass als auslöser der leinenaggression in frage käme.

viele grüsse,

oliver
 
hallo lany,

was gegen deine theorie spricht ist, dass ich in den ersten monaten mit meinem hund mit leine völlig problemlos gehen konnte, mit ihm in der stadt war, in der u-bahn, im bus - ich habe ihn auch zu nahezu jedem hund hingelassen, den wir an der leine trafen, zum kontakt aufnehmen und es hat absolut kein problem gegeben - die leinenaggression ist erst seit dem sommer entstanden - also ganz abgefahren kann der zug nicht sein, da ja der hund prinzipiell mit guten manieren an der leine gehen kann. leider ist mir kein bestimmtes ereignis bewusst, dass als auslöser der leinenaggression in frage käme.

viele grüsse,

oliver

Hmmm, da wüsst ich jetzt auch nicht woran das liegen könnte, zumal wenn er vorher völlig problemlos an der Leine ging.
Hast schon mal in Betracht gezogen das der Hund anfangs noch Panik hatte wieder "verlassen" zu werden und mit der Zeit einfach wieder in eventuell "alte" Verhaltensmuster zurückgefallen ist.
Denn man muss ja auch bedenken, dass eine Familie einen völlig unproblematischen Hund eigentlich nicht einfach zurücklassen würde.
(Wobei man das bei manchen Menschen nicht so genau sagen kann :mad:)

Ist jetzt natürlich nur getippt und letztlich hilfts dir nicht bei der Lösung, da musst du auf jeden Fall mit deinem Trainer dran arbeiten

Lg Lany
 
hallo lany,

das kann es sehr wohl sein, dass er am anfang angst hatte verlassen zu werden - eine andere noch plausiblere erklärung - er wird erwachsen (ich habe ich mit 1.5 jahren bekommen und jetzt ist er 2.5 jahre alt) - laut literatur sind diese hunde erst mit >3 jahren erwachsen - also mache ich vermutlich die unter kangalhaltern berühmt berüchtigte wesensänderung des hundes durch, - angeblich werden die hunde dann sehr wohl auch wieder ruhiger und ausgeglichener. falls sich jemand für kangals näher interessiert , kann ich euch übrigens dieses forum nur wärmstens empfehlen: www.kangal.de/forum

gruß,

oliver
 
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