Mag sein, daß verschiedene Ärzte das Risiko auch unterschiedlich einschätzen. Ich hab's anders erlebt:
-Vor ein paar Jahren hat mich ein - mir völlig unbekannter - Hund gebissen. Zu mir hergerannt, einmal gebissen, losgelassen und zurück zu seinem Frauchen. War keine schlimme Verletzung, aber geblutet hat's halt und nachdem mir dieses Verhalten ja doch "seltsam" vorkam, wollte ich von Frauchen wissen ob der Hund tollwutgeimpft ist. Die Frau hat mir diese Frage aber nicht beantwortet, also hab ich befürchtet, daß er's nicht war. Ich hab meinen Hausarzt angerufen und gefragt ob da in Hinblick auf Tollwut ein Risiko bestünde - er sagte, er weiß es nicht. Ich bin in das Krankenhaus gefahren in dem ich arbeite und hab unsere Ärzte gefragt - die wußten's auch nicht und meinten nur das Unfallkrankhaus wisse hier Bescheid. Also hab ich im Unfallkrankenhaus nachgefragt und dort genau das gehört, was ich hier geschrieben habe: Es gibt eine Impfung, aber empfohlen wird sie nicht. Dann mußte ich noch unterschrieben, daß ich über das Thema "Tollwut" informiert wurde.
-Vor wenigen Wochen war eine Freundin bei mir auf Besuch; bevor sie herkam wurde sie bei sich zu Hause im Garten von einem TIer gebissen, konnte aber nicht sehen, um welches Tier es sich gehandelt hat (der Arzt vermutete dann anhand der Bißspuren eine Maus). Nachdem ihre ganze Hand am nächsten Tag verschwollen war, waren wir eben beim Arzt. Tetanusimpfung wurde aufgefrischt, ein Antibiotikum verschrieben, der Arzt meinte, er müsse noch telefonieren, wegen der Frage ob gegen Tollwut etwas zu machen sei. Nachdem er telefoniert hatte, meinte er "Nein, weil es in Österreich keine Tollwut gibt".
Find ich ja auch o.k. so - solang's tatsächlich hier keine Tollwut gibt, wäre es ja sinnlos Menschen mit einer Impfung zu belasten.
Aber man sollte sich eben bewußt sein, daß "tollwutfrei" nicht für alle Zeit "in Stein gemeißelt" ist und unser möglichstes tun, damit Österreich auch tollwutfrei bleibt.
Liebe Grüße, Conny