Aber ich kenne etliche s.o. .... hungern musste nie einer von allen.
Vielleicht wenn jemand sein komplettes Geld vom Staat bekommt...
Ich habe in der Nachbarschaft eine Rentnerin, deren Mann vor 10 Jahren gestorben ist.. sie hat wie ihr Mann, ein Leben lang gearbeitet, natürlich keine Großverdiener, aber auch nie arbeitslos..
Sie bekommt eine Rente von 1.000 Euro, wovon sie 500 Euro Miete für ihre 2 Zimmer Wohnung zahlt, was hier bei uns schon sehr günstig ist, weil sie bereits 50 Jahre in der Wohnung lebt.. dazu kommen Umlagen und Nebenkosten, wie Müllabfuhr, GEZ, Wasser, Strom und Telefon, Versicherungen was ca. weitere 250 Euro monatlich ausmacht.. somit hat sie noch ca. 250 Euro im Monat zum Leben, wenn man das so sagen kann...
Hier kommen regelmäßige Rezeptgebühren für ihre Medikamente dazu.. Diese Kosten sind nicht zu unterschätzen, weil es auch nicht alles auf Rezept gibt oder Zuzahlungen höher sind.. Krankenhaustagegeld und was noch alles anfällt an Zuzahlungen...
In dem kleinen Garten hinter dem Haus hat sie Tomaten und ein paar Beete mit Kartoffeln und Gemüse angepflanzt, was ihr aber im Alter immer schwerer fällt zu bewirtschaften.. dann ging ihr alter Herd und Kühlschrank kaputt.. und der alte Fernseher hat auch nur noch geflattert..
Sie hat so geweint, weil ihre Ersparnisse dafür nicht ausreichen.. also habe ich gegen ihren Willen auf der Gemeinde nachgefragt, ob ihr ein Zuschuss oder einmalig Hilfe für diese Geräte zusteht...
Was soll ich sagen, sie ist mit ihrer Rente über dem Satz, weshalb sie keine Unterstützung bzw Zuzahlung bekommt, auch nicht einmalig.. Wir hätten einen Schein für die Tafel beantragen können, was ich ihr schonend beigebracht habe, aber was sie nicht in Anspruch, weil sie den armen Menschen nichts wegnehmen wollte..
Einen Fernseher hat sie von mir bekommen, der mal fürs Schlafzimmer gedacht war und den Herd und Kühlschrank aus Ebay Kleinanzeigen aus einer Haushaltsauflösung.. worüber sie sich so gefreut hat.. Das ging auch nur, weil ich es geholt habe, sie hat natürlich kein Auto.. Das ich wegen ihr auf der Gemeinde gefragt habe, weiß sie natürlich nicht und würde sie mir vermutlich auch nicht verzeihen..
Ist das nicht traurig und wirklich arm.. Zu DM-Zeiten hätte ihre Rente ausgereicht, mit dem Euro lebt sie an der Armutsgrenze aber immer noch zu viel, um vom Staat eine Unterstützung zu bekommen.. Und das finde ich wirklich richtig traurig..
Ich bringe ihr oft am Wochenende Brötchen mit.. oder mal von der Hausschlachtung Fleisch oder Wurst, wobei ich immer lügen muss, dass das über ist und sonst kaputt geht, weil sie es sonst nicht annehmen würde.. dafür bekomme ich selbstgebackenen Kuchen, Plätzchen oder Marmelade, was sie aus ihrem Garten erwirtschaftet..
Ich mag sie sehr gerne, weshalb ich sie auch mal zum Arzt fahre oder im Krankenhaus besuche, aber es ist schon arg, mit wie wenig Geld sie auskommt und auskommen muss..